Ja, Scooby, diesen "Luxus" können wir uns leider nicht erlauben bzw. ist es nicht so einfach. Ich kann das Kind immer wieder abholen lassen - sofern die Eltern mitspielen. Meiner Erfahrung nach löst das aber das Problem nicht (dazu könnte Thamiel vielleicht auch was sagen ). Und der Weg in die Förderschule ist weit und steinig. Es reicht nicht, wenn ich sage, das Kind verhält sich immer wieder nicht regelkonform, stört den Unterricht, belästigt damit die anderen Kinder, etc. Da können Jahre vergehen, bevor da etwas passiert, wenn überhaupt.
Insofern bleibe ich dabei: das ist mein Alltagsgeschäft. Da bin ich nicht froh drum, aber so ist es. Kommen dann noch "echte" Inklusionskinder dazu, gebe ich mir, glaube ich, die Kugel...
Inklusion : Ich kann es nicht !
- Elternschreck
- Erledigt
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Darum ging es mir in der Bemerkung ja aber gar nicht primär, sondern um deine Argumentation, die "Schwachen" müssten in der Gesellschaft Platz machen für die Entfaltung und Entwicklung der "Elite".
Wenn du mal ganz in Ruhe und ohne Schaum vorm Mund (--> Nazivergleich) drüber nachdenkst, könnte man sich evtl. drauf verständigen, dass verhaltensauffällige Kinder viel Aufmerksamkeit beanspruchen, was bei nicht optimalem Personalschlüssel dazu führen könnte, dass für diejenigen Schüler, denen es besser gelingt, sich den tradierten schulischen Verhaltensnormen gemäß zu verhalten, weniger Aufmerksamkeit des Lehrers übrig bleibt.Danach könnte man evtl. drüber nachdenken, wie wahrscheinlich es in der derzeitigen Haushaltslage ist, dass tatsächlich alle Räumlichkeiten und sämtliches Personal, das für eine adäquate Förderung behinderter Schüler in Regelschulen zur Verfügung stehen müsste, auch bereitgestellt wird.
Und ganz zum Schluss könnten wir auch noch drüber reden, dass wir in Deutschland (sogar in Bayern ;-)) tatsächlich ein Problem mit der Förderung unserer Eliten haben, weil die oftmals einfach übersehen werden und man ja zufrieden ist, wenn sie innerhalb des bestehenden Systems die Spitzenplätze belegen. Dass da bei entsprechender Förderung möglicherweise noch weit mehr zu holen wäre, spielt dann keine so große Rolle mehr.
Du bist doch noch Student, oder? Ich lade dich hiermit herzlich ein, ein mehrwöchiges Praktikum bei uns zu machen, an einer ganz normalen bayerischen Realschule mit Klassen um die 30 SchülerInnen. Wir haben da auch eine Hand voll Schüler, die aus verschiedenen Gründen deutlich mehr Aufmerksamkeit brauchen als andere. Setz dich einfach mal mit der Stoppuhr hinten rein und miss mal, wieviel Lernzeit deshalb für die anderen Schüler verloren geht. Und nein, ich weigere mich, das meinen Lehrkräften als Unfähigkeit anzulasten.
Falls du Interesse dran hast --> PM.
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Ja, Scooby, diesen "Luxus" können wir uns leider nicht erlauben bzw. ist es nicht so einfach. Ich kann das Kind immer wieder abholen lassen - sofern die Eltern mitspielen. Meiner Erfahrung nach löst das aber das Problem nicht (dazu könnte Thamiel vielleicht auch was sagen ). Und der Weg in die Förderschule ist weit und steinig.
Ich weiß, und meine Aussage war ganz sicher auch nicht als Kritik an dir/euch gedacht. Grundschulen sind hier de fakto oft schon Inklusionsschulen und mangels personeller Ausstattung entsprechend überfordert. Dazu herzliches Beileid und - ohne Ironie - meinen Respekt an alle, die solche Situationen täglich bewältigen.Ich spreche aber auch als Vater einer (bald) Erstklässlerin, die eher ruhig, stark konzentrierbar und sehr lerneifrig ist. Und ganz ehrlich: Mir graust vor dem Gedanken, wenn sie möglicherweise von der Schule nach Hause kommt und wieder mal berichtet, dass nichts gelernt wurde, weil andere Kinder den Unterricht unmöglich gemacht haben und ich genau weiß, dass es nicht an der zwangsweise überforderten Lehrkraft liegt, sondern am Zeitgeist, der in den Schulen Bedingungen schafft, die konzentriertes Lernen für Manche unmöglich machen.
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Scooby:
Danke für Deine Beiträge, so wollte ich mich verstanden wissen. Du bringst es genau auf den Punkt!Lassen wir das Thema pro / contra Abtreibung einfach sein, ja? Damit Du verstehst, wie ich dazu komme: Ich wurde konkret gefragt, was ich als Person machen würde, wenn mein Kind betroffen wäre. Darauf habe ich geantwortet.
Meine aktuelle Partnerin und ich haben für uns beschlossen, dass wir bei festgestellten Erbkrankheiten ein Kind nicht austragen würden bzw. sie.
Deshalb die Formulierung, wenn man es nicht rechtzeitig bemerkt. Damit war meine persönliche Situation gemeint und keine Anweisung, dass doch alle so verfahren sollen. Es steht jeden Eltern, bzw. jeder werdenden Mutter, zu einen Embryo, bei dem Trisomie 21, Mukoviszidose, Chorea Huntington etc. festgestellt wurde, nicht auszutragen oder es doch zu tun.
Das hat nichts mit Nationalsozialismus zutun.
Wenn Du darüber diskutieren magst, ob ein es unethisch ist einen Embryo mit Mukoviszidose zu töten, oder ob es vllt unethisch ist ein Kind mit dieser Krankheit wissentlich auszutragen, mach doch einen eigenen Thread auf. Die Ethik der Abtreibung ist sehr kompliziert und man macht es sich zu einfach, wenn man sagt, es dürfe unter keinen Umständen sein. -
Ich erinnere mich auch noch mit Grausen daran, wie eine erfahrene Grundschullehrerin mit einem Integragionserstklässler, das wie ein Äffchen an ihr Bein klammerte, durch das Schulhaus humpelte, damit er dem Sekretariat zugeführt wird, wo ihn die Eltern dann abholen sollten. Dabei ist es dann auch noch egal, ob dann 15, 20 oder 30 andere allein sind - die sind ohne reguläre Aufsicht und ohne Beschulung. Da schleppt es sich schon länger durch das weitläufige Schulhaus, die Eltern müssen erst mal erreicht werden und dann der Rest nach dem Drama beruhigt - dann ist schon was Zeit weg. Der Lehrerin macht sowas sicherlich gar nichts aus - sie ist ja Profi und sieht das individuell.
Schön war auch der "Sirenenschüler" - weithin durch das Schulhaus hörbar, bestimmt auch gut in seiner Klasse - wann immer ihm etwas nicht passte oder er etwas nicht konnte.
Und genau da will ich mein Kind dann sitzen wissen - damit es sozial wird. Hm...
@ Silicium: Nicht böse gemeint aber warte mal, bis der Nachwuchs da ist - meins lässt sich zumindest nicht so recht erziehen, eher lenken - erstaunlicherweise werden die kleinen Wesen nicht als Blackbox sondern mit sehr eigenen Vorstellungen geboren. Meine Erziehungsvorstellungen musste ich zumindest anpassen.
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Ja, Scooby, diesen "Luxus" können wir uns leider nicht erlauben bzw. ist es nicht so einfach. Ich kann das Kind immer wieder abholen lassen - sofern die Eltern mitspielen. Meiner Erfahrung nach löst das aber das Problem nicht (dazu könnte Thamiel vielleicht auch was sagen ).
Eigentlich ist es meine Auffassung, solche Kinder nicht abholen zu lassen, wenn ich weiß, das das Elternhaus sie nicht in den Griff kriegt und der abgebrochene Schultag bei ihnen daher noch als Bestärkung verstanden werden muss (Im Sinne von "nur ordentlich Stress machen, dann krieg ich schulfrei"). Am nächsten Tag sitzen sie dann nämlich wieder brav und lieb in der Klasse, bis ihnen wieder was nicht passt und der Zirkus wieder anfängt, nur diesmal noch früher.
Bei mir tanzen sie übrigens nicht auf den Tischen sondern verkriechen sich lieber unter ihnen, weil sie sich da viel sicherer fühlen und dennoch gut laut schreien können im Sinne von "ich bin hier, beachtet mich!". Und dieses laute Zwischenrufen kann ganz ungeahnte Amplituden erreichen, wenn derjenige merkt, dass die Klasse hinter mir steht und ihn eben nicht beachtet. Andere Schüler machen es dann direkter und wählen mehr handfeste Methoden der Aufmerksamkeitseinforderung, wie z.B. Schleudern von Schulsachen und sogar von Stühlen und Gewalttätigkeit gegen unbeteiligte Mitschüler (unvermittelt Aufspringen, Anlauf nehmen und mit Füßen voran auf einen völlig perplexen Mitschüler springen, der am Schreiben war).
Das waren so die Highlights meines letzten Schuljahres in der 1. (!) Klasse. Übrigens noch ganz ohne meine zwei L/K SuS.
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Ich hatte in meiner ersten eigenen Klasse an der Förderschule Geistige Entwicklung (Klasse 6/7) eine Schülerin, die frisch gewechselt aus dem GU kam. Sie hat sich immer dann, wenn sie zu wenig Aufmerksamkeit bekam oder wenn ihr etwas nicht passte (sie war kognitiv relativ leistungsstark für diese Schulform und konnte sich eigentlich auch wunderbar verbal verständlich machen) ABSICHTLICH eingekotet. Wenn man sie dann noch immer nicht beachtete hat sie begonnen, mit ihrem Kot die Wände zu bemalen. Sie war im Regelschulsystem so schlicht nicht tragbar, war dort totunglücklich, hatte keine Freunde und keinerlei Anerkennung durch die Klassenkameraden. An unserer Schule hat es zwar ne Zeit gedauert, aber so nach ca. einem Jahr hat sie damit aufgehört, hat Freunde auf Augenhöhe gefunden und sich wohl gefühlt. An sowas wird oft überhaupt nicht gedacht, wenn die Inklusion mal wieder verherrlicht und über alles andere gestellt wird...
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An sowas wird oft überhaupt nicht gedacht, wenn die Inklusion mal wieder verherrlicht und über alles andere gestellt wird...
Doch daran wird gedacht und zwar sehr genau, denn du wirst es nicht glauben, die meisten Kinder finden Freunde und zwar dann auch noch in Wohnortnähe, so dass Schulumfeld auch Soziales Umfeld wird!
Auch das ist ja ein Sinn der Inklusion und da gabs bisher wenig Probleme, wenn die entsprechende Lehrer dies auch wirklich richtig unterstützen und die Eltern auch nicht dagegen arbeiten.Dies Vorurteile (und ja, ich wiederhole mich hier gerne) von den Kollegen (wenn auch evtl. nciht öffentlich geäußert) und den Eltern machen erst solche Probleme!
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Ilse2
ZitatSie war im Regelschulsystem so schlicht nicht tragbar, war dort totunglücklich, hatte keine Freunde und keinerlei Anerkennung durch die Klassenkameraden.
SusanneaZitatDoch daran wird gedacht und zwar sehr genau, denn du wirst es nicht glauben, die meisten Kinder finden Freunde
Kannst du mir eben die passende Studie verlinken?Zum Stichwort "in Wohnortnähe": in NRW ist es derzeit (noch) geplant, dass die ehemaligen Förderschulkinder nicht primär wohnortnah zur schule gehen, sondern ggf. an einer Schule stellvertretend für einige Schulen gebündelt werden.
ZitatDies Vorurteile (und ja, ich wiederhole mich hier gerne) von den Kollegen (wenn auch evtl. nciht öffentlich geäußert) und den Eltern machen erst solche Probleme!
Ah, also ... wegen der Vorurteile der Kollegen hat das Kind also die Wand vollgekotet? Oder hat es wegen der Vorurteile keine Freunde gefunden?kl. gr. frosch
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Doch daran wird gedacht und zwar sehr genau, denn du wirst es nicht glauben, die meisten Kinder finden Freunde und zwar dann auch noch in Wohnortnähe, so dass Schulumfeld auch Soziales Umfeld wird!
Auch das ist ja ein Sinn der Inklusion und da gabs bisher wenig Probleme, wenn die entsprechende Lehrer dies auch wirklich richtig unterstützen und die Eltern auch nicht dagegen arbeiten.Dies Vorurteile (und ja, ich wiederhole mich hier gerne) von den Kollegen (wenn auch evtl. nciht öffentlich geäußert) und den Eltern machen erst solche Probleme!
Entschuldige aber das widerspricht doch auch etlichen Studien zur Peergroup! Man sucht sich Freunde die ähnlich sind, ähnliche Interessen und auch einen ähnlichen intellektuellen Stand haben, wie man selbst. Man kann sich sicher mit einem Menschen mit geistiger Behinderung gut verstehen und auch gerne mal was mit ihm unternehmen. Aber eine echte Freundschaft auf Augenhöhe zwischen einem Jugendlichen (bei Kindern ist das vielleicht noch etwas anders, aber spätestens in der Pubertät verändert sich da was) mit einer geistigen Behinderung und einem durchschnittlich entwickeltem Jugendlichen halte ich für absolut unrealistisch. So sind Kinder und Jugendliche einfach nicht, und das ist nicht so weil sie besonders unsozial wären oder so, aber Freundschaaft lässt sich nicht erzwingen!
Und meine Schülerin war in der Regelschule wirklich unglücklich und nicht akzeptiert. Ähnliches könnte ich hier auch für manch einen meiner GU-Schüler schreiben, vielleicht nicht so extrem, wie die Schülerin mit ihrem Kot, aber doch ähnlich unglückliche Kinder, mit denen sich die Mitschüler am Nachmittag nicht verabreden wollen, auch wenn sie tatsächlich in der Nachbarschaft wohnen! Aber sowas will man ja auch nicht hören und ich wiederhole mich da auch... (wobei ich nicht bestreite, dass es Kinder gibt, die sich super integrieren lassen, es gibt aber eben auch die anderen) -
Doch daran wird gedacht und zwar sehr genau, denn du wirst es nicht glauben, die meisten Kinder finden Freunde und zwar dann auch noch in Wohnortnähe, so dass Schulumfeld auch Soziales Umfeld wird!
Auch das ist ja ein Sinn der Inklusion und da gabs bisher wenig Probleme, wenn die entsprechende Lehrer dies auch wirklich richtig unterstützen und die Eltern auch nicht dagegen arbeiten.Dies Vorurteile (und ja, ich wiederhole mich hier gerne) von den Kollegen (wenn auch evtl. nciht öffentlich geäußert) und den Eltern machen erst solche Probleme!
Und dazu kann ich als betroffene Mutter durchaus etwas sagen. Meine Kinder besuchen eine integrative Schule... eine Privatschule mit ständiger Doppelbesetzung und kleineren Klassen.
Das soziale Lernen ist dort sehr wichtig... udn auch individuelle Differenzierung.
In jeder Klasse sind ca 25 Kinder, davon 5 Kinder, die einen speziellen Förderbedarf haben.
Meine großen Kinder haben da bereits Abitur gemacht... meine kleineren Kinder sind noch da... ich habe also einige Jahre Erfahrung... als Mutter von Regelschulkindern die in Klassen mit Kindern gehen, die besonderen Förderbedarf haben.Und ich kann nur sagen... meine Erfahrung ist... Kinder suchen Freundschaften in ihrem Level.
In der Schule sind sie vielleicht nett und freundlich zu den behinderten KIndern, erklären, helfen und spielen auch mal Sitzfußball, damit jeder mitmachen kann, auch das Rollikind... das kann man ihnen beibringen udn auch verlangen.
In der Grundschule sidn die Unterschiede noch nicht so groß... da gibt es je nach Behinderung auch private Treffen und Geburtstagseinladungen.
Bei meinen Kindern hat das zu Pubertätszeiten aufgehört.
Mit den Körperbehinderten Kindern nicht... da blieb das gleiche Level... da traf man sich weiterhin.
Auch wenn man nach dem Sitzfußball sagte, so und jetzt wollen wir auch wieder richtig spielen! Und das körperbehinderte Kind konnte dann eben nicht mitmachen. So ist das dann.
Aber mit Kindern, die sich anders verhielten, oder geistig nicht auf dem gleichen Level waren, da gab es eher keine Freundschaften.
Die behinderten Kinder blieben unter sich.
Auch im GU.
Und ich kann dir sagen, da haben alle Lehrer mitgearbeitet, alle Eltern waren aufgeschlossen... da kannst du keinem einen Vorwurf machen. Aber die Regelschulkinder suchen sich nicht die behinderten KInder als Freunde aus. Und das war durchgehend bei all meinen Kindern so. Selbst meine total soziale Tochter ignorierte ihre behinderten Mitschüler nach der sechsten Klasse....
Und KInder, die nicht so sozial waren wie meine Tochter, ignorierten nicht nur, sondern wurden teilweise fies und gemein und grenzten die behinderten Kinder explizit aus. In der Regel so, dass die Lehrer das nicht direkt merkten. Und das nach all den Jahren des GU und all des sozialen Trainings...
Dass das zu Frust und Enttäuschung bei den behinderten Kindern führt, ist nicht schwer vorzustellen.
Und der Aspekt wird in keiner Studie auch nur erwähnt... -
Oder hat es wegen der Vorurteile keine Freunde gefunden?
Genau das.Aber eine echte Freundschaft auf Augenhöhe zwischen einem Jugendlichen (bei Kindern ist das vielleicht noch etwas anders, aber spätestens in der Pubertät verändert sich da was) mit einer geistigen Behinderung und einem durchschnittlich entwickeltem Jugendlichen halte ich für absolut unrealistisch. So sind Kinder und Jugendliche einfach nicht, und das ist nicht so weil sie besonders unsozial wären oder so, aber Freundschaaft lässt sich nicht erzwingen!
Doch, genau diese Freunde haben all die Beispiele gefunden, die in der Literatur genannt sind.UNd ja, es wird auch andere geben, aber scheinbar nicht soviele, wobei ich nicht sagen kann, was in der Pubertät passiert.
Ein schönes Beispiel für das Gymnasium ist übrigens hier: http://www.gu-thue.de/material…rag2012_Prof_Schoeler.pdf zu finden.
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Danke, Caliope, das ist geau das, was ich sagen wollte. Deine Beispiele decken sich mit dem, was ich erlebe, so ganz ohne Studie!
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Susannea, ehrlich ich weiß nicht, was ich von dir halten soll. Entweder,du bist eine wirklich, wirklich gute Lehrerin, die alle diese Schwierigkeiten die wir sehen und erleben, mit links überwindet und deswegen nicht nachvollziehen kann, was wir eigentlich für Sorgen und Probleme haben, oder du bist völlig naiv und lebst wirklich in einer Parallelwelt...
Ich bleibe dabei, eine echte Freundschaft auf Augenhöhe, gibt es zwischen Menschen mit geistiger Behinderung und Menschen ohne nicht. Ich meine eine wirklich echte Freundschaft, wo man gegenseitig (!!!) über seine Sorgen und Nöte sprechen kann. Zuneigung, ja, das schon, aber keine echte Freundschaft! Schon gar nicht bei Teenies! Den 16jährigen, der seinen Kumpel mit geistiger Behinderung mit auf eine Party unter Gleichaltrigen bringt, den gibt es nicht, glaub ich einfach nicht. Oder vielleicht der 15jährige, der sich darüber freut, dass sich ein Mädchen mit geistiger Behinderung aus seiner Klasse in ihn verknallt hat (geschweige denn, dass das Ganze eine Chance hat).
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Schon gar nicht bei Teenies! Den 16jährigen, der seinen Kumpel mit geistiger Behinderung mit auf eine Party unter Gleichaltrigen bringt, den gibt es nicht, glaub ich einfach nicht. Oder vielleicht der 15jährige, der sich darüber freut, dass sich ein Mädchen mit geistiger Behinderung aus seiner Klasse in ihn verknallt hat (geschweige denn, dass das Ganze eine Chance hat).
Wie gesagt, was in der Pubertät passiert, kann ich nicht sagen, aber doch, ich dneke schon, dass dies alles echte freundschaften sind, wie in den Grundschulen entstehen. Nicht mehr oder weniger echt, als die meisten Kinderfreundschaften. UNd die sehen in der Grundschule nun mal meist anders aus als über Sorgen und Nöte sprechen! -
Mag sein, meine KInder sind seltsam... aber keins meiner Kinder war je mit einem der behinderten Kinder der Klasse befreundet.
Nicht, wenn sich das KInd anders verhielt oder auf einem anderen geistigen Level war.... oder es aus einem anderen Grund Kommunikationsprobleme gab, zum Beisoiel Sprachbehinderung....
Und das war schon in der Grundschule so.
Susannea, deine Erfahrungen sind so wie sie sind... aber bitte nimm auch meine Erfahrungen ernst.
Und ich habe als Mutter vier Kinder durch Grundschule und weiterführende Schule begleitet... habe mit anderen Müttern gesprochen... habe beobachtet... Und alles bestätigt gesehen, was ich hier schon geschildert habe. -
Mag sein, meine KInder sind seltsam... aber keins meiner Kinder war je mit einem der behinderten Kinder der Klasse befreundet.
Nicht, wenn sich das KInd anders verhielt oder auf einem anderen geistigen Level war.... oder es aus einem anderen Grund Kommunikationsprobleme gab, zum Beisoiel Sprachbehinderung....
Und das war schon in der Grundschule so.
Susannea, deine Erfahrungen sind so wie sie sind... aber bitte nimm auch meine Erfahrungen ernst.
Und ich habe als Mutter vier Kinder durch Grundschule und weiterführende Schule begleitet... habe mit anderen Müttern gesprochen... habe beobachtet... Und alles bestätigt gesehen, was ich hier schon geschildert habe.
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter:
Mein Sohn, 5 Jahre alt, besucht eine integrative Kita. Er mag und akzeptiert alle Kinder und kann sich mit allen vertragen und spielen. Nun beginnt sein letztes Kita-Jahr - und es kristallisiert sich deutlich heraus, wo seine "Freundschaftsschwerpunkte" liegen: Er sagt mir ganz klar: "Mama, ich mag den Justin (Beispiel hier: ein entwicklungsverzögertes Kind), aber ich verstehe ihn nicht immer. Der kann ja noch nicht so gut sprechen und versteht nicht immer, was wir spielen wollen." Mein Sohn orientiert sich an Kindern, mit denen er kognitiv auf einer Ebene steht. Dabei mag er alle seine Gruppenkameraden, hat im Laufe seiner Kita-Zeit ein beachtliches Maß an Sozialkompetenz erworben, ist empathisch und hilfsbereit. Er hat gelernt, dass alle gleichberechtigt der Gemeinschaft angehören, obwohl doch alle verschieden sind. Dies ist der Grund, warum ich ihn in dieser Kita angemeldet hatte.
Mit diesen Lernerfahrungen seiner Kita-Zeit wird er nächstes Jahr in die Schule starten - und hat somit m. E. nach die besten Startvoraussetzungen. Er wird sicherlich auch in einer inklusiven Klasse zurecht kommen und benachteiligte Kinder nicht in Frage stellen.
Dennoch mache ich mir begründete Sorgen, ob er denn seinen individuellen Fähigkeiten nach gefordert und gefördert werden kann, wenn er die Aufmerksamkeit seiner Lehrerin/seines Lehrers mit "inklusiven" Kindern teilen muss. Denn da spreche ich aus Erfahrung (siehe meinen Praxisbericht in diesem Thread: S. 16, Nr. 305)!
Ich bin derzeit dabei, mir ein Bild zu machen bezüglich verschiedener Grundschulen im Umkreis und werde ganz sicherlich auf die Schulprogramme achten, die sich auch die Förderung leistungsstarker Kinder auf die Fahnen schreiben.Um an die Diskussion wieder anzuknüpfen:
Selbstverständlich bilden sich bei Kindern schon im jüngsten Alter Freundschaftsbeziehungen auf homogener Ebene. Dies zieht sich durch alle Entwicklungsabschitte, bis hin ins Erwachsenenalter. Auch wir suchen unseren Freundeskreis doch vorwiegend im Rahmen Gleichgesinnter, oder nicht? Natürlich kann ich mich auch mit Menschen verstehen, von denen ich weiß, dass ich ihnen geistig überlegen bin; auch hier können freundschaftliche Beziehungen entstehen. Jedoch strebt doch jede zwischenmenschliche Beziehung nach einem gleichberechtigten Geben und Nehmen.
Insofern denke ich, dass "wahre Freundschaften" auf der Basis einer gewissen Homogenität beruhen, währenddessen sich durchaus auch freundschaftliche Beziehungen innerhalb einer Heterogenität entwickeln können. Wir Erwachsene können diese Beziehungen sehr reflektiert betrachten und somit akzeptieren und gut damit leben. Kinder hingegen müssen dieses erst noch lernen; insofern befürworte ich (in dieser Hinsicht) auch das Gemeinsame Lernen, bzw. den Gemeinsamen Unterricht. Nichtsdestotrotz entwickeln sich Freundschaften im Kindesalter auf gleichgestellter Ebene. Dies ist ein Faktum, welches im Rahmen der gesamten Inklusionsdiskussion seine Berücksichtigung finden muss! -
Susannea, deine Erfahrungen sind so wie sie sind... aber bitte nimm auch meine Erfahrungen ernst.
Ich nehem deine Erfahrung durchaus ernst, merke aber, dass ihr Freundschaft ganz anders definiert, als das Kinder in dem Altern tun. Klar, diese Definition hat sich nach unserenr Untersuchungen auch zur Oberschule (7.KLasse) etwas verändert, aber in der Grundschule war sie eignetlich überall gleich und deutlich unterschiedlich von dem, was wir so als Freunde ansehen.Insofern denke ich, dass "wahre Freundschaften" auf der Basis einer gewissen Homogenität beruhen, währenddessen sich durchaus auch freundschaftliche Beziehungen innerhalb einer Heterogenität entwickeln können.
UNd genau diese freundschaftlichen Beziehungen sind für die meisten Kidner im Grundschulalter noch "wahre Freundschaften"Nichtsdestotrotz entwickeln sich Freundschaften im Kindesalter auf gleichgestellter Ebene. Dies ist ein Faktum, welches im Rahmen der gesamten Inklusionsdiskussion seine Berücksichtigung finden muss!
Und genau dort sind eben bisher fast nur gegenteilige Erfahrungen gemacht worden, dass ist durchaus berücksichtigt worden, aber ist sehr viel positiver bisher verlaufen, als ihr es hier darstellt oder seht. -
Zitat
Und genau dort sind eben bisher fast nur gegenteilige Erfahrungen gemacht worden, dass ist durchaus berücksichtigt worden, aber ist sehr viel positiver bisher verlaufen, als ihr es hier darstellt oder seht.
Wessen fast nur gegenteilige Erfahrungen sind gemacht worden? Wer hat dies wo berücksichtigt? -
Wessen fast nur gegenteilige Erfahrungen sind gemacht worden? Wer hat dies wo berücksichtigt?
Z. B. die oben genannte Stelle für gemeinsamen Unterricht in Thüringen, die Autoren Hinz und Sander und alle die noch Beispiele geben, Vera Moser hat glaube ich welche drin usw.
Erfahrungen zu den Freundschaften natürlich und die sind in ihren Büchern veröffentlicht worden!Also evtl. beschäftigst du difch mal etwas mt Literatur dazu!
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