Muss ich, wenn ich zuhause und krank bin, den Unterricht für die KV-Lehrer vorbereiten?

  • Genau so, wie Chemikus es sagt.

    Klasse 7b, Montag 3./4: Stunde: Arbeitsblätter 1 bis 3 oder Buch S.45-48, alle Übungsaufgaben.

    Vielleicht ist das in den Kollegien unterschiedlich gehandhabt, aber mich macht es als regelmäßigem Klassenfahrtsfahrer nicht sprachlos, wenn ich das vor der Fahrt so angebe. Und als jemand, der regelmäßig vertritt, bleibe ich dabei, dass ich das erwarten kann.

    Wenn es in einem Kollegium aber Konsens ist, dass nichts zur Verfügung gestellt wird, dann ist es doch in Ordnung, wenn alle damit zufrieden sind.

    Die Frage ist doch am Ende nur, ob man Mehrarbeit hat, wenn man vertriit, oder wenn man vertreten wird. Krankheiten natürlich ausgenommen.

  • Ohne rechtliche Grundlage nur meine Gedanken dazu:

    Ich finde, es ist ein Unterschied, bei einer geplanten Abwesenheit dem/der Kolleg/in zu sagen: „An dem Tag/in der Woche ist das Thema xy dran, im Buch S. X-y“, oder den Unterricht vorzubereiten. In die Unterrichtsvorbereitung kann ich ja beliebig viel Zeit investieren, in ein Thema, in dem ich (gerade) nicht drinstecke, muss ich mich dann ggf. Einarbeiten - das ist Unterrichtsvorbereitung. Und das, würde ich sagen, kann man nicht erwarten. Aber dem KoK grob zu sagen, was Sinn macht, einfach nur die Buchseiten zu nennen, das finde ich im Sinne der Aufgabe einer Fachlehrkraft erwartbar.

    Alles darüber hinaus ist eine Frage der Kollegialität…

  • Ich verstehe das Problem nicht. Wo brichst du dir denn einen Zacken aus der Krone, wenn du bei geplanter Abwesenheit kurz in deine so oder so schon (grob) geplante Reihe schaust und für die Vertretung Buchseiten benennst oder ein Arbeitsblatt aus deiner Sammlung bereitstellst, damit die z.B. gescheit mit deinem Kurs wiederholen / weiter am Thema arbeiten kann?

    Niemand braucht für die Vertretung eine didaktisch durchgeplante Vorzeigestunde.

    Dazu muss so eine Planung natürlich existieren. ;)

    Hat man die, ist das natürlich in 5min erledigt.

  • Was mich aber am meisten geärgert hat ist:

    Wenn man dann sich die Mühe gemacht hat, Aufgaben zusammenzustellen und viele davon auch nochmal eine Sicherung des bisher Erlernten darstellten und sinnvoll waren.

    Und, zumindest in Partnerarbeit, die Aufgaben vom Schwierigkeitsgrad her lösbar waren, ohne dass der vertretende Kollege intervenieren muss, und man kommt dann zurück und 80% der Kollegen haben das Material überhaupt nicht verwendet, weil sie lieber ihr Fach gemacht haben. Ja dann, macht man auch bei der nächsten Abwesenheit vielleicht nichts mehr.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Was mich aber am meisten geärgert hat ist:

    Wenn man dann sich die Mühe gemacht hat, Aufgaben zusammenzustellen und viele davon auch nochmal eine Sicherung des bisher Erlernten darstellten und sinnvoll waren.

    Und, zumindest in Partnerarbeit, die Aufgaben vom Schwierigkeitsgrad her lösbar waren, ohne dass der vertretende Kollege intervenieren muss, und man kommt dann zurück und 80% der Kollegen haben das Material überhaupt nicht verwendet, weil sie lieber ihr Fach gemacht haben. Ja dann, macht man auch bei der nächsten Abwesenheit vielleicht nichts mehr.

    Genau das stört mich auch immer. Vor allem, wenn vorher die besagten KollegInnen noch fragen, ob man denn Material bereitlegt.

  • Vertretungsstunde heißt doch nicht Unterricht mit Murmelphase, Kugellager und Podiumsdiskussion. Vertretungsstunde heißt, dass Schüler unter Aufsicht Aufgaben machen, Buch S. X Aufgaben Y-Z.

    Bei uns ist es eine Art gentleman's agreement, dass die Schüler Aufgaben für die Vertretungsstunde bekommen. Ob das wegen Krankheit, Klassenfahrt oder Fortbildung passieren soll, spielt dabei eigentlich keine Rolle.

  • @Schweigeeinhorn

    Sehe ich für meine Schulform auch so.Insbesondere bei fachfremden Unterricht kaum anders zu leisten

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Ja, zu verwirrend für manche :D

    Ja, verwirrend ist, warum bei Krankheit, Fortbildung und Klassenfahrt das bei euch gleich behandelt wird.


    Denn wenn ich krank bin, bin ich krank, da muss ich gar nichts.


    Und bei einer Klassenfahrt leistet ich soviel unbezahlte Überstunden, da muss ich auch gar nichts vorarbeiten.


    Und als vertretender Lehrer muss ich auch gar nichts von den Angeboten der Kollegen nutzen, auch das sollte klar sein.

  • Verstehst du, was gentleman's agreement heißt? Wirklich, dieses "Verwirrend" Emoji an jedem zweiten Post hat nicht den Effekt, den du glaubst.

  • Verstehst du, was gentleman's agreement heißt? Wirklich, dieses "Verwirrend" Emoji an jedem zweiten Post hat nicht den Effekt, den du glaubst.

    Du verstehst offenbar nicht, was der Begriff "krank" bedeutet. Wer krank ist, ist krank und arbeitet selbstverstäbdlich auch nicht.

  • Die zwei Minuten "Arbeit" nehme ich in Kauf, weil ich dafür selber in Vertretungsstunden ganz entspannt korrigieren kann.

  • In meiner Schule wird es so gehandhabt, wie es Piksieben schon im Beitrag Nr. 20 dieses Threads am 02.02.2012 schrieb:

    Bei uns wird zur Vertretung nach Möglichkeit eine Lehrkraft eingeteilt, die selbst in der Klasse unterrichtet. Die macht dann in der Regel ihren eigenen Unterricht.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Die zwei Minuten "Arbeit" nehme ich in Kauf, weil ich dafür selber in Vertretungsstunden ganz entspannt korrigieren kann.

    Das Problem dabei ist, dass das nicht nur niemand verlangen darf, sondern euer sogenanntes agreement de facto Druck aufbaut auf KuK, die das berechtigt anders handhaben wollen und medizinisch bedingt auch zwingend sollten. Dass du entspannt korrigieren kannst darf nicht der Preis sein für die Gesundheit und Genesung deiner KuK, deshalb nein, auch nur zwei Minuten Arbeit darf da niemand verlangen während einer Krankmeldung.

    Natürlich gibt es Gründe für medizinisch bedingte Fehlzeiten, bei denen das unproblematisch möglich ist, z.B. wenn man wegen eins gebrochenen Beins nicht ins Schulhaus kann, weil das nicht barrierefrei ist, dann kann man unproblematisch Vertretungsaufgaben senden. Wer umgekehrt mit einer Grippe oder Lungenentzündung flach liegt sollte aber gar nichts für die Schule machen, egal wie lange oder kurz das dauern könnte.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich verstehe ja so langsam auch, dass sich viele in diesem Forum der "Diskussion" wegen gerne mal die Hose mit der Kneifzange anziehen, um später einen lustigen Emoji setzen zu können, aber niemand verlangt bei uns Vertretungsaufgaben und dazu kann es auch keinen Zwang geben. Kollegen, die keine Aufgaben stellen können, sind sicher so achtsam sich nicht von Kollegen wegen solchen Lappalien "unter Druck" setzen zu lassen. Sollten sie zumindest sein, um in diesem Beruf überleben zu können.

  • In NRW bei vorhersehbarem Unterrichtsausfall, d.h. Klassenfahrten, Fortbildungen, sonstigen Dienstveranstaltungen während der Unterrichtszeit etc.

    Das ist in meinen Augen auch selbsterklärend.
    Aus ungeplanter Absenz, d.h. in der Regel Erkrankung, kann keine rechtliche Verpflichtung zu arbeiten abgeleitet werden.

    Da würde ich aber ein großes Fragezeichen dran setzen. Es kann nicht sein, dass man mit bereits voller Arbeitszeit auf einer Klassenfahrt eingeplant ist UND auch noch für die Vor- und Nachbereitung gleichzeitigen Unterrichts zu sorgen hat. Genau hierfür werden Vertretungsstunden doch 1:1 angerechnet, um auch deren Vor- und Nachbereitung durch die Vertretungslehrkraft abzugelten.


    Davon unbenommen schadet es überhaupt nicht, wenn an einer Schule z.B. innerhalb der Fachgruppen gemeinsame Jahresarbeitspläne, Wochenpläne o.ä. erstellt werden, auf die auch Vertretungslehrkräfte schnell zugreifen können und aus denen idealerweise auch Möglichkeiten zum selbständigen Arbeiten hervorgehen oder wenn es ein schulweites Vertretungskonzept mit sinnvollen Materialien gibt, die schnell herangezogen werden können.

  • Ich verstehe ja so langsam auch, dass sich viele in diesem Forum der "Diskussion" wegen gerne mal die Hose mit der Kneifzange anziehen, um später einen lustigen Emoji setzen zu können, aber niemand verlangt bei uns Vertretungsaufgaben und dazu kann es auch keinen Zwang geben. Kollegen, die keine Aufgaben stellen können, sind sicher so achtsam sich nicht von Kollegen wegen solchen Lappalien "unter Druck" setzen zu lassen. Sollten sie zumindest sein, um in diesem Beruf überleben zu können.

    Bei uns gibt es auch dieses System, dass regelmäßig "angefragt" wird, ob Vertretungsaufgaben geschickt werden, wenn jemand krank ist. Natürlich "verlangt" das keiner, darf es ja auch nicht - trotzdem kann ich bestätigen, dass sich dadurch ein gewisser Druck aufbaut. Wer Vertretung für kranke Kollegen hat, schaut in den Vertretungsordner, ist dort nichts geschickt, fallen schon häufiger entsprechende Bemerkungen. Im Grunde wird dieses regelmäßige "Abfragen" doch zu etwas, das "üblich" ist. Außerdem erfahren die Klassen von der Vertretung, ob Material geschickt wurde oder nicht. In Folge dessen gab es auch schon entsprechende Elternkritik, wenn Kollegen nichts geschickt haben.

  • "Elternkritik, wenn Kollegen nichts geschickt haben."


    1.) Es geht Eltern und Schüler absolut nichts an, ob Kollege x heute krank ist, einem höherrangigen Dienstgeschäft nachgeht oder mit dem Auto irgendwo liegengeblieben ist. Wenn der betreffende Kollege es selbst erzählt ist das ok, wenn Kollegen dies verbreiten nicht. Ich erinnere an die DSGVO.

    2.) Vielleicht wird es bei einer solchen Übergriffigkeit Mal Zeit, dass der SL die Eltern mit den harten Realität konfrontiert. Man bekommt nicht immer das was man gerne hätte.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Vertretungsstunde heißt doch nicht Unterricht mit Murmelphase, Kugellager und Podiumsdiskussion. Vertretungsstunde heißt, dass Schüler unter Aufsicht Aufgaben machen, Buch S. X Aufgaben Y-Z.

    Bei uns ist es eine Art gentleman's agreement, dass die Schüler Aufgaben für die Vertretungsstunde bekommen. Ob das wegen Krankheit, Klassenfahrt oder Fortbildung passieren soll, spielt dabei eigentlich keine Rolle.

    Das ist kein gentlemens agreement, das ist ein Kollegenschwein agreement.

Werbung