Lehrkräfte mit 'subkulturellem' Erscheinungsbild?

  • Das Erscheinungsbild einiger Lehrpersonen unserer Anstalt ist - vorsichtig formuliert - gewöhnungsbedürftig. Kinder fragen bisweilen, warum der Kollege A so merkwürdig riecht oder die Kollegin B stets eine knallrote Nase im Gesicht trägt. Wir selbst haben früher die Jacke unseres Lateinlehrers mit Kreide markiert, um den Waschzyklus zu ermitteln. Also: Auch hier gilt wie so oft, dass in der Schule vieles geht, was an anderer Stelle nicht geht. Mir selbst ist ein "authentischer Dark-Metall-Jünger" weit lieber als ein verwahrloster Alki.

    Mit dem Unterschied, dass deine Alki-kollegen krank sind und nicht anders können, was auf Goth/Punk/...-Leute wohl nicht zutrifft. Daher imo nicht vergleichbar.


    Ansonsten würde ich sagen, dass mit ein wenig Zurückhaltung an Schulen vieles möglich ist. Man muss ja nicht zwangsläufig auch im Beruf mit fettem Nasen-Bullenring, bodenlangem Ledermantel und Katzenaugenkontaktlinsen rumlaufen :D Liegt aber mit Sicherheit auch an der Umgebung... sprich.. in Hamburg eher als in Bayern, in der Großstadt eher als im Gebirgsdorf, wo man sowas noch nich gesehn hat.

  • Also als Emos bezeichnet man landläufig Jugendliche mit Frisuren, die an japanische Comics erinnern oder einfach auch nur etwas länger sind (meist nur das Pony). Emo steht als Abkürzung für "emotional", also tummeln sich da ursprünglich sehr emotionale Kids, die sehr viel Wert auf Gefühl legen, manchmal auch zur Selbstverletzung tendieren und hauptsächlich schwarze Kleidung tragen. Ein Wackenbändchen ist das Eintrittsband, welches man auf dem Wacken-Festival bekommt und als Einlassband bzw. Aufenthaltserlaubnis fungiert. Es ist verplompt und hat einen gewissen Kultstatus. Das Wacken Open Air ist ein Metal-Festival, welches in dem kleinen Dorf Wacken in SH stattfindet, also mitten im Nirgendwo.

  • Ich kann das Wort "authentisch" nicht mehr hören!!!!!


    In nahezu allen Jobs gibt es sowas wie eine Arbeitskleidung. Weder ein Monteur noch ein Banker läuft in seiner Freizeit so rum wie im Job. Ich finde, Lehrer geben ein schlechtes Beispiel ab, wenn sie meinen, dass solche Regeln für sie nicht gelten. Und manche meinen gar, die Schule wäre eine Bühne für ihr ach so kreatives Outfit :wacko:

    • Offizieller Beitrag

    Um es mit deinen Worten zu sagen: Ich kann das Wort "schlechtes Beispiel" nicht mehr hören. ;)


    Als Lehrer gibt es keine definierte Arbeitskleidung. Man kann dort also so rumlaufen, wie man möchte. Aber nicht, weil die Schule eine Bühne ist, sondern im Gegenteil, weil die Schule das Leben ist. Und man muss sich nicht verkleiden, um am Leben teilzunehmen.


    kl. gr. Frosch

  • Um es mit deinen Worten zu sagen: Ich kann das Wort "schlechtes Beispiel" nicht mehr hören. ;)


    Als Lehrer gibt es keine definierte Arbeitskleidung. Man kann dort also so rumlaufen, wie man möchte. Aber nicht, weil die Schule eine Bühne ist, sondern im Gegenteil, weil die Schule das Leben ist. Und man muss sich nicht verkleiden, um am Leben teilzunehmen.


    kl. gr. Frosch


    Ich tippe an meinen Zylinder und küre diese Sätze zu meinen persönlichen 'klügsten Sätzen des Tages'.

    • Offizieller Beitrag

    Um es mit deinen Worten zu sagen: Ich kann das Wort "schlechtes Beispiel" nicht mehr hören. ;)


    Als Lehrer gibt es keine definierte Arbeitskleidung. Man kann dort also so rumlaufen, wie man möchte. Aber nicht, weil die Schule eine Bühne ist, sondern im Gegenteil, weil die Schule das Leben ist. Und man muss sich nicht verkleiden, um am Leben teilzunehmen.


    kl. gr. Frosch


    Hier im Forum fehlt definitiv der "Like-Button" ;)

  • Bei aller Liberalität:


    Ich bin der festen Überzeugung, dass wir die Schule als ernsthaften Arbeitsplatz betrachten sollten und dass sich jede Lehrkraft - unabhängig von privaten Faibles - hier zurückhaltend und einem gesellschaftlichen Konsens der Seriosität entsprechend kleiden sollte. Es geht mir da gar nicht nur um den unmittelbaren Eindruck auf die Schüler im Unterricht, sondern z.B. auch um das Bild, das eine Schule nach außen vermittelt. Das mag manchem hier egal sein (kümmert mich doch nicht, wenn die Weltsicht der anderen so beschränkt ist), der Schulleitung ist es das in der Regel nicht.


    Klingt konservativ? Oh ja, natürlich. Und dazu stehe ich auch. Nach meiner Meinung haben z.B. kurze Hosen an Lehrern in der Schule nichts verloren. So heiß kann es gar nicht werden, dass man es in einer leichten Stoffhose nicht aushält. Genauso wie offene Schuhe (Typ "Jesus-Latschen") bei Männern oder gar barfuß in Sandalen ein absolutes No-Go sind.


    Aber irgendwo zwischen Gothik-Outfit und http://www.schloss-neubeuern.de/includes…ng_A-Z_web1.pdf wird sich doch ein Mittelweg finden lassen, oder?

  • Um es mit deinen Worten zu sagen: Ich kann das Wort "schlechtes Beispiel" nicht mehr hören. ;)


    Als Lehrer gibt es keine definierte Arbeitskleidung. Man kann dort also so rumlaufen, wie man möchte. Aber nicht, weil die Schule eine Bühne ist, sondern im Gegenteil, weil die Schule das Leben ist. Und man muss sich nicht verkleiden, um am Leben teilzunehmen.


    LIKE!!!!

  • Klingt konservativ? Oh ja, natürlich. Und dazu stehe ich auch. Nach meiner Meinung haben z.B. kurze Hosen an Lehrern in der Schule nichts verloren. So heiß kann es gar nicht werden, dass man es in einer leichten Stoffhose nicht aushält. Genauso wie offene Schuhe oder gar barfuß in Sandalen ein absolutes No-Go ist.


    Dann sag ich zu dir mal LIKE. Sehe ich genauso.


  • Als Lehrer gibt es keine definierte Arbeitskleidung. Man kann dort also so rumlaufen, wie man möchte.


    Der erste Satz ist wohl richtig der zweite jedoch nicht unbedingt zwingende Folgerung.
    Lehrer haben viele Freiheiten, wie man damit umgeht, muss dann jeder selbst entscheiden. Ich will ja auch niemandem vorschreiben, wie er rumzulaufen hat, es gibt nur in meinen Augen gute Gründe zwischen Freizeit und Arbeit zu trennen und das auch dadurch zu zeigen, dass man in der Schule nicht unbedingt in besonders "Privaten"-Outfits (sei es nun die volle Gothik-Montur oder Schlabber-Pulli mit kurzer Hose, Sandalen und braunen Socken) rumläuft.
    Und sein wir mal ganz ehrlich: die Tatsache, dass ein nicht unerheblicher Teil der Lehrer rumläuft wie gerade von der Parkbank gefallen, hat nichts mit Autentizität, Subkultur oder bewusster Toleranzvermittlung zu tun sondern ist schlicht Bequemlichkeit und Schlonzigkeit geschuldet. Und viele dieser Kollegen legen die gleiche Scheiß-Egal-Einstellung, die sie ihrer äußeren Erscheinung gegenüber haben auch in vielen anderen Bereichen ihrer beruflichen Tätigkeit zu Grunde. Das ist aber eine andere Baustelle als das Thema "Subkultur-Outfit".


    Aber nicht, weil die Schule eine Bühne ist, sondern im Gegenteil, weil die Schule das Leben ist.


    Das finde ich ein bischen überhöhend.

    • Offizieller Beitrag

    Ähm, ich bin normalerweise die letzte, die einem schönen Gekabbel aus dem Weg geht, aber ich habe in diesem Fall den Eindruck, dass über etwas gestritten wird, bei dem wir alle eigentlich der gleichen Meinung sind. Keiner geht in voller Goth-Montur in die Schule (davon gehe ich mal aus), alle legen aber Wert auf ordentliche und saubere Kleidung. In dem Fall einiger Schreiber halt größtenteils in schwarz.
    Da spricht doch nichts dagegen. Und wenn dann halt ein Festivalbändchen am Arm rausguckt, so what.
    Übrigens finde ich die Kollegin mit dem Grasgrün-Tick farblich vieeel anstrengender :)

  • Wir streiten doch gar nicht ;) Nur "rumlaufen, wie man will" ist eben meiner Meinung nach übertrieben. Für mich müssen auch gewisse Grundregeln eingehalten sein, wie Sauberkeit und eine gewisse Zurückhaltung in der Körperbetonung. Eine meiner Kolleginnen trägt tiefe Ausschnitte, durchsichtige Blusen und einen Stringtanga, den man sieht, wenn sie sich setzt. In der Schülerzeitung und den Abibüchern hat sie ihren Ruf diesbezüglich weg.
    Gerade wenn man mit männlichen 13er Schülern zu tun hat, finde ich so eine offene Art des "Sexy-Seins" völlig fehl am Platz.

  • Wir streiten doch gar nicht ;) Nur "rumlaufen, wie man will" ist eben meiner Meinung nach übertrieben. Für mich müssen auch gewisse Grundregeln eingehalten sein, wie Sauberkeit und eine gewisse Zurückhaltung in der Körperbetonung. Eine meiner Kolleginnen trägt tiefe Ausschnitte, durchsichtige Blusen und einen Stringtanga, den man sieht, wenn sie sich setzt. In der Schülerzeitung und den Abibüchern hat sie ihren Ruf diesbezüglich weg.
    Gerade wenn man mit männlichen 13er Schülern zu tun hat, finde ich so eine offene Art des "Sexy-Seins" völlig fehl am Platz.

    Sexyness ist aber noch keine Subkultur, oder? :whistling:

  • Ich bin der festen Überzeugung, dass wir die Schule als ernsthaften Arbeitsplatz betrachten sollten und dass sich jede Lehrkraft - unabhängig von privaten Faibles - hier zurückhaltend und einem gesellschaftlichen Konsens der Seriosität entsprechend kleiden sollte.

    Ein ernsthafter Arbeitsplatz stellt mir genug Kopien zur Verfügung, hat die Chemikalien und Gerätschaften vorrätig (oder erlaubt mir zumindest diese auf Firmenkosten zu bestellen), welche ich benötige um halbwegs adäquate Experimente durchzuführen, bezahlt mir Fortbildungen inkl. Anfahrt und tollem Hotel, hat eine Sitzgelegenheit mit ausreichend Platz und Ruhe, damit ich ordentlich arbeiten kann, hat keinen Schimmel in den Fachräumen und tausend millionen andere Dinge, die in der Wirtschaft im popeligsten Büro nicht fehlen würden.
    Wenn diese seriösen, angemessenen Bedingungen vorherrschen, können wir gerne von einem Zwang zur seriösen Kleidung sprechen und von Vorbildfunktion sprechen.


    Unabhängig davon kleide ich mich trotzdem gerne beim Herrenaustatter ein, auch wenn das kleine Refgehalt wohl dadurch ein wenig strapaziert werden wird. Ich mache das aber nur, weil es mir persönlich um meine Erscheinung geht und ich mir so gefalle! Nicht aber, weil man es von mir verlangen kann. Ist ja auch irgendwie witzig, in manchen Räumen bröckelt der Putz, die Stühle sind schäbig wie sonstwas, aber ich müsste mein privates Geld gezwungenermaßen für feinste Klamotten ausgeben um Vorbild zu sein? Ein strahlendes Vorbild innerhalb maroder, schlecht ausgestatteter Schulen. (Vllt ist es aber auch nur in Stuttgart so schlimm mit dem Budget für Schulen, keine Ahnung, in Tübingen wars zumindest besser, aber das war auch kein normales Gym)


    Ich kann deshalb jeden verstehen, der sich im Lehrerjob kleidungsmässig auslebt. Der Biolehrer in Ökolatschen ist z.B. für mich vollkommen okay, wenn die Person das eben für sich entscheidet.
    Vielleicht könnte man noch unterscheiden zwischen normalem Lehrer und der Schulleitung. Bei dieser sind die äußeren Bedingungen natürlich auch ein bisschen anders und da könnte man einen Zwang schon eher rechtfertigen.

    Einmal editiert, zuletzt von Silicium ()

  • Da lob ich mir die britische Situation: Schüler in Uniform bedeutet Dresscode für Lehrer. Für Männer heißt das mindestens Anzug, am Besten mit Krawatte, und für Frauen Hosenanzug/Kostüm oder mindestens Stoffhose/mind. knielanger Rock plus einfarbiges Oberteil. So trägt jeder "Arbeitskleidung", was bei einigen meiner Lehrer doch wünschenswert gewesen wäre...

  • Zitat Silicium :

    Zitat

    Ist ja auch irgendwie
    witzig, in manchem Räumen bröckelt der Putz, die Stühle sind schäbig wie
    sonstwas, aber ich müsste mein privates Geld gezwungenermaßen für
    feinste Klamotten ausgeben um Vorbild zu sein? Ein strahlendes Vorbild
    innerhalb maroder, schlecht ausgestatteter Schulen. (

    Du hast ja im Prinzip Recht, geehrter Silicium ! So schlecht kann man sich als Lehrer nicht kleiden, dass es den baulichen und leistungsmäßigen Ist-Stand in Deutschlands Schulen wiederspiegeln könnte. Da muss natürlich noch sehr viel getan werden, was aber nicht geschehen wird. Und ich bin sowieso der Meinung, dass wir von unserer Dienststelle zusätzlich Bekleidungsgeld erhalten sollten. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    • Offizieller Beitrag

    Da lob ich mir die britische Situation: Schüler in Uniform bedeutet Dresscode für Lehrer. Für Männer heißt das mindestens Anzug, am Besten mit Krawatte, und für Frauen Hosenanzug/Kostüm oder mindestens Stoffhose/mind. knielanger Rock plus einfarbiges Oberteil. So trägt jeder "Arbeitskleidung", was bei einigen meiner Lehrer doch wünschenswert gewesen wäre...


    Dann htte ich aber auch gerne eine Uniform ... am liebsten Fleckentarn, das war richtig bequem und ich musste mir nie Gedanken machen, wach ich anziehe ;)

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