Pädagogische Einführung => OBAS => FRAGEN?!?

  • Hallo,


    ich habe folgendes Problem. Nach einer erfolgreich absolvierten Vertretungsstelle im letzten Halbjahr hat mir mein Schulleiter angeboten, über die zweijährige PE und darauffolgendes OBAS in den Schuldienst einzusteigen. Eigentlich ja ein Traum.


    Jetzt aber meine Fragen: Wie "hart" wird das im Vergleich zum Referendariat? Ich bin hier für alle Meinungen und Erfahrungen dankbar. Abgesehen von dem höheren Gehalt habe ich von anfang an 20h Unterricht in der Woche (In der Vertretungsstelle hatte ich nur 9) und ich bekomme soweit ich weiß ja keine richtige "Ausbildung" im Referendariatssinne sondern werde direkt voll eingesetzt. Gleiches gilt ja auch für das OBAS. Ich habe jetzt auf der einen Seite Stimmen gehört die sagten, ich solle die Finger davon lassen, weil es einen noch mehr kaputt macht als das Referendariat (mehr Stunden, mehr UB's etc) und wohl richtig Stress ist. Auf der anderen Seite sagen mir andere Leute ich solle das doch machen, es gäbe nichts besseres. Man weiß von vornherein sicher an welche Schule man kommt (Der Schulleiter würde mich auf jeden Fall nach dem OBAS übernehmen.) und man ist nicht von irgendwelchen wankelmütigen Seminarleitern abhängig. D.h. also dieser Leistungsdruck würde in dem Sinne wegfallen.


    Ich bin jetzt total hin- und hergerissen und würde gerne eure Meinungen hören.

  • Hallo John!
    Meistens lese ich hier nur leise mit, aber da ich gerade keine Lust habe, zu arbeiten ;) und genau die gleiche Fächerkombi habe wie Du: ich habe die OBAS gemacht, bin in (so die Prüfer wollen) im Juni fertig und habe gleichzeitig in TEILZEIT 12 Stunden unterrichtet. Wir sitzen in einem Fachseminar zusammen mit den grundständigen Referendaren und ja: wir haben mehr UBs, wir hatten (der nächste Jahrgang jetzt nicht mehr!) die Staatsarbeit zu schreiben und die meisten meiner Seminarkollegen haben volle Unterrichtsverpflichtung... ABER: wenn ich nicht gerade vor mich hinjammere, die Krise bekommen oder -wöchentlich- alles hinscheißen will, würde ich immer diesen Weg wählen, da es DEN Vorteil schlechthin gibt: Du hast eine Stelle sicher, es geht notentechnisch (für die Meisten nicht inhaltlich, denn wir nehmen alle viel Input mit) nur um das Bestehen, wir müssen uns nicht bewerben und haben zumindest in dieser Hinsicht keinen Druck im Nacken. Vielleicht hilft Dir das?
    Viel Erfolg, egal welche Entscheidung Du triffst...
    Anglophil
    PS: Ist die PE jetzt zweijährig? Freunde von mir haben erst die einjährige PE gemacht und mussten im letzten Sommer nochmal ganz von vorne in die zweijährige OBAS gehen...

  • Hallo John!
    Meistens lese ich hier nur leise mit, aber da ich gerade keine Lust habe, zu arbeiten ;) und genau die gleiche Fächerkombi habe wie Du: ich habe die OBAS gemacht, bin in (so die Prüfer wollen) im Juni fertig und habe gleichzeitig in TEILZEIT 12 Stunden unterrichtet. Wir sitzen in einem Fachseminar zusammen mit den grundständigen Referendaren und ja: wir haben mehr UBs, wir hatten (der nächste Jahrgang jetzt nicht mehr!) die Staatsarbeit zu schreiben und die meisten meiner Seminarkollegen haben volle Unterrichtsverpflichtung... ABER: wenn ich nicht gerade vor mich hinjammere, die Krise bekommen oder -wöchentlich- alles hinscheißen will, würde ich immer diesen Weg wählen, da es DEN Vorteil schlechthin gibt: Du hast eine Stelle sicher, es geht notentechnisch (für die Meisten nicht inhaltlich, denn wir nehmen alle viel Input mit) nur um das Bestehen, wir müssen uns nicht bewerben und haben zumindest in dieser Hinsicht keinen Druck im Nacken. Vielleicht hilft Dir das?
    Viel Erfolg, egal welche Entscheidung Du triffst...
    Anglophil
    PS: Ist die PE jetzt zweijährig? Freunde von mir haben erst die einjährige PE gemacht und mussten im letzten Sommer nochmal ganz von vorne in die zweijährige OBAS gehen...

    Hey, danke für deine schnelle Antwort :)


    ich habe ja ein Diplom gemacht und mir fehlen ja die zwei Jahre Berufspraxis, die die Voraussetzung für das OBAS sind. Daher werde ich eine zweijährige PE haben, soweit ich weiß.


    ja diesen Vorteil sehe ich ja auch. Vor allem ist die Schule in meinem Wunschort :) das wäre optimal. Aber wenn die Noten egal sind, wie sieht denn dann die Prüfung überhaupt aus? Welche Prüfungen muss man machen (macht man andere als die Referendare?) wir haben ja wohl dann auch viel weniger Seminar als die Refs, oder?


    Und wie sieht das mit der Verbeamtung nach dem OBAS aus? ist man da automatisch drin? oder wie läuft das?


    die Gesetzestexte verwirren mich da mehr als das sie helfen :)


    Gruß


    John

  • Hallo John,


    also eigentlich geht die PE nur 1 Jahr, d.h. du machst das 1 Jahr lang, dann arbeitest du 1 Jahr als angestellter Lehrer und machst dann noch die OBAS für 2 Jahre.


    Ich werde auch im Juni mit der OBAS (hoffentlich) fertig und kann nur sagen, dass ich das nicht 1 Sekunde lang bereut habe. ABER das war und ist definitiv eine wahnsinnig stressige Zeit. Ich hatte allerdings die gleiche Anzahl an Unterrichtsbesuchen, wie die Referendare. Aber halt auch 20 Stunden Unterricht die Woche und die Stunden am Seminar sind mit denen der Referandare identisch. Zusätzlich kam dann noch der Kurs und die Prüfung in Bildungswissenschaften obendrauf, den die Referendare nicht machen müssen. Die Prüfung ist übrigens identisch mit der der Referendare.


    Sofern ich die Prüfung dann bestehe, werde ich in unbefristet eingtestellt UND verbeamtet (wird man automatisch, sofern man nicht älter als 40 Jahre ist - dies kann man verlängern, z.B. durch Zeiten der Kindererziehung und/oder Bundeswehr/Zivildienst).

  • Hallo,


    ich habe als eine der ersten Pioniere letztes Jahr die OBAS erfolgreich absolviert. Sogar mit einer ziemlich guten Note ;) Obwohl ich die 2. Staatsarbeit (Zeitmangel) quasi weggeschenkt habe... und richtig, ich habe auch so einige Male ans Aufhören gedacht.
    Aber, man muss dazu sagen, dass die Empfehlungen hier immer schwierig sind. Es kommt auf die ganz individuelle Situation an:
    wie viele Stunden? Welche Fächer? Hilfe durch Mentoren? Fach- und Seminarleiter? Kind/Kinder zuhause? Partner, der mithelfen kann? Großeltern? Wie stabil ist man physisch und psychisch?
    usw.
    Ich habe das mit voll berufstätigen Partner (Hilfe nur am Wochenende) und Kiga-Kind gemacht. Also, es ist ziemlich, ziemlich hart und nicht schön. 2 Jahre können dann auch lang werden. Man rettet sich quasi von Ferien zu Ferien, in denen man versucht nach-vorzuarbeiten oder auch mal zum Arzt zu gehen oder den Garten zu machen. Ohne Putzfrau ging bei uns z.B. nix.
    Soziale Kontakte pflegen kann man vergessen, da muss ich jetzt erst wieder neu aufbauen. Meinen Hobbies konnte ich ebenso nicht nachgehen.
    Aber, ich war vor der OBAS auch schon ein halbes Jahr an meiner Schule und war dort sehr gut angekommen. Somit hatte ich viel Unterstützung von Mentoren, Kollegen, Schulleitung und nicht zuletzt den Schülern, die immer voll mit gefiebert haben und ALLES gegeben haben. In den UBs so wie so und im Examen haben sie noch mal eine Schippe drauf gelegt. Ich glaube die Armen waren nervöser als ich. Die halbe Schule hat förmlich mit gefiebert an dem Tag.
    Ich habe eben immer weiter gemacht, weil irgendwann ein hinschmeissen keinen Sinn mehr macht. Wenn man schon ein ganzes Stück gegangen ist,... und die Noten und das Feedback waren immer sehr gut, nur eben zuhause lag vieles brach. Aber gut, die 2 Jahre gehen eben vorbei. Nun ist die Verbeamtung da und man kann alles etwas ruhiger angehen. Schlimm eben nur, dass im Ref zumeist sehr unrealistische Dinge von einem erwartet werden. Aber, auch das kann man mit einem gewissen Abstand ertragen. Wenn man Kinder zuhause hat, dann muss man nach Schule oder Seminar eh´ ein anderes Programm fahren und die Kinder zeigen einem sehr schnell, was wirklich wichtig ist. Das rückt dann die Wahrheiten, die im Seminar verkündet werden, immer wieder zurecht.
    Weiter angetrieben hat mich die Liebe zu diesem Job und zu meinen Schülern.


    Also, ohne Kinder, gut machbar, mit Kinder sehr, sehr schwer und irgendwie durchzustehen.


    Grüsse, illubu

  • wieviel Zeit fehlt noch bis zu den zwei Jahren Berufserfahrung? Kannst Du die nicht weiter als Vertretung überbrücken?

  • Also die PE ist grundsätzlich nur 1 Jahr - es gibt keine 2 jährige PE, egal ob Berufserfahrung fehlt oder nicht. Bei diesem Modell solltest du bedenken, dass du der willkür des SL sehr ausgesetzt bist, weil er oder sie letzlich darüber entscheiden kann, ob er/sie dich an der schule behalten will oder nicht.
    Obas ist natürlich wesentlich stressiger und du musst die gleiche prüfung machen wie die refs ohne aber deren input gehabt zu haben. bei obas kann man durchfallen - hast aber die möglichkeit im 2. anlauf zu bestehen - bei der pe nicht.
    und dein sl kann dir nicht zusichern, dass er dich auf jeden fall übernimmt - das kann er nur, wenn du die prüfung bestehst. will dir keine angst machen, aber beim diesjährigen obas-durchgang haben es etliche kandidaten nicht geschafft und sind durch die bank schlechter bewertet worden als grundständige refs.

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • bei unserem Studienseminar sind 8 von 9 OBAS ordentlich durch gekommen...also, insofern,....keine Angst machen lassen!!!

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