Wie komme ich in den Seiteneinstieg???

  • Vor allem dieses ewige Meckern ist echt heftig - steckt Eure Kraft in Eure Schüler anstatt den SEs irgendetwas zu neiden!!! Es braucht Lehrer, deshalb hat das Ministerium die Programme erlassen - ENDE AUS!!!!

    sorry, aber ich neide niemanden etwas. ich habe meine feste stelle und bin schon auf lebenszeit verbeamtet.
    trotzem kann ich kundtun, dass ich das system nicht gut finde. es braucht lehrer.. richtig.. aber m.e. nicht die, die aus dem se kommen...
    mag ja sein, dass das die einzigen möglichkeiten sind um schnell den lehrermangel in einzelnen fächern auszugleichen, aber auf dauer halte ich das system für falsch.
    wie gesagt da mache ich gar nicht den se den vorwurf, sondern der politik...


  • @MoebiusNaja, das Programm der "normalen" Refs, die mit der Reihenfolge Schule-Studium-Schule das System nie verlassen, trägt mit SICHERHEIT noch viel weniger zu WELTOFFENHEIT und vielschichtige LEBENSERFAHRUNG bei.
    Da ist die Lebenserfahrung der SE, die ja häufig auch schon Kinder haben, mit 100 % SICHERHEIT umfangreicher!!!!!!


    Inhaltlich hatte ich ja Zweifel an der Aussage deines Beitrags, aber der exzessive Gebrauch von von Großbuchstaben und Ausrufezeichen haben mich jetzt doch überzeugt. Funktioniert ja in der Schule auch - wenn man die Schüler anschreit, verstehen die es einfach viel besser.
    Da merkt man gleich die Lebenserfahrung.

  • :) Ganz ruhig, ganz ruhig lieber Moebius - war wohl der berühmte Nagel auf den Kopf???

  • Naja, das Programm der "normalen" Refs, die mit der Reihenfolge Schule-Studium-Schule das System nie verlassen, trägt mit SICHERHEIT noch viel weniger zu WELTOFFENHEIT und vielschichtige LEBENSERFAHRUNG bei.


    Da ist die Lebenserfahrung der SE, die ja häufig auch schon Kinder haben, mit 100 % SICHERHEIT umfangreicher!!!!!!
    Von oben angegebenen Refs kenne ich nämlich so einige ;)

    Pauschal gilt da sicherlich gar nichts ... aber unterschreiben kann man DAS ... und da kenne ich (privat) viele Lehrer und SL, die mitmachen würden - und von denen ich schon um Dimensionen mehr in dieser Richtung gehört habe, als ich selbst erlebt habe.


    SO ist das eben ... und wenn beide Seiten (Refs bzw. Junglehrer und SE) "vernünftig" damit umgehen, kann sich das gut ergänzen ... aber wenn eine Seite "bockt" - und das sind (leider) meistens die "richtigen Lehrer" ...


    Leider erlebe ich das aber nun auch selbst, dass da gerade von Seiten der jungen Lehrer (z.B. in der Funktion als Beratungslehrer einer EF, usw.) exakt das Gegenteil praktiziert wird - mit dem Ergebnis, dass das selbst bei den SuS auf Kopfschütteln trifft. Und die jungen Kollegen (so um die 30) merken gar nicht mehr (selbst nach "nett gemeinten Hinweisen nicht"), wie sie sich da selbst ins Abseits manövrieren ... denn wenn die SuS sich in Vorbereitung ihrer weiteren Schullaufbahnplanung (Kurswahl bzw. Alternativen wie Abgang etc.) einfach mal bei den drei SE (über 40 mit mind. 10 Jahren Erfahrung außerhalb des Schulbiotops) der Schule nach "Infos von draußen" erkundigen, die Lehrerkollegen aber dann die AHNUNG für sich reklamiert ... geht`s dümmer? "Draußen" wären einige ihre Position (aus vielerlei Gründen) längst los ... und wir SE reagieren entsprechend logisch: wir regeln unsere Angelegenheiten mit den SuS (und die mit uns) inzwischen einfach selbst und setzen die BL etc. nur noch zwischen Tür und Angel in Kenntniss, während sich die Refs und anderen Lehrer mit denen "rumärgern" - aber wir SE sind doch nicht blöd ;)


    Das ist aber nicht der Regelfall ... ich habe das während meiner Vertretungstätigkeit auch schon anders erlebt ... da wurde die Eigenaktivität der SuS in Hinsicht "Kontakt zu SE zwecks Infos von draußen" z.B. von Beratungslehrern ausdrücklich begrüßt und sogar forciert.


    Was aber unter uns SE über die Schulgrenzen hinweg auffällt ... Probleme dieser Art gibt es vor allem mit jungen Lehrerinnen, die selbst erst wenige Jahre dabei sind ... die geben sich extrem schlau, allwissend, profilierungssüchtig, besserwisserisch, zickig, usw. usw. ... und es fällt mir manchmal verdammt schwer, mich da zurück zu halten ... z.B. wenn ich mal wieder mit einer 6 auf dem Schulhof Physik mache und eine dieser "Tanten" sich aus dem Fenster heraus so "bescheuert" gegenüber den SuS verhält, dass die Klasse sie nur noch auslacht ...

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



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  • sorry, aber ich neide niemanden etwas. ich habe meine feste stelle und bin schon auf lebenszeit verbeamtet.
    trotzem kann ich kundtun, dass ich das system nicht gut finde. es braucht lehrer.. richtig.. aber m.e. nicht die, die aus dem se kommen...
    mag ja sein, dass das die einzigen möglichkeiten sind um schnell den lehrermangel in einzelnen fächern auszugleichen, aber auf dauer halte ich das system für falsch.
    wie gesagt da mache ich gar nicht den se den vorwurf, sondern der politik...


    Aber das ist eben genau das Ziel des Programms und es gibt nun einmal keine schnelle Alternative. Der SE soll ja auch nicht die reguläre Lehrerausbildung ersetzen. Gibt es keinen Mangel mehr, gibt es kein Seiteneinsteigerprogramm mehr. So einfach ist die Geschichte. Natürlich wäre es in vielerlei Hinsicht besser, wäre ein solches Programm gar nicht nötig. Aber man lebt nun einmal nicht im Konjunktiv.
    Unabhängig davon möchte ich einmal bezweifeln, dass aus der regulären Lehrerausbildung grundsätzlich die besseren Lehrer heraus kommen. Das scheint ja deine Meinung zu sein. Aber auch dies gehört nicht hierher.

  • sorry, aber ich neide niemanden etwas. ich habe meine feste stelle und bin schon auf lebenszeit verbeamtet.
    trotzem kann ich kundtun, dass ich das system nicht gut finde. es braucht lehrer.. richtig.. aber m.e. nicht die, die aus dem se kommen...
    mag ja sein, dass das die einzigen möglichkeiten sind um schnell den lehrermangel in einzelnen fächern auszugleichen, aber auf dauer halte ich das system für falsch.
    wie gesagt da mache ich gar nicht den se den vorwurf, sondern der politik...


    Aber warum denn nicht die, die aus dem Seiteneinstieg kommen? Nur weil sie nicht schon zu Anfang ihres Studiums ahnten, dass der Beruf etwas für sie sein könnte? Das System halte ich allerdings auch für bedenklich. Sehr viel ratsamer wäre es, den Seiteneinsteigern (wie auch den Refs) Möglichkeiten zur Hospitation zu geben und vielleicht die didaktischen Grundlagen vor Beginn der eigentlichen Unterrichtstätigkeit zu vermitteln.


    Viel Bedenklicher finde ich es, dass schon Studenten auf Schüler losgelassen werden und das ohne jegliche Begleitung. Aber das ist ein anderes Thema. :)

  • wenn ich mal wieder mit einer 6 auf dem Schulhof Physik mache und eine dieser "Tanten" sich aus dem Fenster heraus so "bescheuert" gegenüber den SuS verhält, dass die Klasse sie nur noch auslacht ...

    Wie darf man sich das vorstellen? Stört die "Tanten", dass draußen Unterricht gemacht wird und da kommen dann entsprechende Kommentare?


  • sorry, aber ich neide niemanden etwas. ich habe meine feste stelle und bin schon auf lebenszeit verbeamtet.
    trotzem kann ich kundtun, dass ich das system nicht gut finde. es braucht lehrer.. richtig.. aber m.e. nicht die, die aus dem se kommen...
    mag ja sein, dass das die einzigen möglichkeiten sind um schnell den lehrermangel in einzelnen fächern auszugleichen, aber auf dauer halte ich das system für falsch.
    wie gesagt da mache ich gar nicht den se den vorwurf, sondern der politik...

    Ich kann mich angesichts dieser Diskussion nicht zurückhalten und muss hier auch "meinen Senf" dazu geben. Im Grunde wurde es schon gesagt: Es kommt doch darauf an, wer die Person ist. Ob nun ein ausgebildeter Lehrer, ein Junglehrer, ein Seiteneinsteiger oder ein Referendar. Jeder bringt verschiedene Erfahrungen mit und kann (oder kann eben nicht) diese in den Beruf integrieren.


    Persönlich finde ich es zu generalisierend zu sagen, die Seiteneinsteiger seien fürs Unterrichten nicht geeignet. Wir hatten hier schon den Vergleich mit den Referendaren... Die sind zum Teil eventuell auch nicht geeignet Auch nach dem Ref nicht.
    Kommt es nicht letztendlich auf den einzelnen an und nicht auf die Kategorien "Seiteneinstieger" oder "richtiger Lehrer"? Warum sollte man nicht zeitversetzt eine Ausbildung wie die OBAS absolvieren und so den Lehrberuf zu ergreifen???


    Eine andere Generalisierung ist, den SE zu unterstellen, den Beruf nur zu ergreifen, weil man in der fr. Wirtschaft nicht weiterkommt und finanzielle Anreize sieht. Das finde ich, ist eine Frechheit! Ich kenne auf der anderen Seite Personen die beispielsweise Geschichte und Deutsch auf Lehramt studiert haben, weil ihnen nicht besseres eingefallen ist und nun merken, dass der Beruf nicht für sie ist. Aus Mangel an Alternativen und wegen des Gehalts bleiben sie aber Lehrer. Was soll man denn zu diesem Fall sagen?


    Ich selbst habe scheinbar das Glück an der Schule als Seiteneinsteigerin von Kollegen nette Unterstützung zu bekommen. Sie verhalten sich angemessen und nehmen mich, wie jemanden, der einen neuen Beruf ergreift und weisen sogar darufhin, dass auch sie nach dem Referendariat diese oder jene Probleme hatten.
    Es ist sehr schade, dass man nicht überall so zusammenarbeitet!

  • Novizin
    Danke für Deinen Beitrag!


    Ich wollte nur noch mal kurz zum besten geben, dass ich an meiner Schule (angesehenes Gymn) als SE, wenn auch als sehr junger SE (<35), ebenfalls toll unterstützt worden bin. So habe ich mich denn auch in die OBAS getraut und das Examen trotz hoher Belastung und Familie mit 1 minus abgeschlossen.


    Ich scheine also ein Lehrer zu sein, der es laut Prüfungskommission kann, der ebenfalls Methodik, Didaktik und Pädagogik gelernt hat, Ref gemacht hat und dazu noch Erfahrung aus der freien Wirtschaft mitbringt.


    In diesen 2 Jahren OBAS bin ich sehr selten auf SE-Vorbehalte gestoßen - also, liebe Novizin, Unterstützung für SE scheint es auch woanders zu geben und vielleicht sind diese Pauschal-SE-Kritiker hier ein wenig kurzsichtig und kennen nur ihren eigenen kleinen Dunstkreis?


    Ich hatte im übrigen sehr attraktive Angebote aus der Wirtschaft - zeitgleich zu meinem OBAS Start. Ich habe mich mit Sicherheit nicht aus Mangel an Alternativen oder Geld für den SE entschieden, sondern, weil ich die SuS einfach gern habe und gerne mit ihnen arbeite...ich liebe diesen meinen "zweiten" Beruf!


    Und von diesen "richtigen" Lehrern, ob nun jung oder alt, die eigentlich keine Lust auf den Job haben, weil sie das System eben nie verlassen haben, keine Alternativen kennen und deshalb gefrustet sind, haben wir auch Viele rumlaufen. Dann doch lieber einen engagierten SE, der mit sich selbst im Reinen ist, die Wirtschaft kennt und ganz bewusst den OBAS-Horror durchgestanden hat und nun den SuS ein toller Lehrer ist.

  • Liebes Forum,
    auf der Suche nach Feindbildern fallen mir immer zu allererst die Bezirksregierungen und die örtlichen Schulverwaltungen ein. Was dort verbockt wird, müssen SuS und LuL gemeinsam ausbaden. Gemeinsam heisst aber auch, dass bei den LuL sowohl grundständig ausgebildete Lehrer und Lehrerinnen als auch SeiteneinsteigerInnen zusammen arbeiten müssen.


    Gäbe es genügend Physiklehrer, gäbe es keine Seiteneinsteiger usw usw.


    Sucht Euch doch Eure Feindbilder in Düsseldorf und Münster und sonstwo, dort wo Sie tatsächlich sitzen.


    „Herr, gib mir die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Gelassenheit, das Unabänderliche zu ertragen und die Weisheit, zwischen diesen beiden Dingen die rechte Unterscheidung zu treffen.“ (Franz von Assisi)


    Grüße
    Parallelrechner

  • Yo, lieber parallelrechner, wohl gesprochen.


    Und ich setze noch einen drauf, weil mir auch hier die Pauschalisierungen am Keks drauf gehen. Es gibt sowohl unter originären Lehrern wie unter Seities Zwischenkräfte und Volltrottel. Das kann in beiden Fällen so oder so ausgehen. Eigentlich keine große Erkenntnis, aber einige der hier auftretenden Experten scheinen das noch nicht zu wissen.


    L. A


  • Persönlich finde ich es zu generalisierend zu sagen, die Seiteneinsteiger seien fürs Unterrichten nicht geeignet.


    Diese Pauschalisierung hat auch von denen, die den Seiteneinstieg insgesamt eher kritisch sehen, niemand gebracht.


    Wir hatten hier schon den Vergleich mit den Referendaren... Die sind zum Teil eventuell auch nicht geeignet Auch nach dem Ref nicht.
    Kommt es nicht letztendlich auf den einzelnen an und nicht auf die Kategorien "Seiteneinstieger" oder "richtiger Lehrer"?


    Natürlich kommt es auf den Einzelnen an, aber daraus umgekehrt zu folgern, dass durch das Seiteneinsteigerprogramm effektiv und im Durchschnitt genau so gute oder schlechte Lehrer ausgebildet werden, wie durch das normale Referendariat, geht einfach an den Realitäten vorbei.
    Ich habe bisher 6 Seiteneinsteiger kennengelernt. Einer davon ist ein hervorragender Lehrer geworden, den ich heute noch sehr schätze, ein weiterer ist durchgerutsch, obwohl er eigentlich außerhalb der Schule besser aufgehoben wäre. Die übrigen 4 sind an der Ausbildung gescheitert - alle mit gutem Grund. Und diese Quote entspricht auch ungefähr dem Gesamtbild, das sich so über das örtliche Seminar ergibt. Und leider verschlechtert sich die Quote in letzter Zeit eher, nach meinem Eindruck weil durch das "Bewerben" der Seiteneinsteigerprogramme und die öffentliche Diskussion um den Lehrermangel nicht nur, aber zunehmend die falschen Leute für den Seiteneinstieg motiviert werden.
    Und zu "neiden" gibt es da nichts - unter denen, die gescheitert sind, waren zum Teil wirklich ganz arme Schweine, die unter den zwei Jahren noch deutlich mehr gelitten haben, als die Schüler die sie unterrichtet haben oder die Kollegen, die versucht haben, sie auszubilden.
    Unterstützt wurden die übrigens alle. Über mangelnde Hilfestellung hat sich noch nie ein Seiteneinsteiger bei uns beklagt, und die Schule hat auch kein Interesse daran, da irgendjemanden "hängen zu lassen", denn derjenige bleibt ja so oder so 18 Monate an der Schule und natürlich versuchen wir alles, um die Geschichte zumindest einigermaßen in geordneten Bahnen zu halten - schon weil die Eltern dem Schulleiter sonst irgendwann die Tür eintreten.


    Ich persönlich würde dafür plädieren, den Seiteneinstieg zu ermöglichen - aber nur über das ganz normale Referendariat und zu den gleichen Konditionen und Ausbildungsbedingungen.
    Und um die Frage "Wer aus der freien Wirtschaft wäre denn bereit zu diesen Konditionen zu kommen?" direkt zu beantworten: Diejenigen, die wirklich aus Überzeugung Lehrer werden wollen, sind nach meiner Erfahrung auch bereit diese 18 Monate in ihre Ausbildung zu investieren.
    Unter den übrigen Kandidaten der Sorte "zum Referendariat bin ich nicht bereit, zum besser bezahlten Seiteneinstieg aber schon" gibt es sicher auch den ein oder anderne Brauchbaren, die Quote ist aber so verschwindend gering, dass sich der Aufwand nicht lohnt.

  • Ich persönlich würde dafür plädieren, den Seiteneinstieg zu ermöglichen - aber nur über das ganz normale Referendariat und zu den gleichen Konditionen und Ausbildungsbedingungen.
    Und um die Frage "Wer aus der freien Wirtschaft wäre denn bereit zu diesen Konditionen zu kommen?" direkt zu beantworten: Diejenigen, die wirklich aus Überzeugung Lehrer werden wollen, sind nach meiner Erfahrung auch bereit diese 18 Monate in ihre Ausbildung zu investieren.
    Unter den übrigen Kandidaten der Sorte "zum Referendariat bin ich nicht bereit, zum besser bezahlten Seiteneinstieg aber schon" gibt es sicher auch den ein oder anderne Brauchbaren, die Quote ist aber so verschwindend gering, dass sich der Aufwand nicht lohnt.

    DAS fände ich auch ok und fair!
    außerdem würde ich natürlich einen seiteneinsteiger IMMER unterstützen....denn schließlich sind alle an der schule kollegen... aber deshalb darf ich ruhig auch mal kritische töne anbringen.. denn dieses allgemeine geschwätz von wegen.. seiteneinsteiger wären nur eine bereicherung, weil sie ja soooo viel von der großen weiten welt gesehen haben.. und die "normalen" lehrer sind ja immer nur im mikrokosmos schule geblieben halte ich für blödsinnig.

  • Und um die Frage "Wer aus der freien Wirtschaft wäre denn bereit zu diesen Konditionen zu kommen?" direkt zu beantworten: Diejenigen, die wirklich aus Überzeugung Lehrer werden wollen, sind nach meiner Erfahrung auch bereit diese 18 Monate in ihre Ausbildung zu investieren.


    Ich persönlich würde dafür plädieren, den Seiteneinstieg zu ermöglichen - aber nur über das ganz normale Referendariat und zu den gleichen Konditionen und Ausbildungsbedingungen.
    Und um die Frage "Wer aus der freien Wirtschaft wäre denn bereit zu diesen Konditionen zu kommen?" direkt zu beantworten: Diejenigen, die wirklich aus Überzeugung Lehrer werden wollen, sind nach meiner Erfahrung auch bereit diese 18 Monate in ihre Ausbildung zu investieren.
    Unter den übrigen Kandidaten der Sorte "zum Referendariat bin ich nicht bereit, zum besser bezahlten Seiteneinstieg aber schon" gibt es sicher auch den ein oder anderne Brauchbaren, die Quote ist aber so verschwindend gering, dass sich der Aufwand nicht lohnt.


    Prinzipiell sehe ich das sehr ähnlich. An der Ausbildung der Seiteneinsteiger müsste ehrheblich gearbeitet werden. Allerdings seh ich nicht, wie es möglich sein soll, diese über das ganz normale Referendariat laufen zu lassen. 1. müssen Seiteneinsteiger zum größten Teil noch Dinge während der Ausbildung nachholen, die ein grundständiger Referendar schon mitbringt. Ich denke, beides komplett gleichzusetzen würde das Ganze nicht verbessern. 2. Mit zunehmendem Alter kommen auch andere finanzielle Verpflichtungen, die man zu Anfang meist nicht hatte (Familie, abzuzahlende Raten, ....). Ich denke, für sehr viele wäre es tatsächlich das Aus, wenn sie mit dem normalen Ref-Gehalt klar kommen müssten und das nicht, weil sie es nicht wirklich wollen, sondern einfach, weil sie es sich nicht leisten können. Und ich denke nicht, dass dies ein so verschwindend geringer Anteil ist. Einigen wir uns doch einfach darauf, dass die Ausbildung bisher alles andere als perfekt verläuft. Aber Seiteneinsteiger mit Refs gleichzusetzen, kann sicher auch nicht funktionieren.

  • ch denke, für sehr viele wäre es tatsächlich das Aus, wenn sie mit dem normalen Ref-Gehalt klar kommen müssten und das nicht, weil sie es nicht wirklich wollen, sondern einfach, weil sie es sich nicht leisten können. Und ich denke nicht, dass dies ein so verschwindend geringer Anteil ist. Einigen wir uns doch einfach darauf, dass die Ausbildung bisher alles andere als perfekt verläuft. Aber Seiteneinsteiger mit Refs gleichzusetzen, kann sicher auch nicht funktionieren.

    mein mann ist im ref... wir haben 1 kind in 5 wochen 2.... und wir bauen ein haus... das zu dem thema.... und trotzdem müssen wir auch mit seinem "hungerlohn" und meinem elterngeld auskommen..

  • mein mann ist im ref... wir haben 1 kind in 5 wochen 2.... und wir bauen ein haus... das zu dem thema.... und trotzdem müssen wir auch mit seinem "hungerlohn" und meinem elterngeld auskommen..

    Ja, die große Sauerei ist und bleibt einfach das Referendariat. Nach dem Studium so geringverdienend ins Berufsleben zu starten und nicht mal mehr richtig Zeit zu haben neben dem Ref zu jobben (was dann sogar genehmigungspflichtig wäre meines wissens *sick!*) ist bitter.


    Ich denke, für sehr viele wäre es tatsächlich das Aus, wenn sie mit dem normalen Ref-Gehalt klar kommen müssten und das nicht, weil sie es nicht wirklich wollen, sondern einfach, weil sie es sich nicht leisten können. Und ich denke nicht, dass dies ein so verschwindend geringer Anteil ist.

    Stimme ich vollkommen zu. Das kann man niemandem zumuten, der eine Familie ernähren möchte, wenn man bedenkt, dass derjenige vermutlich noch einen Schuldenberg aus dem Studium abzubezahlen hat.
    Nur man muss sich mal überlegen, in welchem Alter man heute ins Ref geht. Man ist quasi gezwungen seine Lebensplanung sehr nach hinten zu verschieben.
    Auch kann man Kinder nicht mehr im biologisch besten Alter bekommen, oder, eben nur sehr stark finanziell eingeschränkt.



    Das Problem ist also nicht, dass die Seiteneinsteiger bessere Verdienstmöglichkeiten haben als die Reffis, sondern, dass der Reffi so geknechtet wird.
    Bitter ist, dass in BW jetzt sogar noch mehr geknechtet wird und ein Teil des Refs unentgeltlich abgeleistet werden muss.

  • denn dieses allgemeine geschwätz von wegen.. seiteneinsteiger wären nur eine bereicherung, weil sie ja soooo viel von der großen weiten welt gesehen haben.. und die "normalen" lehrer sind ja immer nur im mikrokosmos schule geblieben halte ich für blödsinnig.


    Das weckt böse Erinnerungen in mir. Meine Mentorin im Ref hat mich nach nur 6 Wochen "aufgegeben", da ich ihr 1. zu jung war (23) und 2. eben nicht aus jenem "Mikrokosmos" herausgekommen wäre. Ihrer Meinung nach hätte ich erst eine "normale" Berufsausbildung absolvieren müssen um die Schüler qualifiziert zu unterrichten, bzw. sie über die Wirklichkeit "dort draußen" aufzuklären. Das nur am Rande.
    Darüber hinaus bin ich ebenfalls der Meinung, dass ein Seiteneinsteiger ebenfalls durch's Referendariat geschleust werden sollte. Vielleicht mit kleinen Anpassungen, aber die Ausbildung sollte für "normale" Lehrer und Seiteneinsteiger möglichst ähnlich verlaufen. Immerhin wollen ja alle den selben Beruf ausüben. Ob nun jetzt jemand später erst den Lehrerberuf als seinen Traumberuf entdeckt oder den direkten Weg wählt, sollte keinen Unterschied hinsichtlich der Ausbildung machen. Und ob man nun finanzielle Verpflichtungen hat oder nicht darf da keinen Unterschied machen. Wenn ich z.B. mit Mitte 30 studiere und dann ganz "normal" ins Ref gehe, dann bekomme ich auch nur den angesprochenen "Hungerlohn."
    Zusammenfassend: Referendariat für alle, die ernsthaft ihr weiteres Leben an der Schule verbringen wollen.


    Mal abgesehen, dass auf beiden Seiten fähige wie unfähige Menschen auf die Schüler losgelassen werden...

  • mein mann ist im ref... wir haben 1 kind in 5 wochen 2.... und wir bauen ein haus... das zu dem thema.... und trotzdem müssen wir auch mit seinem "hungerlohn" und meinem elterngeld auskommen..


    Glückwunsch, dass ihr das schafft. :) Ich würde das nicht. Als ich von der Uni kam, habe ich alles über 400 Euro für einen unheimlich gut bezahlten Job empfunden. Ich will ja nur sagen, dass es für viele sicherlich einfacher ist, direkt nach dem Studium mit dem wenigen Geld zurecht zu kommen, da sie das auch bereits vom Studium her kennen. Ich wage auch zu behaupten, dass man eher selten direkt nach dem Studium ein Häuschen baut.

  • Darüber hinaus bin ich ebenfalls der Meinung, dass ein Seiteneinsteiger ebenfalls durch's Referendariat geschleust werden sollte. Vielleicht mit kleinen Anpassungen, aber die Ausbildung sollte für "normale" Lehrer und Seiteneinsteiger möglichst ähnlich verlaufen. Immerhin wollen ja alle den selben Beruf ausüben.


    Aber das tut sie doch auch. Abgesehen davon, dass inzwischen die Seiteneinsteiger schon eher anfangen, BiWi nachholen müssen und direkt von Anfang an eigenständig unterrichten, gibt es doch keine größeren Unterschiede? Oder bin ich da jetzt schief gewickelt? Unterrichtsbesuche und Prüfungen sind doch gleich, oder bin ich falsch informiert?

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