Frage an die Mathelehrer - schriftliche Subtraktionsverfahren

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    eine Kollegin hat gefragt, welches Verfahren der schriftlichen Subtraktion sie einführen soll. Habe bisher immer ergänzt, das klappte auch fast bei jedem Kind. Die Didaktik favorisiert aber das Abziehen. Jetzt weiß ich nicht, was ich ihr raten soll.


    Mich würde mal interessieren, wie das bei euch in Klasse 5 weiter geht. Thematisiert ihr beim Wiederholen beide Verfahren? Sind die Kinder verwirrt, wenn sie statt des Abziehverfahrens auf einmal das Ergänzen lernen? Oder wird inzwischen sogar auch schon in der Sek 1 das Abziehen gelehrt? Ich denke, die meisten Gymnasiasten schaffen auch eine Umstellung, aber bei den schwächeren bin ich mir da nicht sicher.


    Gruß leppy

  • Hallo leppy
    Ich kann zwar nicht aus Erfahrung sprechen, da ich noch Student bin, aber meinen Didaktikvorlesungen in Mathematik entnehme ich, dass sich in Bayern seit der Änderung des Grundschullehrplans 2000 die Abziehmethode mit Entbündelungstechnik als Normalverfahren durchgesetzt hat. Meine Praktika an den Schulen bestätigen dies, so rechneten alle Klassen bisher mit der Abziehmethode. Ich persönlich würde in der 5. Klasse auf die Einführung eines zweiten schriftlichen Verfahrens verzichten, um die Schüler nicht unnötig zu verwirren.
    Wahrscheinlich ist es von Region zu Region unterschiedlich, ich würde das Verfahren nehmen, das mehr verbreitet ist
    Liebe Grüße
    Biene

  • Hallo!


    ich thematisiere alle Verfahren in der 5. Klasse nebeneinander, vergleiche sie miteinander und lasse die Kinder alle ausprobieren. Danach rechnen sie mit dem von ihnen favorisiertem Verfahren weiter.


    Gruß
    ninale

    Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

  • Hallo!


    ich thematisiere alle Verfahren in der 5. Klasse nebeneinander, vergleiche sie miteinander und lasse die Kinder alle ausprobieren. Danach rechnen sie mit dem von ihnen favorisiertem Verfahren weiter.


    Gruß
    ninale


    Und genau das ist das schrecklichste, was gerade schachen Schülern passieren kann. Also vor allem bei der Einführung.
    Wir hatten das durch zwei verschieden Lehrer in der Klasse und dann wurde oft gemischt, das geht gar nicht.
    Welches ist für die meisten egal, was ich bisher erlebt habe, aber beides bringt sie durcheinander, also Hauptsache nur eines!

    • Offizieller Beitrag

    In der 5. Ist es ja keine Einführung mehr, nur Wiederholung. In der Einführung muss man sich auf eines beschränken, das ist klar.


    Was mch halt besonders interessiert ist, wie in der Sek damit umgegangen wird. Die Schüler kommen ja in der Regel von unterschiedlchen Schulen und haben nicht immer alle das gleiche Verfahren kennen gelernt. Dann ist auch immer noch die Frage, ob man erweitern oder entbündeln soll. Ich persönlich finde das Erweitern unkomplizierter, aber das ist vielleicht so, weil ich es selber so beigebracht bekommen habe.


    Gruß leppy


    PS: ich denke, ich sage meiner Kollegin, dass sie es entscheiden muss und es wahrscheinlich in der Sek eh so kommt, dass die Kids auch das andere Verfahren kennen lernen.

  • PS: ich denke, ich sage meiner Kollegin, dass sie es entscheiden muss und es wahrscheinlich in der Sek eh so kommt, dass die Kids auch das andere Verfahren kennen lernen.


    Ja, davon ist auszugehen. Wenn sie mit ienem Buch arbeitet, sollte sie gucken, welches Verfahren dort benutzt wird, denn wenn sie das andere einführt, wäre die Verwirrung ja auch perfekt!

  • Bei mir in der Fünften nutzen fast alle das "alte" Ergänzungsverfahren. Nur drei Schüler konnten das "neue" Verfahren. An der Tafel wurde dann immer ergänzt, aber diese drei Schüler durften in ihren Heften bei ihrer Methode bleiben (wobei einer auch auf das andere umgeschwenkt ist). Ist nur für mich etwas umständlicher beim Korrigieren, aber an sich kein Problem.
    Ich hab das andere Verfahren mal von einem der drei Schüler vorrechnen lassen und mit allen die Unterschiede besprochen. Das war an sich eine sehr gute Sache. Aber ändern wollte keiner seine Methode.


    Gruß, Nussi

  • Huhu,


    ich wollte nur anmerken, dass in vielen Ländern die Abziehvariante gelernt wird,
    daher bei ausländischen Schülern wohl diese bevorzugt ist.


    In meiner Klasse ist es bei den türkischen Kindern so.


    LG MM

  • Die schriftlichen Rechenverfahren sind in der 5. Klasse mittlerweile eine Herausforderung für die Lehrkraft ... unterschiedliche Verfahren, unterschiedliche Sprechweisen, unterschiedliche Notationen. Jede GS macht das anders und Kinder mit Migrationshintergrund bringen weitere "Varianten" ein.


    Ich lass die Kinder ... solange sie "ihr" Verfahren beherrschen, das Verfahren auch fortführen. Ich führe die Verfahren "gruppenweise" an der Tafel vor, während die anderen Übungsaufgaben bearbeiten.
    Ich persönlich halte das Subtraktionsverfahren für einfacher. Die Rechenrichtung wird beibehalten, die "Entbündelung" finde ich logisch. Schwierigkeiten macht das Verfahren nur bei mehreren Subtrahenden. Bei solchen Aufgaben lasse ich zu, dass zuerst die Summe gebildet wird. Das kann man sich beim Ergänzungsverfahren sparen.


    Nervig ist, wenn die S. die schriftliche Division noch nicht beherrschen. Ich hab immer welche drin, die ausschließlich halbschriftlich dividieren. Manche GS -Lehrer lassen das anscheinend zu und geben noch die Botschaft: "das halbschriftliche Verfahren ist genauso gut, ihr braucht das andere Verfahren nicht unbedingt" Nur, spätestens in Kl 6, wenn die verstehen sollen, wie periodische Dezimalbrüche zustande kommen ...

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