Oh weia! Das ist ja ein Unding, dass ihr beim Jugendamt nichts erreicht! Vorgesetzte sind vermutlich auch nicht greifbar, oder? (So wie du schreibst tippe ich darauf, dass ihr das schon probiert habt).
Ich weiß von unserem Jugendamt (kann natürlich auch nur eine interne Regelung sein), dass sie bei einer akuten Kindeswohlgefährdung (also einer Anzeige davon) innerhalb 48 Stunden das Kind/die Familie aufsuchen müssen.
So wie das klingt, ist "Kinderheim" für das Kind eher eine Wohltat und keine Bedrohung...
Jugendamt kann nichts unternehmen?
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Jazzy, da kann man fast die Daumen drücken, dass die Eltern ihre "Drohung" mit dem Heim tatsächlich ernst machen. Is zwar erstmal blöd für den Kleinen, aber vielleicht wäre er in einer Wohngruppe tatsächlich besser aufgehoben
Achso...manchmal kann man über die Schulpsychologen oder über die Polizei auch etwas ereichen. DIe haben nämlich häufig die "Notfallnummern" des JAs! Das JA muss nämlich für die Polizei erreichbar sein.
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In diesem Falle würde ich das Familiengericht sofort einschalten.
Viele Grüße
strubbelsuse -
Ist in diesem Fall nicht "Gefahr im Verzug"?
Ich denke nicht, dass man sich bei dieser Sachlage mit einem Jugendamtsmitarbeiter aufhalten sollte, der im Urlaub ist und keine Vertretung hat. Diese Behörde hat auch eine übergeordnete Stelle, z.B. Kreisjugendamt oder eine andere übergeordnete Stelle. Sollte tatsächlich etwas passieren, was sich keine wünscht, macht man sich hinterher die größten Vorwürfe, nicht eindringlicher reagiert zu haben.
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Wie wäre es, wenn man die Polizei informiert und um Hilfe bittet? Dort kann man ja mitteilen, dass man zunächst den Weg über das JA probiert hat?
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Mein Direktor hat morgen Nachmittag mit einer Vorgesetzten des JA einen Termin und wird unsere Bedenken und Wünsche für die Zukunft vortragen. Er unterstützt mich auch die ganze Zeit. Auch die Sozialarbeiterin an unserer Schule steht voll hinter mir und hilft, wo sie kann.
Die Polizei wurde bereits mehrfach eingeschaltet. Die machen hier jedoch leider einen auf Kumpel: "Hi, ich bin der Norbert. Du weißt schon, dass klauen/hauen/Flammenwerfer basteln etc nicht gut ist?". (Das nenn ich Kuschelpädagogik...) Als das Kind am WE aufgegriffen wurde, da Anwohner auf Grund des Verhaltens die Polizei riefen, haben die lediglich den Finger erhoben und ihm das Feuerzeug abgenommen. Er wurde nicht nach Hause gefahren und auch das JA erhielt keine Benachrichtigung. Das haben wir dann übernommen. Auch die Räumungsklage ist nicht beim JA gemeldet worden (hätte ich erwartet, da Kinder im Spiel sind...).
Letztens habe ich übrigens eine Gesprächsrunde im Fernsehen zu dem Thema gesehen. Dort sagte eine JAs Mitarbeiterin, dass sie auch bei der Meldung von Kindswohlgefährdung eine Rangliste führen und nicht unbedingt innerhalb von 48Std. handeln (können).
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Bis dann mal wieder etwas passiert, so wie wir das ja vor nicht allzulanger Zeit hier in HH hatten. Das wäre - ketzerisch gesagt - ein Fall für die Presse. Klar, die JAs sind chronisch unterbesetzt, haben alle Hände voll zu tun, keine Plätze für die Kurzen etc etc etc. Hier fahren sie die Devise "Lass erst mal was passieren, denn vorher schadet es dem Kind, wenn wir es aus der Familie holen."
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Das Problem ist, dass die Familie bisher ein super Verhältnis zum JA hatte (Mutter ist sehr früh schwanger geworden, es bestand nun seit 10 Jahren ein reger und guter Austausch). Alles lief super: Kinder gepflegt, Termine wurden wahrgenommen,... Bis die Mutter den neuen Partner kennen lernte... Deswegen ist die Sachbearbeiterin, sagen wir, voreingenommen. Sie wollte die neue Situation wohl nicht wahrhaben und war über die Kindswohlgefährdung sehr erschrocken. Sie scheint es nun aber eingesehen zu haben. Ich bleibe mal optimistisch und warte erst mal das morgige Gespräch ab. Ich danke euch auf jeden Fall für die Anteilnahme und die vielen Tipps, die ihr mir gebt.
Zum Abschluss noch etwas persönliches (vorsicht, wir länger Das ist meine erste Klassenführung und meine erste Anstellung nach dem Ref. So viel wie in dem letzten halben Jahr, habe ich nie über das Schulgesetz oder die Wege der Bürokratie gelernt Besonders erschrocken bin ich über die Rückmeldungen von einigen Kollegen, die schon lange im Dienst sind und sagen, sie machen sich nicht mehr diese Mühe. Es bringt eh nichts. Vielleicht resigniert man tatsächlich irgendwann. Besonders wenn man mehrere sehr zeitaufwändige Fälle in der Klasse hat, fehlt einem bestimmt irgendwann die Kraft. Ich habe schon so viele Stunden (Aktenführung ) und Nerven für dieses eine Kind aufgebracht. Ich kann sogar verstehen, dass man das bei mehreren Familien einfach nicht mehr leisten kann. Anfangs hat dieses Kind regelmäßig während des Unterrichts eine 1 zu 1 Betreuung von mir erhalten. Es tut sich nichts, es bringt nichts. Die Materialien fehlen am nächsten Tag und tauchen auch nicht mehr auf. Die Sachen verbleiben auch nach Aufforderung nicht in der Schule. Die Eltern behalten die Sachen einfach ein. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Es gibt noch so viele andere Schüler in der Klasse, die meine Hilfe wollen und brauchen! Inzwischen bin ich froh, wenn der Schüler einfach andere Kinder nicht vom Lernen abhält. Er macht keinerlei Fortschritte. Rechnen bis 10 klappt grob, bis 20 ist nicht möglich. Geschrieben wird immer noch in Großbuchstaben, Abschreiben geht gar nicht. Trotz der 1 zu 1 Betreuung ist keine Verbesserung in Sicht. Das alles nur, weil die Eltern ihn nicht bestärken und unterstüzten. Nein, sie stehen seiner Bildung im Weg! Das er ein Jahr länger in der Eingangsphase verbleibt, steht fest. Dabei wäre er absolut dazu in der Lage, eine gute Schullaufbahn zu durchlaufen. Hoffentlich werde ich niemals so: :nixmitkrieg:
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Und hier noch einmal der Hinweis:
Reagiert das Jugendamt nicht oder hat man zumindest diesen Eindruck, sind wir laut neuer Gesetzeslage befugt, selbstständig das Familiengericht einzuschalten.
Das wäre in diesem Fall der richtige und beste Weg.
Das sollte natürlich über die Schulleitung laufen.Viele Grüße
strubbelsuse -
Es gab einen Schulwechsel. Das betreffende Kind ist somit nicht mehr bei mir. Ich erfahre aber noch weiterhin etwas über die Entwicklung und es sieht sehr grausig aus... Die Agressivität und Gewalttätigkeit hat enorm zugenommen (auf Grund eines Übergriffes liegt ein Kind derzeit im Krankenhaus).
Der Vater ist bei uns in der Schule aufgetaucht (Schülerakte wurde an die neue Schule übergeben) und ist anscheinend sehr ausfallend geworden (üble Beschimpfungen) bis er der Räumlichkeit verwiesen wurde. Ich war zum Glück nicht da. Er wollte wohl unbedingt mit mir sprechen. Oh je! Da freu ich mich, dass er mich noch nie gesehen hat...
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Wir rufen jedes Mal bei unentschuldigter Abwesenheit des Schülers an, doch nichts passiert.
Machen Sie alles schriftlich, lassen Sie sich den Eingang der Schreiben bestätigen.
L. A
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sind wir laut neuer Gesetzeslage befugt,
Welches Gesetz ist das? Welcher Paragraf ist da einschlägig?
Danke.
L. A
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