Bereitschaftsdienst

  • Wir (NRW) haben letzte Woche mitgeteilt bekommen, dass bei uns eine Vertretungsbereitschaft eingerichtet werden soll.
    Jeden Tag muss jemand, der nicht zur 1. Stunde hat, trotzdem kommen, für den Fall, dass es spontane Ausfälle gibt.
    Bezahlt werden soll das nur, wenn die magische Grenze der 4 V-Stunden im Monat erreicht ist, eine Aufrechnung mit z.B. Pausenaufsicht soll nicht stattfinden. Wenn niemand ausfällt, ist man im doppelten Sinne umsonst gekommen.


    Gibt es Erfahrungen mit solchen Modellen? Bitte keine gut gemeinten Ratschläge, dass wir die Zeit zur Vorbereitung nutzen können ;)

  • Das ist bei uns auch völlig üblich und nennt sich "Präsenz". Wir handhaben es so, dass eine Präsenz wie eine Aufsicht behandelt wird. Bei der Anfangskonferenz gibt es einen Plan mit Aufsichten und Präsenzen, in den sich jeder Lehrer je nach Stundenzahl 2-3 Mal eintragen muss.


    Gerade bei den jüngeren Kollegen sind die Präsenzen eigentlich ganz begehrt, weil dadurch die Grenze von 4+ Vertretungen im Monat eigentlich immer überschritten wird und so ein kleines Gehaltsplus zusammenkommt.

  • Oh, wie übel... Was sagt die GEW dazu? Ich finde das höchst bedenklich und denke, das geht über die Beamtenpflicht hinaus.
    Ich verstehe auch gar nicht, dass direkt eine positive Stimme dazu kam.

  • Wieso geht das über eine Beamten oder Beschäftigtenpflicht hinaus??


    Bei uns ist Bereitschaftsdienst (bei einem großem Kollegium 1X die Woche) auch eine Selbstverständlichkeit. Schließlich sollte bei plötzlichen Erkrankungen v.a. in der 1. Stunde ja jemand Aufsicht machen können. Bei Bereitschaft kann man i.d.R. davon ausgehen, dass man eine Vertretung übernehmen muss - ist ja besser, wenn man darauf vorbereitet ist, als wenn es plötzlich kommt. So kann man sich drauf einstellen: ich hab z.B. Montag in der 3. Bereitschaft (1+2 und 5+6. Stunde regulären Unterricht) - und da mache ich dann in der Regel Vertretung.


    Ist doch alles kein Problem - oder?

  • ich hab z.B. Montag in der 3. Bereitschaft (1+2 und 5+6. Stunde regulären Unterricht) - und da mache ich dann in der Regel Vertretung.


    Ist doch alles kein Problem - oder?


    naja, das sehe ich etwas anders.
    wenn man "bereitschaft" hat in einer stunde wo man eh im lehrerzimmer "rumhängt" ist das etwas anderes, als wenn ich extra zur 1. stunde kommen muss.
    bei uns an der gesamtschule gab es sowas auch.. wurde ganz anders verrechnet.
    das waren stunden die bei dem jeweiligen lehrer fest im stundenplan eingerechnet wurden und mit 1/2 stunde gerechnet wurden.
    bei uns waren die ersten beiden stunden an jedem tag von einem lehrer "besetzt", der quasi alle schüler in der pausenhalle beaufsichtigen musste deren stunden morgen ausfielen aus spontanen krankheitsfällen.
    bei einem fast 100 köpfigen kollegium war das natürlich immer der fall.
    da man für diese stunden nichts vorbereiten muss zählten sie wei gesagt zur hälfte.


    lg

  • Werden die Grundsätze des Vertretungskonzeptes nicht von der Lehrerkonferenz beschlossen? Dann könnt ihr euch doch an eurer Schule in einer Arbeitsgruppe oder dergleichen damit beschäftigen und eine für euch gute Möglichkeit finden. So wie ich das lese wird hier ja über die Köpfe des Kollegiums hinwegentschieden und das auch noch mitten im Schuljahr.


    Grüße
    Peter

  • Hallo,
    wir haben seit Jahrzehnten (!) ein völlig anderes Konzept, das von Eltern und Lehrern gleichermaßen getragen wird:
    Schulbeginn 7.40 Uhr. Im Krankheitsfall ist man verpflichtet, um ca. 6.50 Uhr in der Schule anzurufen, einer der drei Stundenplanmacher ist anwesend und setzt eine Telefonkette in Gang, die die Schüler benachrichtigt. Wir haben also keinen Bereitschaftsdienst. Vertretungen gibt es nur in Ausnahmefällen und in Kl. 5, ansonsten werden die Stunden nur umgeschichtet oder fallen schlicht aus. Wie gesagt, das wird auch von den Eltern getragen. So komme ich pro Jahr auf vielleicht 4-5 Vertretungsstunden.
    System zur Nachahmung empfohlen.
    Ciao

    • Offizieller Beitrag

    Schulbeginn 7.40 Uhr. Im Krankheitsfall ist man verpflichtet, um ca. 6.50 Uhr in der Schule anzurufen, einer der drei Stundenplanmacher ist anwesend und setzt eine Telefonkette in Gang, die die Schüler benachrichtigt.


    Habt ihr keine Schüler, die eh zur 1. Stunde mit dem Bus kommen müssen und gegen 7 Uhr schon längst darin sitzen ?

  • Hallo,

    Zitat

    und gegen 7 Uhr schon längst darin sitzen ?


    Nur als Ausnahme. Wir gehen davon aus, dass alle Schüler bis 7 Uhr Bescheid wissen, oft aber sitzen dann ein paar zur ersten Stunde im Aufenthaltsraum. Die haben an diesem Tag dann zum ersten Mal ihre Hausis komplett gemacht ^^ . Wegen einer solchen Hohlstunde regt sich da niemand auf. Wie gesagt, das System ist über Jahrzehnte so gewachsen, für niemanden ein Problem.
    Ciao

  • Wir haben auch Lehrkräfte, die einmal in der Woche morgens Bereitschaft haben. Wer eine Bereitschaft hat, muss regulär keine Pausenaufsicht machen (es sei denn ein Kollege, der Pausenaufsicht hat ist erkrankt und man vertritt ihn). Zwar muss man dann extra zur 1. Std kommen, aber wenn man keine Vertretung hat, kann man die Zeit z.B. sinnvoll zum Kopieren, Experimentieren etc. nutzen.

  • Die haben an diesem Tag dann zum ersten Mal ihre Hausis komplett gemacht ^^

    Wenn man eben viel Zeit hat morgens, weil man eh schon da ist, kann man als Schüler auch während des Plauderns mit seinen Freunden praktischerweise nebenher ein wenig deren Hausis abschreiben. :thumbup:

  • Hallo,
    wir haben seit Jahrzehnten (!) ein völlig anderes Konzept, das von Eltern und Lehrern gleichermaßen getragen wird:
    Schulbeginn 7.40 Uhr. Im Krankheitsfall ist man verpflichtet, um ca. 6.50 Uhr in der Schule anzurufen, einer der drei Stundenplanmacher ist anwesend und setzt eine Telefonkette in Gang, die die Schüler benachrichtigt. Wir haben also keinen Bereitschaftsdienst. Vertretungen gibt es nur in Ausnahmefällen und in Kl. 5, ansonsten werden die Stunden nur umgeschichtet oder fallen schlicht aus. Wie gesagt, das wird auch von den Eltern getragen. So komme ich pro Jahr auf vielleicht 4-5 Vertretungsstunden.
    System zur Nachahmung empfohlen.
    Ciao


    Bei uns darf kein regulärer Unterricht ausfallen. Wir sind verpflichtet, die Schüler von 8.00 bis 13.00 Uhr in der Schule zu unterrichten/beaufsichtigen (zumindest das Angebot muss immer da sein). Egal ob nach Theaterbesuchen, vor Ferien, bei ausgefallenen Heizungen, "Schneefrei" und bei Krankheit eben auch. Bei uns hat auch jeder eine Vertretungsstunde fest eingeplant (da meine noch nie die 1. Stunde war, hab ich mir da allerdings noch nie wirklich Gedanken drüber gemacht). Das klappt im Prinzip ziemlich gut, wenn 1 Kollege krank ist. Bei 4 oder 5 ist dann natürlich eh alles vorbei. Dann werden Klassen aufgeteilt oder man hat auch mal zwei Klassen in der Sporthalle.


    7.40 Uhr Schulstart? Oh hilfe, das wäre keine Schule für mich. ;)

  • Wie oft muss denn der einzelne (Vollzeit)Lehrer bei euch pro Woche oder Monat antreten obvwohl er keinen offiziellen Unterricht hätte?
    Bei einer Stunde kann man ganz gut planen und weiß vielleicht auch, dass man NUR da vertreten muss. Das fände ich dann sogar praktisch. Falls es aber mehr ist, würde ich mich an den Personalrat o.ä. zu wenden.
    Lehrer haben eben nicht alle ein Büro oder "eigenes" Klassenzimmer wo sie immer arbeiten können. Schon gar nicht an weiterführenden Schulen...


    Viel Erfolg
    Gruß
    Anna

  • Hallo!


    Bei uns ist das mit dieser Bereitschaft so geregelt, dass zunächst im Vertretungsplan eine Aufsicht im Aufenthaltsraum eingetragen wird, die bei der 45'-Ausführung nur 30' bezahlt wird. Diese Reserve im Aufenthaltsraum wird genutzt falls ein/e Kollege/in krank werden sollte.


    LG


    Dodo

    • Offizieller Beitrag

    Wir haben auch schon sehr lange die Präsenz und bei uns kann man sich die Stunde in der man Präsenz haben will, in der Regel selbst aussuchen. Geht so: Am Schuljahresanfang erhält man seinen Stundenplan mit Freistunden. In die Freistunden trägt man dann seinen Sprechstunden und seinen Präsenzwunsch ein. Meist können die Stundenplanmacher die Wünsche dann tatsächlich berücksichtigen. Übrigens werden Präsenzen bei uns doppelt gesetzt. Kann einer nicht, springt der nächste ein. Ist eigentlich gar kein Thema.

  • Zitat

    Stundenplanmacher


    Ein schöner Ausdruck für Schulleitung oder Koordinatoren. :klatsch:


    LG


    Dodo

  • Unser Präsenzstundenmodell ist ebenfalls mit den Aufsichten verbunden - jeder Kollege hat ein oder zwei Aufsichten, z.B. in der großen Pause. Manche haben statt einer solchen Aufsicht eine Präsenzstunde, z.B. Mittwoch, 1. Stunde.
    Die anderen (Vertretungs-)Stunden, also außerhalb der ersten Stunde, werden durch Kollegen abgedeckt, die in dieser Stunden eine Hohlstunde hätten.

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