was genau hast du denn im Unterricht zum Thema Brücken gemacht?
ich bin immer ganz verblüfft, wenn ich Anfragen dieser Art lese, weil das dem Verfahren, wie ich meinen Unterricht plane, zuwiderläuft: Normalerweise überlegt man sich doch die Lernziele vorher und dann Methodik, Inhalte etc. – Nach meinem Verständnis müsste man doch eigentlich vorher klären, was so ein Unterrichtsgang bringen soll, bevor man ihn plant und durchführt?!
Ist das ein Spezifikum der Primarpädagogik, dass man erst einen Weltausschnitt (hier: Brücke) wählt und sich dann überlegt, was man damit machen kann? (Ich möchte keine Offtopic-Diskussion anleiern, aber ich verstehe Anfragen dieser Art nicht und kann dann nie was beitragen. Ich frage mich, wo mein Missverständnis liegt.)
vermute mal, dass primäres Ziel des Unterrichtsganges sein soll, dass die Kinder in ihrer Umgebung Brücken der verschiedenen Bauweise wahrnehmen - ein durchaus typisches Ziel in der Grundschule. Nur, dass man mit nur wahrnehmen keinen ganzen Unterrichtsgang füllen kann und deshalb nach weiteren Anregungen gesucht wird.
Ich war ganz erstaunt, was es alles für Brückenformen gibt, mir sind spontan auch die Unterschiede zu den einzelnen Brückennamen eingefallen - nur dass ich früher da noch nie drauf geachtet habe. Steht sowas in eurem Lehrplan oder ist das ein frei gewähltes Thema?
Ich finde die Reihenfolge auch unerwartet, aber.... okay
Vielleicht eine Art Quizbogen anfertigen als Beobachtungshilfe und zum Anwenden des Gelernten?
Merkwürdiges Thema, wenn man mich fragt. Ist da egal, was die Schüler lernen, solange es irgendwie sinnvoll ist?
Kenne mich mit den Themen der Grundschule gar nicht aus, aber mir fällt spontan ein, dass man doch neben den anderen Aufgaben prima die Brücke vermessen könnte.
Die Länge ist ja noch recht einfach zu bestimmen, aber bei der Höhe (weiß ja nicht wie hoch die ist, geht natürlich nur, wenn es keine riesige Brücke ist) zum Beispiel müssten die Schüler kreativ werden und z.B. ein Band mit Stein herunterlassen und dann die Länge des Bandes messen.
Wenn man bei der Längenmessung verschiedene Methoden hat (Zollstock, Schritte abgehen etc.) und das nach Gruppen aufteilt kann man vielleicht auch besprechen, welche Methode wohl am geeignetsten ist und warum die Ergebnisse so verschieden sind.
Auch könnte man bei gleicher Methode schauen, welche Gruppe am genauesten misst (vorausgesetzt man kennt die genauen Daten ;)).
Hmmmm.....
Ist das ein Spezifikum der Primarpädagogik, dass man erst einen Weltausschnitt (hier: Brücke) wählt und sich dann überlegt, was man damit machen kann? (Ich möchte keine Offtopic-Diskussion anleiern, aber ich verstehe Anfragen dieser Art nicht und kann dann nie was beitragen. Ich frage mich, wo mein Missverständnis liegt.)
Nein, ganz sicher nicht.
Ich finde das Vorgehen auch eher unüblich.
Herzliche Grüße
strubbelsuse
Ich habe das Thema Brücken auch kürzlich mit einer 1. Klasse gemacht, wir sind allerdings am Anfang der Reihe zu 3 verschiedenen Brücken gegangen (Balkenbrücke, 2x Bogenbrücke). Die Kinder haben die Brücken abgezeichnet und notiert, aus welchem Material die Brücken gebaut sind, wer die Brücke nutzt (es handelte sich um jeweils eine Autobahn-, Eisenbahn- und "normale" Brücke für Autos und Fußgänger), und warum an dieser Stelle eine Brücke gebaut wurde (Fluss, Flussauen, Straße überqueren).
Ich finde, das reicht auch für die Erstklässler, aber es war wie gesagt bei uns der Einstieg.
Ich mache das Thema immer mit meinen 3ern, und wir gehen dann in Brücken: 400 m unter der Autobahn in die eine Richtung, dann wechseln und 400 m in die andere Richtung zurück... Ist ein geniales Gefühl, man sieht durch die Abflusslöcher in den Fluss unter sich und tritt auch gerne mal in Fledermausexkremente... 
Über dir rattern die PKW und LKW.
Danach können wir noch eine Bogenbrücke besuchen, in deren Betonbögen man per Treppe aufsteigt. Sie führt die Autobahn über einen großen Tobel. Natürlich hätte man eigentlich keinen Zugang zu dieses Bereichen, ich habe dafür vor Jahren mal beim Straßenbauamt angefragt und die machen das seitdem mit immer dem selben Brückeningenieur sehr informativ und für die Kinder wie für mich ist es jedes Mal ein großes Erlebnis.
Mein liebster Lerngang! 
Und viel, viel ertragreicher, als nur anzuschauen.
Kommt übrigens zum Schluss der Einheit, wir schauen uns dann die Original-Pläne der besichtigten Brücken (auch von dem Ingenieur bekommen) noch an und bauen diese nach.
LG
vanana
Offtopic-Anfang
Was ist denn an dem Thema "merkwürdig" ? Das Grundschüler (auch bereits in der ersten Klasse) etwas über Brücken erfahren ( und zwar SINN -voll im SINNE von "mit möglichst vielen Sinnen" ) finde ich eine großartige Idee und ist sowohl für Mathe als auch für MNK durchaus lehrplantauglich!
Wenn ich mir dagegen vor Augen halte, wie mir am Gymnasium zb. Wahrscheinlichkeitsrechnung beigebracht wurde könnte ich heute noch weinen...."Stellt euch mal vor...blablablablubb.....gääähn" !
Die Reihenfolge ist im Übrigen total egal! Entweder fängt man im Kleinen an und schaut sich dann das Ganze im Original an, oder man nimmt das Große als Impuls und überträgt es dann auf die eigenen Versuche, eine Brücke nachzubauen.
Offtopic-Ende
Panama
"Merkwürdig" war der Zusammenhang von Gegenstand und Ziel: "Wir gehen mal zu ner Brücke." Und im zweiten Schritt: "Was machen wir da bloß?" Daran haben sich die Nachfragen entzündet. Bitte genauer lesen und nicht immer die Brille von den bösen Gy-Lehrern aufziehen, darum ging's nicht nicht.
Ja Sorry, aber Siliciums erster Satz ist mir halt etwas aufgestoßen. Ich finde Gym- Lehrer gar nicht böse, ich habe einige im Freundeskreis und ne Menge Respekt vor ihnen. Ich fand diesen Satz daneben. Wenn das falsch rüberkam tut es mir leid....
Ich jedenfalls würde mich auch mit den Materialien aus denen die Brücken gebaut sind auseinandersetzen.
Panama
Ja Sorry, aber Siliciums erster Satz ist mir halt etwas aufgestoßen.
Ich war lediglich über das Thema verwundert, weder kann ich mich erinnern das Thema Brücken behandelt zu haben, noch wurde mir aus den bislang beschriebenen Tätigkeiten, die die Schüler dort machen sollen, klar, warum sich das Thema gerade zu in den Lehrplan aufdrängt. Unterstützt wird meine These dadurch, dass hier ja auch gefragt wurde, was man denn überhaupt sinnvolles machen kann da. Finde ich halt einfach nicht sonderlich zentral das Thema, da wird man doch wohl seine Verwunderung ausdrücken dürfen?
Ich muss mal ganz ehrlich sagen, bislang (nicht nur mir gegenüber!) habe ich den Eindruck, dass Primarlehrkräfte (natürlich nicht alle, aber doch gefühlt durchschnittlich mehr) SEHR empfindlich auf alles reagieren, was auch nur irgendwie den Unterricht kritisieren könnte, sogar eben auf Verwunderung. Ist das Selbstbewusstsein so niedrig, woher kommt das? Ich stehe den gymnasialen Lehrplänen mindestens genauso kritisch gegenüber und bin mehr als verwundert, was da so alles drinsteht.
Und da ist mein Vorschlag ganz ernst gemeint gewesen. Ich denke sich mit Maßen und Messmethoden zu beschäftigen ist eine absolute Basis jeder Naturwissenschaft und so eine Brücke lädt doch geradezu zum vermessen ein.
Man könnte da soviel machen, sogar Gegenstände herunterfallen lassen und die Zeit messen, wann sie am Boden ankommen und daraus die Höhe berechnen. Das ist natürlich für eine erste Klasse zu schwierig, klar, aber man könnte die Methode zumindest mal so erwähnen, und ich denke mit Maßbändern oder improvisierten Meßgeräten haben die Schüler auch genug zu lernen. Sie müssen sich bewegen, bei dem Vermessen der Länge mit sagen wir einem 3 Meter Band (was man vorher mit den Schülern möglichst exakt herstellt) müssen sie akribisch vorgehen und das Stück immer wieder anlegen und sich in der Gruppe koordinieren.
(Einer schreibt auf wie oft das Band angelegt wird, einer hält das hintere Ende in exakt der Position, wo vorher das vorderende war, einer achtet darauf, dass nicht schräg vermessen wird usw.).
Aus meiner Sicht würden bei so einer Meßaktion sehr viele Kompetenzen geschult werden und es ist sogar mit Bewegung an freier Luft verbunden. Naja, ich sehe halt vieles durch die Brille eines Naturwissenschaftlers.
Immerhin habe ich versucht dem Thema einen konstruktiven Vorschlag beizufügen, dass der inhaltlich schlecht ist anscheinend, nun ja, so sieht jeder das eben anders.
Naja, da Silicium ja die Grundlage für ein Salz sein kann, muss man seine Äußerungen immer cum grano salis ("mit einem Körnchen Salz") nehmen, d. h. in der Regel eben: nicht ernst.
Das finde ich spannend, von welchen Siliciumsalzen sprechen wir denn? Ich dachte bislang immer aufgrund des enorm kleinen Ionenradius neigt Silicium zu stark polaren Atombindungen und bildet Kovalentkristalle. Man lernt aber anscheinend nie aus.
Hallo Silicium,
Natürlich darfst du deine Verwunderung ausdrücken. Und vielleicht sind wir Primarlehrkräfte tatsächlich etwas empfindlich. Wir wollen halt immer "kuscheln" (winke winke an Elternschreck- LOL).
Egal auch - deine Ideen sind teilweise definitiv brauchbar für ein erstes Schuljahr und ich habe jetzt irgendwie Lust bekommen, eine Einheit zum Thema "Brücken" zu planen. Wie wäre es mit Brücken aus Papier oder Eisstäbchen ..... Stabilität gehört ja auch zu so ner Brücke.
Panama ( die sich ganz gerne auch mal etwas über den Lehrplan hinwegsetzt )
