Wie mit respektlosen Verhalten umgehen ?

  • Das könnten Sie beurteilen, wenn Ihnen die Ursachen für Ihr Verhalten bekannt wären. Wenn ich das richtig sehe, hat sich darum noch niemand gekümmert. So viel Zeit und Geduld möchte man ja nicht in die verlorenen Schafe investieren. Also begnügt man sich damit, sich darüber zu freuen, dass die Schülerin weg ist. Dann muss man sich auch nicht die Frage stellen, ob andere Reaktionen womöglich andere Wirkungen gehabt hätten.

    ich sags mal so.... mir gehts tierisch auf den keks, dass immer "andere" schuld sind.. die gesellschaft, die eltern, die lehrer, die mitschüler.. nur der "täter" wird zum opfer....
    mit 17 ist man ganz klar für sein tun und handeln verantwortlich... dieses mädel ist bald erwachsen.. mit allen rechten und PFLICHTEN!
    was ist mit den anderen schülern die unter ihr gelitten haben.. natürlich darf man sich freuen, dass dieser störfaktor nun erstmal für eine weile still gelegt wurde...

    • Offizieller Beitrag

    Wie Coco sehe ich das auch.
    Dein Job als Lehrer ist es, Unterricht zu machen: Für die ganze Lerngruppe.


    Die Jugendlichen an deiner Schule wollen etwas von der Schule und das heißt "Schulabschluss".Deine Pflicht ist es, ihnen dazu zu verhelfen.
    Ihre Pflicht ist es, wenn sie sich für das Angebot der jeweiligen Schule entschieden haben, dieses Angebot so wahrzunhemen, dass niemand anderem geschadet wird.
    Natürlich ist damit ein freundliches, in Maßen anteilnehmendes Verhältnis nicht ausgeschlossen.
    Doch:
    Du bist weder Sozialarbeiter noch Jugendpsychologe noch Streetworker.

  • Oh je, sind wir mal wieder im Mittelalter gelandet ...

    Oh je, Plattenspieler :whistling:


    Das müsstest Du mir mal erklären. Und bitte nicht so wie im "Diskussionsthread zu Spielen im Unterricht" einfach nicht mehr antworten, wenn man mal nachfragt.

  • Nun ja, Unterricht "machen" klingt doch sehr nach vergangenen Zeiten: Einer hockt vorne und doziert. Unterricht sollte sich heutzutage konstruktivistisch entwickeln, nicht "gemacht" werden.
    Davon abgesehen ist Unterricht (je nachdem wie weit man diesen Begriff fasst) ja auch nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Aufgabenfeld der Lehrers.
    Und zuletzt, und darauf zielt meine Kritik primär, ist es meines Erachtens absurd, durch die Reduktion der eigenen Tätigkeit auf den Unterricht zu begründen, dass man sich über persönliche Probleme und Schwierigkeiten der Schüler nicht zu kümmern brauche, wie es in diesem Fall geschehen ist.

  • Nun ja, Unterricht "machen" klingt doch sehr nach vergangenen Zeiten

    Das liegt aber sehr an Deiner Interpretation. Wenn jemand "unterricht macht" kann das durchaus moderne Methoden beinhalten und trifft eigentlich keine Aussage darüber ob einer vorne sitzt und doziert oder die Schüler vielleicht selbstständig etwas erarbeiten.
    Für mein Verständnis ist der Ausdruck "Jemand macht (z.b. einen guten) Unterricht" neutral und beinhaltet noch keine Methode.
    Darf man Deiner Meinung nach heutzutage also nicht mehr vom "Unterricht machen" sprechen? Ist einfach "unterrichten" noch in Ordnung? So wie in "Ich unterrichte meinen Profilkurs in Chemie?". Oder ist das auch wieder zu sehr auf mich als aktiven part gemünzt. Sollte ich besser sagen:"Mein Profilkurs unterrichtet sich mit meiner Hilfe in Chemie?".



    Davon abgesehen ist Unterricht (je nachdem wie weit man diesen Begriff fasst) ja auch nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Aufgabenfeld der Lehrers.

    Das ist mit Sicherheit so. Auch, wenn man doch immer noch sagen kann, dass Unterricht das Eigentliche ist, um das es in dem Beruf geht. Daran ändert doch nichts, nur, weil noch tausend andere Aufgaben (Verwaltung usw.) hinzu gekommen sind.


    Und zuletzt, und darauf zielt meine Kritik primär, ist es meines Erachtens absurd, durch die Reduktion der eigenen Tätigkeit auf den Unterricht zu begründen, dass man sich über persönliche Probleme und Schwierigkeiten der Schüler nicht zu kümmern brauche, wie es in diesem Fall geschehen ist.

    Dies halte ich für völlig verfehlt. Was hätte FlorianR denn Deiner Meinung nach noch tun müssen? Ich halte Deine Aussage sogar für sehr gefährlich, wenn dies leicht beeinflussbare Lehrkräfte lesen. Du baust einen enormen Druck auf und machst die Leute glauben, dass man tatsächlich zusätzlich Aufgaben eines Psychologen, Sozialarbeiters oder Streetworkers übernehmen müsse, wenn Du behauptest, dass das, was FlorianR gemacht hat nicht genug sei.
    (Und das behauptest Du:

    Zitat

    dass
    man sich über persönliche Probleme und Schwierigkeiten der Schüler
    nicht zu kümmern brauche, wie es in diesem Fall geschehen ist.


    )


    Du weißt schon, dass gerade diese Aufgaben zu massiver Überlastung führen und brandgefährlich für Burnout sind? Was Du auch immer vergisst, am Gymnasium hat man mit Korrekturen und wissensdurstigen Schülern so viel zutun, dass man gar keine Zeit sich mit jedem Schicksal noch in seiner Freizeit zu beschäftigen.
    Das ist bei Deiner Schulform sicher anders, da geht es nicht um Abiturvorbereitung.


    Ich behaupte ja auch nicht, dass man bei Problemen von Schülern gar nichts tun sollte, das hat FlorianR ja auch nicht, aber zu behaupten man hätte sich hier "um die persönlichen Probleme und Schwierigkeiten der Schüler" nicht gekümmert ist dreist. Was willst Du denn konkret noch alles machen? Cocos Beitrag bringt es auf den Punkt, bis zu einem gewissen Grad sich kümmern ist ja gut, aber man kann bei einem 17 jährigen Mädchen nicht den Therapeuten oder den Papa spielen.

    • Offizieller Beitrag

    ah so." Unterricht machen" ist ein in meinen Augen neutraler Begriff und hat mit "Lehrer steht vorne und doziert" absolut nichts zu tun. Das wäre, wenn überhaupt, "Unterricht halten" oder gar "abhalten" gewesen.


    Und ja, ich stehe dazu, dass mein Kerngeschäft darin besteht, Unterricht zu " machen". Ihn zu gestalten. Und damit ist absolut nichts gesagt über Desinteressen an Schülerproblemen.
    Interpretieren sollte man bitte dort, wo Spielraum dafür gegeben ist, und das dann auch in verschiedene Richtungen und bitte am Text entlang.


    Ich bin aber keine Sozialarbeiterin und keine Jugendpsychologin oder-Therapeutin. Ich empfinde es geradezu als Hybris, wenn man als Lehrer meint, alle Probleme der Jugendlichen lösen zu können.


    Eine gewisse Selbstverantwortung gehört zum Erwachsenwerden. DAS sollte man den Jugendlichen beibringen und nicht immer und immer wieder eine "letzte" Chance geben.
    Das ist nicht mittelalterlich, sondern professionell.


    Ich überlege gerade, ob ich wissen möchte, wie du, Plattenspieler, im vorliegenden Fall gehandelt hättest.

  • Ich bin aber keine Sozialarbeiterin und keine Jugendpsychologin oder-Therapeutin. Ich empfinde es geradezu als Hybris, wenn man als Lehrer meint, alle Probleme der Jugendlichen lösen zu können.


    Ich bin da genau deiner Meinung. Ein gewisses Engagement ist da sinnvoll, aber ich werde nicht dafür bezahlt, den Therapeuten zu mimen. Hätte ich das gewollt, dann hätte ich einen anderen Beruf ergriffen. Ich bin zwar an einer Grundschule, und da sind die lieben Kleinen etwas anders gestrickt, aber auch hier stoße ich bei einem Fall an meine Grenzen und das ist auch (für mich in der Situation) erst einmal so hinzunehmen. Kurze Erläuterung: Junge, 10 Jahre alt, schreckliche Familie, schlägt und bedroht andere Kinder - bis diese am Boden liegen und selbst dann macht er (ohne Rücksicht auf das eigene Wohl) weiter. Ich bin zum Jugendamt, habe den Stadtteilpolizisten angerufen, Rebus informiert, zahlreiche Gespräche mit der Mutter / dem Vater geführt, habe eine Familienhilfe eingebracht, dem Jungen einen Kur-Platz verschafft. Jetzt aber sehe ich, dass sich da einfach nichts bewegt und mir tut das Kind zwar unendlich Leid, aber wir sind an dem Punkt angekommen, wo wir unbedingt auch die anderen Kinder sehen müssen. Jene, die mit Armbrüchen ins Krankenhaus müssen wegen ihm, um es überspitzt zu sagen. Ich selbst war wegen diesem sehr extremen Fall vor den Ferien mit den Nerven blank. Meiner Meinung nach ist es zu einem Teil auch Selbstschutz, wenn man für sich den Punkt erkennt, an dem andere Personen, Einrichtungen sich der Schüler annehmen (müssen). Nicht umsonst gehört der Lehrerberuf zu den top Burn-out-gefährdeten Berufen. :huh:

    • Offizieller Beitrag

    Also zumindest in meinem Bundesland gehen die Aufgaben der Schule, an denen ich mich als Lehrerin zu beteiligen habe, laut Schulgesetz doch deutlich über das Unterrichten hinaus...


    Und aus der Dienstordnung


    Zitat

    § 4 (1) Die Lehrkräfte erziehen, unterrichten, beraten und betreuen die Schülerinnen und Schüler in eigener Verantwortung und pädagogischer Freiheit (§ 86 Abs. 2 des Hessischen Schulgesetzes). Dabei sind der Bildungs- und Erziehungsauftrag und die Grundsätze für dessen Verwirklichung nach den §§ 2 und 3 des Hessischen Schulgesetzes zu beachten. (...) § 6 (1) Lehrkräfte sollen die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler fördern. Sie sind verpflichtet, sich über die individuellen Lernbedingungen der Schülerinnen und Schüler zu informieren, Lernvoraussetzungen der Klasse oder Kursgruppe zu beachten und sich um eine gerechte und umfassende Beurteilung der Schülerinnen und Schüler zu bemühen. Unbeschadet der Pflicht zur Verschwiegenheit über Beratungen im Rahmen von Konferenzen haben die Lehrkräfte die von ihnen erteilten Zeugnisnoten den Eltern und den Schülerinnen und Schülern auf deren Wunsch näher zu erläutern; sie sollen zur Festsetzung der Zeugnisnoten die Schülerinnen und Schüler über die vorgesehenen Noten unterrichten und diese im Gespräch mit ihnen begründen. (2) Lehrkräfte sind für die Beachtung der Schulordnung mitverantwortlich. Sie sind zur Aufsicht verpflichtet. Uber wichtige Vorkommnisse, insbesondere unregelmäßigen Schulbesuch, berichten sie der Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer, der Tutorin oder dem Tutor, erforderlichenfalls auch der Schulleiterin oder dem Schulleiter. (3) Lehrkräfte sollen im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Gesundheitszustand der Schülerinnen und Schüler beobachten und in Zusammenarbeit mit den Eltern, der Schulärztin oder dem Schularzt oder anderer fachlich ausgewiesener Beratungsstellen auf die Beseitigung gesundheitlicher oder psychischer Auffälligkeiten, Gefährdungen und Störungen hinwirken. Hierzu gehört die Einleitung schulischer Maßnahmen zur Suchtprävention http://lakk.sts-ghrf-ruesselsh…aterial/Dienstordnung.pdf.


    edit: irgendeine Zeichenkombination aus dem Schulgesetz erzeugt den blöden Sonnebrillensmiley... :D

    • Offizieller Beitrag

    meike, niemand redet davon, dass man NUR Unterrichten als Aufgabe hat.
    Aber das ist unser Kerngeschäft, dafür wurden wir ausgebildet.
    Beobachten, nachfragen, Fachleute zu Hilfe ziehen, das können wir freilich tun. Mehr aber auch nicht. Und je älter die Schüler werden, desto schwieriger wird es, ihnen Hilfe "aufzudrücken". Auch bei Grundschulkindern geht das nur mit dem Willen der Eltern.
    Kein Psychologe käme umgekehrt auf die Idee, seinen Patienten im Rahmen seiner Therapie Unterricht selbst anzubieten.


    Uns sind da als Lehrer Grenzen gesetzt.
    Was ist daran eigentlich so schlimm?
    Ich zumindest weiß um meine Grenzen, und ich habe auch nicht den Anspruch, als Gutmensch alle Probleme dieser Welt zu lösen.
    Und schon gar nicht kann ich das ausgleichen, was im Elternhaus u.U. schief gelaufen ist.



    Wie steht es eigentlich im vorliegenden Fall um die anderen Schüler und deren Recht auf Unterricht, das ihnen von Florian eingehalten werden sollte und das von der Mitschülerin ständig torpediert wird?

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Ich bin auch nicht der Meinung, dass ich als Lehrerin andauernd therapieren sollte/könnte. Meine Aussagen richten sich darauf, dass der Job wesentlich mehr beinhaltet, als eine Klasse oder einen Kurs zu unterrichten. Wie eben im HSchG und der Dienstordnung festgelegt. Was ist daran so schlimm?


    Schlimm finde ich, dass ich es oft erlebe, dass Kollegen sich und ihrer Klasse das Leben selbt sehr schwer machen, weil sie die - für sie zunächst anstrengende und unangenehm scheinende - Ursachenforschung nicht betreiben wollen und mit "Maßnähmchen und Maßnahmen" an den Symptomen herumdoktoren und/oder dann großzügig den "Störfaktor" anderen Kollegen, womöglich an anderen Schulen, weiterreichen und glauben, sie hätten damit ein Problem gelöst.


    Wenn das Weiterreichen, das das Problem ja nur auf eine andere Schule oder den Staat verlagert, nicht klappt, bleibt das Problem ohne dass es an der Wurzel gepackt wird, bestehen. Und stört und stört und stört ... und belastet und bealastet und belastet.
    Ich erlebe auch immer wieder, wie hilfreich es auch für die belasteten Kollegen sein kann, wenn sich einmal wirklich alle die Zeit nehmen um ein Problem gründlich und an der Wurzel anzugehen. Nicht immer klappt das, aber sehr oft. Und wenn es klappt, ist es nachhaltig. Beispiele kenne ich als Beratungslehrerin genug... Ebenso viele wie Beispiele, die zeigen, dass Symptomdoktorei das Problem meist stark verschärft.

    • Offizieller Beitrag

    Meine Aussagen richten sich darauf, dass der Job wesentlich mehr beinhaltet, als eine Klasse oder einen Kurs zu unterrichten. Wie eben im HSchG und der Dienstordnung festgelegt.


    Unbestritten.
    Aber im Bewusstsein der Grenzen, die einem gesetzt sind.


    Offenbar reden wir tatsächlich aneinander vorbei.


    Trotzdem interessieren mich noch 2 Fragen:
    1. was ist mit den anderen Schülern und ihrem Recht auf Unterricht?
    2. Was genau hätte Florian "mehr"machen sollen?

  • meike: Schöne lange Zitate, wenn auch ohne zusätzlichen Erkenntnisgewinn und daher recht sinnfrei. Es sei denn, du wolltest explizit und dem konkretem Fall folgend, hierauf hinweisen:


    1. die Grundrechte für sich und andere wirksam werden zu lassen, eigene Rechte zu wahren und die Rechte anderer auch gegen sich selbst gelten zu lassen,


    4. die Beziehungen zu anderen Menschen nach den Grundsätzen der Achtung und Toleranz, der Gerechtigkeit und der Solidarität zu gestalten,


    Weiterhin:


    Die Schulen sollen die Schülerinnen und Schüler darauf vorbereiten, ihre Aufgaben als Bürgerinnen und Bürger in der Europäischen Union wahrzunehmen.


    Für den Fall, dass du generell darüber belehren wolltest, dass Schulen den Auftrag zum Unterrichten und Erziehen haben, darfst du getrost annehmen, dass das die überwiegende Mehrheit tatsächlich bereits wusste.

    Die Wahrheit liegt im Blickwinkel des Betrachters.

  • Also das ist schon ganz schön dreist dies dem Kollegen FlorianR zu unterstellen! Natürlich hat er sich gekümmert, haben Sie den Thread nicht gelesen?

    Doch habe ich. Nur leider konnte ich die Stelle, in der die Analyse der Ursachen genannt wurde nicht finden. Helfen Sie mir, wo steht's?


    Was die Schuld-Behauptung anbetrifft, so halte ich diese für wenig zielführend. Schuld ist furchtbar praktisch im Gerichtssaal und im Beichtstuhl, als pädagogische Kategorie taugt sie nur bedingt. Vor allen Dingen, wenn so offensichtlich ist, dass die Analyse "selbst schuld" nicht Selbstzweck ist, sondern die Implikation, als Lehrer nicht schuld zu sein, also nichts verkehrt gemacht zu haben, wichtig ist.


    In weiten Teilen des Threads gab es Stimmen, die ganz genau wussten, dass man es ja _so_ nun nicht machen könne. Und die gleichen sind sich jetzt sicher, dass alles perfekt gelaufen ist, nur weil man die Schülerin "los" ist? Sich darüber zu freuen, obwohl man weiß, dass nichts gelöst ist, finde ich schon fast ekelhaft. Eine gewisse Erleichterung, das Problem los zu sein, wäre noch verständlich, wenn man sich darüber im Klaren ist, dass ich zukünftig andere damit 'rumschlagen.


    Es ist nicht so, dass ich nicht auch schon Schüler von der Schule gebeten habe. Spaß hat mir das nicht gemacht. Und zweifelnder Rest, ob in diesem oder jenem Fall nicht ein anderes Vorgehen sinniger gewesen wäre, bleibt doch gelegentlich. Genau so bitter brennt's, wenn man sieht, wie Schüler Chancen, die man ihnen einräumt, achtlos wegwerfen. Ich bin mir nicht in allen Entscheidungen 100% sicher, obwohl ich alle vertreten kann. Das sind dann auch immer Fälle, mit denen ich mich auseinandergesetzt habe. In einem Fall, den ich nur aus Erzählungen kenne, wollte ich mir nicht so sicher sein. Trotzdem bleibt die Vermutung, dass in vorliegendem Fall die eine oder andere Chance vertan wurde. Kein Grund zur Freude.


    L. A

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Walter, musste nochmal lesen, dann erschließt sich vielleicht auch dir der Sinn... :D


    Zitat

    Es ist nicht so, dass ich nicht auch schon Schüler von der Schule gebeten habe. Spaß hat mir das nicht gemacht. Und zweifelnder Rest, ob in diesem oder jenem Fall nicht ein anderes Vorgehen sinniger gewesen wäre, bleibt doch gelegentlich. Genau so bitter brennt's, wenn man sieht, wie Schüler Chancen, die man ihnen einräumt, achtlos wegwerfen. Ich bin mir nicht in allen Entscheidungen 100% sicher, obwohl ich alle vertreten kann. Das sind dann auch immer Fälle, mit denen ich mich auseinandergesetzt habe. In einem Fall, den ich nur aus Erzählungen kenne, wollte ich mir nicht so sicher sein. Trotzdem bleibt die Vermutung, dass in vorliegendem Fall die eine oder andere Chance vertan wurde. Kein Grund zur Freude.

    Ich wäre dankbar für etwas mehr dieser Haltung bei Kollegen, deren einzige Reaktion auf ein Problem "weg damit" und "selbst schuld" ist.


    Wie gesagt, ich bin - wie ich ja oben schrieb - auch nicht der Meinung, für jedes Problem eine Lösung zu haben. Wenn ich das nicht habe, reagiere ich mit großem Bedauern und habe es zumindest versucht bis gar nix mehr ging. Ich hatte aber auch schon Lösungen - für viele verschiedene Probleme. Ja, das war manchmal mit Arbeit verbunden, die weit über den Unterricht hinaus ging. Und ja, es war anstrengend. Und ja, es hat sich gelohnt. Sicher auch im Sinne der Kollegen, die dann wieder einen "funktionierenden" Schüler im Unterricht hatten. Die sich mal mehr, mal weniger am Prozedere beteiligten. Hinterher dankbar waren sie aber alle. Auch die die "weg damit" gerufen hatten. :(


    Ob und was in diesem aktuellen Falle richtig wäre, kann keiner von uns hier sagen, da wir das Mädchen nicht wirklich kennen - ganz besonders nicht ihre Version der Geschichte und die Vorgeschichte und die Nebenkriegsschauplätze - und damit auch nicht die Details, die man bräuchte um zu wissen, welche Beratung / Hilfe / Konsequenz / alles davon / sie braucht.

  • 1. was ist mit den anderen Schülern und ihrem Recht auf Unterricht?

    Wird dieses Recht dadurch beeinträchtigt, dass man nach Ursachen für ein Problem sucht? Oder dass man Fachleute einschaltet? Natürlich muss man das nebenher machen. Wenn es sich lohnt, mache ich das gerne. Und natürlich ärgere ich mir den Hintern ab, wenn man sich die Mühe umsonst macht. Nur leider weiß man das nicht immer vorher.

    2. Was genau hätte Florian "mehr"machen sollen?

    Ich weiß weder, ob es "mehr" hätte sein müssen, noch ob Florian hier zuständig gewesen wäre. Im Verlaufe dieses Threads ist mehrfach kritisiert worden, dass ds konsequenzlose Zureden nicht der Weisheit letzter Schluss sein könnte. Da ist nunmal etwas dran. Etwas früher etwas mehr Konsequenz hätte es bringen können. Nur Vermutung, weil wir zu wenig wissen. Was man mehr hätte tun können, ist, versuchen herauszufinden, was das Mädel eigentlich reitet. Einfach so wird man vielleicht doch nicht gewalttätig.


    Ich möchte noch Mal an den Titel des Threads und einen Ausgang erinnern. Es ging um respektloses Verhalten. Wer meint, dass die Schülerin mittlerweile Respekt entwickelt hat?


    L. A

  • Zitat Lehrkraft A :

    Zitat

    Glaubt hier vielleicht jemand, ein Problem sei gelöst? Bisher ist noch nicht einmal eines benannt, lediglich Symptome.

    Mir persönlich macht das absolut kein Kopfzerbrechen, wenn nicht alle (!) und für jeden die Probleme gelöst werden können. Das Leben ist nun mal so und manchmal auch ein harter Lehrmeister. Die betreffende Schule, Schüler und Lehrer können erstmal durchatmen. Die o.g. Schülerin hatte genug Chancen sich zu bewähren und sollte sich in Zukunft bessern. Florian R hat in dieser Zeit wirklich einen guten Job gemacht und braucht sich auch nichts vorwerfen lassen.


    Wir müssen anerkennen, dass wir Lehrer nunmal keine Gesellschafts- und Weltenheiler sind ! Sonst hätten wir Gott werden sollen. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    • Offizieller Beitrag

    Warum wird das Mädel gewalttätig? Ich versuche das herauszubekommen. Selbst wenn sich dabei eine Ursache herausstellt, -was eher ungewöhnlich ist, weil oft nicht monokausale Ursachen vorliegen-, was mache ich dann mit der Information?
    An Fachleute verweisen. Klar. D'accord.
    Ob das dann angenommen wird oder nicht, ob die tatsächlich helfen können im Sinne einer Verhaltensänderung, ist völlig ungewiss.
    Bis dahin ist aber der Unterricht noch x mal massiv gestört worden.
    Und Florians Frage bezog sich, so wie ich es verstanden hatte, auf seinen Unterricht. Auf pragmatisches situatives Handeln.
    Es ist ja nicht so, dass Schnellschüsse abgegeben worden wären.


    Wenn sich das Mädchen aber weigert zu kooperieren, wie es hier der Fall zu sein schien? Soll sie dann zwangsbeglückt werden??

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