Immer nur müde und ausgepowert...

  • Puh, ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Vielleicht mal mit einem freundlichen Hallo! :)


    Ich habe im November mein 2.Staatsexamen gemacht und habe seit 1.2. eine Stelle.
    Ich habe das Gefühl seit Sommer 2011 nicht mehr gesund zu sein. In den Sommerferien hatte ich eine dicke Erkältung, die sich bis in den Herbst zog und am Ende mithilfe zweier Antibiotika weg ging. Im Dezember und Januar hatte ich ständig Magenprobleme und nun bin ich seit fast 3 Wochen wieder erkältet. Jetzt ist es wieder so: Ich fühle mich morgens niocht krank genug umj zu Hause zu bleiben, aber nicht gesund genug um zu arbeiten. Als brave Beamtin, dazu noch gerade frisch die erste Stelle begonnen will man sich ja nicht krank melden, also habe ich zwei Wochen versucht zu arbeiten, Jetzt in der 3.Woche habe ich mich krank gemeldet, weil ich das Gefühl hatte, dass ich einfach nicht mehr kann.
    Ich muss dazu sagen, dass ich ein kleines Kind von 2 Jahren habe, das ich im Ref bekommen habe. Nach einem Jahr Elternzeit habe ich letztes Jahr im Mai mein Ref wieder aufgenommen. Mich belastet alles so, ich fühle mich immer nur müde. Vom Kopf her habe ich viele Ideen und bin nicht dapressiv oder so was, aber körperlich kann ich einfach nicht mehr. Möglicherweise habe ich mir mit einer 70%-Stelle plus Kind zuviel zugemutet, aber das kann ich ja nun erst einmal nicht mehr ändern. Ich wollte einfach ein bisschen mehr Geld als im Ref haben und habe deshalb keine halbe Stelle, sondern etwas mehr gemacht. Da kommen wir zu dem nächsten Punkt: Mein schlechtes Gewissen! Ich mache nur das Allernötigste an Vorbereitung. Ist das normal, dass man nach dem Ref nicht mehr so viel macht? Ich bin zwar nie gänzlich planlos, aber viel Mühe gebe ich mir nicht, weil mir die Energie fehlt. Mein Sohn geht jetzt in die Kita, nachdem wir zwei Monate nicht wussten wohin mit ihm, weil seine Betreuung weggefallen war. Ich kann ihn bis nachmittags da lassen, aber wenn ich aus der Schule komme, kann ich nicht an dem Schreibtisch, weil ich so unendlich kaputt bin. Dann kommt noch der Haushalt: Es gibt einfach NIE NICHTS zu tun, da ist immer Wäsche, die gewaschen, andere die weggeräumt werden muss. Immer muss eingekauft und gekocht werden. Wir haben ein Haus gekauft, in dem noch viel zu machen ist, daher ist mein Mann neben seiner Arbeit da eingespannt, Keller/ Dachboden ausbauen, Garten anlegen usw.
    Ich frage mich warum ich so kaputt bin, andere schaffen das doch auch! Und vor allem weiß ich nicht, wie ich es ändern soll, was ich machen soll. Alle sagen mir ich hätte doch bald Ferien. Ja richtig, eine Woche fahren wir weg, aber in der 2.Woche warten 9 Klassensätze Klausuren auf mich. Juchhu!
    Ich will mich nicht anstellen, wirklich nicht, aber ich denke jeden Morgen: Diesen Tag schaffe ich nicht! Dadurch, dass mich alles so belastet, macht mir die Arbeit auch keinen Spaß, alles erscheint mir wie eine Last! Ich mache nichts mehr für mich, weil ich keine Zeit habe und weil mir alles wie eine zusätzliche Last erscheint (Termin zum Sport oder so) .
    Kann mir jemand einen Rat geben?

  • Puh ja, die Umstellung vom Ref. zur 1. Stelle fand ich auch ganz schön extrem.
    Nachmittags nach der Schule bin ich auch häufig total ausgelaugt. Das ausgepowert sein kenne ich also sehr gut.


    Mir fing es an besser zu gehen, als ich das "ich hab keine Zeit etwas für mich zu tun" über Board geworfen hab und angefangen habe, mich regelmäßig unter der Woche mit Freunden zu treffen. Nachdem ich festgestellt hab, dass das hilft, hab ich auch gleich wieder angefangen regelmäßig Sport zu machen. Allerdings hab ich kein Kind, so dass ich mir das etwas besser einteilen kann.


    Ich empfehle dir, wenn du das mit deinem Kind irgendwie einrichten kannst, wieder mindestens 1x in der Woche etwas für dich zu machen. Dann wird es dir bestimmt insgesamt besser gehen. Denn auch der ständige Gedanke "ich müsste ja" laugt aus. Also unbedingt etwas zum Abschalten suchen.

  • Ich finde es nicht verwunderlich, dass du erschöpft bist. Ein Ref ist anstrengend, ein neues Haus auch, ein kleines Kind ebenfalls. Nichts kann man richtig fertig machen, irgendwo bleibt etwas liegen und das Kind ........ Ich arbeite nur 50%, aber unsere Tagesmutter ist gerade krank und alle sind erkältet, ich will auch nur noch ins Bett. Ich habe ein schlechtes Gewissen meinem Kind gegenüber, weil ich zwischen einer Ladung Wäsche und dem Einkauf versuche Unterricht vorzubereiten, alles ist provisorisch, aber das Chaos ist bei uns absehbar. Geh' zum Arzt und schildere ihm deine Situation, er wird dich sicherlich in eine Auszeit schicken. Und wenn ihr es euch finanziell leisten könnt, gönne dir eine Hilfe im Haus, die putzt und die Wäsche bügelt und faltet. Für meine Perle schränke ich mich auch anderweitig ein, sie ist ihr gar nicht so geringes Gewicht in Gold wert. Es ist mir auch ziemlich egal, ob andere das auch alles schaffen, meine pysische und psychische Gesundheit ist wichtig für die Familie, die Arbeit und für mich. Dann kannst du nämlich mit deinem Kind und einem Kaffee mal auf den Spielplatz und so richtig den Nachmittag genießen und die Muttisau rauslassen.


    Alles Gute

  • Hallo Pollypocket,
    mit diesem Gefühl bist du nicht allein. Ich habe 2 Kinder und arbeite eine halbe Stelle mit Klassenführung. Ich komme erst abends an den Schreibtisch, wenn die Kinder (4,9) im Bett sind. Ich kann dir aber sagen, dass es leichter wird, wenn dein Kind älter ist. Mittlerweile nutze ich z.B. die HA- Zeit der Großen, um selbst Hefte zu kontrollieren oder um Buchstaben (1.Klasse) vorzuschreiben. Die Kleine malt dann entweder auch, manchmal auch bei mir, oder sie spielt allein. Regelmäßige Termine für mich wie Sport schaffe ich auch nicht, denn noch mehr Termine empfinde ich als noch mehr Stress. Aber das wird auch noch. Versuch, das schlechte Gewissen zu vergessen. Es ist leicht gesagt, und ich schaffe das auch nicht immer. Hast du dich beim Arzt einmal durchchecken lassen, also Blutdruck/ Eisenwert/ Blutzucker,... ?
    Alles Gute!
    Paulepinguin

  • Hallo,
    bin ich froh, dass es auch anderen so geht wie mir. Ich dachte schon ich sei einfach nicht belastbar!
    Ich war gestern Morgen beim Hausarzt. Der meinte, am besten wäre eine Pause von rund 8 Wochen, was natürlich nicht geht! Ich bin für diese Woche krankgeschrieben mit der Empfehlung mich zu erholen. Das allerdings gelingt nur mäßig - in meiner Küche sieht es aus wie Sau, die dreckigen Wäscheberge gleichen dem Mount Everest und vor allem: DIE SCHULE RIEF GESTERN 4 UND HEUTE SCHON 1 MAL AN! Die müssen den Stundenplan ändern und fragten ob ich diese und jene Stunde tauschen kann. Gefällt mir gar nicht, aber was soll man machen, immer nur Nein sagen geht ja nicht, schließlich ist die Schule echt fair und kulant!
    Mit meiner 70%-Stelle habe ich mich definitiv übernommen, 50% hätten gereicht, aber ich wollte gerne auch mal was kaufen können, Urlaub machen usw. In dem Neubaugebiet wohnen nur Leute, bei denen die Frau natürlich als Mutter zu Hause geblieben ist und trotzdem haben die alles - Haus, 2 Autos, tolle Kleidung, Urlaub. irgendwas machen wir verkehrt! Naja, ich will ja auch arbeiten, habe ja nicht umsonst eine so lange Ausbildung gemacht, aber neidisch werden kann man da schon!


    Mir wurde gestern Blut abgenommen, so dass dann auch klar wird, ob ich nicht irgendwo einen Mangel oder so habe. Wie ich langfristig "klarkommen" soll, weiß ich nicht. Mein Mann sagt es liegt daran, dass ich NIE abschalte. Schon im Ref nicht und jetzt auch nicht: ich denke selbst krank auf dem Sofa an Schule. Und dann immer das schlechte Gewissen, von dem ihr schriebt: nichts man man richtig, nichts zu Ende.
    Ja nach einer Putzfrau suchen wir schon länger, allerdings ist es SEHR schwierig eine zu finden, die offiziell arbeiten. Schwarz wollen wir das nicht, hier sind schon ein paar angeschwärzt worden! Aber das wäre schon eine Entlastung, wenn es auch wieder Geld kostet!


    Wir hätten grundsätzlich auch gerne ein 2.Kind, aber im Moment denke ich, dass es mir zu anstrengend ist. Allzu lange wollen wir aber auch nicht mehr warten, da mein Mann sich sonst zu alt fühlt und der Abstand zu unserem Sohn nicht so riesig sein soll. Dann gibt es ja die Leute, die sagen: Krieg doch noch ein Zweites, dann musste ein jahr nicht arbeiten. Allerdings wird es danach ja noch anstrengender mit Zweien...


    Ich würde gerne mal wieder was für mich machen, aber jeglicher Termin stresst mich. Hin und wieder treffe ich einen Freund oder eine Freundin mal abends, das finde ich immer sehr schön. Früher habe ich Sport gemacht, gemacht usw. heute funktioniere ich als Lehrerin, Hausfrau, Ehefrau und Mutter. Einerseits blöd, andererseits ist es ja auch schön Kinder zu haben.


    Entschuldigt meine wirren Gedanken, habe einfach drauf losgeschrieben...

  • Ach, Polly, das hätte ich auch schreiben können...


    Aber die anderen haben Recht: versuche, etwas auf dich zu achten. Gönn dir mal ne Pause und wenn es nur 10 Minuten mit der Zeitung und einer Tasse Tee ist! Mach einen Spaziergang und lass die Wäscheberge und das Telefon links liegen, die laufen nicht weg. Kannst du deinen Mann mit einspannen oder hast du Eltern vor Ort, die mal helfen können?


    Am Kind kannst du nicht viel reduzieren, aber eine genaue Zeiteinteilung, WAS du WANN und WIE LANGE machst, kann da schon helfen. Dann hat man nicht ständig das Gefühl, doch eigentlich noch 7 Sachen gleichzeitig machen zu müssen!


    Stichwort Schulvorbereitung: Du bist noch am Anfang und es sei dir gesagt: Es wird besser! Irgendwann hat man Material, so dass man nicht jede Stunde ganz neu machen muss. Kannst du dich mit Kollegen austauschen? Oder die Klassenarbeiten etwas "ratinoneller" korrigieren? Ich habe da auch so einiges ausprobiert...



    Ich wünsche dir viel Kraft und auch ein bißchen Zeit, nur für dich und zum Auftanken!

  • Gerade was die Vorbereitung betrifft, so habe ich ein meeeeega schlechtes Gewissen, denn ich mache echt nur das Allernötigste! Bei den Klausuren brauche ich noch mehr Routine um weniger zu tun zu haben.


    Meine Eltern leben nicht mehr und die Eltern meines Mann wohnen weit weg (und sind zudem noch krank). Leider haben wir kaum jemanden, Freunde haben die Kinder ja noch nicht in dem Alter. Mein Mann hat mich im Ref absolut unterstützt und mir alles versucht abzunehmen, dadurch ist unser Haus und Garten lange nicht fertig geworden. Jetzt arbeitet er nch der Arbeit daran unser Haus und unseren garten fertig zu stellen.

  • Erste Maßnahme: Schlechtes Gewissen abschaffen!


    Zweite Maßnahme: Korrekturen vereinfachen! Ich mache mir für jede Klausur eine Tabelle, in der ich genau aufliste, für welche Aspekte es wie viele Punkte geben soll, dann mache ich noch eine Spalte, in der ich die erreichten Punkte eintrage. Das ist zwar vorher etwas mehr Arbeit, aber erleichtert die Korrekturen ungemein, da du nicht jedesmal nachdenken musst, wie du was bewerten sollst.


    Dritte Maßnahme: Baue Stillarbeitsphasen in den Unterricht ein! Dann kannst du mal zwischendurch zu Atem kommen und spielst nicht den Dauerunterhalter. Oder schreibe ruhig mal einen Test, der von den Mitschülern korrigiert wird. Das macht denen einen Heidenspaß und bringt dir Erleichterung.


    Vierte Maßnahme: Vielleicht hast du jemanden in der Nachbarschaft, der 1-2 Stündchen auf deinen Schatz aufpassen mag? Damit bekommst du auch noch wieder Luft.


    Fünfte Maßnahme: Baue gezielt Auszeiten für dich ein! Verabrede dich mit jemand Nettem zum Sport! Oder mache einen Termin zur Massage, das tut unheimlich gut! Oder (mein Favorit *grins*): geh zum Friseur! Waschen, Schneiden, Strähnchen, Fönen dauert locker 2-3 Stunden und man kann gut dabei abschalten, weil mal jemand anders etwas für einen tut! Auch wenn es erstmal nach "Zusatz" aussieht, du wirst mit einem guten Gefühl wieder nach Hause kommen und dann fallen die nächsten Arbeiten schon gar nicht mehr so schwer!


    Kopf hoch, du schaffst das! :bussi:

  • Der Arzt hat sich sicherlich was dabei gedacht, wenn er dich acht Wochen krank schreiben will, der ist doch Profi auf seinem Gebiet. Eine Woche reicht ja nicht mal zum ausschlafen, geschweige denn alles liegengelassen nachzuarbeiten. Du bist für deine Familie unersetzlich.


    [quote='PollyPocket','index.php?page=Thread&postID=277731#post277731']
    In dem Neubaugebiet wohnen nur Leute, bei denen die Frau natürlich als Mutter zu Hause geblieben ist und trotzdem haben die alles - Haus, 2 Autos, tolle Kleidung, Urlaub. irgendwas machen wir verkehrt! Naja, ich will ja auch arbeiten, habe ja nicht umsonst eine so lange Ausbildung gemacht, aber neidisch werden kann man da schon!
    .... Krieg doch noch ein Zweites, dann musste ein jahr nicht arbeiten. [quote]



    Die haben aller Wahrscheinlichkeit Kredite in schwindelerregender Höhe. Bei uns im Neubaugebiet stehen haufenweise Häuser zum Verkauf, weil die Familien die Kosten nicht mehr stemmen konnten. Bleib' da ruhig realistisch und auf dem Teppich. Ich kenne keine Akademiker im Jungfamilienalter, die sich das leisten können und deren Frauen denken wie du, ich und viele andere hier, die Ausbildung war zu teuer, lang und kräftezehrend, um jetzt auf alles zu verzichten. Bei all dem Stress jetzt, wäre ich nur zuhause, würde ich wahnsinnig werden.
    Natürlich verursacht ein zweites Kind weder Arbeit noch Kosten, daher ist das ein großartiger Vorschlag von kompetenten Mitmenschen, die in ihrer Arbeit lediglich eine unliebsame Unterbrechung der Freizeit sehen.


    Frage doch mal bei der Arge nach, die kennen evtl. auch professionelle Unternehmen, die Reinigungskräfte beschäftigen. Ansonsten frage deinen Hausarzt, deine Bank u.ä. die müssen ihre Räume legal putzen lassen, wobei deine Perle auch bügeln soll! Sie ist auch steuerlich absetzbar. Ein Aushang im Supermarkt bescherrt dir vielleicht einen Babysitter, der einmal die Woche mit dem Kind für zwei Stunden rausgeht, so dass dein Mann und du mal auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen zusammen sitzen könnt. :P Dann kannst du auch 70 % arbeiten. Ich finde auch keine Erfüllung im Haushalt und werde, sobald ich einen Platz für unsern Lütten habe, aufstocken.

  • Tja, Zeit für einen selbst und für den Partner hat man echt selten...das müssten wir echt mal angehen, mein aber sagt auch immer, es sei ja so vie zu tun und lässt sich schwer davon überzeugen alles stehen zu lassen. Wir hatten seit Weihnachten zwei Wechsel der Betreuung, so dass ich meinen Sohn erst einmal in der Kita ankommen lassen will, bevor ich es noch mit einem Babysitter versuche. Am Wochenende kann er auch mal zu den Großeltern, auch wenn die nicht mehr allzu gesund sind und es immer 50km sind. Ab und zu geht das.


    Was die 8 Wochen betrifft - ich habe ja schon Gewissensbisse, dass ich eine Woche fehle!!! ;( Ich weiß es ist falsch, aber ich bin immer so aufgezogen worden, dass man arbeitet bis zum Umfallen, nie krank ist und sich nie was anmerken lassen. Natürlich ist das falsch (sagt mein Verstand), aber es ist schwer sich gegen sein Inneres zu stellen. Meine Mutter hat genauso gelebt und ist mit 49 an einem Infakt gestorben. Natürlich will ich das nicht, es ist mir ein warnendes Vorbild. Aber ich habe zum 1.2. meine Stelle angetreten und bin jetzt im März schon krank, da fühle ich mich echt schlecht mit, was würden alle denken, wenn ich 8 Wochen krank wäre ?(
    Das schlechte Gewissen verfolgt mich auch bei meinem Sohn. Theoretisch haben wir nen 45 Stunden-Platz und er könnte bis 16.15Uhrin der Kita sein, aber da fühle ich mich schlecht und als Mutter, die ihr Kind abschiebt.


    Wir haben bereits mehrere Damen gefragt, die auf Rechnung putzen, aber leider war nie eine dabei, die noch Kapazitäten hat. Anzeige in der Lokalzeitung und Aushang im Supermarkt waren erfolglos (bisher zumindest!).

  • Hallo,


    helfen kann ich nicht. Ich kann dir nur mitteilen, dass es mir genauso geht wie dir. Ich habe eine halbe Stelle an der Grundschule und zwei Kinder (5 und 3), die bis max. 13:30Uhr im Kindergarten betreut sind, aber ohne warmes Essen. Ab und an haben wir an einem Nachmittag einen Babysitter (16 Jahre), die aufpasst, wenn ich Konferenz habe. EIne Putzfee haben wir wieder abgeschafft, weil die eigentlich 0 Entspannung brachte. Bei uns ist es nie zu einem bestimmten Termin dreckig und, um wirklich eine HIlfe zu sein, hätte sie auch bügeln oder mal kochen müssen (finanziell würde das alles sprengen). Ein Haus haben wir übringes nicht. Wir wohnen zur Miete und daran wird sich auch trotz 1,5 Gehälten so schnell nichts ändern können - keine Ahnung woher andere die riesigen Summen Eigenkapital haben. Zu bedenken ist aber, dass die Immobilienpreise regional stark variieren. Eltern und Schwiegermutter wohnen sehr weit weg und können nicht mal einspringen.


    Bei uns bricht vor allem dann alles zusammen, wenn jemand krank ist - das war leider in den letzten 4 Wochen jede Woche der Fall oder wenn sehr viele NAchmittags- und Abendtermine anstehen in der Schule. Mir fehlt einfach die Zeit, um Elternabende so gründlich vorzubereiten oder Elternsprechtage stundenlang vozubereiten und mit den Eltern zu sprechen. Das geht aber den VOllzeitkollegen ohne Kinder nicht anders.


    Aber weißt du was?


    Ich wünsche mir dennoch nichts mehr als ein 3. Kind, denn eigene Kinder sind wundervoll und mehr Wert als alles in der Welt.


    LG Alema

  • Wie gefällt es denn deinem Sohn in der Kita? Wenn es ihm gut gefällt, könntest du die Zeit, die er dort ist und du zu Hause, doch gut für die Vorbereitung nutzen. Dann hättest du "frei", wenn er bei dir ist und du könntest dich zu 100% ihm widmen. Keine optimale Lösung, klar, aber vielleicht als Übergang bis zum Schuljahresende? Im nächsten Schuljahr, wenn du weniger machst, wird es dann auch ruhiger laufen und du kannst ihn früher abholen.


    Magst du mir deine Klassen/Kurse/Themen per PN schreiben? Ich habe in Deutsch so einiges an Material...

  • Meinem Sohn gefällt es eigentlich sehr gut in der Kita, allerdings mag ich ihn nicht von halb acht bis 16.15Uhr da lassen, so dass ich ihn entweder um 13Uhr hole und er dann zu hause noch bis 16Uhr schläft oder ich hole ihn um 15Uhr ab. Ich versuche dann in die Mittagszeit, in der entweder zu hause oder in der Kita schläft meine Vorbereitungen zu machen, einzukaufen, Haushalt und Wäsche zu machen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich in den letzten Wochen oft mittags wie gelähmt war: Nach der Schule die Vorbereitungen, dann Knirpsi abgeholt und ich war totmüde und konnte nichts mit ihm machen. Er geht mir dann oft auf die Nerven, weil ich am liebsten meine Ruhe hätte, aber er natürlich ws erleben will. Abend denke ich dann oft, dass ich ihm wieder so unrecht getan habe! Während des Refs habe ich jeden Abend von 19-23 Uhr am Schreibtisch gesessen, das ist jetzt vorbei. Das mache ich einfach nicht mehr. Stattdessen schlafe ich zwar leider immer um halb acht vor dem Fernseher ein, aber abends will ich nichts mehr machen, das schlaucht mich zu sehr.
    Im Job leiste ich nur minimal, wobei ich denke, dass mein Unterricht immer noch den Anspruch erfüllt, dass die Schüler was lernen! Manchmal denke ich, dass ich mit mehr Zeit tollere Sachen mit den Schülern machen könnte, aber dann fehlt mir die Energie. Ende des Monats kommt die Klausurphase, da graut es mir so sehr vor!


    Puh, das alles ist ein echt besch*** Kreislauf und ich denke, dass wohl alles an meinen zu hoch gesetzten Maßstäben liegt: Warum nicht einfach akzeptieren, dass Standardunterricht "ausreicht"? Warum nicht akzeptieren, dass immer Wäsche gemacht werden muss, es halt nie total sauber ist usw.? Warum nicht akzeptieren, dass man als Mutter auch mal genervt sein darf und keine Lust auf tolle Spiele hat? Es gibt immer nur die eine Antwort: Weil ich es mir selbst auferlege, weil ich halt überall perfekt sein will . Vielleicht ein weibliches Phänomen? Irgendwie mache ich mir jedenfalls immer einen Stress, den sich mein mann nicht macht. Ist ihm doch egal, was andere denken...


    Leider kann ich erst in fast nem Jahr die Stundenanzahl neu verhandeln/ festlegen.
    Ich müsste mich wohl aufraffen und mir wirklich mal was Tolles für mich suchen, aber irgendwie bin ich diesbzgl. blockiert. Was meinen Sohn betrifft, so ist es auch eine Katze, die sich in den Schwanz beißt: Ich mag ihn nicht bei einem Babysitter/ seinen Großeltern lassen, weil ich immer ein schlechtes gewissen habe, dass ich die Zeit, die ich mit ihm verbringe nur selten zu so einer High Quality Time mache. Statt dessen läuft er neben her oder spielt alleine, weil ich erschöpft auf dem Sofa sitze.


    Alema: Wir wohnen auch in NRW, die Immobilienpresie sind immens. Wir hatten etwas Eigenkapital, weil meine Mutter gestorben ist und mir was vererbt hat. Wie andere das hier mchen, ist uns ein absolutes Rätsel!!! Da sind Leute, bei denen man weiß was sie verdienen (z.B. Polizist mit A10), die Frau arbeitet nicht und das Haus ist das gleich, das wir haben. Wir könnten das mit einem Gehalt nicht!Immer nur zu Hause sitzen wäre mir zu langweilig, aber ab und zu schaue ich neidisch zu all diesen Nachbarn herüber 8)

  • Polly, es hört sich alles so an, als fehle dir eine genaue Aufteilung!


    Lass deinen Sohn bis 16.15 in der Kita und erledige das, was du in Ruhe schaffst. Alles andere bleibt liegen!


    Dann holst du deinen Sohnemann ab und unternimmst etwas Schönes mit ihm! (Und wirklich nur mit ihm spielen und nicht wieder an die blöde Schule denken, ja?)


    So, und abends dann nimmst du dir eine halbe Stunde mit einem leckeren Früchtetee und einem schönen Buch für dich allein (oder gehst zum Sport).


    Wenn dann deine Kraft noch ausreicht, setzt du dich maximal (!!!) eine Stunde noch an den Schreibtisch und gehst pünktlich um 21.30 Uhr in die Heia!


    Und bitte, kein schlechtes Gewissen! Deine Schüler sind es nicht wert, dass du deine Gesundheit dafür ruinierst!


    Du wirst sehen, wenn du erst einige Tage nach diesem Rhythmus geschafft hast, wird es dir innerlich besser gehen. Du schaffst das!

  • Noch etwas zu den "tollen" Nachbarn: Du weiß nicht, wie sehr die Herrschaften bei den Banken in der Kreide stehen! Die tollen Häuser müssen auch noch abbezahlt werden und die monatliche Belastung kann schnell mal zu hoch werden, wenn nicht mehr alles so klappt wie geplant (Scheidung, Arbeitslosigkeit,...). Sei froh, dass ihr zur Miete wohnt, da übernimmt der Vermieter alles und ihr müsst euch um nichts kümmern!

  • Polly, es hört sich alles so an, als fehle dir eine genaue Aufteilung!

    Das kann gut möglich sein! ;(


    Lass deinen Sohn bis 16.15 in der Kita und erledige das, was du in Ruhe schaffst. Alles andere bleibt liegen!

    Leider kann ich das (noch) nicht. Ich bringe es einfach nicht übers Herz! :S

  • Das kann gut möglich sein! ;(


    Leider kann ich das (noch) nicht. Ich bringe es einfach nicht übers Herz! :S


    Doch Polly, das kannst du! Da bin ich mir ganz sicher! Ich war früher auch so ein "Perfekti" wie du und ich habe es auch geschafft! Es kostet am Anfang noch viel Kraft, aber du wirst sehen, wie es dich langfristig entspannt!


    Ich habe irgendwann echt am Rad gedreht und stand ständig kurz vor einer Migräne und das ging nicht so weiter, es hätte mich kaputt gemacht. Zieh die Notbremse! Jetzt! Du packst das! :thumbup:

  • Noch etwas zu den "tollen" Nachbarn: Du weiß nicht, wie sehr die Herrschaften bei den Banken in der Kreide stehen!

    Das Argument verstehe ich nicht so.
    Das geht doch Lehrern, die gebaut haben auch so. Vielleicht bekommt man als Lehrer ganz gute Kreditkonditionen, aber ohne bei den Banken in der Kreide zu stehen kann es ein Lehrer doch auch nicht. Nur, dass zusätzlich (je nach Familiensituation) Studienkredite zurückgezahlt werden müssen. :D

    Wir wohnen zur Miete und daran wird sich auch trotz 1,5 Gehälten so schnell nichts ändern können - keine Ahnung woher andere die riesigen Summen Eigenkapital haben. Zu bedenken ist aber, dass die Immobilienpreise regional stark variieren. Eltern und Schwiegermutter wohnen sehr weit weg und können nicht mal einspringen.

    Um als Lehrer einen passablen Lebensstandard zu haben ist es empfehlenswert entsprechend teure Regionen zu vermeiden. Anders als in einer außerschulischen Karriere bringt ein wirtschaftlich starker Wohnstandort keine Steigerung des Gehalts mit sich. (Gibt zwar minimale Zuschläge, aber das ist natürlich nen Witz)
    In München als Lehrer stelle ich mir kaum machbar vor und auch in Stuttgart hier wäre eine gute Lage nicht machbar. Generell wird man sich, sofern man nicht familiär Glück hat und darüber an Immobilien kommt, damit anfreunden müssen, dass die Nachbarn halt eben mehr haben. Oder man zieht einfach ganz aufs Land und /oder in eine entsprechend schlechtere Lage, dann kann man auch mal ohne Frust zum Nachbarn rüber schauen.
    Machen übrigens die meisten Lehrer so: Lieber ein großer Fisch im kleinen Teich, als ein kleiner Fisch im Ozean. Wer zieht schon in eine Umgebung, die er sich nicht leisten kann?


    Alternativ kann man sich natürlich auch darauf besinnen, dass das wichtigste Gesundheit und ein streßfreies, entspanntes Leben ist. Sagen mir die Ökoterroristen an der Uni immer. Haben sie sogar recht ;)



    Ich glaube je mehr man darüber nachdenkt, wie schlecht soziale Berufe bezahlt werden im Verhältnis zu dem, was man zu leisten hat, desto frustrierter wird man. Mir geht es jedenfall so.

  • Klar ist das Geld in Düsseldorf und Köln nicht so viel wert wie in Ostwestfalen (von NRW gesprochen). Daher sind wir auch etwas aufs Land gezogen. Mein Mann (ebenfalls Beamter, aber kein Lehrer) ist aber nicht so flexibel was seinen Arbeitsplatz betrifft. In unserem Viertel wohnen keine Reichen, hier wohnen Polizisten, Lehrer, normale Angestellte z.B. bei der Stadt und bei denen bleiben die Frauen zu Hause. Naja, ist ja auch egal wie die es machen, aber ab und zu neidisch dahin blinzeln darf man schon, obgleich man nicht weiß unter welchen Bedingungen die das können!


    Seit Montag bin ich zu Hause (diese Woche bin ich ja krankgeschrieben) und heute, also am Mittwoch, ist der erste tag, an dem ich anfange zu entspannen! Und das, obwohl ich totale Kopfschmerzen habe. Gerade den Knirps in die Kita gebracht und dachte mir: noch ein oder zwei Wochen Ruhe, dann wäre ich wieder fit. Aber das geht nicht, alle meine 9 Klassen schreiben noch vor den Osterferien (Beginn 1.4.) Klausur und - ihr kennt das ja - man hat so seine Planung, was alles noch gemacht werden muss bis zur Klausur.


    Ah ein gutes Stichwort, eine Frage an alle Erfahrenen: Wie geht ihr damit um, ihr macht eine zwar noch flexible, aber grundsätzlich länger angelegte Planung und dann werdet ihr krank und es fallen 1 oder 2 Wochen Unterricht aus. Verlegt ihr die Klausuren? Passt ihr den Stoff an? Ich habe keine Erfahrungen, weil ich im Ref NIE KRANK war!

  • Silicium, so langsam reicht es! Musst du wirklich JEDEN Thread kapern??? Hier geht es um die Vereinbarkeit von Berufsanfang und Familie. Du hast, wenn ich mich recht entsinne, weder das eine noch das andere! Und über den Immobilienmarkt zu philosophieren und "kluge" Sprüche (wie ein "stressfreies, entspanntes Leben") loszulassen, das kannst du gerne auch woanders! Polly möchte hilfreiche Tipps haben, von Müttern bzw. Vätern, die in einer ähnlichen Lage sind! Lass doch mal die Dinge in Ruhe, von denen du nichts verstehst! :cursing:



    So, zum Thema zurück:


    Ich habe einige "Universal"-Klausuren, die ich relativ unabhängig vom Stoffplan einsetzen kann. Wenn wir z.B. ein Drama besprechen, kann ich zu jeder Zeit eine Szene für eine Klausur nehmen, sie in den Handlungszusammenhang einordnen lassen und die Personen charakterisieren bzw. ihre Beziehung zueinander erläutern lassen. Vielleicht geht bei dir auch so etwas?


    Ansonsten mache ich eine neue Klausur, aber verlegen geht bei uns schlecht, weil unsere Einheiten eng getaktet sind.

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