Siliciums Meinung zu den Geisteswissenschaften (offtopic aus "Wozu Bachelor im Lehramt?")

    • Offizieller Beitrag


    Mir ist nicht bekannt, dass Ingenieure oder Naturwissenschaftler Banken und Firmen regelmäßig gegen die Wand fahren.


    Es gibt jede Menge Ingenieure, die Ihr Firmen an die Wand fahren, sobald diese groß genug werden, dass sie einer kaufmännsichen Führung bedürfen. Und natürlich haben Ingenieure und Naturwissenschaftler schon einen Anteil daran, wenn Industrieunternehmen z.B. Innovationen nicht schnell genug umsetzen und so aus dem geschäft gedrängt werden.


    Zitat


    Ebenso wenig ist mir bekannt, dass Ingenieure bzw. Naturwissenschaftler die Finanzkrise verursacht hätten.


    Der Vergleich hinkt natürlich. Es gibt auch sehr wenige Wirtschaftswissenschaftler, die eine Brücke bauen, die dann einstürzt, genauso wenig, wie z.B. es nur sehr selten vorkommen dürfte, dass Soziologen ärztliche Kunstfehler begehen.


    Zitat

    Im übrigen wird oft und zurecht zwischen Finanz- und Realwirtschaft unterschieden. Wenn also Finanzwirtschaft nicht real ist sollte ihr auch eine entsprechendn geringe Bedeutung (und damit Wirkung und Gefählrlichkeit) zugewiesen werden.


    Und hiermit bestätigst Du genau meine Aussage. Man hat etwas Halbwissen (wenn überhaupt), hällt sich aber für den großen Wirtschaftsspezialisten. (Und mal rein fachlich: Die Trennung in Finanz- und Realwirtschaft ist blödsinnig, da die eine ohne die andere nicht funktioniert).

  • Zitat

    Und hiermit bestätigst Du genau meine Aussage. Man hat etwas Halbwissen (wenn überhaupt), hällt sich aber für den großen Wirtschaftsspezialisten.


    1. Habe ich nie behauptet, dass ich weiß, wie man die Wirtschafts -bzw. Finanzkrise in Griff kriegt. Ich hinterfrage das ein- oder andere aber.
    2. Man muß kein guter Koch sein, um festzustellen, dass ein Essen schlecht ist.
    3. Zeigt die gegenwärtige Krise doch sehr deutlich, dass die Modelle der Wirtschaftler eben nicht gut funktionieren. Mein Handy zeigt mir dagegen sehr deutlich, dass die Modelle der Physik bzw. ihrer konkreten Anwendung Nachrichtentechnik, sehr gut funktionieren und bei Nicht-Funktion (was durchaus auch mal vorkommt, niemand ist fehlerfrei) zumindest nicht Menschen um ihre Lebenschancen bringt.


    Zitat

    Es gibt jede Menge Ingenieure, die Ihr Firmen an die Wand fahren, sobald diese groß genug werden, dass sie einer kaufmännsichen Führung bedürfen.


    Und weil die Kaufleute keine Ahnung von der Ingenieurstätigkeit haben bedürfen die Ingenieure der Führung durch die Kaufleute?!?!


    Zitat

    Und natürlich haben Ingenieure und Naturwissenschaftler schon einen Anteil daran, wenn Industrieunternehmen z.B. Innovationen nicht schnell genug umsetzen und so aus dem geschäft gedrängt werden.


    Nun, um Early Adoptors zu bedienen reicht es sicherlich eine 60%-Lösung innovativ und schnell am Markt zu platzieren (um dann durch bessere Produkte verdrängt zu werden).
    Ich hingegenen, und hoffentlich viele andere auch, erwarte für 100% Preis auch 100% Produkt.


    Grüße
    Steffen

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

    2 Mal editiert, zuletzt von SteffdA ()

  • Und weil die Kaufleute keine Ahnung von der Ingenieurstätigkeit haben bedürfen die Ingenieure der Führung durch die Kaufleute?!?!


    Man nennt dies Arbeitsteilung.


    Du willst uns aber nicht weismachen, dass Ingenieure und Nachrichtentechniker unfehlbar seien (bis auf kleine menschliche Versagen). Absurder geht es kaum.


    Ich empfehle den Wikipedia-Artikel zu Programmfehlern: Selbstverständlich gefährden Fehler von Ingenieuren, Naturwissenschaftlern, Informatikern ... die Menschheit. Hallo? Noch nie was von Tschernobyl gehört?


    Ehrlich gesagt, so eine Diskussion finde ich ... hm ... unwürdig. Lehrer sollten doch eine etwas differenziertere Sicht auf die Welt haben.

  • Zitat

    Du willst uns aber nicht weismachen, dass Ingenieure und Nachrichtentechniker unfehlbar seien (bis auf kleine menschliche Versagen).


    Das habe ich an keiner Stelle behauptet.


    Zitat

    Selbstverständlich gefährden Fehler von Ingenieuren, Naturwissenschaftlern, Informatikern ... die Menschheit. Hallo? Noch nie was von Tschernobyl gehört?


    Tschernobyl? Deutschland? 30km Sperrzone? Menschheit gefährdet?
    Schon mal was von Relation gehört?
    Ich habe im übrigen auch nie behauptet, dass technische Errungenschaften per se ungefährlich wären.


    Zitat

    Ehrlich gesagt, so eine Diskussion finde ich ... hm ... unwürdig. Lehrer sollten doch eine etwas differenziertere Sicht auf die Welt haben.


    Meine Sicht ist genau so differenziert, wie der Wirtschaftler, die mir erzählen, wie ich als Ingenieur zu arbeiten habe bzw. hatte.

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  • Polemisches zur Intellektualität von gewissen Fachbereichen:
    Die Wahrscheinlichkeit, unter Mathe-Physik-Lehrern Exemplare anzutreffen, die geistig nicht zu Höhenflügen in der Lage sind, einen beschränkten Horizont haben, im Leben und fachlich auf Schema-F-Lösungen beharren und bieder-bodenständig-spießig sind, ist meiner bisherigen Erfahrung nach deutlich höher als bei Lehrern mit anderen Fachkombis - ein Vorurteil, ja, aber durch Beobachtung oft, nicht immer (!) bestätigt. Bei manchen frage ich mich echt, wie die so ein intellektuell anspruchsvolles Studium durchgehalten haben. Könnte es nicht auch deshalb sein, weil ein Lehramtsstudium in diesem Fächern gar nicht soooo herausfordernd sein muss???

  • Zitat

    Könnte es nicht auch deshalb sein, weil ein Lehramtsstudium in diesem Fächern gar nicht soooo herausfordernd sein muss???


    Das kann ich weder bestätigen, noch widerlegen. Von den Lehrern im naturwissenschaftlichen-technischn Bereich, die ich in eigener Schulzeit erlebt habe, kann ich das nicht behaupten.
    Ich selbst habe Nachrichtentechnik studiert und bin dann über ein Aufbaustudium Lehrer geworden. Insofern kann ich obige Aussage/Frage auch nicht bestätigen.

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  • Zitat

    ...unter Mathe-Physik-Lehrern Exemplare anzutreffen, die geistig nicht zu Höhenflügen in der Lage sind...


    Nun Lehrer, Forscher und Entwickler sind unterschiedliche Berufe. Ich denke, das ist nicht zufällig so.

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  • Da gewünscht die weitere Diskussion hierzu in diesem Thread!


    Das überrascht mich tatsächlich, in Chemie wäre das umnöglich. Wenn ich allein für einen reinen Chemie - Bachelor 40 SWS habe und einen großen Teil davon im Labor bin, dann kann ich nicht gleichzeitig beispielsweise in Biologie oder Physik im Labor stehen und den ganzen Inhalt von deren 40 SWS abarbeiten. Um überhaupt zwei Naturwissenschaften studieren zu können als Lehrämtler sind die Studiengänge im Umfang gegenüber dem reinen Studium reduziert. Alles andere ist schier unmöglich!


    Dass man (angeblich) gleichzeitig im vollem Umfang zwei Sprachen studieren kann ohne inhaltliche Abstriche zu machen und zusätzlich noch Erziehungswissenschaft unter bringen kann ist schon etwas, was man einfach mal so stehen lassen kann. Das sagt dann ja auch etwas über das Niveau aus.


    Ob man es aber tatsächlich in zwei Geisteswissenschaftlichen-Fächern dann auf das hohe Niveau derjenigen, die das reine Fach studieren bringt, beziehungsweise, so wie Du schreibst, sogar noch mehr von einem abverlangt wird in den Prüfungen, klingt für mich ein wenig überschätzt. Ich glaube Du würdest gerne von Dir behaupten Du wärest philosophisch so gebildet wie ein reiner Philosophie Student, hab ich recht? Dir fällt es unmöglich zu akzeptieren, dass Du da eben als Lehrämtler inhaltlich Abstriche machen musst, mal jemand inhaltlich tiefer geht als Du.
    Allein schon die Zeit, in der Du für dein 2. Fach etwas tun musst, hat der reine Philosophie Student zur Verfügung um sich tiefer in die Materie einzuarbeiten als Du. Es sei denn er sitzt parallel zu Deinem 2. Fach herum und dreht Däumchen, aber ich glaube die reinen Philosophie Studenten würden aufschreien und sagen, dass sie im selben zeitlichen Umfang wie Du mit 2 Fächern, sich mit ihrer Philosophie beschäftigen!



    Ich kann ja verstehen, dass Du Dich gegenüber der Physik nicht schlechter verkaufen möchtest!
    Aber, dass Du jetzt auch noch der Meinung bist mit zwei verschiedenen Fächern + Erziehungswissenschaft in jedem Fach auch noch inhaltlich gleichwertig und in Prüfungen sogar noch stärker gefordert zu sein, als jeder, der diese Fächer fulltime und total spezialisert auf nur diese Fächer studiert ist aus meiner Sicht, nimms mir nicht übel, ein bisschen eine Größenphantasie.



    Selbst ich, der viel von sich hält, gibt unumwunden dazu, dass ich gar nicht so viel in Chemie wissen kann wie jemand, der eben NUR Chemie studiert! Aber vielleicht ist es in Geisteswissenschaften auch anders, dass da einfach gar nicht so viele Dinge mehr zu lernen sind für die reinen Studenten.


    Jetzt nur ein Spaß:
    Das würde erklären, warum bei uns die Geisteswissenschafts-Bachelor im Sommer auf der mit Kuhblumen gelben Wiese vor unseren Laboren liegen und anscheinend vorlesungsfrei haben, während die Chemie-Bachelor drinnen stehen und synthetisieren.
    Selbiges gilt übrigens für Mediziner. Der Mediziner geht im dunklen zu Uni und verlässt diese, wenn es dunkel ist. Meine ehemalige WG Mitbewohnerin Anglistik hat ein paar Vorlesungen, danach ist sie zuhaus. Klar muss sie auch was zuhause tun. Aber anscheinend hat man bei Geisteswissenschaften mehr Zeit? So viel Zeit, dass man 2 Fächer vollwertig studieren kann?
    Das wirft imho kein gutes Licht auf die reinen Sprachstudenten, denn ein Lehrämtler leistet demnach mehr als das Doppelte von ihnen! Das würde ich über einen reinen Chemiestudenten nie sagen können, der geht inhaltlich eben viel tiefer.


    Mal eine ganz ehrliche Frage, glaubst Du, dass Du in Deinen Fächern inhaltlich genauso viel lernst, wie jemand, der dieses Fach als einziges Fach studiert? Das würde mich mal intessieren, ob es in Deiner Welt etwas gibt, wo Du mal nicht zur Spitzengruppe gehörst. Dieses Höhenflugdenken wird mir ja immer vorgeworfen, aber ich würde nie sagen, dass ich genauso viel in Physik leisten muss wie ein reiner Physikstudent!

    2 Mal editiert, zuletzt von Silicium ()

  • Ganz ehrlich, über meine Chemiekenntnisse und über Deine Philosophiekenntnisse kann ein reiner Chemiker beziehungsweise ein reiner Philosoph nur müde lächeln! Damit muss man sich abfinden!
    Wäre doch irgendwie ein bisschen komisch wenn Lehrer in zwei Fächern auf dem Niveau von reinen Absolventen wären. :wacko:

  • Ich kann ja verstehen, dass Du Dich gegenüber der Physik nicht schlechter verkaufen möchtest. Aber, dass Du jetzt auch noch der Meinung bist mit zwei verschiedenen Fächern + Erziehungswissenschaft in jedem Fach auch noch inhaltlich gleichwertig und in Prüfungen sogar noch stärker gefordert zu sein, als jeder, der diese Fächer fulltime und total spezialisert auf nur diese Fächer studiert ist aus meiner Sicht, nimms mir nicht übel, ein bisschen eine Größenphantasie.


    Selbst ich, der viel von sich hält, gibt unumwunden dazu, dass man gar nicht so viel in Chemie wissen kann wie jemand, der eben NUR Chemie studiert! Aber vielleicht ist es in Geisteswissenschaften auch anders, dass da einfach gar nicht so viele Dinge mehr zu lernen sind für die reinen Studenten.
    Das würde erklären, warum bei uns die Geisteswissenschafts-Bachelor im Sommer auf der mit Kuhblumen gelben Wiese vor unseren Laboren liegen und anscheinend vorlesungsfrei haben, während die Chemie-Bachelor drinnen stehen und synthetisieren.
    Selbiges gilt übrigens für Mediziner. Der Mediziner geht im dunklen zu Uni und verlässt diese, wenn es dunkel ist. Meine ehemalige WG Mitbewohnerin Anglistik hat ein paar Vorlesungen, danach ist sie zuhaus. Klar muss sie auch was zuhause tun. Aber anscheinend hat man bei Geisteswissenschaften mehr Zeit? So viel Zeit, dass man 2 Fächer vollwertig studieren kann?

    Nur ganz kurz, weil ich fürchte, dass wir hier im Forum deine mangelnde Allgemeinbildung nicht zufriedenstellend kompensieren können:

    • Was du für "überschätzt" oder gar für "Größenwahn" hältst, ist eher ein Problem deiner Wahrnehmung. Was ich geschrieben habe, lässt sich leicht anhand der Studien- und Prüfungsordnungen der Fächer verifizieren, das müssen wir hier gar nicht diskutieren. Da schlage ich vor: Wenn es dich brennend interessiert, lies es halt mal nach.
    • Was die Organisation des Studiums angeht, so scheinen die Naturwissenschaften eher "verschult" zu sein als die Geisteswissenschaften: die Studienschwerpunkte konnten – zumindest früher – freier gewählt werden. Entsprechend frei ist die Zeiteinteilung. Vermutlich liegt hier die Quelle deiner Missverständnisse. Deine Beobachtung von "Kuhblumen" und "Wiesen" verweist jedenfalls wieder auf das Problem: Wo deine Anglistik-Kommilitonin ihre Leistungen erbringt, kann ich nicht beurteilen. Mag sein, dass sie die zu bearbeitenden Bücher alle in der Badewanne liest – so what? Sie könnte sie vermutlich auch in der Universitätsbibliothek lesen oder eben auf der Kuhwiese – über die Qualität der Leistung sagt das doch gar nichts aus. (Deine Einlassungen erinnern mich an die Lehrer-haben-nur-einen-Halbtagsjob-Diskussion, man trifft den Lehrer um 14h beim Einkaufen und schließt messerscharf darauf, dass das Lehrerleben ja doch eine laue Angelegenheit ist.)
    • Die wesentliche Arbeit im Studium findet m. E. nicht in den Lehrveranstaltungen statt; die geben den Rahmen ab, innerhalb dessen man dann Schwerpunkte setzt (und dann z. B. ins Archiv verschwindet, wo einen fleißige Chemie-Praktikanten aber nicht sehen...), und verschaffen einem das Handwerkszeug. Die eigentliche Arbeit findet dann aber am Schreibtisch statt.
    • Nebenbei: Studium bedeutet nicht: "Dinge lernen", also Lerninhalte anhäufen, sondern Strukturen verstehen – dabei gilt das Prinzip der Exemplarizität. Mag sein, dass das in Chemie anders ist, das kann ich nicht beurteilen.

    Könnte generell nicht schaden, dass du dich vielleicht einfach mal über Zusammenhänge informierst, bevor du hier wieder einen deiner So-wie-Klein-Erna-sich-die-Welt-vorstellt-Beiträge absetzt. Deine regelmäßigen Provokationen sind ja leidlich amüsant zu lesen, aber langsam nutzt es sich doch etwas ab, vor allem weil sich immer mehr herauskristallisiert, dass man mit dir nicht auf Augenhöhe diskutieren kann, weil du schlicht zu wenig weißt.


    Und deshalb breche ich an dieser Stelle mal das Gespräch ab. Aber vielleicht machst du dich – in deinem späteren Berufsleben womöglich? – mal kundig, dann könnte man ja wieder darüber nachdenken, Zeit fürs Gespräch zu opfern.

    2 Mal editiert, zuletzt von philosophus ()

  • Was du für "überschätzt" oder gar für "Größenwahn" hältst, ist eher ein Problem deiner Wahrnehmung. Was ich geschrieben habe, lässt sich leicht anhand der Studien- und Prüfungsordnungen der Fächer verifizieren, das müssen wir hier gar nicht diskutieren. Da schlage ich vor: Wenn es dich brennend interessiert, lies es halt mal nach.

    Wenn dem wirklich so sein sollte, dann müssten ja Lehrer auf dem Arbeitsmarkt mehr als nur gefragt sein. Gleich zwei Fächer im vollen Umfang studiert + Erziehungswissenschaftliche Anteile auch noch untergebracht. Das ist doch mehr als doppelte Qualifikation gegenüber einem reinen Studenten der entsprechenden Fächer.
    Wenn von Lehrern tatsächlich mehr als das Doppelte von normalen Studenten verlangt wird, müssten die Lehrer ja die absolute Elite sein (wenn man bedenkt, wie schwierig ein Studiengang alleine schon ist!).


    Ich würde wirklich gerne mal wissen, was ein reiner Philosophie Student zu Deinen Aussagen so meint und ob da nicht doch so einige Dinge sind, die er in seinem Fach mehr können muss und, die Du nicht auf dem Schirm hast. Ein Blick in die Studienordnung in Mathe z.B. verrät, dass das Grundstudium fast komplett dieselben Vorlesungen für Lehrämtler enthält, wie für Bachelor Kandidaten. Was nicht in der Studienordnung steht ist, dass Lehramtskandidaten in den Klausuren einfacher bewertet werden. Da müssen sie fürs Bestehen oder eine gute Note weniger Punkte erbringen als die reinen Studenten.
    Sich nur auf die Studienordnung zu berufen wird der Realität nicht immer gerecht.


    Du willst Dich ja aus dem Gespräch verabschieden, aber ich finde Du bist meiner Frage ausgewichen.


    Glaubst Du, dass Du z.B. in Philosophie fachlich genauso tiefgehend ausgebildet wurdest wie reine Philosphiestudenten? Ein einfaches ja / oder nein genügt. Mich würde interessieren ob das alle so sehen, ob sie in ihren Fächern auch alle genauso viel leisten mussten wie die reinen Studenten.


    Ist das wirklich so? Ist es eine Art Überheblichkeit, für die die Lehrer teilweise schon bekannt sind? Oder hat da ein Philosophus vielleicht einfach sogar ein noch größeres Ego, als der Silicium?


    Ich weiß bei Dir wirklich nicht, ob Du überhaupt glaubst, ob Du auch nur in irgendetwas irgendwem unterlegen bist. Selbst ich kenne meine Grenzen!
    Schade, dass hier keine reinen Philosophen mitschreiben. Ich glaube die würden zu den Lehrern, imho zurecht, einiges zu sagen haben. Immerhin studieren sie vollkonzentriert nur ein Fach!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Selbst, wenn an deiner Uni LehrämtlerInnen weniger Punkte zum Bestehen brauchen, heisst das doch noch lange nicht, dass alle LehramtskandidatInnen ihre Klausuren mit 40% bestehen oder?


    Reine Philosophen:
    es gibt meines Wissens keine / kaum Studiengänge, wo man nur Philosophie auf Diplom hätte.
    Ich bin Germanistin, Romanistin und Politiwissenschaftlerin.


    Ob ich in Germanistik ein Seminar weniger in Mittelhochdeutsch hatte, in Französisch ein Seminar weniger zur Provence und in Politikwissenschaft ein ausländisches politisches System weniger betrachtet habe?
    Ja.
    Bin ich deswegen weniger qualifiziert?
    Auf keinen Fall
    1) die Lehramtsprüfungen (zumindest an meiner Uni und Bundesland - nicht BY) waren in den Geistes- und Sozialwissenschaften zentral mit vorher unbekannten Themen, so dass ich nur 6 Wochen hatte, um mich auf vorher eventuell unbekannten Rahmenthemen vorzubereiten
    2) Lehramtsstudierende hatten mehr Prüfungen abzulegen.
    Beispiel: in Germanistik konnte ein Magisterabsolvent aussuchen, in welchen 2 Bereichen (1 für Nebenfächler) von Neuere Literatur / Ältere Literatur (auf Mittelhochdeutsch und Frühneuhochdeutsch) / neuere Sprachwissenschaft / Diachrone Sprachwissenschaft (ich verzichte auf eine Erläuterung der Bereiche, du weißt ja schon alles) er geprüft werden möchte. Als Lehrämtlerin musste ich in 3 Bereichen geprüft werden und konnte mir vieles nicht aussuchen.
    3) Ich hatte offiziell weniger SWS insgesamt, aber mehr Pflicht-SWS, die ich nachweisen musste. Da du als Naturwissenschaftler eh alle deine SWS nachweisen musst, weißt du nicht, was freies Studieren bedeutet, aber ja, es gibt einige Menschen, die nicht zur VL gegangen sind und einfach aus Büchern gelernt haben.
    4) die Qualifikation von LehrämtlerInnen ist eindeutig breiter, aber nicht weniger tief. Klar, jemand, der vom ersten Semester an sich in Althochdeutsch und Mitelhochdeutsch verliebt hatte, hat jetzt eine eindeutige tiefere Quali in dem Bereich, weil er als Magisterstudent vielleicht alle seine Wahlkurse danach ausgesucht hat, aber Studierende, die im Sinne eines allgemeinbildenden Studiums studiert haben, haben eine ähnliche Tiefe und sollten auch eine vergleichbare Breite erreichen.


    5) in den Geistes- und Sozialwissenschaften sind die Themen (achtung, das Wort solltest du als zukünftiger Lehrer kennen(lernen)): EXEMPLARISCH.
    Es ist egal, ob ich das Wohlfahrtssystem im internationalen Vergleich, die Parteifinanzierung in europäischen Ländern oder die Demokratieentwicklung in Transitionsländern beobachte: ich erlerne ein Handwerkzeug, um sozialwissenschaftlicheTexte lesen und verstehen zu können, sozialwissenschaftliche Studien verstehen, kritisieren und selbst durchführen zu können, ich erlerne, wissenschaftlich zu arbeiten und selbst methodisch einwandfrei zu arbeiten. Die thematischen Seminare sind zwar wichtig, dienen aber auch andere Zwecke. Wie sonst könnte man an unterschiedliche Universitäten unterschiedliche Seminare besuchen. Ach, ich vergass, über Theoretische Physik I, II und III (weitere Physikbereiche und Nummerierung) kommt ihr in den Naturwissenschaften nicht hinaus. Alle zusammen ohne richtige Wahlfreiheit.


    genervte Chili

  • Ich bin Germanistin, Romanistin und Politiwissenschaftlerin.

    die Qualifikation von LehrämtlerInnen ist eindeutig breiter, aber nicht weniger tief.

    Herzlichen Glückwunsch, gleich drei Fächer nicht nur gleichwertig tief, sondern dabei gleichzeitig auch noch breiter studiert als drei Studenten, die nur eines der Fächer studiert haben. Und natürlich hast Du ja auch noch zusätzlich EPG und natürlich noch Pädagogik und und und. Wir Lehrer sind schon echt gut!
    Poste das mal in einem Forum, in dem nicht nur Lehrer lesen. Ich glaube der Zuspruch wäre nicht sonderlich groß. Zurecht meiner Meinung nach!


    Mal ganz ehrlich, ich finde es ja auch so, dass wir schon gut ausgebildet sind in unseren Fächern fachwissenschaftlich, keine Frage. Ich denke auch, dass man ordentlich was lernt, aber man muss es auch nicht übertreiben, ehrlich! Irgendwo ist man eben doch nur Lehrer mit zwei Fächern + Pädagogik + EPG und eben nicht reiner Fachwissenschaftler, der einfach viel mehr in die Tiefe gehen muss, weil er eben wissenschaftlich und nicht pädagogisch arbeiten soll!


    Ich meine die Diskussion führt auch zu nichts, aber es sagt finde ich viel über das Ego aus, ob man bereit ist auch mal anzuerkennen wenn andere einfach mehr leisten müssen. Ich hatte gedacht es wurde in den Diskussionen bislang so die eigene Stellung übertrieben gut dargestellt, nur damit man mir, Silicium als Person, keine Zugeständnisse machen muss.
    Jetzt sehe ich aber, dass es anscheinend wirklich Lehrer gibt, die sich auch in den wissenschaftlichen Himmel heben, wenn ich gar nicht das "Diskussionsgegenstück" bin, sondern die reinen Fachstudenten.


    Als nächstes erzählt noch ein Lehrer er forscht und publiziert nebenher und das ist natürlich auch auf mindestens dem Niveau eines Fachwissenschaftlers (der den ganzen Tag nichts anderes tut, während wir Rotzlümmel disziplinieren).


    Wie auch immer das mit dem Studium so ist, manch einer wird vermutlich immer noch glauben 3 Fächer auf höchstem Niveau studiert zu haben, spätestens nach ein zwei Schuljahren beginnt die Tiefe des Wissens massiv einzubrechen. Klar, in die Breite geht das Wissen, aber es verflacht. Das ist als Lehrer einfach so!
    Man verliert den Anschluss an die komplizierten Teile der eigenen Fächer. Ist ja auch klar, beschäftigt man sich im Alltag nur noch mit den chemisch und philosophisch banalen Dingen, wohingegen die richtigen Chemiker und Philosophen tagtäglich, während wir stundenlang simple Tests korrigieren, mit den wirklich anspruchsvollen Dingen unserer Fächer beschäftigen!
    Das ist kein Vergleich, wir sind einfach nur zu einem gewissen Teil Fachwissenschaftler, je nach Schulart mehr oder weniger, aber niemals auf den 100% eines reinen Fachwissenschaftlers!
    Auch wenn das ein Philosophus vermutlich auch wieder verneinen wird, habe ich recht?

    Einmal editiert, zuletzt von Silicium ()

    • Offizieller Beitrag

    es gibt nunmal Menschen, die ihre Fächer ernst nehmen und sich Zeit lassen.
    Das habe ich zum Beispiel gemacht (Abschluss in der fast doppelten Regelstudienzeit, kann das für dich ein Kriterium sein?).
    und ja, mein drittes Fach ist eben ein Zusatzstudium zusätzlich zum normalen Examensabschluss, wurde er mir deswegen nachgeschmissen und soll es etwas an dem Wert meiner ersten zwei Fächer schmälern??


    Ach ja, ich publiziere nicht und forsche nicht, bezweifle allerdings, dass 90% der Philosophie-AbsolventInnen dies tun. Nach 2 Jahren philosophiert keiner mehr in dem Sinne, sondern arbeitet mit den geistes- und sozialwissenschaftlichen Werkzeugen.


    Chili, eine ziemlich schlecht qualifizierte Lehrerin, da sie noch zusätzlich zu den drei Fächern Zusatzqualifikationen, einen Zertifikatsstudiengang, einen Fernstudium-Abschluss und jetzt ein viertes Fach ablegt. Wow, ich sollte aufpassen, mein Erstes Staatsexamen ist bald nichts mehr wert. Wenn ich gewusst hätte, hätte ich ja nur 2 Fächer abgeschlossen.

  • Zitat Silicium :

    Zitat

    Jetzt sehe ich aber, dass es anscheinend wirklich Lehrer gibt, die sich auch in den wissenschaftlichen Himmel heben.

    Habe ich zumindest im Referendariat (Gymnasium) ganzheitlich erleben dürfen. Ich fand die immer reichlich sonderbar. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • In den Geisteswissenschaften studiert man immer mehrere Fächer, da gibt es m.W. nach keine (oder sehr, sehr wenige)Diplomstudiengänge, d.h. normalerweise entweder zwei Hauptfächer oder ein Haupt- und zwei Nebenfächer.
    Die Anforderungen was Anzahl der Scheine und Prüfungen angeht kann ich zumindest für meine Uni in NRW (Studienabschluss 2005) definitiv vergleichen, da ich nämlich im Magisterprüfungsamt gearbeitet und dementsprechend die Prüfungsordnungen für Magister sehr gut kennen musste. Und ja, Lehramt war da quantitativ mehr. Definitiv. Das kann an manchen Unis anders gewesen sein, weil m.W. nach die Unis selber über den Umfang des Magisterstudiums entschieden haben (zumindest unnerhalb gewisser Rahmenbedingen).
    Ob sich das heute mit dem Bachelor System geändert hat, kann ich nicht sagen.
    Ansonsten paraphrasiere ich jetzt mal Philosophus' Kommentar entsprechend meiner Ruhrpottherkunft mal etwas: Wenn man keine Ahnung hat... (oder informier dich, bevor du irgendeinen Unsinn vom Stapel lässt)

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Glaubst Du, dass Du z.B. in Philosophie fachlich genauso tiefgehend ausgebildet wurdest wie reine Philosphiestudenten?

    Nein, das glaube ich nicht, das weiß ich. Zu meiner Zeit gab es keine "reinen" Philosophie-Studiengänge, sondern nur: Magister Hauptfach/Magister Nebenfach/Lehramt (= entspricht zu 100% dem Magister Hauptfach + erziehungswiss. Begleitstudium).


    Zum Publizieren und Forschen: Selbstverständlich geht das in den Geisteswissenschaften, man braucht ja kein Labor und keine Forschungsgruppe. Ist eine Frage der Disziplin und Zeiteinteilung. Nebenbei ist das auch für den Unterricht ganz gut, wenn man auch in seinen Fachgebieten halbwegs auf der Höhe bleibt.


    (Keine Frage, in Physik und Chemie mag das anders sein. Aber darüber maße ich mir kein Urteil an.)

  • es gibt nunmal Menschen, die ihre Fächer ernst nehmen und sich Zeit lassen.


    Das habe ich zum Beispiel gemacht (Abschluss in der fast doppelten Regelstudienzeit, kann das für dich ein Kriterium sein?).

    Klar kann man, wenn man sich mehr Zeit lässt, tiefer in die Materie einsteigen, als wenn man sich diese eben nicht nimmt. Ich hatte aber (eigentlich verständlicherweise) Regelstudienzeiten miteinander verglichen! Wenn jemand x-Semester als Lehrer dranhängt um fachwissenschaftlich tiefer einzusteigen, ist klar, dass man das Niveau eines reinen Studenten erreicht oder übertrifft.


    Auch ein total fauler reiner Student wird eventuell mit weniger tiefem Wissen rausgehen als ein total engagierter Lehramtsstudent, der seine ganze Freizeit für die Fachwissenschaft opfert.


    Aber wenn man zwei engagierte Studenten, und das nehme ich mal postiv für Lehrämtler wie reine Studenten an, vergleicht, dann ist eben genau dieses Zeitargument ausschlaggebend. Während der Hälfte der Zeit (was ja recht viel ist), die der reine Student mit seinem einen Fach verbringt, ist der Lehramtsstudent mit seinem 2. Fach beschäftigt. Eher noch extremer als die Hälfte der Zeit, wegen Pädagogik, EPG, Praxisanteilen, speziellen Veranstaltungen für Lehrämtler, Fachdidaktik usw.
    Und dann soll man nicht nur gleich tief in der Materie sein, sondern gleichzeitig auch noch mehr in die Breite gehend? Das ist doch einfach nicht möglich!



    Ach ja, ich publiziere nicht und forsche nicht, bezweifle allerdings, dass 90% der Philosophie-AbsolventInnen dies tun. Nach 2 Jahren philosophiert keiner mehr in dem Sinne, sondern arbeitet mit den geistes- und sozialwissenschaftlichen Werkzeugen.

    Das kann schon sein, aber es steht doch ausser Frage, dass man als Lehrer im Lauf der Jahre in seinem Wissen immer mehr die Tiefe verliert, dafür mehr in die Breite geht.
    Ich meine wie sieht mein tiefes Verständnis von moderner Quantenmechanik nach 10 Jahren Schule aus? Schlecht! Wie sieht das bei einem reinen Fachwissenschaftler aus, der sich damit beruflich (Forschung im Max-Planck-Institut oder was auch immer) beschäftigt? Gut!
    Wie tief verstehe ich die aktuelle Forschung? Wenig, ich hab ja nichtmal Zeit ständig alles Neueste zu lesen, geschweige denn zu verstehen!


    Was weiß ich als Lehrer vielleicht besser? Alltagswissen rund ums Fach!
    Ich habe im Praxissemester in Chemie sehr viel Alltagschemie gelernt, die ich so nicht kannte und die vielleicht so mancher promovierte Chemiker nicht kennt, weil er sich mit so alltäglichen Dingen nicht beschäftigt. Mein Kumpel der Chemie / Bio macht, mit dem ich viel über diese Themen rede, ist total auf Genetik aus und steckt da echt gut drin (mein Eindruck). Als Lehrer wird er jeglichen Anschluss zu aktueller Forschung verlieren und selbst das, was er weiß, wird verloren gehen (größtenteils). Was bleibt ist das, was in der Schule dran kommt + relativ oberflächliches Wissen rund ums Fach!
    Für tiefgehende Beschäftigung (also über das Schulniveau) mit dem Fach fehlt dem Chemielehrer genauso die Zeit, wie dem Philosophielehrer. Klar kann man als Hobby ein bisschen sich fortbilden, aber das ist eben niemals vergleichbar mit Hauptberuflichen Chemikern oder Philosophen.
    Auch wenn das hier so mancher nicht wahr haben will!

  • Aber wenn man zwei engagierte Studenten, und das nehme ich mal postiv für Lehrämtler wie reine Studenten an, vergleicht, dann ist eben genau dieses Zeitargument ausschlaggebend. Während der Hälfte der Zeit (was ja recht viel ist), die der reine Student mit seinem einen Fach verbringt, ist der Lehramtsstudent mit seinem 2. Fach beschäftigt. Eher noch extremer als die Hälfte der Zeit, wegen Pädagogik, EPG, Praxisanteilen, speziellen Veranstaltungen für Lehrämtler, Fachdidaktik usw.
    Und dann soll man nicht nur gleich tief in der Materie sein, sondern gleichzeitig auch noch mehr in die Breite gehend? Das ist doch einfach nicht möglich!


    Du hast es immer noch nicht verstanden (obwohl das gar nicht so schwer ist): In den Geisteswissenschaften studiert man immer mehrere Fächer, sogar im Bachelor! Insofern scheitert dein Zeitargument an den falschen Voraussetzungen. Und "tief in der Materie" sein, lässt sich nicht rein in SWS quantifizieren.

  • :thumbup: Du bist der Beste!


    Ich wusste, dass Du das so siehst!


    Natürlich kann man nebenher publizieren und forschen, aber auf niedrigem Niveau eben! Du kannst doch als Lehrer mit vollem oder auch nur halbem Lehrauftrag nicht auf dem Niveau forschen und publizieren, also nicht so tiefgehend, wie jemand, der das Hauptberuflich macht. Ach warte, DU kannst das natürlich!


    Auch in Naturwissenschaft kannst Du als Lehrer publizieren. Klar braucht man in vielen Teilbereichen Apparaturen, da geht es nicht, aber in manchen Bereichen geht es doch.
    Seien es theoretische Bereiche oder auch z.B. in der Biologie was Spezialisten für Fauna und Flora angeht (Taxonomie z.B.?!).


    Aber naja, es sind zwar Publikationen und auch Forschung, was manch ein Lehrer so produziert, vielleicht durchaus auch mal sinnvolle Dinge dabei, aber in der Fachwelt ist man sich natürlich im Klaren, dass von einem Lehrer einfach nichts Tiefgehendes oder Bahnbrechendes kommen kann! Dazu hat man mit einem Beruf nebenher einfach keine Zeit! Wenn man 40 Stunden die Woche arbeitet kann man nebenher nicht noch tiefgehend forschen, wie soll das gehen?


    Ist doch im Sport genauso! Es gibt auch gute Sportler unter den Lehrern, die teilweise in mittleren Ligen (sei es Fußball oder Tennis) mithalten können, weil sei all ihre Freizeit da opfern, aber um wirklich gut zu sein (entspricht tiefgehend sich mit Philosophie / Chemie etc. zu beschäftigen) reicht die Zeit nicht. Da ist irgendwann einfach ein natürliches Limit! Du kannst als Lehrer nicht Fußball Bundesliga spielen, selbst Regionalliga dürfte extrem extrem extrem schwierig und absolute Ausnahme sein. So talentiert kann keiner sein, dazu ist die Niveaudichte im Fußball, ebenso wie in Chemie, Physik oder Philosphie zu hoch!
    Man muss einfach anerkennen, dass man eben Lehrer ist und kein Fachwissenschaftler.


    Und dementsprechend ist das, zu was man in späteren Jahren fachwissenschaftlich in der Lage ist, zwischen Kreisklasse D (schlechtes Studium) bis Kreisklasse A (sehr gutes Studium) und dann vielleicht Kreisliga (Freizeitforschende Lehrer) und eventuell Bezirksklasse (sehr gute Lehrer, die nebenher sich sehr stark forschend in ihrem Fach betätigen) anzusiedeln. Oberliga oder höher ist dann denen vorbehalten, die ihr Geld damit verdienen und sich dem tiefer und zeitlich stärker widmen können.

    Einmal editiert, zuletzt von Silicium ()

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