An eigener Schule bewerben?

  • Hallo zusammen,


    ich werde hoffentlich bald meine Ausbildung als Seiteneinsteiger (NRW) beenden und möchte mich jetzt an anderen Schulen bewerben.


    Unter anderem hat die Schule, an der ich selber Abitur gemacht habe eine passende Stelle ausgeschrieben.


    Ich könnte mir das schon vorstellen, dort zu unterrichten, ich habe mich immer sehr mit dieser Schule identifizieren können. Mein Abitur ist inzwischen fast 20 Jahre her und es gibt an der Schule nur noch wenige Lehrer, bei denen ich auch Unterricht hatte.


    Würde mich mal interessieren, ob ihr mir davon abratet oder sagt, kein Problem. Vielleicht gibt es ja auch Leute, die an der eigenen Schule unterrichten oder, die ehemalige Schüler in ihrem Kollegium haben. Würde mich interessieren, wie so eure Erfahrungen damit waren.


    Bin dankbar für jede Antwort,


    thunderdan

    • Offizieller Beitrag

    Aus meiner Sicht spricht da nichts gegen, wenn da wirklich 20 Jahre zwischen liegen.


    Bei uns ist jetzt eine neue Kollegin, die vor weniger als zehn Jahren auch Schülerin bei uns war und sich nach dem Ref. bei uns beworben hat. Die "alten Kollegen" kennen sie noch, scheinen sie aber als "Kollegin" zu akzeptieren. (Das "Du" ist aufgrund der Vertrautheit von den alten Kollegen sogar schneller angeboten worden als sonst...)


    Kurzum: Das kann klappen, wenn man ausreichend Distanz zur Schule und zu den damaligen Kollegen hat und wenn beide Seiten dazu in der Lage sind, das künftige Verhältnis nicht primär aus der damaligen Schulzeit heraus zu definieren oder gar in alte Verhaltensmuster zurückzufallen.


    Gruß
    Bolzbold

  • Ich arbeite auch an der Grundschule, welche ich damals besucht habe :) Meine damalige Klassenlehrerin unterrichtet dort und ist sogar Konrektorin :) Bei mir gab es NIE Probleme damit und ich wurde ins Kollegium sehr gut aufgenommen. Ich persönlich finde es toll, wenn man an der eigenen Schule unterrichtet, die man früher selber besucht hat.


    Liebe Grüße :):)

  • An meiner Schule gibt es mehrere Kollegen, die früher hier Abitur gemacht haben und da sind es deutlich weniger als 20 Jahre, die dazwischen liegen.
    Das sollte kein Hindernis sein, wenn du selbst es nicht als solches empfindest.

    • Offizieller Beitrag

    Mein Mann hat an seiner alten Realschule (nach Abi, Wehrdienst und Studium, also bummelig ca. 10 Jahren) sein Ref gemacht. Weil er sich der Computer angenommen hat, hat man ihn danach nicht mehr gehen lassen :) War gar kein Problem. Mittlerweile ist eine Schülerin, die Abschluss machte, als er gerade dort anfing, als seine Reffi wieder da. Geht alles :)

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

  • ich werde hoffentlich bald meine Ausbildung als Seiteneinsteiger (NRW) beenden und möchte mich jetzt an anderen Schulen bewerben.

    Meines Wissens wird die Bezirksregierung einer Versetzung nach Abschluß der OBAS für drei Jahre nicht zustimmen. Bei Deinen Fächern dürften Dich die anderen Bundesländer aber mit Kusshand haben wollen.


    Grüße
    Parallelrechner

  • Vielen Dank euch allen für die Antworten. Beruhigend zu wissen, dass es keine Vorbehalte gegenüber einer Tätigkeit an der alten Schule gibt.


    Da hätte ich schon Spaß dran, allerdings müssen wir mal sehen, ob es so weit kommt...


    parallelrechner: Doch, da gibt es Möglichkeiten... Allerdings bin ich noch nicht sicher, ob ich diese Möglichkeiten ergreifen werde. Ein Wechsel des Bundeslandes kommt bei mir im Moment nicht in Frage.

  • Eine Sache noch dazu:


    Das Bedenken bei solchen Sachen ist ja oft, dass man vielleicht nicht "aus der Schülerrolle rauskommt". Doch das halte ich für unbegründet. Ich selbst merke mir viel über meine Schüler, wie ein fotografisches Gedächtnis ist da meine Merkfähigkeit; allerdings vergesse ich auch viel von Schülern, die ich nicht mehr habe, teils sogar die Vornamen, wenn ich die dann ein paar Jahre später wieder sehe. Sollte ich jetzt etwas zu Schülern sagen, die ich vor ein paar Jahren gehabt habe, würde mir gar nicht mehr viel dazu einfallen. Wer nicht gerade ein auffälliger Stinkstiefel gewesen ist, braucht wohl keine Bedenken zu haben; und selbst wenn doch, dann freuen sich alle, was doch noch aus einem geworden ist... :)


    Hamilkar

  • Meines Wissens wird die Bezirksregierung einer Versetzung nach Abschluß der OBAS für drei Jahre nicht zustimmen.

    Richtig ... Versetzung ... aber du kannst auf die sichere Anschlussbeschäftigung nach bestandener OBAS verzichten und dann darfst du dich ganz normal - wie jeder fertige Lehrer - bewerben - auch in NRW. Das ist die mir bekannte Möglichkeit - evtl. gibt es da noch andere "spezielle/individuelle Wege". Da gab es bei den ersten "Kündigen und neu bewerben" - Fällen einen "ziemlichen Aufstand" betroffener SL bzw. BR, aber rechtlich ist die Sache beim MSW durch: Das geht!


    Nur ... du musst halt erst verzichten und danach darfst du dich bewerben ... das Risiko ist da je nach Fach und sonstiger Konstellation sehr individuell ... bei Physik würde ich z.B. sagen: Null, wenn es um die Frage geht, ob man eine neue Stelle findet - die Frage ist halt nur, ob es dann mit der neuen Stelle auch wirklich passt.

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



  • Richtig ... Versetzung ... aber du kannst auf die sichere Anschlussbeschäftigung nach bestandener OBAS verzichten und dann darfst du dich ganz normal - wie jeder fertige Lehrer - bewerben - auch in NRW. Das ist die mir bekannte Möglichkeit - evtl. gibt es da noch andere "spezielle/individuelle Wege". Da gab es bei den ersten "Kündigen und neu bewerben" - Fällen einen "ziemlichen Aufstand" betroffener SL bzw. BR, aber rechtlich ist die Sache beim MSW durch: Das geht!


    Nur ... du musst halt erst verzichten und danach darfst du dich bewerben ... das Risiko ist da je nach Fach und sonstiger Konstellation sehr individuell ... bei Physik würde ich z.B. sagen: Null, wenn es um die Frage geht, ob man eine neue Stelle findet - die Frage ist halt nur, ob es dann mit der neuen Stelle auch wirklich passt.

    Gut zu wissen. Wird für einige meiner OBAS-MitstreiterInnen ganz interessant sein, die haben z.T. furchtbare Schulleitungen und wenig hilfsbereite grundständig ausgebildete KollegInnen erwischt.


    Für alle OBAS-Neulinge (und diejenigen, die es noch werden wollen): Es gibt auch tolle Schulleitungen und einfühlsame Kollegen, die während der harten Ausbildung fantastisch unterstützen und helfen, wo es nur geht. Damit lösen sich zwar nicht alle Probleme auf - aber zumindest kommen nicht noch völlig überflüssige Nebenkriegsschauplätze hinzu. Ich bin mit meiner Schule super zufrieden, und freue mich auf das exklusive Lehrerdasein (ohne Unterbrechung des Wochenrhythmus durch das Seminar) an dieser Schule nach Abschluß der OBAS (in zwei Wochen und vier Tagen - and counting).


    Wenn Ihr nach Euren Vorstellungsgesprächen mehrere Angebote habt, schaut Euch die Schulleitungen und das Klima im Kollegium genau an!!!


    Grüße
    Parallelrechner

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