Steuerungsgruppe - oder das Ende der Fahnenstange

  • Hallo ihr Lieben!


    Wir haben schon seit einiger Zeit eine gewisse Unzufriedenheit im Kollegium. Es sickert mehr und mehr durch, dass ein nicht geringer Teil des Kollegiums die Verteilung von zusätzlichen Aufgaben als ungerecht empfindet. In der letzten GLK wurde die Unzufriedenheit richtig deutlich. Der letzte Tagesordnungspunkt war: Wahl einer neuen Steuerungsgruppe. Die "alte" Gruppe stellte ihre Aufgaben vor und trat dann geschlossen zurück. Es ist auch ein offenes Geheimnis, dass diese Gruppe die letzten beiden Jahre wirklich verheizt wurde. Die Schulleiterin wäscht ihre Hände in Unschuld, denn die Themen kamen von oben. Das eine große Thema war, ein Ganztageskonzept zu erarbeiten, das zweite große Thema war es, ein "Lehrerteam"-Konzept zu erarbeiten (ein Team an Lehrern deckt mit seinem Deputat so viele STunden wie möglich in EINEM Jahrgang ab. Man trifft sich regelmäßig zu Besprechungen.). Daneben gab es natürliche noch kleinere Themen. Die Steuerungsgruppe hatte viel zu tun. Sie traf sich mindestens 1 mal in 3 Wochen, dazu gab es Vorbereitungen/ Nachbereitungen zu Hause. So. Jetzt war also besagte GLK und NIEMAND war/ ist bereit, diesen Posten zu übernehmen. Ein Kollege brachte dann den Unmut vieler Kollegen auf den Punkt: Diejenigen, die Vollzeit arbeiten, sind bis oben voll mit Unterricht/ außerunterrichtlichen Veranstaltungen und zusätzlichen Jobs. Diejenigen, die Teilzeit arbeiten haben auch Klassenleitungen, nehmen selbstverständlich an außerunterrichtlichen Veranstaltungen teil und sehen es deshalb nicht ein, so eine große Zusatzaufgabe zu übernehmen, die Älteren, die kurz vor dem Ruhestand stehen, haben schon mal gar keine Lust. Und da gibt es ja auch die Gruppe - das hat jetzt mein Kollege nicht laut ausgesprochen - die einfach gar nichts machen wollen. Am Ende bleibt einfach niemand übrig!
    Es gab dann den Vorschlag, dass man stur nach der Lehrerliste vorgeht. Das wollte die Schulleiterin auch nicht, denn - so direkt hat sie es nicht gesagt - was bringen ihr Leute in der Steuerungsgruppe, die ihre Zeit nur absitzen und kein Engagement und kein Interesse zeigen? Bis zum Ende der Konferenz fand sich keine einzige Person (wir sind 50).
    Nun wurden einige Lehrer von unserer Schulleiterin angesprochen. Unter anderem ich. JEder dieser Lehrer hat seine Gründe, es nicht zu tun: Die eine kommt frisch aus dem Referendariat, hat einen vollen Lehrauftrag, eine eigene Klasse und ist zudem Lehrerteamleiterin (unser neues Konzept). Der andere will eigentlich reduzieren, weil ihm alles über den Kopf wächst. Ich wurde auch gefragt. Ich bin immer bereit Zusatzaufgaben zu übernehmen. Ich finde jedoch auch, dass diese spezielle Zusatzaufgabe wirklich in keinem Verhältnis zu meinem Deputat steht. Ich arbeite 30% und nehme wie jeder andere Lehrer zu 100% an außerunterichtlichen Veranstaltungen teil. Ich habe meiner Schulleiterin auch gesagt, dass es doch so auf Dauer nicht mehr weitergehen kann.
    Vielleicht ist es das berühmte "Jammern auf hohen Niveau", aber als ich studiert habe, gab es z.B. weder das Projekt Soziales Engagement (SE), noch das Projekt Wirtschaft-Verwalten-REcht (WVR) oder die fächerübergreifende Kompetenzprüfung oder die Eurokom (zusätzliche Englischprüfung). Steuerungsgruppen gab es auch keine. Das alles hat sich in den letzten Jahren klammheimlich eingeschlichen, ohne, dass das in irgendeiner Weise vergütet oder mit dem Deputat verrechnet wird. Bei uns an der Schule gibt es noch das Sportangebot "Life-Time-Sports", die Junior-Ingenieur-Akademie und jedes Jahr wird ein großer musischer Abend verantstaltet, auch gibt es spezielle Schüleraustauschfahrten. Das alles sind außerunterrichtliche Projekte und Veranstaltungen, die von uns Lehrern betreut werden müssen.
    Ich habe gerade echt das Gefühl, dass das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Niemand hat Luft um so einer arbeitsintensive Gruppe beizutreten und dann noch für Gottes Lohn!
    Wie ist das denn bei euch an der Schule? Gibt es da auch solche Probleme? Ich selber bin gerade hin- und hergerissen. Einerseits möchte ich meine Schulleiterin nicht hängen lassen, andererseits wäre es für mich eine große Zusatzbelastung. Ich habe drei Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter. Wenn ich Luft nach oben hätte, dann würde ich aufstocken! Wie seht ihr also das Problem "Zusatzaufgaben" und findet ihr, dass sie auf allen Schultern gerecht verteilt werden?


    Liebe Grüße
    Mara

    "Die beste Methode das Gute im Menschen zu wecken ist, ihn so zu behandeln, als wäre er schon gut." (Gustav Radbruch) :troest:

    4 Mal editiert, zuletzt von mara77 ()

  • -Das alles hat sich in den letzten Jahren klammheimlich eingeschlichen ohne, dass das in irgendeiner Weise vergütet oder mit dem Deputat verrechnet wird.-
    ...
    Wie seht ihr also das Problem "Zusatzaufgaben" ...

    Genau so ist es wohl in allen Schulformen. Und genau so, wie dein Kollegium sich jetzt verhalten hat, sollten es viel mehr Kollegien tun! Das Ende der Fahnenstange mit diesen teilweise völlig überflüssigen und unproduktiven Zusatzaufgaben ist schon lange erreicht, alle sollten sich dagegen wehren. Auch die Schulleitungen sollten sich endlich trauen, nach "oben" weiter zu geben, dass bestimmte Aufgaben einfach nicht erfüllt werden können. Basta!


    Glückwunsch zu einem Kollegium, dass sich da einig ist und sich auch nicht weiter bequatschen lässt. Und das hat auch nichts damit zu tun, dass man eine Schulleitung im Stich lässt. Viele Programme zum "Verheizen" der Kollegen sind hausgemacht.


    TMFKAW

    Religion, eine mittelalterliche Form der Unvernunft, wird, wenn sie mit modernen Waffen kombiniert wird, zu einer echten Gefahr unserer Freiheiten. (Salman Rushdie)

  • Hallo Mara,


    ich sehe es genau so wie mein Vorredner. Wenn es Probleme gibt, die von übergeordneter Stelle (KuMi, Landesschulbehörde) verursacht wurden, dann soll sich die Schulleiterin nicht an das Kollegium wenden, um diese Probleme zu lösen, sondern an den Verursacher. Wenn sie dort nur auf taube Ohren stößt, ist das zwar doof, aber dann ist es halt so, und die besagten Probleme werden dann eben nicht gelöst.


    Ich hatte bereits in einem anderen Thread geschrieben, dass ich es überhaupt nicht verstehen kann, wieso "normale" Lehrer ohne Höherstufung oder Stundenreduzierung Schulleitungsaufgaben (Schulvorstand) übernehmen sollen. Zudem teile ich die Meinung, dass im Schulvorstand teilweise unproduktiv gearbeitet wird, und zwar nicht, weil die Kollegen nicht gut arbeiten, sondern aus mehreren anderen Gründen.


    Unser Schulvorstand tagt nicht so oft wie euer, aber trotzdem haben die Mitglieder einen ganzen Batzen Arbeit zu bewältigen. Letztes Mal im Vorfeld der Gesamtkonferenz, auf der ein neuer Schulvorstand gewählt werden sollte, war die Kandidatensuche eher mühsam, es fanden sich nicht genügend Interessenten. Aber auf der Konferenz wendete sich plötzlich das Blatt. Der Schulleiter mit ein paar (ungewohnt) motivierenden Sprüchen und Gesten: "Allez hopp, noch ein paar Leute brauchen wir, wer hat noch nicht, wer will noch mal?" Da kamen dann recht schnell die erforderlichen Leute zusammen. Ich meldete mich nicht allein schon deshalb, weil ich dieses Jahr den Schüleraustausch habe und nicht noch mehr zusätzliche Arbeit haben wollte.
    Anfangs hatte ich mich ein bisschen geärgert, dass sich da dann doch so einfach Kollegen fanden, aber ich sehe das alles mittlerweile sehr liberal und gelassen: So lange wie sich Kollegen finden, ist es doch gut! Jeder darf sich so viel einbringen, wie er möchte, egal aus welchen Gründen. Vermutlich werden sich irgendwann nicht mehr genügend finden, aber dann muss der Schulleiter halt selbst sehen, wie er zurechtkommt.


    Was ich zudem nicht so gut finde sind die Bewertungen, die da zumindest immer so mitschwingen à la "Der ist noch jung, der müsste sich mal melden" oder "Ach, die macht das auch noch zusätzlich? Die ist aber engagiert!"; denn wer solche Zusatzarbeiten übernimmt, ist zwar engagiert, aber er/sie wird und muss(!) an anderer Stelle Zeit einsparen, das wird die Unterrichtsvorbereitung sein. Wer Zusatzaufgaben übernimmt, arbeitet nicht mehr, nicht besser, nicht engagierter, nicht ehrenwerter als jemand, der ausschließlich seinen Unterricht gewissenhaft plant und durchführt, sondern er bearbeitet andere Aufgaben, oder setzt zumindest andere Schwerpunkte. Dies ist keinesfalls weniger ehrwürdig und weniger respektabel als Zusatzaufgaben zu verrichten. Dies ist meine Überzeugung.


    Ich sehe nicht, wieso das Klagen über ständig zunehmende Zusatzaufgaben als "Jammern auf hohem Niveau" bezeichnet wird, und ich sehe auch überhaupt nicht, wieso Du, Mara, Deine Schulleiterin hängen lässt, wenn Du nicht in den Schulvorstand gehst. (Also, ich verstehe schon Deine Sichtweise, halte sie aber für falsch).
    Übrigens ist ja bekannt, dass man nicht deshalb geachteter, angesehener und beliebter wird, wenn man stets nachgibt und die Erwartungen anderer zu erfüllen versucht (Dies will ich Dir, Mara, keinesfalls unterstellen, es fiel mir in diesem Zusammenhang nur so ein.); manchmal kann sogar das Gegenteil der Fall sein...


    Hamilkar

  • In Ba-Wü ist derzeit die ganze Schullandschaft im Umbruch - und die Kollegen sollen es richten. Das ist ja auch in Ordnung. Man wird gefragt und kann sich einbringen. ABER: Diese Zusatzarbeit muss durch Ermäßigungen in anderen Bereichen ausgeglichen werden. Es kann und darf nicht sein, dass Kollegen bis an den Rand des Burnout - oder darüber hinaus - belastet werden.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • ....bei uns an der schule gibt es kein problem mit der steuergruppe....wir haben drei A 14 stellen für die übernahme von bestimmten verantwortungen in der steuergruppe geschaffen und es gibt noch einige andere lehrkräfte, die auch ihren teil beitragen....welche projekte angegangen werden, liegt in der entscheidung des erweiterten schulleitungsteams und dort wird darauf geachtet, dass die arbeitszeit nur für dinge verwendet wird, die von den kollegen als sinnvoll erachtet werden....dementsprechend ist die akzeptanz der steuergruppe recht hoch...nicht alle lehrkräfte interessieren sich dafür, aber gegenwind gibt es so gut wie keinen....


    krabat

  • Ich denke auch es ist legitim sich nicht für arbeitsintensive Zusatzaufgaben zu melden, die sowieso die Schulleitung übernehmen sollte.



    Wenn die Schulleitung Steuergruppe spielen soll, ist die ganze Idee hinfällig. Ich kann verstehen, dass viele schon mit den unterrichtlichen Aufgaben restlos ausgelastet sind und dort ihren Hauptarbeitsschwerpunkt legen wollen. Was mir an der Argumentation einiger hier nicht gefällt, ist das etwas verächtliche Verhalten gegenüber der Schulleitung. Wir bekommen 1-3 Stunden Ermäßgung für diese Aufgaben und das wenigste an Zusatzaufwand denken wir uns aus, sondern es kommt von oben. Die Vorstellung, dass die Schulleitung nur im Büro sitzt und Däumchen dreht, ist etwas an der Realität vorbei.

    • Offizieller Beitrag

    Andran: dann seht ihr es allerdings falsch, denn es ist die Schulleitung, nicht das Sekretariat/das rein Administrative.


    In NRW Z.B. ist sie auch für den Unterricht verantwortlich (und wahrscheinlich nicht nur bei uns) und sollte diese Verantwortung demnach auch wahrnehmen:


    kleiner gruener Frosch

  • Selbst als Student im Praxissemester hat man sich zum Teil genötigt gefühlt an allerlei Zusatzgruppentreffen teilzunehmen und hat mitbekommen, dass dort auch immer wieder Lehrer dabei sind, die total gefrustet / überlastet damit waren. Dies vor allem, weil aus meiner studentischen Sicht nur ein kleiner Bruchteil der Treffen überhaupt sinnvoll und nötig gewesen wäre.


    Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie da sozialer Druck, bestimmt auch ein Bewertungsdruck, auf fertige Lehrkräfte ausgeübt wird sich doch irgendwie "zusätzlich zum guten Unterrichten einzubringen".
    Solange dies A14 Stellen sind, habe ich da kein Problem mit, würde manche Tätigkeit sogar selber anstreben. Ohne bessere Bezahlung (oder, dass man weniger Stunden unterrichten muss dafür) würde ich das keinesfalls wollen.
    Teilweise, so mein Eindruck, steht auch Aufwand für diese Tätigkeit und der Stundennachlass in keinem Verhältnis. Unter dem Strich also unbezahlte Mehrarbeit.


    Ein seltsames Gefühl bleibt trotzdem, da ich mich selbst bezüglich meines Faches als kompetenter einschätze. Weshalb beurteilen mich Personen, die weder meine Fächer studiert haben, noch selbst mit einem grösseren Pensum unterrichten? Ich habe absolut Respekt vor Deutschlehrern beispielsweise; aber kann ein Deutschlehrer wirklich meinen Unterricht in Buchhaltung beurteilen? Kann eine Person das, die selbst nur zu 20% unterrichtet und die restliche Zeit am Schreibtisch sitzt? Zumindest Zweifel werden da immer bleiben, egal ob die gesetzliche Legitimität jetzt vorhanden ist oder nicht.

    Sehe ich ganz genauso. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Deutsch / Geschichte Schulleitung, die in meinem Physik-Profilkurs in der Oberstufe zu Gast ist und die Stunde überhaupt nicht blickt.
    Wie kommt dann eine Bewertung für mich zustande? Ganz einfach: Ist der Kollege Silicium immer bereit unbezahlte Mehrarbeit (siehe Threadthema) zu übernehmen, ist sein Unterricht fabelhaft!
    Murrt er dabei, naja, ist sein Unterricht nicht so pralle. Probt er gar den Aufstand und verweigert sich, owei, der Unterricht vom Herrn Silicium ist so aber absolut nicht in Ordnung.
    Das ist natürlich ein worst case Szenario, aber wenn man Pech hat läufts so oder ähnlich.
    Im Endeffekt wird das ganze dazu führen, dass man als Lehrkraft nur noch dort Zeit und Kraft investiert, wo die Schulleitung es mitbekommt (Zusatzaufgaben usw.). Und diese Zeit dann irgendwo anders abknappst.
    Der eine mag das bei seiner Freizeit tun und dann 60 Stundenwochen schieben. (Gibt es wirklich!)
    Der andere beschneidet dann zurecht die Zeit, die er für Vor- und Nachbereitung des Unterrichts verbringt um bei seiner normalen Arbeitszeit zu landen.


    Im Endeffekt führen diese ganzen Zusatzaufgaben, die sicherlich erdacht sind die Schule resprektive den Unterricht zu verbessern, dazu, dass eben dieser schlechter wird.

  • Bei uns sitzt das komplette Kollegium in der Steuerungsgruppe... und alle haben dafür eine Stunde Ermäßigung bekommen.
    Mir wäre es trotzdem lieber, ich könnte in Ruhe meine Stunde unterrichten und hätte mit all dem Steuergruppengedöne nichts zu tun.
    Aber diese Option besteht bei uns nicht.

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • Wenn die Schulleitung Steuergruppe spielen soll, ist die ganze Idee hinfällig. Ich kann verstehen, dass viele schon mit den unterrichtlichen Aufgaben restlos ausgelastet sind und dort ihren Hauptarbeitsschwerpunkt legen wollen. Was mir an der Argumentation einiger hier nicht gefällt, ist das etwas verächtliche Verhalten gegenüber der Schulleitung. Wir bekommen 1-3 Stunden Ermäßgung für diese Aufgaben und das wenigste an Zusatzaufwand denken wir uns aus, sondern es kommt von oben. Die Vorstellung, dass die Schulleitung nur im Büro sitzt und Däumchen dreht, ist etwas an der Realität vorbei.

    Naja, Rauscheengelsche, das ist so nicht richtig.
    In der Schulleitung sitzen Leute, die sich diese Arbeit ausgesucht haben; die wollten das machen, und sie werden für ihre Arbeit stundenmäßig und finanziell entlastet. Steuergruppenmitglieder hingegen wollten das teils gar nicht so unbedingt machen, sondern werden manchmal überredet oder genötigt (wie Silicium schon vermutet / beobachtet hat); und sie bekommen weder mehr Kohle noch Enlastung.


    Außerdem würde ich nicht sagen, dass hier verächtlich über die Schulleitung gesprochen wird, denn es ist bekannt, dass diese Schaltstelle zwischen Kollegium und Schulbehörde nicht gerade vergnügungssteuerpflichtige Aufgaben übernimmt. Ich selbst kenne kein Schulleitungsmitglied, das nur Däumchen dreht und die anderen arbeiten lässt. Aber noch einmal: Sie haben es sich auch so ausgesucht; und dass man als Schulleitungsmitglied Schulleitungsaufgaben zu erledigen hat, dürfte einleuchtend sein; wieso eine "normale" Lehrkraft Schulleitungsaufgaben übernehmen sollte, ist schon schwieriger zu vermitteln... aber ich wiederhole mich... :rolleyes:


    Hamilkar

  • Naja, Rauscheengelsche, das ist so nicht richtig.


    In der Schulleitung sitzen Leute, die sich diese Arbeit ausgesucht haben; die wollten das machen, und sie werden für ihre Arbeit stundenmäßig und finanziell entlastet. Steuergruppenmitglieder hingegen wollten das teils gar nicht so unbedingt machen, sondern werden manchmal überredet oder genötigt (wie Silicium schon vermutet / beobachtet hat); und sie bekommen weder mehr Kohle noch Enlastung.




    Die Idee der Steuergruppe funktioniert nicht, wenn die Schulleitung die Steuergruppe ist. Es gibt ausreichend Fachliteratur dazu, die man sich bei Interesse durchlesen kann. Wenn ein Kollegium das nicht möchte, dann sollen sie halt dazu stehen: Liebe Schulleitung, wir können/wollen das nicht, sag uns bitte, was wir wie zu tun haben. Das wäre die Alternative zur Mitbestimmung und Mitarbeit.






    Zitat

    Außerdem würde ich nicht sagen, dass hier verächtlich über die Schulleitung gesprochen wird, denn es ist bekannt, dass diese Schaltstelle zwischen Kollegium und Schulbehörde nicht gerade vergnügungssteuerpflichtige Aufgaben übernimmt. Ich selbst kenne kein Schulleitungsmitglied, das nur Däumchen dreht und die anderen arbeiten lässt. Aber noch einmal: Sie haben es sich auch so ausgesucht; und dass man als Schulleitungsmitglied Schulleitungsaufgaben zu erledigen hat, dürfte einleuchtend sein; wieso eine "normale" Lehrkraft Schulleitungsaufgaben übernehmen sollte, ist schon schwieriger zu vermitteln... aber ich wiederhole mich... :rolleyes:


    Hamilkar





    Ich habe ja nicht bestritten, dass man sich als Schulleitungsmitglied mehr Arbeit und andere Aufgaben ausgesucht hat. Ich für mich persönlich komme gut damit zurecht. Beurteilung von Lehrkräften gehört auch dazu und dabei steht i.d.R. nicht so sehr die Fachkompetenz im Vordergrund, sondern das didaktisch-methodische Vorgehen und der Umgang mit Schülern. Das kann ich auch im Physikunterricht beurteilen, ohne es studiert zu haben. Fachliche Schwächen sollten eigentlich entweder im Studium oder im Referendariat behoben worden sein oder zu nicht bestehen der Examen geführt haben. Grundsätzlich setze ich das bei allen ausgebildeten Kollegen voraus. Schulleitung ist auch nicht reine Administration, dafür gibt es das Sekretariat. Ich empfehle mal den Geschäftsverteilungsplan zu lesen, um eine konkrete Vorstellung von der Arbeit zu bekommen.

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