Zeugnisschreiben in NRW

  • Hallo,


    momentan bin ich etwas verwirrt bezüglich des Zeugnisschreibens. Es scheinen momentan einige Umbrüche in den Auffassungen darüber zu sein, wie ein Zeugnis auszusehen hat.


    Bei meiner alten Schulleitung sollte das Zeugnis in der 1 und 2 möglichst individuell sein, kaum eine Passage durfte bei einem anderen Kind noch einmal vorkommen. Wir sollten einfach das Kind beschreiben ohne Formulierungen etc.


    Nun bei meiner neuen Schulleitung ist alles anders. Zunächst war die Rede davon, dass Ankreuzzeugnisse eingeführt werden sollten. Davon sind wir aber wieder abgekommen. Nun werden für jedes Fach für jede Zensur feste Texte entwickelt, die eingefügt werden. Die gesamte individuelle Lernwentwicklung scheint keine Rolle mehr zu spielen. Ist dass denn überhaupt erlaubt. Ich dachte, der Text dient gerade dazu, detaillierter die indivduelle Entwicklung zu beschreiben, um so die Note zu ergänzen.


    Bereits bei den letzten Zeugnissen wurde mir im Nachinnein gesagt, meine Text zum Arbeits- und Sozialverhalten seien zu ausführlich und beschreiben zu sehr die Lernentwicklung und das Individuelle. Die Texte müssten aber vergleichbar sein.


    In diesem Jahr weiß ich eigentlich nun gar nicht, wie und was ich schreiben soll.


    Wie ist das an euren Schulen? Wie sollte ein Zeugnis heutzutage aussehen?


    Alema

  • Hallo,


    ob es da Vorgaben gibt? Ich meine, nein.
    Ich persönlich finde diese Zeugnisse ganz furchtbar, die sich alle gleich lesen.
    Da erkennt man immer sofort die Textbausteine des Zeugnisprogramms.
    Ob man damit der Lernentwicklung gerecht wird ist die Frage.
    Sicherlich gibt es da, wie in vielen anderen Bereichen, an jeder Schule individuelle Absprachen und Regeln.


    Viele Grüße
    strubbelsuse

  • HI,
    das müsst ihr an der Schule besprechen. Nachdem die Zeugnisse bei mir an der Schule (und an meiner Ausbildungsschule sowieso) sehr individuell waren, sind wir nun zum Teil auch bei Zeugnisprogrammen mit festen Textbausteinen angekommen :( - "zum Teil" deshalb, weil es (noch) nicht Pflicht ist, mit dem Zeugnisprogramm zu arbeiten, aber ich denke das wird kommen. Grund dafür war bei uns ursprünglich, dass es die Eltern die Texte und die dazu gehörigen Noten (die letzten Jahre gab es für die Klassen 2 und 3 bei uns beides) verglichen haben und da teilweise pingelig waren. Und um da Stress und Diskussionen vorzubeugen, sollten die Texte möglichst ähnlich sein und außerdem sich auf die Kompetenzen des Lehrplans beziehen. Dazu kommt, dass viele Eltern und Kinder der Text sowieso kaum noch interessiert sobald dort auch eine Note steht. Also warum sollten wir uns den Stress mit Schreiben von individuellen Texten für jedes Kind antun? (Die Argumentation leuchtet mir ja noch ein).


    Zwischendurch waren bei uns auch Ankreuzzeugnisse im Gespräch, aber davon sind wir auch wieder abgekommen.


    Jetzt geht die Entwicklung zurück von den Noten zu den Texten (da die Schulen das ja selbst bestimmen können und es bei uns ein ganz klares Votum gegen zu frühe Noten gibt ), trotzdem gibt es bei uns jetzt ab diesem Jahr ein Zeugnisprogramm mit Textbausteinen. So ganz leuchtet mir das nicht ein - und ich arbeite auch vorerst nicht damit sondern schreibe meine Zeugnisse weiter so vorher.


    Ich bin da zwiegepalten. Für mich als Lehrerin ist das natürlich bequem und eine ernorme ZEitersparnis, einfach immer die gleichen Texte zu schreiben (oder gar anzukreuzen), aber schön finde ich das nicht. Ich mag lieber individuellere Zeugnisse - gerade auch wenn ich an mein eigenes Kind denke, das im Sommer eingeschult wird.


    Viele Grüße

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