Unterrichtsmaterialien - Am Computer oder in Ordnern aufheben?

  • Ich gehe immer mehr dazu über, mir Material in digitaler Form à la Niekao, Lernbiene und Co zu kaufen. Mit Werkstätten vom Ruhr-Verlag war ich nie zufrieden und habe sie abgeschafft. Ähnlich verhielt sich das mit Raabits-Einheiten, da ich kein Freund davon bin, den Kindern Kopien zu geben, mit denen sie wenig anfangen können und auf einem A4-Blatt 5 Wortpaare zu verbinden oder 7 Einmaleinsaufgaben zu lönsen, ist eindeutig wenig. Arbeitshefte, die ich als Prüfexemplar o.ä. bekomme, gebe ich Kindern mit nach Hause, damit sie diese in der Praxis "prüfen" und dabei ganz nebenbei Stoff wiederholen können. Prüfexemplare von dicken Schülerbüchern hebe ich gar nicht mehr auf. Für sowas haben wir in der Schule eine ecke, in der jeder sowas für eine begrenzte Zeit mit dem Hinweis "Bis Freitag mitnehmen, sonst wird es entsorgt" ablegt und am vereinbarten Termin die Rest entsorgt. Das klappt prima. Arbeitsblätter, die ich selber gemacht haben, sind auf dem Rechner und bleiben da auch. Dazu gibt es einen Ordner "Schule". Darin befinden sich ORdner für jedes Fach. Wenn es sich anbietet, befinden sich darin dann Themenordner (z.B. HSU) oder Klassenstufenordner (z.B. Mathe).


    Ich beobachte seit eingien Jahren, dass ich das Interesse am Umgang mit Print-Material weitestgehend verloren habe und neue Materialien nur noch in digitaler Form kaufe. Dies entspricht meiner Arbeitsweise einfach viel besser und spart mir enorm viel Zeit. Die Bearbeitung dieser Materialien geht nämlich ratzfatz. Ein Arbeitsblatt aus dem Ruhrverlag so weit zu haben, dass ich es im Unterricht nutzen kann, kostet mich enorm viel Zeit. 1:1 ist daraus für mich in 98% aller Seiten und Blätter nichts zu nutzen, da sich der Aufwand des Kopierens schließlich insoweit lohnen soll, dass die kinder auch etwas zu tun haben.


    Viele Grüße,
    ohlin

  • Die digitale Archivierung setzt voraus, dass man ein zuverlässiges Backup-System unterhält. Was das anbetrifft, scheinen mir doch etliche Kollegen recht unbedarft zu sein.


    Inverse Datenarchäologie -- also das Speichern in Formaten und auf Datenträgern, auf die auch zukünftig noch zugegriffen werden kann -- ist oft genug auch kein Thema.


    L. A

  • das Speichern in Formaten und auf Datenträgern, auf die auch zukünftig noch zugegriffen werden kann -- ist oft genug auch kein Thema.


    Bislang funktioniert alles prima.... Festplatten hin- und herzustöpseln geht sogar für mich PC-ahnungslose Grundschullehrerin noch ...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Inverse Datenarchäologie -- also das Speichern in Formaten und auf Datenträgern, auf die auch zukünftig noch zugegriffen werden kann -- ist oft genug auch kein Thema.


    Schwierig, da wir alle keine Hellseher sind und wissen, welche Formate in 20 Jahren noch brauchbar sind.
    Selbst Formate wie PDF oder diverse offene Formate müssen dann nicht mehr lesbar sein.


    Am besten ist immer noch die Papierform. wobei Ich mich an ein Praktikum im Stadtarchiv vor 20 Jhren erinnern kann, wo es hieß, dass das Papier, welches heute üblicherweise benutzt wird zu sauer (?) ist und deswegen auch keine hohe Haltbarkeit hat.
    Deshalb bin ich dazu übergegangen, meine Unterrichtsmaterialen wieder in Stein zu hauen.


    kleiner gruener Frosch


    P.s.: okay, jetzt ernsthaft. Am PC erstellte Sachen drucke ich mir nicht zu Archiv-Zwecken aus. Sollte Ich sie 10 Jahren nicht mehr brauchen können, ist es auch nicht schlimm. meine Materialien aus dem Referendariat vor 10 Jahren nutze ich ja auch eher selten bis nie.
    Gekaufte Sachen liegen im Schrank.


  • Och, ich kann noch 25 Jahre alte C64- bzw. CPC6128-Disketten und 30 Jahre alte CP/M Disketten lesen. Ist zwar ein technisch bisschen aufwändig, aber machbar.


    Zitat

    Schwierig, da wir alle keine Hellseher sind und wissen, welche Formate in 20 Jahren noch brauchbar sind.
    Selbst Formate wie PDF oder diverse offene Formate müssen dann nicht mehr lesbar sein.


    Ich halte das nicht für ein so großes Problem - die Retrocomputing-Szene zeigt, dass (freie) Konvertierungssoftware hergestellt wird, wenn der Bedarf da ist. Gerade bei PDF und den gängigen Office-Formaten wird das mit Sicherheit der Fall sein, genau, wie es umgekehrt bei Wordstar, Wordperfect, Visicalc, DBase 2 oder 3 etc., die auch schon zwei Jahrzehnte und mehr auf dem Buckel haben.


    Sicherheit durch mehrfach redundante Maßnahmen ist heutzutage auch kein großes Problem mehr und kostet auch nicht die Welt - die Hauptgefahr liegt aber zwischen den Ohren der Anwender, sei es mangelndes Risikobewußtsein, sei es ganz triviales Know-How, wie man sich seine Backups am sinnvollsten organisiert, sei es die nötige Selbstdisziplin, das ganze Konzept dann auch konsequent durchzuziehen.


    Ich persönlich halte mein Archiv rein digital - und eben mehrfach abgesichert. Wenn meine Wohnung abbrennt, hätte ich allerdings Pech gehabt; da ließe sich andererseits eine mobile Festplatte oder eine DVD-Spindel leichter in die Tasche stecken als ein Bücherregal. :)


    Nele

  • Ich beneide euch! Ich habe leider noch ein buntes Durcheinander von analogen und digitalen Arbeitsmaterialien. Inzwischen habe ich auch das Problem, dass einige Arbeitsblätter nicht mehr lesbar/druckbar sind, weil die Schriftart nicht mehr auf meinem Pc ist (Druckschrift_xyz und jetzt habe ich halt nur noch Druckschrift_abc).


    Wenn ihr ein Arbeitsblatt "so wie es ist" (z.b. von einer Kollegin oder aus einer Zeitschrift) für den Unterricht übernehmt, scannt ihr euch das dann ein? In welchem Format?

  • Schwierig, da wir alle keine Hellseher sind und wissen, welche Formate in 20 Jahren noch brauchbar sind.

    Das verbietet uns aber nicht, darüber nachzudenken, welche Formate zumindest das Potenzial haben, in Zukunft lesbar zu sein. PDF/A z.B. ist zumindest so ausgelegt, dass es zu Archivierungszwecken geeignet ist. Damit ist man p-fast-sicher weiter vorne als mit irgendwelchem Driss, den Microsoft uns als Datenformat verkaufen möchte.

    dass einige Arbeitsblätter nicht mehr lesbar/druckbar sind, weil die Schriftart nicht mehr auf meinem Pc ist

    S.o.


    L. A

  • dass einige Arbeitsblätter nicht mehr lesbar/druckbar sind, weil die Schriftart nicht mehr auf meinem Pc ist
    S.o.


    L. A

    erks - doofes Zitieren. Beim Pdf hab ich immer das Problem, dass ich ja meist dann im 2. Durchgang doch noch etwas ändern möchte....

  • Beim Pdf hab ich immer das Problem, dass ich ja meist dann im 2. Durchgang doch noch etwas ändern möchte....

    Es verbietet Ihnen niemand, die Dokumente, aus denen die PDF-Dateien erstellt wurden, auch aufzuheben. Aber wenn sich die nicht mehr öffnen lassen, ist man froh, wenn man zumindest noch etwas zum Drucken hat. Redundanz ist das Stichwort.


    PDF ist sicherlich nicht die einzige Möglichkeit etwas zu archivieren. Meine LaTeX-Quellen z.B. sind Plain Text mit 7-Bit-ASCII. Auch die, bilde ich mir ein, zukünftig zumindest noch einsehen zu können.


    Aber, bevor der Thread zu weit abdriftet, würde ich gerne klarstellen, dass ich das Backup für den wichtigeren Aspekt halte. Um das Format von Dateien, die gar nicht mehr existieren, muss ich mir nur wenig Gedanken machen.


    L. A

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