Master Elektrotechnik/IT - Fragen zum Quereinstieg

  • Hallo zusammen!


    Ich interessiere mich für den Quereinstieg in den Lehrberuf und hätte zu diesem Thema einige Fragen, bei denen mir die Mitglieder dieses Forums mit ihrer geballten Erfahrung evtl. weiterhelfen können :)


    Zunächst einige Eckdaten:
    Ich habe ein abgeschlossenes Diplom (FH) in Elektro- und Informationstechnik und bin derzeit dabei meinen meinen Master (ebenfalls FH) gleicher Fachrichtung zu erwerben. Mein Wunschstudium war allerdings eigentlich immer ein anderes, nämlich Lehramt (Mathematik/Physik, o.ä.). Leider konnte ich diesen Weg damals nicht einschlagen, da ich nur Fachabitur erworben hatte und mir damit der Weg an die Universität verwehrt blieb.
    Nach bestandenem FH-Vordiplom gab es zwar grundsätzlich die Option doch noch an die Uni zu wechseln und dort ein Lehramts-Studium anzufangen, jedoch ist dieses Bestreben im Laufe des Ingenieurstudiums mehr oder weniger einfach in Vergessenheit geraten, auch deshalb, weil mir E-Technik/IT ebenfalls ziemlichen Spaß gemacht hat (und auch immernoch macht). Dass der Wunsch Lehrer zu werden trotzdem nicht irgendwo "unterwegs" verloren gegangen ist wurde mir im Laufe der letzten Tage klar, seitdem ich von einem Kommilitonen erfahren habe, dass auch ohne echtes Lehramtsstudium ein Quereinstieg in den Lehrberuf prinzipiell möglich ist.


    Dazu hätte ich einige Fragen:

    • Spielt die Tatsache, dass ich "nur" mit einem FH-Master (anstatt Uni-Master) abschließen werde eine Rolle? Rein rechtlich sind die beiden Abschlüsse ja (meines Wissens nach) gleichgestellt, eigentlich gibt es keinen Master (FH) bzw. Master (Uni) wie früher beim Diplom, sondern eben schlicht und einfach den Master. Wird im Falle eines Quereinstiegs in den Lehrberuf trotzdem unterschieden, und falls ja, was bedeuted das für mich konkret?


    • Ist (mehrjährige) Berufserfahrung generelle Voraussetzung für den Quereinstieg in den Lehrberuf oder wäre es auch möglich direkt aus dem aktuellen (Elektrotechnik) Studium heraus in ein entsprechendes Quereinsteiger-Programm überzugehen?


    • Welche "Arten" von Lehramt könnte ich mit meinem Abschluss überhaupt prinzipiell anstreben? Kommen als Ingenieur ausschließlich berufsbildende Schulen in Frage oder auch allgemeinbildende, wie z.B. Gymnasien oder Realschulen?


    • (Themenverwandt zu Frage 3) Welche Fächerkombination wäre mit meiner Ausbildung eigentlich möglich? Ausschließlich Elektrotechnik+Nebenfach oder auch z.B. Mathematik+Informatik oder Mathematik+Physik? Sollte ersteres der Fall sein, dann würden bei den berufsbildenden Schulen für mich ja z.B. FOS/BOSen sofort wegfallen, da diese (meines Wissens nach) kein Fach "Elektrotechnik" anbieten, richtig oder falsch?


    • Wie läuft so ein Bewerbungsverfahren prinzipiell ab? Bewerbe ich mich direkt beim Kultusministerium und werde dann von dort einer Schule "zugewiesen", oder bewerbe ich mich vielmehr bei den Schulen selbst und diese stellen daraufhin einen Antrag ans Kultusministerium zur Anstellung einer neuen Lehrkraft bzw. zur Aufnahme dieser in ein Quereinsteiger-Programm (falls verfügbar)?


    • Auf Nachfrage beim bayrischen Kultusministerium wurde mir mitgeteilt, dass dieses Jahr und voraussichtlich auch kommendes Jahr keine Sondermaßnahmen zum Quereinstieg angeboten werden. Diese Tatsache hat mich etwas stutzig werden lassen, ob der Quereinstieg in den Lehrberuf direkt nach dem Studium überhaupt ein sinnvolles weil realistisch erreichbares Ziel ist. Sind die Stellen denn tatsächlich so rar gesäht und ist deren Verfügbarkeit tatsächlich derart schwankend, dass konkrete Ambitionen in diese Richtung eigentlich sogar etwas realitätsfern sind? Grundsätzlich bin ich zwar lokal flexibel, hätte also absolut kein Problem damit mich auch außerhalb Bayerns zu bewerben, wenn aber 2013 bundesweit keine oder nur ganz vereinzelt Quereinsteiger-Stellen angeboten werden, dann steh ich ja - auf deutsch gesagt - erstmal ziemlich blöd da :)
      Wie ist das also, baucht man hier tatsächlich eine riesen Portion Glück damits mit dem Quereinstieg klappt, oder gilt eher Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg?


    Besten Dank für jegliche Hilfestellung!
    Gruß, Tob

  • Vorab: ich weiss, dass sich Doppelposts eigentlich nicht gehören, aber nach über 4 Monaten wird hoffentlich ein Auge zugedrückt :)


    Alle obigen Fragen sind für mich nach wie vor relevant, evtl. kann mir ja jemand weiterhelfen!


    Danke und Gruß,
    Tob

  • Ich kann nur für NRW sprechen:

    Spielt die Tatsache, dass ich "nur" mit einem FH-Master (anstatt Uni-Master) abschließen werde eine Rolle? Rein rechtlich sind die beiden Abschlüsse ja (meines Wissens nach) gleichgestellt, eigentlich gibt es keinen Master (FH) bzw. Master (Uni) wie früher beim Diplom, sondern eben schlicht und einfach den Master. Wird im Falle eines Quereinstiegs in den Lehrberuf trotzdem unterschieden, und falls ja, was bedeuted das für mich konkret?

    Nein


    Ist (mehrjährige) Berufserfahrung generelle Voraussetzung für den Quereinstieg in den Lehrberuf oder wäre es auch möglich direkt aus dem aktuellen (Elektrotechnik) Studium heraus in ein entsprechendes Quereinsteiger-Programm überzugehen?

    Ja


    Welche "Arten" von Lehramt könnte ich mit meinem Abschluss überhaupt prinzipiell anstreben? Kommen als Ingenieur ausschließlich berufsbildende Schulen in Frage oder auch allgemeinbildende, wie z.B. Gymnasien oder Realschulen?

    läßt sich vom Studium hergeben aber prinzipiell Berufsschulen


    (Themenverwandt zu Frage 3) Welche Fächerkombination wäre mit meiner Ausbildung eigentlich möglich? Ausschließlich Elektrotechnik+Nebenfach oder auch z.B. Mathematik+Informatik oder Mathematik+Physik? Sollte ersteres der Fall sein, dann würden bei den berufsbildenden Schulen für mich ja z.B. FOS/BOSen sofort wegfallen, da diese (meines Wissens nach) kein Fach "Elektrotechnik" anbieten, richtig oder falsch?


    Wie läuft so ein Bewerbungsverfahren prinzipiell ab? Bewerbe ich mich direkt beim Kultusministerium und werde dann von dort einer Schule "zugewiesen", oder bewerbe ich mich vielmehr bei den Schulen selbst und diese stellen daraufhin einen Antrag ans Kultusministerium zur Anstellung einer neuen Lehrkraft bzw. zur Aufnahme dieser in ein Quereinsteiger-Programm (falls verfügbar)?

    4. läßt sich vom Studium hergeben - mit 5. wird das von der Behörde festgelegt. Alles unterschiedlich.


    Auf Nachfrage beim bayrischen Kultusministerium wurde mir mitgeteilt, dass dieses Jahr und voraussichtlich auch kommendes Jahr keine Sondermaßnahmen zum Quereinstieg angeboten werden. Diese Tatsache hat mich etwas stutzig werden lassen, ob der Quereinstieg in den Lehrberuf direkt nach dem Studium überhaupt ein sinnvolles weil realistisch erreichbares Ziel ist. Sind die Stellen denn tatsächlich so rar gesäht und ist deren Verfügbarkeit tatsächlich derart schwankend, dass konkrete Ambitionen in diese Richtung eigentlich sogar etwas realitätsfern sind? Grundsätzlich bin ich zwar lokal flexibel, hätte also absolut kein Problem damit mich auch außerhalb Bayerns zu bewerben, wenn aber 2013 bundesweit keine oder nur ganz vereinzelt Quereinsteiger-Stellen angeboten werden, dann steh ich ja - auf deutsch gesagt - erstmal ziemlich blöd da
    Wie ist das also, baucht man hier tatsächlich eine riesen Portion Glück damits mit dem Quereinstieg klappt, oder gilt eher Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg?

    Schau in NRW nach.

  • Ich würde tatsächlich mal hier gucken (NRW). Da ist auch aktuell eine Stelle ausgeschrieben, die für dich interessant sein könnte.


    An sich gibt es durchaus Bedarf an deinen Fächern, vor allem natürlich an den berufsbildenden Schulen. Es ist nur so schwierig, die jeweiligen Bedingungen herauszufinden.


    Ganz ehrlich, an deiner Stelle würde ich mal schauen, welche Stellen den Informationen gemäß so in etwa passen. Und dann würde ich eine Bewerbung rausschicken. Ich würde mich nicht damit abmühen, erst die entsprechenden Bezirksregierungen etc. anzuschreiben, man kriegt sowieso nie eine gescheite Antwort.

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