Ist es bei euch außerhalb des Unterrichts auch so LAUT?

  • Guten Morgen,


    mich stört in meiner Schule der extrem hohe Lärmpegel außerhalb des Unterrichts (beim Umziehen auf den Gängen, auf dem Weg zum Pausenhof bzw. zur Klasse) sehr, und mich interessiert, ob es bei euch Abkommen, Konzepte/Projekte o.ä. gibt, um die Lautstärke in einem für alle erträglichen Rahmen zu halten.
    Bei uns steht zwar in der Schulordnung, dass alle leise sein sollen, aber in der Realität hält sich kaum einer daran, weil es außer von mir und einigen wenigen anderen Kolleginnen auch nicht eingefordert wird. Wenn wir andere Kolleginnen darauf ansprechen (z.B. sich darum zu kümmern, dass die Klasse beim Umziehen leiser ist), bekommen wir in der Regel zu hören, dass wir ja wohl besonders empfindlich seien und es sich nun einmal Kinder handelt. Beides ist sicherlich richtig, aber in der Schule sind wir ja schließlich auch eine Gemeinschaft, in der aufeinander Rücksicht genommen werden sollte. Darüber hinaus sind habenn in unserem eher kleinen Kollegium 3 Personen (mich eingeschlossen) einen diagnostizierten Tinnitus, eine Kollegin hatte schon mehrere Hörstürze, eine andere jetzt ihren ersten...
    Ich habe zwar für extreme Situationen Ohrenstöpsel und man kann bestimmte Situationen teilweise ja auch vermeiden (z.B. nach der Pause nicht mit dem ersten Schwung schreiender Kinder zusammen zur Klasse gehen), aber generell wäre doch auch ein Entgegenkommen der anderen sowie ein gewisser Schutz angebracht, oder wie seht ihr das?

  • Zitat hks :

    Zitat

    Beides ist sicherlich richtig, aber in der Schule sind wir ja
    schließlich auch eine Gemeinschaft, in der aufeinander Rücksicht
    genommen werden sollte.

    Da hast Du vollkommen Recht, geehrte hks ! Nur ist es leider so, dass es in etlichen Schulen einige KollegInnen gibt, die das nicht so genau nehmen und schon im Vorfeld in den Klassen leider keine Disziplin herstellen.


    An unserer Schule (Realschule) dulden wir eine solche Unruhe nicht. Die Kinder in den benachbarten Klassen müssen sich konzentrieren können. Dazu muss es in den Fluren leise sein, auch wenn die ein oder andere Klasse wandert.


    Natürlich ist es nicht immer ganz einfach. Man muss die Schüler schon vorher darauf entsprechend vorbereiten. Schafft es eine Klasse nicht, sich angemessen zu benehmen, wird einfach nicht in den Fluren gewandert und basta !


    Letzte Woche hatte sich meine eigene Klasse dabei nicht so ganz benommen, wie ich es gwünscht habe. Ich wollte mit ihnen in den Filmraum. Nach den ersten Metern meinten einige Burschen und Mädels Rabatz machen zu wollen. Sofort habe ich die ganze Bande zurückgepfiffen. Statt des Films erfolgte eine arbeitsintensive schriftliche Aufgabe, und es war Ruhe im Karton.-Meine Klasse hat sich das gemerkt !


    Die Floskel "Sind ja Kinder !" lasse ich sowieso nicht gelten. Sie wissen, wo sie sind und haben sich entsprechend zu benehmen. Da gibt es keinerlei Ausreden. Als Lehrer haben wir die Pflicht, für Ruhe zu sorgen, auch wenn es anstrengend ist.


    Ich weiß, jetzt werden hier einige Grundschulkolleginnen mich tüchtig abwatschen und mir zu verstehen geben wollen, dass ich von Grundschulkindern keine Ahnung hätte.
    Ich wiederum würde dann mal behaupten, dass Grundschulkinder einfacher zu händeln sind und besser hören als Jugendliche im Backfischalter. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • es kommt auf die situation an.


    wenn wir während der stunde mit einer klasse durch die flure gehen oder einzelne kinder in den computerraum, wird erwartet, dass sie leise sind und zur not muss die ganze mannschaft zurück in die klasse, bekommt dort ein paar deutliche takte gesagt und versucht es noch einmal.
    das gleiche in der umkleidekabine.


    auf den fluren ist bei uns rennen verboten.
    aber dass die kinder auf dem schulhof laut sind gehört meiner ansicht nach wirklich dazu - die sollen sich austoben und frischluft tanken, damit sie danach wieder fit sind.

    • Offizieller Beitrag

    Elternschreck: Sorry. Dass ich dich enttäusche, aber ich ich würde eher auf das Schulgesetz von NRW verweisen. (Paragraph 53, 1)


    Zitat


    Einwirkungen gegen mehrere Schülerinnen und Schüler sind nur zulässig, wenn das Fehlverhalten jeder oder jedem Einzelnen zuzurechnen ist.


    kleiner gruener Frosch

  • ... Ich weiß, jetzt werden hier einige Grundschulkolleginnen mich tüchtig abwatschen und mir zu verstehen geben wollen, dass ich von Grundschulkindern keine Ahnung hätte.
    ...

    Manchmal habe ich den Eindruck, du willst "abgewatscht" werden... Nö, warum eigentlich? Jedenfalls nicht für diese Aussagen. :D
    Gruß,
    Peter (seit 22 Jahren "Kuschelpädagoge", noch ohne Hörschäden)

  • Geehrter kleiner gruener frosch,
    diese Einwirkungen, die ich beschließe sind ja keine Strafmaßnahmen, sondern eine spontane methodische Umorientierung zum Zwecke eines sinvollen Arbeitens und zum Schutze des benachbarten Unterrichts (In der Schule muss es leise sein !). Meine Schüler haben ja keinen Strafbeitstext geschrieben, sondern sich die fachlichen Inhalte mittels schriftlicher Aufgaben erarbeitet. Insofern könnte mir da kein einziger Paragraphenheini im Lande NRW auch nur irgendetwas.


    Aber ich habe in meinem Freundeskreis einen starken und schlitzohrigen Anwalt, bei dem ich mich öfter vorher informiere.8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    2 Mal editiert, zuletzt von Elternschreck ()

    • Offizieller Beitrag

    Man kann sich alles schönreden. Fakt ist, dass du es als Strafe nutzt, um eine Verhaltensänderung herbeizuführen und dass Schüler drunter leiden, die nichts gemacht haben. :)


    kleiner gruener Frosch

  • Aber nein ! Strafe ist doch ein hässliches Wort und darf in der Schule nicht sein!! Wo kämen wir denn hin?


    Manchmal entscheide ich mich auch im normalen Schulstubenunterricht methodisch spontan anders. Da kann es z.B. schon mal vorkommen, dass ich dann doch nicht mit dem Atlas, der vorher ausgeteilt wurde, arbeiten lasse, sondern aus der Erdkundefibel. Genauso musst Du meine o.g. methodische Umorientierung betrachten. Es wäre einfach methodisch nicht sinnvoll gewesen, der Klasse in diesem aufgewühlten emotionalen Gemütszustand (auch wenn es nicht alle waren), den Film zu zeigen. Das wäre fachlich-methodisch nicht effizient gewesen, geehrter kleiner gruener frosch!-Und in der Schule müssen wir ja ohne Zeitverzögerung inhaltlich effizient arbeiten.


    Naja, und wenn die Schüler, die leise waren, darüber traurig sind, dass der Film nicht gezeigt wurde, werden sie beim nächsten mal beruhigend auf ihre unruhigeren Kameraden einwirken. -Aber dafür kann ich (!) ja nichts. :whistling:


    Und überhaupt kann man mir nicht zum Vorwurf machen, dass alle Klassen unserer Schule bei mir diszipliniert und inhaltlich effizient arbeiten, obwohl ich nur die sogenannten Nebenfächer (Ein jeder weiß, welche Grundeinstellung die Schüler für die Nebenfächer eigentlich mitbringen) unterrichte. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Naja, und wenn die Schüler, die leise waren, darüber traurig sind, dass der Film nicht gezeigt wurde, werden sie beim nächsten mal beruhigend auf ihre unruhigeren Kameraden einwirken. -Aber dafür kann ich (!) ja nichts


    Was dann ja der Hintergedanke bei Kollektivstrafen ist. der Lehrer ist "zu faul" die einzelnen Kinder rauszupicken, sollen es doch die Schüler unter sich ausmachen. :)
    Also doch eine Kollektivstrafe, nett dass du es zugibst.


    kleiner gruener Frosch


    P.S.: aber jetzt muss ich mir selbst einmal auf die Füße treten. Ich komme nämlich vom Thema ab. Sorry, HKs .
    kleiner gruener frosch: bleib bitte beim Thema "Lautstärke". danke.


    :)

  • Auch mir macht das Lärmproblem außerhalb der Klasse echt zu schaffen. An Ideen für sinnvolle Interventionen bin ich dementsprechend auch sehr interessiert. ;) Bisher nutze ich auch nur die Variante "Ok, ihr schafft es nicht, euch leise zu verhalten - dann marsch zurück in die Klasse und wir üben das so lange, bis ihr es schafft." Mein Rekord lag bei vier Versuchen, glaube ich mich zu erinnern...


    Was ich viel schlimmer finde, als die Gänge von einem Raum zum anderen, sind die Pausen. Mag an unserer Schülerschaft liegen, die sich gern mit echtem Schreien Luft verschafft... aber das belastet wirklich sehr.

  • Im Notariat wars mir aufgefallen, wie leise es zuging, obwohl Leute mit harten Absätzen entlang gingen und sich Leute auf den Wartestühlen unterhielten.
    Dort haben sie Lärmschutzdecken und Fußböden die nicht hallen.
    Also habe ich das Bauamt der Gemeinde bewegt, in den Schulfluren und den Schulzimmern Lärmschutzdecken anzubringen.
    Und schon waren die Kinder ohne eigenes Zutun viel leiser.
    Wenn sie durch einen Tunnel laufen oder unter einer Autobahnbrücke durch, hören sie gerne ihr Echo und die Schallverstärkung.

  • Was mir immer mehr auffällt, ist, dass viele Schüler überhaupt kein Gespür für ihre eigene Lautstärke haben. Oft stehen sich zwei Schüler direkt in einer keineswegs übermäßig lauten Umgebung gegenüber und BRÜLLEN, WAS DAS ZEUG HÄLT, wo es eigentlich nur um eine ganz normale Unterhaltung geht!


    Ansonsten fällt mir auf, dass es leider auch genug Kollegen gibt, die bei Lärm auf den Gängen einfach weghören. Tinnitus gab es bei uns übrigens auch schon mehrfach bei Kollegen.

  • Zitat Muckele :

    Zitat

    Bisher nutze ich auch nur die Variante "Ok, ihr schafft es nicht, euch
    leise zu verhalten - dann marsch zurück in die Klasse und wir üben das
    so lange, bis ihr es schafft." Mein Rekord lag bei vier Versuchen,
    glaube ich mich zu erinnern...

    Dann war ja die ganze Stunde verklappst und die Schüler haben schon wieder nichts gelernt, was vielleicht auch in ihrer Absicht lag.


    Zitat robischon :

    Zitat

    Also habe ich das Bauamt der Gemeinde bewegt, in den Schulfluren und den Schulzimmern Lärmschutzdecken anzubringen.


    Und schon waren die Kinder ohne eigenes Zutun viel leiser.

    Ich denke auch, dass der Lärm der Kinder auch (!) etwas mit der mangelhaften Bausubstanz zu tun hat. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Architekten und Baumeister
    uns Lehrer einfach nur fertig machen wollen. Vor ca. 5 Jahren wurde bei uns ein Neubautrakt eingeweiht, der vom akkustischen her katastrophal konzipiert und im Nachhinein wegen angeblichen Geldmangels selbstverständlich nicht nachgebessert wurde.


    Für diese Architekten fordere ich die Höchststrafe! Nein, keine Gefängnisstrafe, sondern das Festbinden an einem Stuhl im Flur und ohne Ohropax in den Ohren, während unsere Schüler dort laut gröhlend in die Pause laufen. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Dann war ja die ganze Stunde verklappst und die Schüler haben schon wieder nichts gelernt, was vielleicht auch in ihrer Absicht lag.

    Stimmt nicht. Das Lernziel in diesem Moment war: "Ich bewege mich leise und achtsam durch das Treppenhaus." (Ist für dich, lieber Elternschreck, vermutlich schwer nachvollziehbar dass es auch soziale Lernziele gibt. ;) ) An diesem Lernziel haben wir intensiv gearbeitet. Danach war es auch nicht mehr nötig, erneut daran zu arbeiten. Die Gänge über den Flur klappen seitdem meist gut, und wenn einmal nicht, dann genügt eine dezente Erinnerung an die zurückliegende Trainingseinheit. :)


    Pädagogische Grüße
    Muckele

  • Im Notariat wars mir aufgefallen, wie leise es zuging, obwohl Leute mit harten Absätzen entlang gingen und sich Leute auf den Wartestühlen unterhielten.
    Dort haben sie Lärmschutzdecken und Fußböden die nicht hallen.
    Also habe ich das Bauamt der Gemeinde bewegt, in den Schulfluren und den Schulzimmern Lärmschutzdecken anzubringen.
    Und schon waren die Kinder ohne eigenes Zutun viel leiser.
    Wenn sie durch einen Tunnel laufen oder unter einer Autobahnbrücke durch, hören sie gerne ihr Echo und die Schallverstärkung.


    Ich denke, dass fehlende Lärmschutzmaßnahmen das Hauptproblem sind. Wenn es Hintergrundgeräusche gibt (woher jetzt auch immer) tendiert man dazu, lauter zu sprechen. Das schaukelt sich hoch.


    Natürlich sind die kleinen Racker auch mal laut aus purer Freude am Lautsein, aber meines Erachtens liegt es auch daran, dass sie Lärm so sehr gewohnt sind, dass ihnen nicht bewusst ist, was leise bedeutet.

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

  • Zitat Muckele :

    Zitat

    Stimmt nicht. Das Lernziel in diesem Moment war: "Ich bewege mich leise und achtsam durch das Treppenhaus."

    D.h., jede selbstverständliche Banalität wird heutzutage als Lernziel überhöht und deklariert?! Meine Fach- und Seminarleiter hätten da Euch ganz schön was gehustet. Die haben längst nicht jeden Hei-Tei-Tei für ein Lernziel als würdig befunden. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • D.h., jede selbstverständliche Banalität wird heutzutage als Lernziel überhöht und deklariert?! Meine Fach- und Seminarleiter hätten da Euch ganz schön was gehustet. Die haben längst nicht jeden Hei-Tei-Tei für ein Lernziel als würdig befunden. 8)

    Da hast Du, verehrter Elternschreck, ein riesiges Problem angesprochen! Es geht sogar so weit, dass manchmal Schüler dann sogar für Dinge belohnt werden (sei es der Smiley oder die so gerne verteilten Smarties, von denen man hier immer wieder liest), die eigentlich selbstverständlich sein sollten.
    Liest man hier zumindest öfter und habe ich auch bereits beobachtet.


    Was suggeriert dies den Kindern? Eine Belohnung für Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, führt dazu, dass die Kinder denken, die Stufe, die sie jetzt erreicht hätten, wäre eine besondere Leistung. Im Endeffekt senkt das auch deren Anspruch an ihr eigenes Verhalten.
    Wenn ich belohnt werde, weil ich 5 Minuten ruhig bin, dann habe ich etwas ganz Tolles vollbracht. Wie kann man dann von mir 45 Minuten Ruhe erwarten, wenn 5 Minuten schon so eine belohnenswerte, tolle Leistung waren?

    Was mir immer mehr auffällt, ist, dass viele Schüler überhaupt kein Gespür für ihre eigene Lautstärke haben. Oft stehen sich zwei Schüler direkt in einer keineswegs übermäßig lauten Umgebung gegenüber und BRÜLLEN, WAS DAS ZEUG HÄLT, wo es eigentlich nur um eine ganz normale Unterhaltung geht!

    Als sehr lautstärkeempfindlicher Mensch habe ich diese Beobachtung regelmässig beim Spazierengehen gemacht! Das ganze Fehlverhalten geht im Kleinkindalter los.
    Da sitzen junge Mütter mit ihren Kindern auf der Spielwiese und die Kinder schreien einander im Spiel an, obwohl sie kaum 1 Meter auseinander sind und die ganze Wiese hört es. Was machen die Mütter? Nichts!
    Das erste was man einem Kind beibringen sollte in so einer Situation ist: "Du Anton, der Mark versteht Dich auch, wenn Du ganz normal sprichst. Du musst nicht schreien."
    Jedes Mal wieder muss so ein Kindesverhalten korrigiert werden.
    Leider ist die Ansicht weit verbreitet, dass Kinder Schäden davontragen, wenn sie nicht Schreien dürfen beim Spielen oder bei der Kommunikation miteinander.
    Das Problem ist, dass die meisten Eltern auch selber ein schlechtes Vorbild sind. Da wird, um einer Aussage Nachdruck zu verleihen, die Stimme erhoben. Das ist aber der falsche Weg. Auch wird von diesen Müttern oft quer über den Spielplatz geschrien, wenn dem Kind etwas mitgeteilt werden soll ("KEVIN, WILLST DU EINEN KEKS?"). Richtig wäre es zu dem Kind hinzugehen und dies mit normaler Stimme zu fragen.
    Ich komme ja immer so gerne mit dem Thema Hundeerziehung, aber auch da bemerke ich so oft, dass Halter ihren Hund immer lauter anschreien, wenn er etwas machen soll, was er nicht tut.
    (sitz....sitz....Sitz....SITZ...SIIIIIITZZZ)
    Das bringt nichts und ist nicht richtig!
    Es gibt bis auf Notfälle eigentlich keinen Grund auch nur irgendwie zu schreien. Das sollte man Kindern schnellstens beibringen. Wenn die Eltern es nicht leisten, dann muss es spätestens in der Schule eingefordert werden.

  • Ist bei uns auch so. Im Neubau sind neun Klassen und in den Pausen auf dem Weg auf den Hof ist es oft sehr laut. Vor zwei Wochen war Schuluntersuchung und die Ärztin die den Hörtest macht, hat den Schulleiter sogar auf den hohen Lärmpegel angesprochen. Ich mahne meine immer nicht so zu schreien, aber "warum sollten sie es lassen, wenn die anderen Klassen das auch dürfen". Mir ist aber auch aufgefallen, dass viele Kinder mich regelrecht anschreien, wenn sie direkt vor mir stehen und etwas erzählen wollen.

  • Mir ist aber auch aufgefallen, dass viele Kinder mich regelrecht anschreien, wenn sie direkt vor mir stehen und etwas erzählen wollen.

    Immer wieder die Kinder in ihrem Verhalten korrigieren. Es gibt keinen Grund zu schreien, die Lautstärke muss immer so angepasst sein, dass sie der Entfernung Rechnung trägt.
    Und, selbst wenn die Entfernung groß ist, sollte man in den meisten Fällen zunächst die Entfernung überbrücken und dann mit leiser Stimme sprechen.
    (Ausnahmen natürlich, wenn man jemanden warnen muss, jemand noch was zurufen muss bevor er in den Zug steigt etc.).
    Kinder lernen das eigentlich sehr schnell, meine kleine Cousine war auch ein Schreihals. Als sie bei uns zu Besuch war, hab ich sie jedes Mal korrigiert. Gut geht auch ein spielerisch geschrieenes:
    "ICH VERSTEHE DICH, DU MUSST NICHT SCHREIEN" oder sich einfach demonstrativ die Ohren zu halten und zu sagen "Das ist mir zu laut".
    Meistens lachen die Kinder und wissen, dass sie anscheinend gerade zu laut gesprochen haben. Das ein paar Mal gemacht und siehe da, das Kind kann seine Lautstärke modulieren.
    Wird aber leider viel zu selten eingefordert getreu dem Motto, das was das Kind tun möchte ist auch gut fürs Kind.

  • Zitat Silicium :

    Zitat

    Wenn ich belohnt werde, weil ich 5 Minuten ruhig bin, dann habe ich
    etwas ganz Tolles vollbracht. Wie kann man dann von mir 45 Minuten Ruhe
    erwarten, wenn 5 Minuten schon so eine belohnenswerte, tolle Leistung
    waren?

    Für den Schüler wäre es auch völlig unangenehm und ungesund wenn er 45 Min. ruhig sein würde. Nach 5 Minuten Ruhe wird er von den Kuschelpädagogen bereits für sein Stillsein belohnt. Dann erhält er sofort Smarties oder Gummibärchen. In einer Unterrichtsstunde würde er demnach 9 Portionen abbekommen. Umgerechnet auf den Unterrichtsvormittag (6 Stunden) wären es dann 54 Portionen. Der arme Schüler hätte sich spätestens nach der 2. Std. den Magen verdorben und müsste sich von seiner Mami abholen lassen. So gesehen bleibt dem Schüler gar nichts anderes übrig als am gesamten Vormittag nur für 5 Minuten leise zu sein, wenn es ihm körperlich noch gutgehen soll und er nicht dick werden möchte. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

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