Krankmeldung bei psyschichen Problemen

  • Hallo,


    muss euch heute mal wieder um Rat fragen.


    Habe schon seit einigen Monaten große Probleme an meiner Schule (hauptsächlich wg. des Schulleiters). Nun war es seit den Weihnachtsferien etwas besser, doch jetzt fängt das ganze wieder von vorne an.


    Bin seit einigen Tagen wieder total am Ende und habe kaum noch Kraft zu unterrichten. Meist lasse ich meine SuS frei Arbeiten, da ich mich zu allem anderen z.Zt nicht im Stande fühle. Habe heute sogar in Schule mehrmals geweint (ist mir total peinlich, da es einige Kollegen mitbekommen haben).


    Habe nun heute überlegt, am Montag zum Arzt zu gehen und mich krank schreiben zu lassen. Habe dabei allerdings ein schlechtes gewissen, da ich ja nicht richtig krank bin. Zudem habe ich Angst, dass es im Kollegium Gerede gibt und auch mein Schulleiter sich dann denken kann, dass ich nicht wirklich krank bin.


    Auf der anderen Seite hat eine Kollegen, der ich mich heute in Ansätzen anvertraut habe, gesagt, ich solle mir eine Auszeit gönnen, wenn ich merke, dass es gar nicht mehr geht. Bin inzwischen sogar schon so weit, dass ich meinen Job kündigen möchte :(


    Ich hoffe, hier kann mir jemand einen Rat geben oder von eigenen Erfahrungen berichten.

  • genau, was dich ärgert? bist du neueinsteiger, referendar oder schon länger dabei? und wenn du psychisch so strapaziert bist, würde ich mir schon eine auszeit nehmen - andere kol. fehlen wegen geringerer probleme. solange ein arzt dich krankschreibt, kann es dir doch egal sein, was dein sl denkt.

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Zitat

    Habe nun heute überlegt, am Montag zum Arzt zu gehen und mich krank schreiben zu lassen. Habe dabei allerdings ein schlechtes gewissen, da ich ja nicht richtig krank bin.


    Wenn du Beschwerden hast, auch psychische, dann geh' zum Arzt und laß dir helfen.
    Psychische Beschwerden sind genau so ernst zu nehmen, wie körperliche. Es spricht für deine Professionalität das zu erkennen und dir rechtzeitig helfen zu lassen.
    Dein Lebensinhalt sollte nicht darin bestehen, dich aufzureiben bzw. dich aufreiben zu lassen.


    Grüße
    Steffen

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

    • Offizieller Beitrag

    "nicht richtig krank" bei psychischen Problemen ist der falsche Denansatz.
    Psychische Probleme können kranker (kann man das eigentlich steigern? ?( ) machen als manche Virusinfektion!

  • Habe nun heute überlegt, am Montag zum Arzt zu gehen und mich krank schreiben zu lassen. Habe dabei allerdings ein schlechtes gewissen, da ich ja nicht richtig krank bin.

    Vertrauen Sie Ihrem Arzt. Gehen Sie davon aus, dass er den Job, den er gelernt hat und ausübt, auch beherrscht. Welchen Grund außer einer Krankheit sollte er denn haben, um Sie krank zu schreiben? Kurz: Wenn der Arzt es sagt, sind Sie krank.


    Sie reden im Titel des Threads von "psychischen Problemen", um diese Erkrankung nicht Krankheit nennen zu müssen. Statt eines Beinbruchs könnten Sie auch von "Problemen mit dem Bewegungsapparat" sprechen, um sich ein schlechtes Gewissen einzureden, weil Sie sich krankschreiben lassen, nur weil Sie krank sind.


    Was Gerede und Gerüchte angeht, so haben Sie gegen die ohnehin keine Chance, wenn es nur genug Arschkrampen im Ihrem Kollegium gibt. Einfach ignorieren. In jedem Haifischbecken gibt es auch ein paar nette Garnelen, die Verständnis haben.


    Also, kümmern Sie sich erstmal um sich. Gehen Sie Montag zum Arzt. Wenn der 'was taugt, wird es sich Zeit für Sie nehmen und Ihnen etwas vorschlagen, das über Johanniskraut hinaus geht.


    Gute Besserung.


    L. A

  • Vielen Dank für die Antworten!


    War inzwischen beim Arzt und habe mich krank schreiben lassen. Zudem meinte dieser, ich solle mich um Hilfe in Form einer Therapie kümmern. Bin nun auch noch am Überlegen, ob ich vielleicht auch besser einen Versetzungsantrag stellen sollte. Ich denke zwar eigentlich, dass man Probleme nicht löst, indem man davor wegläuft, doch es kam jetzt schon zu so vielen Auseinadersetzungen mit meinem Chef und inzwischen sind die Probleme doch auf einer sehr persönlichen Ebene, dass ich nicht weiß, ob es überhaupt eine andere Lösung gibt.

  • Ich kann dir nur zum Versetzungsantrag raten - aus eigener erfahrung. Ich denke nicht, dass du davor wegläufst. Manche Dinge liegen gar nicht in deiner Hand und wenn du nicht daran zugrunde gehen willst - was wohl passieren könnte - wenn der Zustand länger anhält - solltest du eine Entscheidung für dich treffen. Letztendlich geht es vermutlich um mehrere Jahrzehnte Zufriedenheit im Berufsleben ...

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