1.Klasse Englisch

    • Offizieller Beitrag

    offtopic: Ich mag deine Signatur, Siobhan :D
    ontopic: NRW, 86 eingeschult, erst ab der dritten Klasse Noten.

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

  • Ich weiß nicht ob es noch interessiert , oder ob es inzwischen eher um die Pflege von Profilneurosen geht ... :sleeping:


    Ich unterrichte schon lange jeweils erste und zweite Klassen in Englisch ....immer 45 Minuten lang und habe es noch nie als Problem erlebt.
    Natürlich macht es Sinn als Klassenlehrerin immer wieder Kurzintervalle einzubauen, aber das geht oft auf Kosten einer fundierten Grunderfahrung in der Sprache.
    Ich denke man sollte das eine tun ohne das andere zu lassen.


    Als Fachlehrerin habe ich mir abgewöhnt mit einem Lehrwerk zu arbeiten. Alle schlagen das Arbeitsheft auf Seite ... auf .... das geht gar nicht.


    Wenn ich reinkomme mache ich Musik an .. das heißt : (Frühstück) wegräumen gleich geht's los.
    Dann kommt der 'opener' : 'It's so easy to say hello' oder was auch immer - eingeführt, mit Bewegungen zum Mitschmettern (Ritual)
    Dann : How are you ? ....alle : we are fine...or ...not so fine.
    Dann Treffen im Kreis (fest installiert) Wiederholung der Wörter/Satzmuster ...jeder spricht mal...mal alle...mal laut mal leise .... hat was von einem Dirigenten meine Rolle in dieser Phase ...alles geht zack zack ( Kinder kommen kaum auf die Idee nicht aufzupassen)
    Dann führe ich entweder neue Wörter ein (immer mit flashcards - gibt's zuhauf im Netz) , stelle ein Kinderbuch vor, ein neues Thema.
    Vieles wird mit rhymes oder songs weitergeführt.
    Spiele wie 'what's missing', Fliegenklatschspiel, What is it, fruitsalad sind fester Bestandteil meiner Stunden.
    Meist hab ich noch ein Arbeitsblatt zum Thema zusammengebastelt.
    Und schon ist die Stunde rum.


    Bestandteil sind immer : Bilder, Bewegung, Sprechen, Spiele,Musik .... das im Wechsel ...... also die Kinder kommen kaum zum Durchschnaufen und sind alle aktiv.
    Ich suche mir zu einem Thema die Ideen aus den Lehrwerken 'Ikuru' und Sally zusammen. Dazu die neue Mappe aus dem Schubiverlag mit Spielen und Picturecards und einschlägige Seiten im Netz.



    Vielleicht konnte ich ein paar Ideen beisteuern
    Grüße aus dem wilden Süden

  • Ich bin auch nicht so sehr von Lehrwerken im Englischunterricht überzeugt, auch wenn es , besonders im Fall "Playway" in Punkto Vorbereitung sehr entlastend ist.


    Mit dem Buch arbeiten wir aber eigentlich nur, weil das stadtintern so geregelt ist. Jede Schule, noch genauer, jeder Englischlehrer hat, unabhängig vom Lehrplan, sein eigenes Süppchen gekocht.
    Mit teilweise skurillen Ausmaßen, eine Lehrerin hat mit ihren KIndern 50 % des Schuljahres damit verbracht, englisch Chartlieder zu singen (ungelogen), eine andere Lehrerin hat im Unterricht die Schüler seitenweise englische Texte abschreiben lassen.


    Kurzum: Der Einsatz eines Lehrwerks hat auch manchmal auch solch einfache pragmatische Gründe...

  • Tja, vielleicht sollte als Grundlage eines Englischunterrichts im Primarbereich doch eher eine vernünftige Sprachdidaktische Ausbildung stehen und nicht ein (wie auch immer definierter) C1-Schein in der bloßen Fremdsprachenkompetenz... Manche Kompetenzen kann man eben nicht einfach so nebenbei aus dem Handgelenk unterrichten. Das ist bei den Fremdsprachen genau so wie beim Schreibenlernen oder bei mathematischen Kompetenzen.


    Nele

  • Tja, vielleicht sollte als Grundlage eines Englischunterrichts im Primarbereich doch eher eine vernünftige Sprachdidaktische Ausbildung stehen und nicht ein (wie auch immer definierter) C1-Schein in der bloßen Fremdsprachenkompetenz... Manche Kompetenzen kann man eben nicht einfach so nebenbei aus dem Handgelenk unterrichten. Das ist bei den Fremdsprachen genau so wie beim Schreibenlernen oder bei mathematischen Kompetenzen.


    Nele

    da sprichst du ein wahres wort. meine "ausbildung/weiterbildung" zur englisch-lehrerin bestand in einem 2-wöchtigen berlitz-intensiv-kurs. hier hatte man ein wenig das gefühl, dass alle durchgeschleust wurden für ihre 700€.
    daran schloss sich ein methodik-didaktik-kurs an. ein halbes jahr lang, einen nachmittag (3 stunden) pro woche. wer wollte, konnte hier einiges mitnehmen, wer wollte, konnte sich aber auch durchmogeln.
    und damit wurden wir dann auf die kinder losgelassen. die ersten 2 jahre habe ich mich ans lehrwerk geklammert. inzwischen arbeite ich immer noch weitgehend mit lehrwerk ("storytime", finde ich gut)- bin aber flexibel genug zu öffnen.
    sprachliche sicherheit habe ich aber erst durch regelmäßige lektüre englischer bücher und einen zumindest mal kurze zeit stattfindenden konversationskurs erlangt. letzterer war von mehreren englisch-lehrerinnen der stadt privat organisiert und finanziert.


    edit: zitat war versehentlich zweimal drin

  • Eine fundierte Ausbildung in Englisch ist wichtig.
    Aber: Das Fach wurde urplötzlich in der Grundschule eingeführt und es gab einen riesigen Bedarf an Lehrern. Blöd nur, dass diese sich erst einmal für das Englisch-Studium einschreiben mussten. So kam die Alternative des C1-Scheins auf.
    Außerdem unterrichtet man in Grundschulen generell viel fachfremd. Da wird meistens noch nicht einmal ein Fortbildungsnachweis verlangt.

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