Ich versuche, meine Situation & Beweggründe so kurz und knapp wie möglich zu schildern und bin dankbar für jeden Gedankenanstoß von euch!
Zurzeit bin ich Beamtin zur Probe und seit 1 1/2 Jahren als ausgebildete Grundschullehrerin an einer Förderschule (Lernen, Sprache, ES) in NRW tätig. Ich stecke mitten im Aufbaustudiengang Sonderpädagogik und obwohl mir die Arbeit mit den Kindern an meiner Förderschule schon viel Freude macht, denke ich seit Längerem über einen Versetzungsantrag nach. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum Einen bin ich eher "aus der Not heraus" an die Förderschule gegangen, weil ich nach dem Auslaufen eines Vertretungsvertrages keine vernünftige Vertretungsstelle mit voller Stundenzahl an einer GS mehr bekommen hab. Auch mit festen GS-Stellen sah es seinerzeit mit meiner Ordnungsgruppe (16) sehr schlecht aus. Ich habe mich an der GS sehr wohl gefühlt und war dort voll in meinem Element. Inzwischen hab ich mich zwar auch an meiner neuen Schulform gut eingelebt und viel von dem Handwerkszeug erlernt, was man an einer Förderschule dringend braucht. Auch die Kinder sind mir ans Herz gewachsen und dem Unterricht in den höheren Jahrgängen kann ich auch etwas abgewinnen. Trotzdem denke ich immer wieder, wie gerne ich an die GS zurückgehen würde, sei es regulär als Lehrerin oder auch in den GU. Mir liegt die Arbeit mit den "Kleinen" einfach mehr als die mit den Teenies. Den Fachunterricht, den ich überwiegend gebe, finde ich zwar ok, aber richtig glücklich macht es mich nicht, als Fachlehrerin von Klasse zu Klasse zu tingeln. Ich vermisse das Klima, das Schulleben, das ich an den GS kennen gelernt habe, an denen ich früher gearbeitet habe. Ein weiterer Grund ist die hohe Belastung, der man an meiner Schule ausgesetzt ist (drei Förderschwerpunkte, bunt gemischt in allen Klassen; hoffnungslos unterbesetztes Kollegium und für Förderschul-Verhältnisse riesige Klassen; eine überaus engagierte SL, die hohe Maßstäbe anlegt und von allen Lehrkräften weit mehr an außerunterrichtlichen Tätigkeiten fordert, als anderswo üblich). Das Klima im Kollegium hat sich im Laufe meiner Zeit dort eher negativ entwickelt und ich bin nicht die Einzige, die den Wunsch hat, woanders hinzukommen; bei der Belastung und den Erwartungen der SL kein Wunder. Das Aufbaustudium ist nervig, aber das kleinere Übel.
Bisher hab ich von einem Versetzungsantrag an die Grundschule bzw. in den GU an einer GS abgesehen, weil ich damit in der Probezeit eh keine Chance gehabt hätte. Meine Probezeit endet aber vorraussichtlich im Januar 2013, sodass ich dieses Jahr einen Erstantrag stellen könnte. Aber was meint ihr, hat mein Antrag wohl Erfolg? Vor allem vor dem Hintergrund, dass das Kollegium ohnehin unterbesetzt ist? Oder auch vor dem Hintergrund, dass man ohnehin nicht weiß, woran die Reise der Förderschulen gehen wird? Wäre es vielleicht sinnvoll, die
Sache auszusitzen, weil ohnehin demnächst eine Zwangsversetzung/Abordnung kommen könnte?
Außerdem beschäftigt mich etwas sehr, was eine Kollegin meinte. Sie sagte, dass man eine Art Negativstempel aufgedrückt bekäme, wenn man im Rahmen einer
Versetzung an eine andere Schule käme. Ist das wirklich so schlimm?
Fragen über Fragen, sorry dafür. Nun bin ich gespannt auf eure Bemerkungen.
Danke fürs Lesen & Antworten!
muckele