Fragen zum Seiteneinstieg

  • Mir persönlich ist auch fachlich an der Schule noch nie langweilig geworden - schließlich muss ich sogar "nebenbei" immer wieder auch weiterforschen. Die Welt bleibt ja nicht stehen, und in jedem Fach gibt's immer wieder Neues, was wir in der Schule dann natürlich weitergeben (sollten). Wenn ich zum Beispiel an meinen eigenen Bio-Unterricht zurückdenke... Da gab's sowas wie Gentechnik noch gar nicht! (Und ich finde es einen der spannendsten Aspekte in der Schule, dass ich in allen möglichen Fächern über laufende Entwicklungen informiert werde - wenn ich will.) Wie gesagt, auch fachlich war's mir noch nie langweilig!

  • Wenn der Staat mittelmäßig motivierte Lehrer statt sehr motivierter Hochschuldozenten / -forscher möchte ist das genau der richtige Weg.

    Womöglich trifft das bei Ihnen zu. Ich erlaube mir, über mich selbst sagen zu dürfen, dass ich als Lehrer nicht weniger motiviert und engagiert bin als zu meinen Uni-Zeiten. Eher ist es so, dass der Staat ein gutes Geschäft gemacht hat, als er mir die Uni-Suppe versalzen und mich damit an die Schule gelockt hat. Außerdem kenne ich quereingestiegene Kollegen, sie so granatengeile Lehrer sind, dass sie an der Uni echt Verschwendung wären. So kann das auch ausgehen. Das hat sicher etwas mit der eigenen Einstellung zu tun. Wenn man den Job an der Schule nur als Trostpreis sieht, fehlt vielleicht das Feuer, das einen dazu treibt, doch noch Mal 'ne Schippe drauf zu legen.



    Ich stimme übrigens mit Ihnen überein, dass die Idee alles und jeden zu befristen, den Unis keineswegs gut tut. Gar kein Stammpersonal zu haben, ist ja auch keine Planungsgrundlage. Und insbesondere Dauerbeschäftigte, die speziell oder insbesondere für die Lehre eingesetzt werden, fehlen, wenn alle in möglichst kurzer Zeit möglichst tolle Forschungsergebnisse produzieren müssen, damit das Anschlussprojekt läuft, und sich somit noch weniger als traditionell für die Lehre interessieren. Leider wird die Politik das sowieso erst merken, wenn es zu spät ist.


    Auf der anderen Seite ist die ganze Quereinsteigernummer natürlich auch aus der selbst gebackenen Not unzulänglicher Personalplanung im Bildungswesen geboren. Für mich war's ein Glücksfall. Ein Lehramtsstudium hat mich nie gereizt und trotzdem habe ich jetzt den richtigen Job. Für andere ist es der Spatz in der Hand.


    Letztendlich geben sich zwei Fehlkonzepte die Klinke in die Hand.


    L. A

    2 Mal editiert, zuletzt von Lehrkraft A ()

  • Nach Abschluss der Ausbildung möchte ich neben dem Schulunterricht auch
    noch mit einer Universität oder einem Forschungsinstitut
    zusammenarbeiten. Ist das prinzipiell möglich?

    Das ist möglich, aber anzeigepflichtig. Ich habe auch eine halbe Stelle an der Uni und eine halbe Stelle in der Schule. Allerdings brauchst du eine Schulleitung, die so entgegenkommend ist, dass sie dir einen entsprechenden Stundenplan strickt, der dir erlaubt, beide Tätigkeiten anzunehmen.

  • Zitat von Sissymaus

    Schön und gut, aber WARUM möchtest Du denn dann an die Schule?? ?(
    Im Grunde machst Du doch schon, was Du gern machst! Mir fehlen grad
    die Beweggründe für einen Seiteneinstieg! Mittags Feierabend? Ferien??
    Verbeamtung?


    Ich kann dazu nochmal auf den Eröffnungspost verweisen:

    Zitat von DPF

    Leider sind die Rahmenbedingungen in der Forschung nicht besonders gut. Man muss sich von einem befristeten Vertrag zum nächsten hangeln und auch häufig den Arbeitsort wechseln. Ich möchte endlich eine gewisse Sicherheit für meine Familie und mich. Außerdem haben wir auch den Wunsch, endlich auf Dauer sesshaft zu werden. Und ich denke, dass eine Stelle als Lehrer (mit eventueller Verbeamtung) eine nicht zu verachtende Sicherheit bietet.


    Zitat von Sissymaus


    Sooooo unsicher ists da nun auch nicht, jedenfalls, wenn man einen unbefristeten Vertrag hat.


    Nochmal:

    Zitat von DPF


    Man muss sich von einem befristeten Vertrag zum nächsten hangeln und auch häufig den Arbeitsort wechseln.


    Und das kann und will ich meiner Frau und meinen Kindern nicht mehr zumuten.

    Zitat von Piksieben


    Und warum in aller Welt sollte man Lehrer nur aus "Berufung" werden wollen? Arbeitet hier jemand ehrenamtlich als Lehrer und ernährt sich von Kartoffelschalen?


    Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen.
    Außerdem verdiene ich als Lehrer auch deutlich mehr als an der Universität. Man hat mir sogar an der Universität schon ernsthaft halbe Stellen angeboten, bei denen ich praktisch voll gearbeitet hätte. (Die habe ich aber natürlich nicht angenommen.)

    Das ist möglich, aber anzeigepflichtig. Ich habe auch eine halbe Stelle an der Uni und eine halbe Stelle in der Schule. Allerdings brauchst du eine Schulleitung, die so entgegenkommend ist, dass sie dir einen entsprechenden Stundenplan strickt, der dir erlaubt, beide Tätigkeiten anzunehmen.


    Leider kann ich im Moment aus Zeitgründen auf Vieles, was hier geschrieben wurde, nicht eingehen. Aber ich möchte Dich, afrinzl, gerne noch fragen, ob sich aus Deiner Doppelbeschäftigung die hier angesprochenen Probleme ergeben. Vielleicht kannst Du noch ein paar Details zu Deiner Situation erzählen. Das interessiert mich nämlich sehr.


  • Leider kann ich im Moment aus Zeitgründen auf Vieles, was hier geschrieben wurde, nicht eingehen. Aber ich möchte Dich, afrinzl, gerne noch fragen, ob sich aus Deiner Doppelbeschäftigung die hier angesprochenen Probleme ergeben. Vielleicht kannst Du noch ein paar Details zu Deiner Situation erzählen. Das interessiert mich nämlich sehr.


    Was willst du denn genau wissen?

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