Sind Lehrer Akademiker?

  • Ist "Herr Professor" oder "Frau Professor" in Österreich nicht einfach eine Anrede für Lehrer*innen an höheren Schulen (ohne, dass sie einen akademischen Grad haben - das hat Alias ja auch nicht behauptet)? Ich komme zwar nicht aus Österreich, meine aber, das schon häufiger gehört oder gelesen zu haben.

    Was sagen denn die österreichischen Forist*innen dazu?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Kleine Anekdote hierzu: Aus mir wurde im Gespräch auch schon eine "Professorin für Theoretische Organische Chemie", weil jemand den Begriff "professeur" aus dem Französischen falsch übersetzt hat :D

  • Die Erfahrungen aus sechs Wochen Support unserer Lernplattform lässt mich bei manchen Menschen daran zweifeln, ob sie überhaupt jemals eine Hochschule besucht haben und dort etwas selbstständig und eigenverantwortlich gelernt haben. Die Parallelen zu unseren Schülern sind da doch erschreckend hoch.

  • Die Erfahrungen aus sechs Wochen Support unserer Lernplattform lässt mich bei manchen Menschen daran zweifeln, ob sie überhaupt jemals eine Hochschule besucht haben und dort etwas selbstständig und eigenverantwortlich gelernt haben. Die Parallelen zu unseren Schülern sind da doch erschreckend hoch.

    I feel you!


    Und dabei fallen manchmal die Technik-Kollegen noch mit am schlimmsten negativ auf. :autsch:

  • I feel you!


    Und dabei fallen manchmal die Technik-Kollegen noch mit am schlimmsten negativ auf. :autsch:

    Ich will dich nicht kritisieren, aber was hat es mit diesem I feel you auf sich? Ich lese das neuerdings oft in sozialen Medien und frage mich, woher das kommt? Ist das jetzt in?

  • I feel you!


    Und dabei fallen manchmal die Technik-Kollegen noch mit am schlimmsten negativ auf. :autsch:

    Oh ja:

    Ich schreibe eine Mail ans gesamte Kollegium weil noch von der Hälfte eine Rückmeldung fehlte. Der Infolehrer antwortet an alle und fragt ob ich seins schon hätte...

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • @Wollsocken80 : Erinnert mich an das eine Fachdidaktikseminar, bei dem die eine Kommilitonin auf ihrem Paper mal eben aus der Dozentin (wissenschaftlichen Mitarbeiterin) eine Professorin machte ;) .

  • Ich will dich nicht kritisieren, aber was hat es mit diesem I feel you auf sich? Ich lese das neuerdings oft in sozialen Medien und frage mich, woher das kommt? Ist das jetzt in?

    Ob diese Phrase gerade in ist und woher sie kommt, weiß ich nicht. Ich habe das zumindest schon vor längerer Zeit von amerikanischen Teenagern gehört oder gelesen als Ausdruck für "Das kann ich gut nachvollziehen" (dann natürlich eher als "I feel u").

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich will dich nicht kritisieren, aber was hat es mit diesem I feel you auf sich? Ich lese das neuerdings oft in sozialen Medien und frage mich, woher das kommt? Ist das jetzt in?

    Eigentlich ist das einfach englich für "Ich fühle mit Dir."

    Dummerweise wird das von der Küss-Dein-Auge-Fraktion inzwischen übersetzt mit "Ich fühl Dich". Und DAS tut dann jeglichem Sprachgefühl echt weh.

  • Ich hab ältere Schüler.

    (Und die Ohren tun mir schon lange nicht mehr weh.)


    Edit: Wollsocken scheint auch zu wissen, was du meinst. Steh ich jetzt so aufm Schlauch? 8|

    Du hast ätere Schüler, und "Küss Dein Auge", "Kuss auf die Nuss", "Ich fühl Dich" und "Auge machen" sind Dir kein Begriff? Aber den totesten (ja, ich weiß, nicht steigerbar, passt aber in's Thema ;) )Genitiv, den die Welt je gesehen hat - "Auf Dein Nacken" - kennste, oder? :aufgepasst:

  • Oooh ja, isch küss dein Auge vermisse ich langsam sehr :lach: sonst hört man das täglich in der Schule, bin quasi auf Entzug :sterne: Am besten gefällt mir die "höfliche Version": Ey Frau Hannelotti, isch küss von Ihnen das Auge, voll gut heute keine Hausaufgaben. Dicht gefolgt vom beliebten "isch hab nur 6 geschrieben weil achmet Auge gemacht hat":hammer: oh man, ich vermisse meine schüler schon sehr :troest:

  • Jetzt weiß ich zumindest mal, wie viel Jugendsprache ihr alle könnt. ;) Ich kannte nur einen Teil davon.


    Ich hab mir von dem in meinem Haus lebenden Teenie mal alles von euch Genannte übersetzen lassen. Jetzt weiß ich Bescheid, wallah!

  • Jetzt weiß ich zumindest mal, wie viel Jugendsprache ihr alle könnt. ;) Ich kannte nur einen Teil davon.


    Ich hab mir von dem in meinem Haus lebenden Teenie mal alles von euch Genannte übersetzen lassen. Jetzt weiß ich Bescheid, wallah!

    Ich weiß gar nicht von allem, was es bedeutet. Als das erste mal ein Schüler "Küsschen aufs Nüsschen" sagte, hab ich gerufen "Die Hose bleibt an!" :)

  • Sch*** auf Akademiker, klar sind wir das - wer was anderes behauptet macht nur Auge :klatsch:

    Ehlicherweise muss ich sagen, dass mir meine Kenntnisse der jugendsprache im arbeitsalltag häufig mehr bringen, als viele uniseminare. Das hilft mir jedenfalls zu unterscheiden ob das gesagte nun ein Kompliment war oder eine Beleidigung :hammer:

  • weil da mal die Rede auf Österreich gekommen ist:

    als ich studierte (schon mehr als 2 Dekaden her): Gymnasiallehrer studieren an der Universität; das "Lehramtsstudium" umfaßte damals ein "vollwertiges" Diplomstudium plus 1 Semester Pädagogik (also Mindeststudiendauer); man schloß mit dem akademischen Grad eines Magisters, bzw. nach zusätzlichem Doktoratsstudium mit dem Titel Doktor ab. Pflichtschullehrer (für Volks- und Hauptschule) hatten eine kürzere Ausbildung (ich glaube, 3 Jahre) am sog. pädagogischen Institut ab (kein universitäres Institut, sondern so eine Art Akademie); dann war man Diplompädagoge. Später hat man die pädagogischen Institute zu pädagogischen Hochschulen "upgegradet" - die Ausbildung war dann auch länger und die Absolventen konnten ebenfalls das Magisterium erwerben.

    Dann hat man begonnen, die meisten Studienlehrgänge auf das Bolognasystem umzustellen, und seit einigen Jahren ist auch die Lehrerausbildung anders: Alle Lehramtsstudenten müssen jetzt (auch) an der pädagogischen Hochschule lernen - davon verspricht man sich einen größeren Praxisbezug; wer an der Oberstufe des Gymnasiums unterrichten will, muß aber an der Universität den Titel eines Masters erwerben. Der Titel "Professor" für Gymnasiallehrer ist allerdings kein Amtstitel (wie der Universitätsprofessor), sondern eine Verwendungsbezeichnung (und übliche Anrede). Sie geht auf eine Entschließung Kaiser Franz Josephs von 1866 zurück - damit wurde die Berufsgruppe der Gymnasiallehrer aufgewertet, ohne daß dies in der Entlohnung wesentliche Verbesserungen brachte (allerdings waren damals durchaus nicht wenige Gymnasialprofessoren auch an der Universität tätig).

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