i-Punkt-Probleme...

  • Ich habe eine inhaltlich gute Deutscharbeit eines unkonzentrierten Schülers vor mir liegen, in der quasi jeder i-Punkt und gut zehn Punkte am Satzende fehlen. Wie korrigiere ich sowas? Bzw.:


    1. Sind fehlende i- und Umlaut-Punkte Rechtschreib- oder Zeichenfehler?
    2. Können mehrfach fehlende i-Punkte auch als Wiederholungsfehler gewertet werden?
    3. Muss ich sie überhaupt als Punktabzug werten? Der Kollege, der die vorherigen Arbeiten im Heft korrigiert hat, hat oft die i-Punkte einfach ergänzt - die Umlautpunkte jedoch als "R" angerechnet.

  • Diese Satire ist nicht sehr hilfreich für mich. Aber du hast sicher einen tollen Humor. Trotzdem kann ich es nicht nicht werten, wenn ein Schüler keine i-Punkte macht. Also frage ich hier, WIE ich es werten soll.

    • Offizieller Beitrag

    ich kann dir nicht wirklich weiterhelfen, doch bei so etwas frage ich immer die Kollegen, die in derselben Klassenstufe unterrichten. Das hilft dir wahrscheinlich mehr als Tipps, wie es hier einzelne Leute handhaben, weil es dem Usus deiner Schule angepasst ist.


    Übrigens sehe ich Umlaut-Pünktchen nicht unbedingt auf derselben Stufe wie i-Pünktchen.

  • Zitat

    1. Sind fehlende i- und Umlaut-Punkte Rechtschreib- oder Zeichenfehler?


    Wenn ein "i" kein Satzzeichen ist (m.E. ist das so) dann ist ein fehlerhaftes "i" auch kein Zeichenfehler.


    Bleibt die Frage, ob ein "i" ohne I-Punkt ein "i" ist, oder nicht bzw. ist ein "i" ohne I-Punkt ein Buchstabe des von uns genutzten Alphabetes oder nicht.
    Ist es kein "i" bzw. nicht Teil des Alphabetes, liegt aus meiner Sicht ein Rechtschreibfehler vor.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Bei uns an der Schule gibt es dazu einen Fachkonferenzbeschluss: Ein i ohne Punkt gibt es nicht, daher kein Fehler, denn man kann ja nichts anderes daraus lesen. Fehlende Umlautstriche jedesmal ein R-Fehler, da ein falsches Wort zu lesen ist. Nur wenn bei dem exakt gleichen Wort die Umlautstriche wieder vergessen wurde, zählt es als Wiederholungsfehler, d. h. der Fehler wird nicht gezählt. Satzzeichen sind es auf keinen Fall.


    So einen Beschluss muss es bei euch doch auch irgendwo geben?! Vielleicht ist er (wie bei uns) nur schon so alt, dass sich keine aktive Lehrkraft mehr daran erinnert, wo der wohl abgeheftet sein könnte.

  • Da es ja ansonsten eine gute Arbeit ist, wie Du schreibst, und kein grundlegendes Schreibproblem vorzuliegen scheint, würde ich mir darüber niemals einen Kopf und schon gar kein Problem machen. Ich streiche es dann halt mal an, der Einfachheit halber mit "R" markiert, ansonsten ergänze ich den i-Punkt einfach.
    Ein systematisches Weglassen der i-Punkte finde ich zwar eher ungewöhnlich - Nicht gekennzeichnete Umlaute kommen mir sehr viel regelmäßiger unter. Ich schreibe dann meist einen eher launigen Hinweis auf Klopstocks Erbe in meinem Schlusskommentar. Manchmal hilft es, manchmal nicht. Bei einem besonders krassen Fall habe ich mal alle fehlenden Kommas angefügt. Etwa so: ,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,, Das war durchaus eindrucksvoll, weil über eine Zeile lang. Also vielleicht spendierst Du einfach eine Runde iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii ?
    Was ich damit sagen will: In Deutsch halte ich es nicht für so entscheidend, nur ja keinen Fehler zu übersehen und alles akribisch anzustreichen und möglichst genau zu kategorisieren, sondern wirklich auffällige Beobachtungen rückzumelden. Und da sind wir uns - auch wenn es dazu keine konkreten Beschlüsse gibt - offenbar in der Fachschaft weitgehend einig. Es ist jedenfalls noch nie von der Respizienz bemängelt worden.

  • Sind es denn Wiederholungsfehler, wenn ein Schüler nach mehreren aufeinanderfolgenden Sätzen den Punkt vergisst? Die Sätze sind zudem Teil einer einzigen Aufgabe und genau gleich gebaut.

Werbung