Hallo,
ich habe z.Zt. mit Viertklässlern zu tun, die kognitiv recht fit sind, aber eine grauenhafte Arbeitshaltung an den Tag legen und sich auf diese Weise selbst im Weg stehen. Im Hinblick auf den Übertritt tendiere ich dazu, den Eltern zu (Ganztags-)Schulen zu raten, die die Hausaufgaben- und Lernzeit mit abdecken, da dort m.E. viel aufgefangen werden kann, was diese Eltern daheim eben nicht leisten können.
ABER aus meinem persönlichen Umfeld sind mir zwei Kinder bekannt, die auf zwei verschiedenen Schulen recht negative Erfahrungen mit der Hausaufgabenbetreuung gemacht haben. Von Betreuung kann in beiden Fällen keine Rede sein, eher von Verwahrung. Eines der Kinder sitzt die Zeit quasi ab, während um ihn herum das pure Chaos tobt und erledigt die Hausaufgaben dann doch zu Hause, der Zweite fühlt sich während der HAB zwar pudelwohl, sitzt dort aber inmitten seiner Klassenkameraden und hat wahrscheinlich noch nicht einmal selbst nachdenken müssen, weil er einfach wartet, bis er bei irgendwem abschreiben kann. Wenn's so läuft, ist die HAB natürlich eher kontraproduktiv.
Mich interessieren daher brennend Erfahrungsberichte, wie die Hausaufgabenbetreuung an jenen Schulen geregelt ist, bei denen diese
verbindlich zum Schultag dazugehört. Wie kann ich mir das organisatorisch vorstellen? Auf wie viele Schüler kommt eine Aufsichtsperson? Welche Regeln gelten? Wird kontrolliert, ob und wie die HA angefertigt werden? Wird darauf geachtet, dass die aufsichtsführenden Lehrer in allen Fächern halbwegs fit sind, um ggf. auch helfen zu können? Klar kommt's auf die jeweilige Schule an, aber so ganz allgemein wüsste ich gern, ob eher die Positiv- oder die Negativbeispiele überwiegen...
Beste Grüße,
Paprika