Inklusion : Ich kann es nicht !

  • Ich "freu`" mich schon auf die "Werbe"-Video-DVDs vom Schulministerium, in denen blonde, blauäugige Kinder (zwischendurch mal ein indisches Migrantenkind) zu sehen sind.
    Überall Stille auf den Fluren, alle haben sich lieb und kommen Hand in Hand von der Pausen wieder zurück in den Klassenraum und setzen sich brav auf ihre Plätze.
    Die Kinder sitzen kurze Zeit später ebenso bedächtig, nahezu unbeweglich auf ihren Plätzen im Stuhlkreis und es redet tatsächlich nur ein Kind, fast nie die Lehreri
    Ja, es geht doch!
    Das ist Schulalltag!!!


    Du hast vergessen, dass niemals mehr als 12 Schüler und Schülerinnen gleichzeitig zu sehen sein dürfen! Am Besten noch jeder an einem Doppeltisch alleine sitzend. Achtet einmal darauf (Fernsehen, Zeitung, ...).


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()


  • Ich kenne zwar nicht dieses Video... aber ich habe Herrn Wocken bereits im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung kennen gelernt.
    Er hatte auch diese oder eine andere tolle Präsentation dabei... und hat uns mit seiner netten und freundlichen Art viel erzählt.
    Er war allerdings etwas überrascht, als er hörte, dass bei uns Klassenstärken von ca 30 Schülern normal sind.,.. das fand er auch nicht so wirklich optimal für Inklusion...
    Leider bleiben außerdem einige Fragen offen wie... Leistungsbewertung, VERA, Vorgaben der Richtlinien und Lehrpläne, Personalsituation, Raumsituation, Empfehlung für weiterführende Schulen, Umgang mit Schülern, die Förderbedarf im Bereich emotionale und soziale Entwicklung haben...
    Dafür war einfach keine Zeit... sagte er.
    Ich glaube, wir brauchen eine weitere Fortbildung zu diesen Themen...

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • Oh... wir haben tolle kooperative Unterrichtsmethoden gelernt.
    Kann man immer brauchen...

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • Leider bleiben außerdem einige Fragen offen wie... Leistungsbewertung, VERA, Vorgaben der Richtlinien und Lehrpläne, Personalsituation, Raumsituation, Empfehlung für weiterführende Schulen, Umgang mit Schülern, die Förderbedarf im Bereich emotionale und soziale Entwicklung haben...
    Dafür war einfach keine Zeit... sagte er.


    Keine Zeit bei der Fortbildung oder keine Zeit bei der Einführung der Inklusion?

  • Keine Zeit bei der Fortbildung.
    Wir hatten ja schon die tollen kooperativen Unterrichtsmethoden gelernt...
    Wobei offen blieb, ob es denn bei genügend Zeit hätte beantwortet werden können...

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • Er war allerdings etwas überrascht, als er hörte, dass bei uns Klassenstärken von ca 30 Schülern normal sind.,..


    Aber das konnte doch keiner vorher wissen... Statistisch kommen doch nur ca. 15 Schüler und Schülerinnen in Deutschland auf eine Lehrkraft... (ca. 800.000 Lehrkräfte bei 12 Millionen Schülern). Ist doch nicht seine Schuld, wenn die Lehrkräfte alle lieber in der Schulverwaltung, in den Ministerien, in den Parlamenten, im Erziehungsurlaub, im Sabbatjahr, in der Teilzeit oder sonstwo hocken, statt in den Klassenzimmern. Dazu noch die lächerlich niedrige Unterrichtsverpflichtung: Der Durchschnittsschüler ist doch glatt 50% länger in der Schule als die ihn unterrichtende Lehrkraft. Das könnt ihr ihm jetzt aber wirklich nicht vorwerfen, dass er von der realen Schulpraxis keine Ahnung hat...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Ich finde es ja auch interessant, wie einfach man sich das teilweise vorstellt: jeder Schüler kriegt das passende Blatt Papier und dann haut das hin. Punkt. Ja genau. Funktioniert vor allem in Fremdsprachen gut, die kommunikativ unterrichtet werden sollen. Stellen wir uns vor, wir haben eine Klasse an einer inklusiven Gesamtschule mit vollkommen individualisierter Arbeitsweise. In der Klasse sind 16 Schüler (sehr optimierte Vorstellung, ich weiß). Ein paar Schüler sind in Englisch recht schwach, dann folgt ein solides Mittelfeld und dann ein Schüler oder eine Schülerin, der/die dem Rest der Klasse meilenweit voraus ist. Wie soll ich dieses Kind dann fördern? Es soll kommunizieren, kann es aber nicht die ganze Zeit mit mir, der einzigen ihm kommunikativ gewachsenen Person im Raum. Verbringt also die meiste Zeit damit, mit den anderen langweilige kooperative Aufgaben zu machen, bei denen es lernt, sozial zu sein. Für sich selbst hat das Kind dann gelernt: "Wenn ich gut bin, bin ich der Arsch. Ich darf den anderen helfen, aber selbst darf ich nix lernen." In anderen Fächern kann das bei zum autodidaktischen Lernen genug organisierten Kindern vielleicht etwas besser funktionieren, aber die Kinder können doch nicht ewig Helfershelfer sein! Ich finde ja schon, dass es wichtig ist, die Erkenntnisse des Konstruktivismus anzuerkennen - was ich erkläre, kommt eben nicht so bei den Kindern an, wie ich es sage, sondern individuell bei jedem Kind. Aber ich kann doch als Lehrer/in nicht der Meinung sein, dass das Kind sich deswegen alles selbst beibringen muss und ich es nur dabei begleite! Manchmal ist es sinnvoll, die Kinder etwas selbst entdecken zu lassen. Und manchmal ist es sinnvoll, etwas vorzugeben, um die Kinder bei ihrer Lernleistung nicht alleine zu lassen, sondern sie WIRKLICH zu begleiten, in dem ich als Experte meine Aufgabe wahrnehme und es eben erkläre. Punkt.


    Ich finde auch, dass man die Leistung der Förderschullehrer endlich mal anerkennen muss. Diese Leute geben den Schülern Hoffnung, bauen bei den Kindern Vertrauen zu sich selbst auf - ohne das sind gerade diese Kinder doch verloren! Man muss den Kindern doch alle Chancen geben, die sie kriegen können - und das passiert nicht durch das Absitzen von Zeit in einem Unterricht, dem sie nicht folgen können. Die Kinder auf L-Schulen sind zwar vielleicht kognitiv nicht so fit wie die Kinder an Regelschulen - aber komplett blöde sind sie doch auch nicht. Sie merken doch, was die Klassenkameraden können. Hast du dir mal das Video von rothersteins Schulband angeschaut, Mama Muh? Diese jungen Leute haben was drauf (und zwar wirklich ordentlich was, rotherstein :-))! Aber das können sie doch nur zeigen, wenn sie die Chance bekommen. Warum sollten wir sie ihnen nehmen?

  • wegen der schönen Theorie, dass alle Kinder gerne und freiwillig und selbständig lernen, zusammen in einem Raum, sich da gar nicht miteinander vergleichen, wenn nur der Lehrer genug differenziert hat. Alle haben sich dann lieb und jeder kann sich so am allerbesten entwickeln. Unterschiede sind völlig irrelevant, da ist der hochbegabte Schüler der beste Freund des Schülers mit einer geistigen Behinderung. Natürlich auf Augenhöhe, versteht sich! Vielleicht verlieben sie sich ja auch ineinander, wer weiß! Schöne Welt!

  • Aber das ist doch von der Schule abhängig, dies kann die Schule doch alles haben, wenn sie will!


    Wie, kann man jetzt Wunschlisten abgeben, was man an Ausstattung haben will? (Oder habe ich da ein Ironiezeichen übersehen?)
    Hauswirtschaft, Kochen, Werken, Nadelarbeit etc. sind keine regulären Schulfächer an Gymnasien. Also gibt es auch nicht die räumliche Ausstattung / Materialausstattung.
    Schülerfirmen sind AGs. Diese sind nachrangig. Zunächst muss der normale Unterricht abgedeckt sein. Ist die Schule unterversorgt (und man ist leicht bei weniger als 90%), dann müssen AGs, Förderstunden, Forderangebote - auch während des laufenden Schuljahres - gestrichen werden.

  • In deinen Beiträgen schwingt immer so ein Unterton mit, der uns Förderschullehrer dafür verantwortlich macht, Inklusion verhindern zu wollen, um unseren Berufsstand zu retten. Es hört sich gerade zu so an, als wenn Inklusionsklassen im Regelschulsystem einfach schon super laufen. Kannst du nicht mal sachlich bleiben? Mal schwärmst du für „Matrizen“ als das Allheilmittel für differenzierten Unterricht, mal spielst du ernst gemeinte Frage herunter als ob ich nicht wüsste wovon ich rede. Verlass dich drauf, ich weiß es. Werde doch mal konkret und beschreibe mir eine Sek.1 Schule in der Kinder mit Lernproblemen ins Arbeitsleben erfolgreich integriert werden. Vielleicht ziehe ich noch dahin, um sinnbringend meine letzten Dienstjahre arbeiten zu können. An unserer Inklusionshauptschule gibt es zwar auch eine Lehrküche, doch hat die Sonderpädagogin, die dort ein geistig behindertes Mädchen betreut, Monate gebraucht, um dort mit ihm hineingehen zu können. Der Belegungsplan der anderen Klassen war so dicht, dass einfach keine Möglichkeit bestand, diesen Raum nutzen zu können. Ganz abgesehen davon, dass es etwas anders ist mit Gleichaltrigen unterrichtet zu werden als mit einem Erwachsenen in 1zu1 Betreuung zu kochen. Auch wenn ich mich wiederhole. Die sogenannte Inklusion erlebe ich täglich life. Mein Mann (Sonderschullehrer GE) betreut ehrenamtlich 2 inzwischen über 50 jährige Männer, die früher seine Schule besucht haben. Er macht für sie den Schriftverkehr, kümmert sich darum, dass sie mit ihrem Geld hinkommen, stellt Anträge usw. Beide stehen voll im Leben. Der eine verdient durch seine vielen Überstunden fast 2000€, der andere lebt eigentlich unter der Grenze des Machbaren. Betreuter Nr. 1 kauft ständige irgendwelche teuren elektronischen Geräte, die ihm seine Arbeitskollegen für ein lächerliches Geld wieder abluchsen. Er merkt es noch nicht einmal. So sind Menschen und nicht anders. Beide stehen voll im Leben: Sie haben eine Arbeitsstelle, sie haben eine eigene Wohnung. Beide haben eines gemeinsam: Sie sind beide sozial vollkommen isoliert und kennen nur ihre Arbeit. Sie sind beide vollkommen fehlernährt und haben aufgrund dessen schon ihre Zähne verloren. Noch eines haben sie gemeinsam: Sie sind völlig verdreckt und ungepflegt. Und da behauptest du, dass man das Kartoffelschälen zu Hause lernt. So langsam habe ich den Eindruck, als ob du überhaupt nicht wüsstest worum es hier geht. Weißt du überhaupt aus welchen familiären Verhältnissen viele Kinder mit Förderbedarfen stammen. Wohlbehütete Kinder aus geregelten Verhältnissen sind eher die Ausnahme. X(

  • Zitat

    Ich finde auch, dass man die Leistung der Förderschullehrer endlich mal anerkennen muss. Diese Leute geben den Schülern Hoffnung, bauen bei den Kindern Vertrauen zu sich selbst auf - ohne das sind gerade diese Kinder doch verloren! Man muss den Kindern doch alle Chancen geben, die sie kriegen können - und das passiert nicht durch das Absitzen von Zeit in einem Unterricht, dem sie nicht folgen können. Die Kinder auf L-Schulen sind zwar vielleicht kognitiv nicht so fit wie die Kinder an Regelschulen - aber komplett blöde sind sie doch auch nicht. Sie merken doch, was die Klassenkameraden können. Hast du dir mal das Video von rothersteins Schulband angeschaut, Mama Muh? Diese jungen Leute haben was drauf (und zwar wirklich ordentlich was, rotherstein :-))! Aber das können sie doch nur zeigen, wenn sie die Chance bekommen. Warum sollten wir sie ihnen nehmen?

    Es tut wirklich gut, dass mal jemand unsere Arbeit anerkennt. Genau so ist es, dass die Kinder zwar ihre Schwächen haben, aber nicht blöd sind. Sehr wohl merken sie ob sie immer Schlusslichter sind oder auch ihre Stärken haben. Wir haben ein ganz anderes Ziel als die armen von Pisa und sonstigen Studien geplagten, mit Richtlinien zugeschütteten mit unendlich vielen Korrekturarbeiten belasteten Regelschulkollegen, die auch noch nebenbei im Sekundarstufenbereich mit hunderten von Kindern zu tun haben. Das möchte ich auf keinen Fall machen müssen. Ich liebe es über Jahre für eine feste Schülergruppe verantwortlich zu sein. Ich kenne ihre Geschichten, Familienverhältnisse und Probleme sehr genau. Kann ich im Sekundarstufenbereich so arbeiten? Nennt mir die Schule und ich bin dabei. :)


    [Quote-Tags repariert, ph.]

    3 Mal editiert, zuletzt von philosophus ()

  • Als Geschichtelehrerin kenne ich den Spruch, dass, wer nicht aus der Geschichte lernt, gezwungen ist, dieselben Fehler noch einmal zu machen.


    Dann wage ich jetzt halt mal einen kurzen historischen Exkurs. Mein Opa, Jahrgang 1918 hat nach langen Jahren, die er als Soldat zubringen musste, mit über 30 in den 50er Jahren noch das Examen als Volksschullehrer gemacht. Seine erste Stelle war so etwas, was man heute als Mobile Reserve bezeichnen würde, d.h. er hat über einen gewissen Zeitraum, meist ein paar Wochen, den normalen Lehrer ersetzt (mit dem Moped über Land...). So hat er einen ganz guten Einblick in viele der damaligen Klassenzimmer gewonnen. Noch 50 Jahre später hat er mir davon erzählt, wie sehr er darunter gelitten hat, dass in jeder dieser Klassen mindestens ein "Dorfdepp" (so sagte man damals wirklich) saß, der halt im Klassenzimmer war, aber weder lesen noch schreiben konnte. Da der Lehrer natürlich nicht für so einen Schüler ausgebildet war, hat er diesen Schüler, wenn er gutmütig/weiblich war, mit Ausmalbildern ruhig gestellt. War der Schüler etwas aufmüpfiger, wurde er halt vom Lehrer verdroschen, dann war auch Ruhe im Karton. Die Mitschüler gingen auch nicht gerade zimperlich mit diesen Mitschülern um, ich sage nur "Klotauchen". Mein Großvater war damals wie wir heute auch, obwohl ein wunderbarer Lehrer, einfach überfordert und wusste nicht, was er mit diesen Schülern anfangen sollte.
    Dieses ohnmächtige Gefühl hat wie gesagt noch 50 Jahre später an ihm genagt, er hat mir oft davon erzählt. Er empfand die Etablierung der Förderschulen ab den 60er/70er Jahren als einen Segen. Endlich konnten die gehandicappten Schüler entsprechend gefördert werden und auf ein Leben nach der Schule vorbereitet werden!


    Na ja, Fehler zweimal und so.

  • Kannst du nicht mal sachlich bleiben?


    Ich war nirgends unsachlich, was du reininterpretierst ist und bleibt deine Sache, dafür kann ich nichts!
    Aber ja, es gibt Beispiele, wo die Lehrer, Ärzte und Eltern durch dieses isolierte das Lernen verhindert haben!


    Schülerfirmen sind AGs. Diese sind nachrangig. Zunächst muss der normale Unterricht abgedeckt sein. Ist die Schule unterversorgt (und man ist leicht bei weniger als 90%), dann müssen AGs, Förderstunden, Forderangebote - auch während des laufenden Schuljahres - gestrichen werden.

    Ich kenen diverse Schulen mit Schülerfirmen und nein, da würden diese nicht nachrangig sein, denn die Schülerfirma bringt Geld, was an anderen Stellen eingesetzt werden kann, z.B. in der Ausstattung! Die Schülerfirma habe ich bei uns noch nie wegfallen sehen, anderen Unterricht schon. Wobei hier auch selten noch eine Abdeckung unter 90% auf Dauer ist, maximal zum Jahresende, wenn das Geld der Schulen knapp ist!



    Wie, kann man jetzt Wunschlisten abgeben, was man an Ausstattung haben will? (Oder habe ich da ein Ironiezeichen übersehen?)
    Hauswirtschaft, Kochen, Werken, Nadelarbeit etc. sind keine regulären Schulfächer an Gymnasien. Also gibt es auch nicht die räumliche Ausstattung / Materialausstattung.


    Wie gesagt, die Sekundarschulen haben dies alle, die Gesamtschulen auch, die Gymnasien können dies natürlich mit entsprechedem Förderverein, den hier viele Schulen ahbe, auch anschaffen und tun dies oft!


    Weißt du überhaupt aus welchen familiären Verhältnissen viele Kinder mit Förderbedarfen stammen. Wohlbehütete Kinder aus geregelten Verhältnissen sind eher die Ausnahme.


    *Ironie an* Nein, ich laufe mit geschlossenen Augen durch meine Klassen und gucke bei den Klassenlisten nicht an, wer im Heim und bei Großeltern usw. lebt! *Ironie off* Aber wie gesagt, in Grundschulen gibt es das bei uns alles und die werden auch Klassenweise genutzt und an Sekundarschulen auch, bleiben also nur die Schüler an Gymnasien und die werden aus besserem Haushalten stammen, sonst würden sie da nicht landen!


    Beide stehen voll im Leben: Sie haben eine Arbeitsstelle, sie haben eine eigene Wohnung. Beide haben eines gemeinsam: Sie sind beide sozial vollkommen isoliert und kennen nur ihre Arbeit. Sie sind beide vollkommen fehlernährt und haben aufgrund dessen schon ihre Zähne verloren. Noch eines haben sie gemeinsam: Sie sind völlig verdreckt und ungepflegt.


    Aber genau das meine ich, dieses sozial isolierte, was ihnen auch noch eine Arbeit außerhalb des normalen Systems beschafft usw. vielleicht wäre es ja ohne diese Isoliertheit bei beidne nciht so, es gibt davon ja viele Beispiele!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Aber wie gesagt, in Grundschulen gibt es das bei uns alles und die werden auch Klassenweise genutzt und an Sekundarschulen auch, bleiben also nur die Schüler an Gymnasien und die werden aus besserem Haushalten stammen, sonst würden sie da nicht landen!

    Die meisten Gymnasien schaffen es noch nicht mal, regelmäßig die neueren Versionen der Schulbücher oder eine vernünftige PC-Ausstattung anzuschaffen und sind von den Räumlichkeiten so qualvoll beengt, dass kein zusätzlicher Stuhl mehr in die Klassen geht. Freie Räume für Rückzug oder Alternativbeschulung oder selbstständiges Lernen sind überwiegend Fehlanzeige. Die Fördervereine tragen Zuschüsse zu Klassenfahrten und Materialien im Kleckerbetragbereich. Und die Schüler kommen nicht alle, noch nicht mal annähernd alle, aus "guten Haushalten".


    Interessant auch die Elternsicht zu diesem Thema - überschneidet sich mit der Wahrnehmung der meisten Kollegen hier: http://www.schulthemen.de/viewtopic.php?f=1&t=1528


  • Wie gesagt, die Sekundarschulen haben dies alle, die Gesamtschulen auch, die Gymnasien können dies natürlich mit entsprechedem Förderverein, den hier viele Schulen ahbe, auch anschaffen und tun dies oft!

    Ich kann in diesem Zusammenhang nur Meike's Beitrag von 8.51 Uhr zitieren. Zum einen haben Fördervereine auch nicht Geld ohne Ende, zum zweiten stehen Fächer wie Hauswirtschaft und Werken nicht auf dem Stundenplan (schon allein von den curricularen Vorgaben her). Ergo wird auch kein Förderverein dieser Welt Geld für Schulküchen etc. her geben, wenn dieses Geld an anderer Stelle dringender benötigt wird.
    An Sekundar- und Gesamtschulen ist dies anders (da diese Fächer auf dem Lehrplan stehen).

  • Susannea, viele Gymnasien sind glücklich, wenn sie überhaupt den PFLICHTUNTERRICHT ohne Abstriche anbieten können! Und da erwartest du sowas? Sorry, das ist echt lächerlich. Eine Schülerfirma muss betreut werden. Und wenn einfach KEIN Kollege mehr eine freie Stunde hat, weil der Pflichtunterricht gestemmt werden muss, dann soll er sich bereit erklären, unbezahlt die Arbeit für eine Schülerfirma aufzuwenden?

  • Zum einen haben Fördervereine auch nicht Geld ohne Ende, zum zweiten stehen Fächer wie Hauswirtschaft und Werken nicht auf dem Stundenplan (schon allein von den curricularen Vorgaben her). Ergo wird auch kein Förderverein dieser Welt Geld für Schulküchen etc. her geben, wenn dieses Geld an anderer Stelle dringender benötigt wird.


    Ich kann es hier nur aus der Sicht der Gymnasien sagen, die geben das sehr wohl dafür aus oder für Musikinstrumente usw.
    Schulbücher kauft ja die Schule in der Regel hier nciht mehr, sondern die Eltern, nur wenige Bücher stellt die Schule und dann auch oft nur für die ALGII-Empfänger!
    Aber das ist ja in jedem Bundesland verschieden.
    Aber das selbstständiges Lernen an den Räumlichkeiten scheitern soll, passt!

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