Hospitation bei Referendar Sozialkunde Kl.9

  • Erstens hatte er vergessen eine Stundenausarbeitung auszureichen bzw. vergessen diese zu erstellen. Weiterhin hat er den Besuch nicht vorgestellt. Die Kritikpunkte bestanden weiterhin in dem zu strengen Umgang und dem Nichteingehen auf Fragen seitens der Schüler.


    Also, ne Stundenausarbeitung zu "vergessen" ist ja nun wirklich kein gutes Zeichen. Sowas "vergisst" man doch nicht einfach, wenn man nen Unterrichtsbesuch hat. (Bei uns muessen Stundenausarbeitung und annotierte Einheitsplanung eingereicht werden.) Sowas ist einfach schlampig, vor allem, wenn man eh nur so wenige Stunden hat und die SL eh schon moegliche Probleme befuerchtet.


    Besuch vorstellen ist halt Ansichtssache. "Meinen" Besuch muss ich meist nicht vorstellen, denn erstens kennen meine Schueler unsere SL und zweitens hab ich sie normalerweise schon vorgewarnt. Irgendwelche Studenten, die ich zwei Minuten vor der Stunde in den Raum gestubbst bekomme, stell ich meist nicht vor. Das liegt aber daran, dass ich ihre Namen oft nicht weiss. :huh: Unsere Derzeitigen fanden es nicht wichtig sich vorzustellen und sitzen nur schweigend hinten in der Ecke (saemtliche Versuche sie doch etwas in den Unterricht einzubinden sind bisher gescheitert...und ich weigere mich zusaetzliche Erwachsene in meinem Raum bei der Hand zu nehmen, damit sie nicht nur dumm rumsitzen).


    Wie sieht denn "zu strenger Umgang" bei euch aus? Meine Mathegruppe hat auch lieber unseren Referendar als mich (er soll eigentlich einmal pro Woche mit mir zusammen unterrichten), weil er sie staendig aufs Klo rennen laesst und sie bei ihm ueber die Tische steigen koennen. Als er letztes Mal meine Gruppe fuer ne halbe Stunde hatte und ich draussen mit ner Kleingruppe gearbeitet hab, waren sie furchtbar laut, sind auf dem Bodem rumgerollt und lagen auf Tischen...was dann dazu fuehrte, dass sie von mir nen ziemlichen Anschiss bekamen, als ich wieder im Raum war. :whistling:


    Wenn er es natuerlich nicht fuer noetig erachtet Fragen von Schuelern zu beantworten, dann sollte er vielleicht woanders unterrichten. Fernuni, oder so. :D Besonders, wenn man jemand zu Besuch hat, ist man doch mit Fragen und Antworten vorsichtig.

  • Zitat

    Ansonsten ist das Ref. eben ne Ausbildung...


    Eben, und da muß man auch mal die Chance haben Fehler zu machen und zu lernen und nicht immer gleich das total perfekte, binnendifferenzierte Methodenfeuerwerk erwarten!


    Ich habe zu meiner Referendarszeit die unterrichtsbesuchenden Ausbilder nie den Schülern vorgestellt, die hatten das auch nicht erwartet. Die haben sich in den meisten Fällen still in den Unterricht gesetzt und beobachtet.
    Fall die Ausbilder in diesem Fall eine Vorstellung erwarten... sollten sie das vorher auch deutlich kommunizieren.


    Das man im Falle eines Unterrichtsbesuches auch mal Schülerfragen übergeht, weil man nervös ist, genug mit dem Unterrichtsthema oder andern Schülern zu tun hat, ist m.E. normal. Das passiert auch gestanden Lehrern und leicht zu beobachten, wenn man deren Unterricht besucht. Das wäre für mich erstmal nur ein Hinweis, das Bewußtsein in dieser Hinsicht zu schärfen und das nächste mal besser darauf zu achten.


    Und was ist schlimm an Strenge? Das ist doch bloß eine (hoffentlich kommunizierte) Erswartungshaltung gekoppelt mit entsprechenden Konsequenzen.


    Grüße
    Steffen

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.


  • Ich sehe hier viele "positive" Äußerungen gegenüber dem Verhalten des Referendars. Das Begrüßen und Vorstellen des Unterrichtsbesuches gehört bei uns zur allgemeinen Pflicht und Höflichkeit. Er geht absichtlich nicht auf die Fragen der Schüler ein und antwortet mit solchigen Aussagen: "Sei jetzt ruhig. Ich habe alles gesagt und wenn du es nicht verstehst, dann hast du Pech!" Weiterhin äußern sich die strenge Arbeitsweise im Verhalten gegenüber den Schülern, z.B. "Halt die Fresse!" , "Komm jetzt nach vorn, sonst fliegst du aus dem Fenster..." und das nicht in einem, als Spaß zu verstehenden Ton. Sein Verhalten ist in keiner Weise mehr zu vertreten! :!: :thumbdown:


    Gruß,


    Dodo

  • Zitat dodo2296 :

    Zitat

    Das Begrüßen und Vorstellen des Unterrichtsbesuches gehört
    bei uns zur allgemeinen Pflicht und Höflichkeit.

    Sehe ich anders ! Klingt sehr teutsch und obrigkeitsanbiedernd !
    Selbst unsere kleinkrämerischen Korinthen-Fachleiter wollten keine Begrüßung, um die Schüler erst gar nicht damit abzulenken.

    D.h., Du warst selbst nicht anwesend und glaubst alles 1:1, was man Dir im Nachhinein so erzählt hat, geehrter Dodo ?! 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Zitat

    Das Begrüßen und Vorstellen des Unterrichtsbesuches gehört bei uns zur allgemeinen Pflicht und Höflichkeit.


    Hier muß ich Elternschreck zustimmen.


    Zitat

    Er geht absichtlich nicht auf die Fragen der Schüler ein und antwortet mit solchigen Aussagen: "Sei jetzt ruhig. Ich habe alles gesagt und wenn du es nicht verstehst, dann hast du Pech!"


    Hat er wirklich alles gesagt in einer Art und Weise, die für die Schüler bzw.die Klassenstufe angemessen ist? Wenn ja, hat er recht und fordert damit letztlich "nur" Eigenleistung der Schüler ein. Er sollte das in diesem Falle vielleicht etwas diplomatischer tun.
    Wenn nein, ists ein Problem und man sollte ihn darauf aufmerksam machen, dass das "alles sagen" in einer für die Schüler angemessenen Art und Weise erfolgen muß, das ist sein Job als Lehrer.


    Zitat

    Weiterhin äußern sich die strenge Arbeitsweise im Verhalten gegenüber den Schülern, z.B. "Halt die Fresse!" , "Komm jetzt nach vorn, sonst fliegst du aus dem Fenster..." und das nicht in einem, als Spaß zu verstehenden Ton. Sein Verhalten ist in keiner Weise mehr zu vertreten!


    Wenn das nicht als Spaß zu verstehen ist (ich würde da auch mal die Schüler befragen) und nicht "mal" vorkommt, sondern oft/immer, dann geht das so gar nicht!


    Grüße
    Steffen

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    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

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  • Ich frage mich die ganze Zeit schon mit wachsender Fassungslosigkeit, wieso hier bestimmte Poster auf Teufel komm raus unbesehen!! ein bisher überhaupt noch nicht näher beschriebenes Fehlverhalten eines anonymen Referendars verteidigen wie der Teufel seinen Dreizack! Das Feindbild "Schüler!!!" Schrägstrich: "Pubertierende!!!!!!!!!!!!" scheint mir hier bei manchen altgedienten wie noch gar nicht richtig angekommenen Kollegen haarsträubend zementiert. Jetzt haben wir endlich von der Threadstarterin und einzigen Augenzeugin (!!!!!!!!!!!!!!!!) endlich eine konkrete Beschreibung. Ich muss sagen: Mir sträuben sich die Waldkauzfedern!!!!!!! Und ich bin dabei nicht WIRKLICH überrascht. Ehrlich gesagt - ich hatte mir irgendwie beim Lesen des Threads schon so irgendwie was in die Richtung gedacht.
    Solchen Refs kann man doch icht ernsthaft eine langfristige Pädagogengüte bescheinigen!!! Ich für meinen Teil habe derartigen "pädagogischen Fachkräften" ein nicht gering ausgeprägtes Gymnasialtrauma zu verdanken. :cursing::cursing::cursing: GEHt GAR NICHT!!!!!!!!!!!!!! :cursing::cursing::cursing:

  • Zitat dodo2296 :

    Zitat

    Natürlich war ich als Fachleiter anwesend, geehrter Elternschreck.

    Dann war das jetzt ein Missverständnis, geehrter Dodo !


    Zitat SteffdA :

    Zitat

    Hat er wirklich alles gesagt in einer Art und Weise, die für die Schüler
    bzw.die Klassenstufe angemessen ist? Wenn ja, hat er recht und fordert
    damit letztlich "nur" Eigenleistung der Schüler ein.

    Das sehe ich auch so !


    Zitat waldkauz :

    Zitat

    Solchen Refs kann man doch icht ernsthaft eine langfristige Pädagogengüte bescheinigen!!!

    Etwas sehr schnell und zu rigide abgeurteilt, geehrter Waldkauz !
    Dann müsstes Du ja auch konsequenterweise zunächst etliche Spitzenpolitiker, einschließlich Bundespräsidenten, Bildungspolitiker, Dezernenten , Seminarleiter, Fachleiter, Schulleiter etc. in die Wüste schicken wollen, wenn Du schon per Ferndiagnose ein derartiges gnadenloses Urteil über einen unbedarften Referendaren aussprichst.-Aber der Referendar steht natürlich an unterster Stelle in der Pädagogischen Nahrungskette und kann sich am wenigsten wehren.


    Ich denke, auch so wie Dodo es beschrieben hat, würde ich den Referendaren noch nicht als so hoffnungslos bezeichnen. Es muss uns klar sein, dass auch die heutige Lehrerausbildung einer bestimmten pädagogischen Ideologie folgt. War früher bis in den 60ern eher der strenge, auf effiziente Übermittlung von Bildungsinhalten geprägte Lehrer angesagt, so hat die heutige Lehrerausbildung eher den prozessorientierten, d.h. weniger auf Bildungsinhalten orientierten Schüler- und Elternversteher im Blick, der sich unter bestimmten Umständen zu einem Kuschelpädagogen entwickeln kann.


    Eigentlich zeigt sich schon seit einigen Jahren, dass es mit der Lerneffizienz dank neuer Unterrichtsmethoden und Überbehütung unserer Schüler doch nicht so gut bestellt ist, wie einige Schreibtisch-Pädagogen es glauben machen wollen. D.h., in einigen Jahren, wenn über die Schulmisere offener und ohne Schere im Kopf diskutiert wird, wird man wahrscheinlich wieder über einen anderen Lehrertypus sowie über konservativere Unterrichtsmethoden nachdenken.


    Da kann möglicherweise der o.g. Referendar besser ins pädagogische Bild passen.


    Die kritischen Anmerkungen von Dodo kann ich gut verstehen. Beleidigungen von Schülern etc. sind nicht trag- und tolerierbar. Doch meine ich, dass eine gewisse konsequente Strenge in unserer heutigen chaotischen und orientierungslosen Zeit unseren Schülern mehr als gut tut, unter Beachtung von gegenseitiger Höflichkeit und Respekt.


    Die Fachleiter des o.g. Referendaren sind also gefordert, die pädagogischen Anlagen des Referendaren motivierend und coachend in eine vernünftige Form zu bringen. Das muss (!) Lehrerausbildung leisten ! Nur das Abspulen von Feiertagsdidaktiken und wolkigen pädagogischen Modellen und Idealen in den Seminaren, wie es leider immer noch zu oft geschieht, halte ich schlichtweg für eine Verschwendung von Steuergeldern. -Das Letzte möcht ich unserem geehrten Dodo nicht unterstellen, aber generell macht die Lehrerausbildung in Deutschland keinen besonders guten Eindruck.8)

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    Einmal editiert, zuletzt von Elternschreck ()


  • Ich meine, "Halt die Fresse" hat im Lehrervokabular nix zu suchen. Auch nicht "als Spaß". Meine Meinung.

  • Weiterhin äußern sich die strenge Arbeitsweise im Verhalten gegenüber den Schülern, z.B. "Halt die Fresse!" , "Komm jetzt nach vorn, sonst fliegst du aus dem Fenster..." und das nicht in einem, als Spaß zu verstehenden Ton. Sein Verhalten ist in keiner Weise mehr zu vertreten!

    Es erstaunt mich enorm, dass solche Äußerungen in Gegenwart einer anderen Lehrkraft fallen. Glaube Dir das schon, aber das ist wirklich ein wenig merkwürdig. Klar ist auch, dass Beleidigungen der Schüler natürlich inadäquat sind.


    Das Feindbild "Schüler!!!" Schrägstrich: "Pubertierende!!!!!!!!!!!!" scheint mir hier bei manchen altgedienten wie noch gar nicht richtig angekommenen Kollegen haarsträubend zementiert.

    Unabhängig vom Fehlverhalten des Referendars ist die Klasse, zumindest nach dem, was man so hört (Zwischenrufe a la "Langweilig") auch mehr als ungezogen. Der Referendar wird ja wohl kaum eine Herde verschüchterter Mädchen mit "Halt die Fresse" durchs Klassenzimmer jagen.
    Rechtfertigt natürlich nicht die Reaktion des Referendars, aber letztendlich ist das Fehlverhalten der Klasse die Ursache für die Eskalation und der Referendar reagiert unprofessionell.
    Wenn man so auch im Beisein einer Lehrkraft, die einen bewerten / begutachten soll, reagiert, dann steht man anscheinend sehr unter Druck, klingt fast schon nach einer Krise.


    Solchen Refs kann man doch icht ernsthaft eine langfristige Pädagogengüte bescheinigen!!! Ich für meinen Teil habe derartigen "pädagogischen Fachkräften" ein nicht gering ausgeprägtes Gymnasialtrauma zu verdanken. :cursing: :cursing: :cursing: GEHt GAR NICHT!!!!!!!!!!!!!! :cursing: :cursing: :cursing:

    Das ist imho ein vorschnelles Urteil. Das Seminar und die Ausbilder sind nun gefragt, dem Referendar klar zu machen, dass seine Reaktion nicht angemessen ist. Es müssen ihm Handlungsalternativen aufgezeigt werden. Die Reaktionen des Referendars müssen professionalisiert werden. Dazu ist das Referendariat doch da!
    Manchmal habe ich den Eindruck, das Referendariat soll die Leute, die schon gute Handlungstrategien haben, einfach noch einmal bestätigen. Dann kann ich mir eine Ausbildung aber auch sparen!
    Man soll doch gerade lernen, wie man zu handeln hat, das ist im Gymnasiallehramt nämlich überhaupt nicht Inhalt des Studiums.


    Im Übrigen: Bei Referendar(innen) die vor einer solchen Klasse zwar keine Beleidigungen loslassen, wenn sie in die Enge gedrängt werden, sondern schlicht und einfach weinen oder aus dem Unterricht laufen etc. sagt man doch auch nicht gleich, dass sie keine langfristige Pädagogengüte haben. Obwohl die Reaktion natürlich mindestens genauso inadäquat ist.
    Oder man müsste es konsequenterweise eben auch tun und auch so ein Fehlverhalten stärker brandmarken!


    Nein, ich denke, dass der Referendar vielleicht einfach gar nicht weiß, wie er mit so einer Terrorklasse umgehen soll und dann selber in ein ungünstiges Verhaltensmuster fällt. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass einem als Referendar (und wohl auch als fertiger Lehrer) relativ stark die Hände gebunden sind und man kaum effektive Möglichkeiten der Disziplinierung hat.
    Ich wurde hier ja bereits darauf hingewiesen, dass ungezogene Störenfriede auch nach mehrfacher Ermahnung nicht einfach rausgeschmissen werden können aus dem Physiksaal.
    Auch wird, zumindest in den Pädagogikseminaren zum Praxissemster, keine wirklichen Disziplinierungsmaßnahmen vermittelt.
    Im Endeffekt wird erwartet, dasss man sich mit den Klassen irgendwie gut stellt und sich durchkuschelt. Die meisten machen das dann wohl so, die Sensiblen weinen, die Aggressiven rasten als Lehrer ab und die meisten sind einfach froh, diese Klassen irgendwann los zu sein. Das sind doch aber keine Zustände!
    Dodo hat bereits beschrieben, dass auch gestandene Kollegen mit dieser Klasse Porbleme haben. Wie soll man einem Referendar einen angemessen Umgang zeigen, wenn es einfach keine wirklichen Mittel gegen solche Rabauken gibt? Was sagt man einem Referendar, wenn gestandene Kollegen froh sind solch eine Klasse wieder abgeben zu können und die 2 Jahre eventuell zum Teil sich halb mit den Schülern gut stellend durchgemogelt hat?
    Irgendetwas muss ja im Vorfelde schon falsch gewesen sein, wenn eine Klasse einen jungen Menschen so sehr auf die Palme bringt, dass er sich nicht anders zu helfen weiß.
    Es muss also jahrelang toleriert worden sein, dass sich überhaupt so ein Schülerverhalten entwickelt hat.
    Und das ist imho systemimmanent für die heutige Pädagogik!


    Im Übrigen, das ist ja jedem klar, bin ich ein Freund von Strenge. Merkmal der Strenge sind doch aber nicht diese Zitate! Das Problem ist doch nicht, dass der Referendar zu streng ist, sondern, dass er beleidigend wird.
    Würde er im strengen, ernsten Ton sagen:"XY, ich ermahne Dich zum letzen Mal, sei jetzt ruhig! Sonst musst Du 5 Minuten raus, so geht das nicht" dann ist das Ganze streng, aber durchaus angemessen!
    Aber da sind wir wieder beim Problem, Rausschicken geht ja nicht.

    3 Mal editiert, zuletzt von Silicium ()

  • Ich wurde hier ja bereits darauf hingewiesen, dass ungezogene Störenfriede auch nach mehrfacher Ermahnung nicht einfach rausgeschmissen werden können aus dem Physiksaal.
    Auch wird, zumindest in den Pädagogikseminaren zum Praxissemster, keine wirklichen Disziplinierungsmaßnahmen vermittelt.
    Im Endeffekt wird erwartet, dasss man sich mit den Klassen irgendwie gut stellt und sich durchkuschelt. Die meisten machen das dann wohl so, die Sensiblen weinen, die Aggressiven rasten als Lehrer ab und die meisten sind einfach froh, diese Klassen irgendwann los zu sein. Das sind doch aber keine Zustände!


    Warum können sie nicht rausgeschmissen werden? Muss doch nur die Aufsicht gewährleistet sein, zumindest in Hessen (und ich glaube auch in NRW). Viele Schulen haben dafür Trainingsräume (auch Arizona-Raum genannt), die eigentlich der Reflexion dienen sollen... Ansonsten Kollegen in Nachbarklasse, am Besten mit älteren SuS, informieren, lieb fragen, Arbeitsauftrag hinterlassen und SuS dahinschicken. Man kenn nach einiger Zeit ja seine üblichen Verdächtigen. Soweit ich weiß, kann man in Chemie und Physik auch mit Sicherheitsargumenten arbeiten und SuS sogar einige Zeit ausschließen (wenn sie Theoriearbeit machen und so keinen Stoff versäumen), solange die Schulleitung mitspielt. Sollte man natürlich dann nur machen, wenn wirklich Sicherheitsbedenken bestehen, sonst gibt's Ärger.
    Zum Thema Ausbildung: Pädaogikseminare zum Praxissemester kann ich nix sagen, aber im Studienseminar wird darauf eingegangen, auch die rechtlichen Grundlagen. Zumindest hier, kann jetzt natürlich nicht für NRW sprechen.


    Dein Argument mit den heulend rausrennenden Referendaren macht Sinn, aber: Heulen ist eher ein Zeichen von Autoaggression. D.h. wer heult, ist zwar vielleicht nach 10 Jahren kaputt, aber er/sie hat die SuS wenigstens nicht fertig gemacht. (Was nach dem Ref abgeht, interessiert dann eh nur noch wenig, wenn ich da an manche Kollegen denke, die sehr nett waren... Als Kollegen. Nicht zu den Schülern. Da waren sie eher gruselig in ihrem Verhalten.


    PS: Kann mir mal heute jemand ne Tüte Rechtschreibung schenken? Geht gerade echt nicht mehr bei mir...
    PPS: Also die Sprüche sind schon heftig. Das macht man nicht im UB. Punkt. Und auch für den alltäglichen Unterricht würde ich es nicht empfehlen. Da kann man schonmal Sprüche bringen, wenn das mit der Klasse geht, aber das ist zu heftig. Wie man an meiner Wiederholung des Wortes heftig merkt. :rotwerd:

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

  • Solch ein Typ wie der Referendar würde auch in einem Beruf in der freien Wirtschaft abserviert werden, von daher: die Schulleitung sollte dringendst das Seminar des Referendars über dessen verfassungsfernes Menschenbild und Gehabe in Kenntnis setzen. Wenn das nicht mittelfristig zu etwas führt kann der Schulleiter dem Referendaren auch Hausverbot erteilen (das geht zumindest in BaWü tatsächlich ;) )


    Zitat

    Ich wurde hier ja bereits darauf hingewiesen, dass ungezogene Störenfriede auch nach mehrfacher Ermahnung nicht einfach rausgeschmissen werden können aus dem Physiksaal.
    Auch wird, zumindest in den Pädagogikseminaren zum Praxissemster, keine wirklichen Disziplinierungsmaßnahmen vermittelt.
    Im Endeffekt wird erwartet, dasss man sich mit den Klassen irgendwie gut stellt und sich durchkuschelt. Die meisten machen das dann wohl so, die Sensiblen weinen, die Aggressiven rasten als Lehrer ab und die meisten sind einfach froh, diese Klassen irgendwann los zu sein. Das sind doch aber keine Zustände!


    Nun ja, das Problem ist, dass etwas wie Persönlichkeit leider in keinem Seminar vermittelt werden kann. Da hapert es leider all zu oft bei Lehramtsanwärten...

  • Zitat chrisy :

    Zitat

    von daher: die Schulleitung sollte dringendst das Seminar des
    Referendars über dessen verfassungsfernes Menschenbild und Gehabe in
    Kenntnis setzen.

    Sollte, sollte, sollte ! Würdest Du das auch bei den entsprechenden Fachleitern mit o.g.Menschenbild und Gehabe gegenüber den Referendaren angewendet wissen wollen, geehrte chrisy ? 8)

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  • Nun ja, das Problem ist, dass etwas wie Persönlichkeit leider in keinem Seminar vermittelt werden kann. Da hapert es leider all zu oft bei Lehramtsanwärten...


    Oh, bitte. "Persönlichkeit" ist ein grauenhaftes Totschlagargument. Persönlichkeit kann nicht erlernt werden, Lehrersein sehr wohl. Da gibt es bessere Argumente gegen den Ref.

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  • Dodo, was genau meinst Du mit Stundenausarbeitung? Hatte er auch keine Verlaufsplanung?
    Wie kann man bitte so etwas vergessen mitzubringen bzw. zu erstellen? Entweder man hat's ausgedruckt dabei, oder eben zur Not noch auf dem Stick und kann es schnell ausdrucken oder man hat's nicht gemacht. Wie plant man dann aber bitte eine Stunde? Noch dazu eine, in der "überprüft" wird. Wie sehen denn dann bitte die "normalen" Stunden aus?


    "Halt die Fresse!", sollte dies wirklich so gefallen sein, ist ein absolutes No-Go. Mal ganz ehrlich, ist das überhaupt in Eurem Sprachschatz verankert?


    Disziplinerungsmaßnahmen sind übrigens Bestandteil meiner Seminarveranstaltungen. Und wenn man nicht weiter weiß, kann man ja auch 'mal die Kollegen fragen. Ein bisschen Eigeninitiative von Seiten der Referendare ist schließlich auch erforderlich. Erwarten wir von unseren Lehrlingen ja auch.


    Ich bin entsetzt und kann's teilweise echt nicht glauben.


    Super-Lion

  • Zitat

    Ich frage mich die ganze Zeit schon mit wachsender Fassungslosigkeit, wieso hier bestimmte Poster auf Teufel komm raus unbesehen!! ein bisher überhaupt noch nicht näher beschriebenes Fehlverhalten eines anonymen Referendars verteidigen wie der Teufel seinen Dreizack!


    waldkauz
    Wenn du den Thread verfolgt hättest, wäre dir aufgefallen, dass immer anhand der gegebenen Informationen gemeint/geurteilt/geschrieben wurde.


    Zitat

    Solchen Refs kann man doch icht ernsthaft eine langfristige Pädagogengüte bescheinigen!!! Ich für meinen Teil habe derartigen "pädagogischen Fachkräften" ein nicht gering ausgeprägtes Gymnasialtrauma zu verdanken.


    Ein Referendar ist (noch) keine pädagogische Fachkraft, sondern lernt das noch. Und Lernenden sollte man auch lernen können zugestehen.
    Die Pädagogengüte wird dann in der Prüfung bescheinigt, oder auch nicht, formal jedenfalls.
    Und was dein Gymnasialtrauma angeht... diese Erlebnisse nun auf den Rest der Welt zu projezieren ist sicher nicht sehr konstruktiv in der Diskussion.


    Grüße
    Steffen

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    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Zitat

    Wenn du den Thread verfolgt hättest, wäre dir aufgefallen, dass immer anhand der gegebenen Informationen gemeint/geurteilt/geschrieben wurde


    Geehrter (ich übernehme jetzt mal das offenbar hier angesagte Vokabular) Mitposter, genau das meine ich. Es wurde anhand der gegebenen Informationen geurteilt. Und konkrete Informationen über das konkrete Fehlverhalten dieses Refs gab´s halt erst GESTERN!!!!!!!1
    - Halt die Fresse und Fensterflugdrohungen im UB. Nein, ich fasse es tatsächlich nicht. Was gibt der von sich, wenn er unbebeobachtet ist...???????
    Ok, ich les jetzt still weiter. :cursing::cursing::cursing:

  • Zitat SteffDa :

    Zitat

    Ein Referendar ist (noch) keine pädagogische Fachkraft, sondern lernt das noch.

    Und genau das hat unser geehrter Waldkauz wahrscheinlich nicht so richtig ins Bewusstsein genommen. Die Frage, ob Waldkauz überhaupt Lehrer ist, schoss mir dabei gerade als Gedanke in den Kopf. Vielleicht ist er es ja auch, aber gegen Gedanken kann man sich ja nicht wehren.


    Ich möchte die verbalen Entgleisungen des o.g. Referendaren nicht beschöningen, aber letztendlich sehe ich ihn nur als ein Symptom für existierende unter dem Teppich gekehrten Misstände, die andere zu verantworten haben. Silicium hat das mit seinem vorherigen Beitrag sehr schön und differenziert beschrieben. Seinem Beitrag brauche ich nichts hinzufügen. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Ich möchte in eurer Diskussion noch folgendes eindringlichst einwerfen:


    Ich bin Fachleiter des Referendares und weiterhin bin ich männlich. Mein "wahrer" Name ist Domenic. Übrigens hat die Schulleitung dem Referendar heute ein "Verwarnung" bezüglich seines Verhaltens, bezugnehmend auf die Beleidigungen gegenüber den Schülern ausgesprochen. Ich werde warscheinlich in kürze gezwungen sein, diese Klasse dem Referendar wegzunehmen und zu übernehmen.


    Gruß,


    Dodo

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