Seminararbeit = 0 NP?

  • magister999 & Jorge:
    Bin ja kein Forenneuling, aber dass man es für bedenklich hält, wenn sich jemand für etwas bedankt: Also da sage ich nichts mehr. Ist einfah nur traurig. Was soll denn da eine "unprofessionell wirkende Gefühligkeit" sein, wenn man sich bedankt (Kinderstube?) und sich über Zuspruch freut. Ihr wisst schon, dass man als Lehrer mit Menschen und nicht mit Maschinen arbeitet? Wie kann man da so gefühlskalt sein???? Das ist mir absolut unverständlich. Wenn man so auch mit Kindern umgeht, kann einem das System nur leid tun.


    Dass man in jedes Detail etwas hineininterpretiert zeugt davon, dass sich der Beruf wohl schon in eurer ganzen Persönlichkeit äußert. Kann man nicht einfach mal etwas akzeptieren ohne es zu kommentieren? Man ist zwar von Beruf Lehrer, sollte aber trotzdem ein soziales Individuum bleiben und nicht alles dogmatisch zerlgen müssen. Wie in einem Beitrag bereits erwähnt: Ich habe in den Forenregeln nichts darüber finden können, dass man sich bei seinen Posts an fächerspezifische Schreibweisen halten muss (schon mal etwas von Zeitersparung durch Abkürzungen gehört?). Auch ist es mir wohl freigestellt, dass ich in meinem Profil einen häufigen Schülerfehler zitiere, der mich auch nach all den Erfahrungen zum Schmunzeln bringt (Ihr wisst schon: "schmunzeln" = aus einer gewissen Belustigung heraus, mit Wohlgefälligkeit oder Verständnis für etwas, mit geschlossenen Lippen [vor sich hin, in sich hinein] lächeln). Einige Kollegen scheinen tatsächlich keinen Humor (mehr?) zu haben. Hallo? Der Beruf ist schon hart genug, da muss man nicht noch zum Berserker werden und sich über absolute Nichtigkeiten aufregen.


    Ich habe in diesem Forum nach euren Meinungen und nach hilfreichen Tipps gesucht. Wie viel ich über den Fall erzähle, entscheide ich nach der Durchsicht der Beiträge (und da ist es schon wieder: Ich muss mich hier für etwas rechtfertigen). Was die Benotung angeht: Auch da habe ich nicht um eine Charakterisierung meiner Person gebeten, sondern nur dargelegt wie die momentane Lage ist. Evtl. mag es manchen noch nicht aufgefallen sein, aber: Recht ist nicht gleich Gerechtigkeit. Ich denke, ich bin nicht die einzige Lehrkraft, der von oben nahegelegt wurde, was denn zu tun ist. Wenn das bei euch noch nicht der Fall gewesen sein sollte, dann schätzt euch glücklich, denn anderen Kollegen ergeht es vielfach anders.


    Es ist absolut schockierend, dass man auf der Suche nach Rat so angegangen wird. Ihr solltet euch wirklich schämen!


    An diejenigen, die mich ernsthaft unterstützen wollen: Bitte entscheidet selber, ob man der Meinung von zwei übermüdeten "Kollegen" überhaupt Bedeutung beimessen kann. Wer wirklich mithelfen und unterstützen will, weiß das auch selber!


    In diesem Sinne: NOCHMALS DANKE (VORSICHT! = GEFÜHLSREGUNG = GEFÄHRLICH) AN ALLE KOLLEGEN, DIE EINFACH HELFEN, OHNE ANDERE DABEI IN BESTIMMTE SCHUBLADEN ZU STECKEN.


    Einen DANKENDEN Gruß sendet,
    dorian 123

  • Ich denke meine Vorposter finden es vor allem komisch, dass du dich scheinbar mit der Rechtslage in Bayern nicht auszukennen scheinst. Ich weiß ganz sicher (für mein BL), wenn ein Schüler seine Hausarbeit nicht fristgerecht abgeben kann und er nicht krank ist (was zu entschuldigen wäre), dann ist die Hausarbeit eben 6.
    Zudem: Wenn ein (psychisch) kranker Schüler einfach abhaut und ich als Elternteil nicht wüsste, wo sich mein Sohn aufhält, würde ich bei der Polizei eine Vermisstenanzeige aufgeben. Wenn er unter 18 ist, muss die Polizei ihn eh suchen, wenn er psychisch krank ist, dann sollte sie ihn - je nach Schweregrad seiner Krankheit - auch suchen (auch wenn er über 18 ist).

  • Lieber dorian,


    ich danke Dir für Deine ausführliche, alle meine Befürchtungen auf das Gründlichste zerstreuende Antwort.


    Dass Du in allen Foren dieser Welt stets die Hilfe finden mögest, die Du suchst und brauchst,


    wünscht Dir


    der stets ausgeschlafene, unaufgeregte und immer humorvolle
    magister


    (der allerdings nicht bereit ist, sich für seinen gestrigen Beitrag zu schämen.)

  • Für das Problem des Falls spielt es keine Rolle, ob dorian Schüler oder Lehrer ist... ist mir auch hinreichend egal - trotzdem noch ein Gedanke:
    Unter Umständen wäre es in so einem prekären Fall hilfreich, ein Sekretariat eines geisteswissenschaftlichen Instituts einer Hochschule einzubeziehen. Hochschulen haben Zugriff auf professionelle Plagiatsuchmaschinen, die die normalen Web-Suchmaschinen an Qualität meines Wissens weit übertreffen. Wo genau und wie die suchen, weiß ich auch nicht, und ob du die überhaupt benutzen darfst, aber ein Telefonat kostet erstmal nichts (oder nur wenig ;))


    So, und mit der Rechtslage in Bayern kenne ich mich auch nicht aus.


    Was übrigens gegen die Schüler-These spricht, ist, dass dorian, sollte sein Abitur tatsächlich derart in Gefahr sein, dafür noch recht fröhlich klingt ;)

  • Tja, da würde ich meinen: Rechtslage hin oder her! Was soll ich als Lehrer denn machen, wenn die Arbeit am Nachmittag persönlich beim Cheffe zu Hause abgegeben wurde und der sie auch persönlich akzeptiert hat. Obwohl Oberstufenbetreuer und ich uns vehement dagegen ausgesprochen haben, die Arbeit zu akzeptieren. Man hat sie mir übergeben und zwar mit dem Kommentar: "Schauen Sie doch mal, ob sie darauf ein paar(!!!) Pünktchen geben können!" Da war (und bin) ich einfach platt!


    Jetzt ist mir aber noch ein ganz abgehobener Gedanke gekommen: Ich kenne den Schüler ja erst ein paar Monate, da er ganz spontan in mein Seminar gewechselt ist. Wenn er aber solche Probleme mit sich und der Welt hat, muss ich da nicht Angst haben, dass er sich für die evtl. 0 NP auf irgendeine Weise "bedankt". Ja, ja, nennt mich Spinner, aber dieser Gedankengang hat sich gerade in meinen Gehirnwindungen festgesaugt.



    Gruß,
    dorian123

  • Man, man, man, als Lehrer sollte man schon eine halbwegs gefestigte Persönlichkeit haben, nicht bei jeder Gelegenheit den "Schwanz einziehen", nicht hinter jedem schlecht benoteten Schüler einen potentiellen Amokläufer vermuten usw.


    Schon der Ausgangspost ist einfach nur albern: Angesichts der Aufzählung der Versäumnisse/Mängel der "Seminararbeit" kann man doch nicht allen Ernstes von etwas anderem als 0 Punkten ausgehen, falls der Schüler nicht durch einen gravierenden belegten Grund verhindert war.

  • Es ist ja nicht irgendein Schüler, sondern einer mit Vorgeschichte. Da darf man doch mal seine Bedenken äußern.


    Gruß,
    dorian123


    P.S. Sorry, dass du den Post "albern" findest. Fühl dich einfach nicht angesprochen, du musst ja nicht auf "Belanglosigkeiten" antworten.

  • Jeder von uns macht sich Gedanken um seine Schüler. Aber dieser Schüler erfüllt doch offensichtlich nicht die Voraussetzungen, zum Abitur zugelassen zu werden. Abitur ist immer noch kein Menschenrecht, sondern setzt (wenn auch immer weniger) Leistung voraus.

  • Nur mal so nebenbei: Ich habe in den Forenbestimmungen nichts davon gelesen, dass man sich schreibtechnisch an irgendein Fach (nehmen wir da z.B. ........ Mathe? ) halten muss.

    Dazu braucht's auch keine Forenregeln. Das gebietet eigentlich die akademische Bildung, die Sie zum Erwerb der Lehrberechtigung hätten genießen sollen.


    Verkehrssprache hier ist Deutsch. Wenn Sie ohne Not mathematische Schreibweisen verwenden, sollte Sie das so tun, wie man das eben korrekterweise macht. Ich werde hier genau so wenig ins Englische wechseln und dabei grammatikalische Regeln bewusst brechen, wie ich mir einfallen ließ, soziologische Fachbegriffe mutwillig falsch zu verwenden.


    Aber wer die besten Fächer, wo gibt, unterrichtet, kann ja auf die anderen sch***en. Da braucht's dann keinen Respekt vor anderen Disziplinen (und auch nicht vor denen, die sich ernsthaft mit diesen beschäftigen). Herzlichen Glückwunsch.

    Deshalb der heiße Tipp an alle, die sich angesprochen fühlen: Inhalt einfach lesen

    Form follows function. Der Inhalt, den Sie vermitteln wollen, sollte schon in eine angemessene äußere Form gegossen werden. Das passt ganz gut zur Wissenschaftlichkeit, die auch Thema in diesem Thread ist und die Sie zu Recht auch von Ihren Schülern einfordern. Spiegel, Splitter, Balken, Glashaus, Steine etc. -- das ganze Programm.

    So, Dampf ist raus,

    Hier kommt noch ein Extra-Ventil:


    *PLONK*


    Und damit wär' ich dann auch 'raus aus diesem Thread.


    L. A

  • Das hätte ich mir hier auch anders vorgestellt :weissnicht: . Dass einem aus einer Frage derartig ein Strick gedreht wird, hätte ich nicht gedacht. Gut, man lernt nie aus!

    • Offizieller Beitrag

    @dorian: nicht ärgern lassen. ;)


    kl.gr. Frosch


    @all: auch hier die übliche Bitte, beim Thema zu bleiben und sich nicht auf Nebenkriegsschauplätze wie die Frage, ob das "="-Zeichen im Titel erlaubt ist oder nicht konzentrieren. Das Thread-Zerpflücken ist immer so anstrengend. ;)

  • Ich kenne den Schüler ja erst ein paar Monate, da er ganz spontan in mein Seminar gewechselt ist.


    Ich unke mal wieder. *g*


    Spontaner Kurswechsel? Auf den letzten Drücker?


    Ich vermute, dass der Schüler im Kurs des anderen Kollegen auch kein Licht am Ende des Tunnels mehr gesehen hat und nun zu dir in der Hoffnung gekommen ist, dass er noch was rausholen kann. Wie kommt es, dass ein Schüler zu diesem Zeitpunkt wechseln kann? Bei uns muss der Oberstufenkoordinator dazu sein OK geben und zusätzlich abgebender sowie aufnehmender Lehrer.


    Aus aktueller Erfahrung kommt mir das doch bekannt vor. Bei uns war ein Schüler, auch ein Wiederholer, 3 Semester (und davor auch schon) gefehlt hat ohne Ende. Ein Attest war jedoch immer da. Anderhalb Semester vor Abi wieder dasselbe Spiel. Die ihn unterrichtenden Kollegen wissen, dass er schwänzt, können ihm aber wegen der Atteste nichts. Der Junge ist dann zudem zu Schuljahresbeginn aus einem Abi relevanten Kurs raus, weil er "mit den Unterrichtsmethoden des Kollegen" nicht daccord war. (Zufällig kenne ich diesen Kollegen sehr gut und weiß, dass der echt inspirierenden Unterricht macht.) Nur hat dieser Kollege dann auch mal nicht die vom Schüler erwarteten Punkte rausgerückt. Tja, da geht man dann mal schnell in den Parallelkurs.....


    Nur so ein Gedanke... *g*


    Grüße
    Raket-O-Katz

  • Die Geschichte entwickelt sich.


    Version 1:


    Schüler XY war bei der Abgabe seiner Seminararbeit (BY) nicht anwesend. Mitschüler haben daraufhin seinen Laptop nach brauchbaren Infos durchforstet und alles ausgedruckt, was nach Seminararbeit aussah. Diese Freunde haben die "Arbeit" dann auch in der Schule abgeliefert (natürlich war da der offizielle Abgabezeitpunkt von 14:00 Uhr schon überschritten). ... Auch denke ich, dass die Unterschrift am Ende der Arbeit gefaked ist, da ja Schüler XY nicht in der Stadt war.

    Version 2:

    XY hatte angeblich an oder vor dem Abgabetag eine panische Episode. Wir wissen, dass er mit sich und der Welt massive Probleme hat, eine Behandlung hat XY bisher abgelehnt. Der Schüler hat also am Abgabetag seine Sachen gepackt und ist für zwei Wochen abgetaucht (auch die Eltern wussten nicht, wo der Junge war, haben aber auch sonst keinen Einfluss auf ihr Kind). Nach diesen zwei Wochen war er dann eben wieder da, und das kommentarlos. Zu einem Gespräch war er nicht bereit (keine Zeit!), eine Stellungnahme fehlt bis heute.

    Version 3:

    Was soll ich als Lehrer denn machen, wenn die Arbeit am Nachmittag persönlich beim Cheffe zu Hause abgegeben wurde und der sie auch persönlich akzeptiert hat. Obwohl Oberstufenbetreuer und ich uns vehement dagegen ausgesprochen haben, die Arbeit zu akzeptieren. Man hat sie mir übergeben und zwar mit dem Kommentar: "Schauen Sie doch mal, ob sie darauf ein paar(!!!) Pünktchen geben können!" Da war (und bin) ich einfach platt!

    Kann das noch eine stimmige Geschichte sein? Vielleicht wird in Version 4 noch enthüllt, dass der Schüler XY ein Verhältnis mit der Tochter des Schulleiters hat. Die Schmonzette ist durchaus noch ausbaufähig.

  • magister999: Das wiederspricht sich doch alles nicht. Der Schüler hat seine Sachen gepackt, ist abgetaucht, die Mitschüler haben dann eine Arbeit beim Chef zu Hause abgeliefert.


    ZUmidnerst die ersten beiden Dinge waren mir nach dem ersten Posting bereits klar.

  • Es stimmt aber, dass sich das eigentlich widerspricht, aber nur, wenn mans sprachlich sehr genau nimmt. Strenggenommen widerspricht "persönlich beim Schulleiter abgegeben" der Aussage "war nicht da" - wer nicht da ist, kann nix abgeben. Gemeint ist aber wohl "beim Schulleiter persönlich abgegeben" und der hat sie dann "persönlich entgegengenommen".

  • Hätte ich gewusst, dass ich hier alles detailliert schildern muss, hätte ich in meinem ersten Post sofort einen Essay verfasst. Dachte, dass ein paar Infobrocken ausreichen. Da habe ich mich wohl getäuscht. Ich denke immer noch, dass ich - auch zum Selbstschutz - nicht alle Infos preisgeben muss. Der Kern der Sache ist - so denke ich jedenfalls - klar geworden.


    Gruß,
    dorian123


    P.S. Nur so am Rande. Ein Laptop muss nicht zwangsläufig in der Schule stehen. Das Gerät kann man nämlich überallhin mitnehmen. Und jetzt kommt`s: auch nach Hause :idee:

  • Die Arbeit wurde in der Schule abgeliefert, und zwar von den Freunden.


    Da kann der gute Junge gerne am selben Tag abreisen und verschwinden, da hat er ja sowieso nix mit zu tun. ;)


    Weiterhin wurde die Arbeit nachmittags persönlich beim Cheffe zu Hause abgegeben ... Wo ist der Fehler? Es fehlt ja das Agens!! Also fährt die Sekretärin persönlich mit der gedruckten Arbeit nachmittags zum Cheffe nach Hause und bringt die Arbeit ihres Sohnes, der, wie magister999 bereits bemerkt hat, ein Verhältnis mit der Tochter der Schulleitung hat, vorbei. ;)

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