Ich persönlich möchet mir eine Welt ohne funktionierende Naturwissenschaft nicht vorstellen, aber auch keine, in denen es nur die NWs gibt.
Das ist vollkommen richtig. Ich habe auch nicht gesagt, dass man nur noch Physik oder Mathe braucht, oder dass Sprachen völlig unwichtig sind. Im Gegenteil, ich erachte Englisch z.B. als super super wichtiges Schulfach!
Es geht mir nur allein darum, dass man aus meiner Sicht nicht sagen kann, dass ein Anglistik Studium intellektuell dieselbe Tiefe erreicht wie ein Mathestudium. So ist ein Mathestudium motorisch nicht so anspruchsvoll wie ein Sportstudium, auch wenn Mathematiker behaupten könnten, dass allein das Schreiben von Formeln feinmotorisch anspruchsvoll ist. Sicherlich! Aber der Schwerpunkt liegt sicher nicht auf Motorik im Mathestudium, wie der Anspruch auf intellektuell komplexen Modellen sicher nicht bei einem Sprachstudium liegt. Dort geht es eben auch um Dinge wie Landeskunde und um erlernen einer Sprache, Auslandsaufenthalte, die Ansammlung von (teilweise auch alltäglichem) Wissen zur Kultur.
Allein durch die ganzen nicht komplizierten Fakten, die man über ein Land, deren Kultur lernt, die Zeit während man das Sprechen in der Sprache während eines Auslandssemesters lernt, während all dieser Zeit macht der Mathematik nur eines: Nachdenken und Knoblen.
Der Chemiker denkt und knobelt auch nicht die ganze Zeit, der steht oft im Labor und kocht Der Biologe stratzt durch Wald und Wiesen und fängt Insekten für den Ökologiekurs, während der Physiker ableitet und Fehlerrechnungen macht.
Es ist einfach auch eine Frage der Anteile, wieviel Anteil meines Studiums ist hochkompliziert und wieviele Anteile des Studiums sind intellektuell nicht die Herausforderung, müssen aber auch erlernt werden und sind stundenmässig viel verteten.
Selbst wenn es die ein oder andere wirklich hirnzermaternde Vorlesung oder Seminar im Deutschstudium gibt, sind alle so? Es gibt in Mathe nicht eine Vorlesung oder ein Seminar wo ich drinsitzen würde und sagen würde: Easy!
In Physik ists genauso! In Chemie gibt es die ein oder andere Vorlesung, in der Stoffchemie behandelt wird, wo man Stoffe auswendig lernen muss und was intellektuell nicht so anspruchsvoll ist. Und eben auch viele praktische Teile, wo ich sage, das ist intellektuell nicht tiefgehen, da liegt der Fokus woanders.
In Mathe ist eben jede Veranstaltungen intellektuell auf dem hohen Niveau, das man in Chemie nur in den theoretischen Veranstaltungen hat, weniger in den praktischen.
In einem Pädagogikstudium, denn da war ich auch in Seminaren zwangsweise, gibt es selbst im Hauptstudium Seminare, wo ich drin sitze und es intellektuell eben gar nicht anspruchsvoll ist. Da wird ein Text gelesen, dessen Aussagen nachvollziehbar sind, vielleicht nicht unstrittig, und dann wird diskutiert darüber. Das ist mit Mathe nicht vergleichbar.