An die Englichlehrerer.... Hilfe zur sprachlichen Fortbildung...

  • Hallo ihr lieben Englischlehrer.. ,


    als ich in den Schuldienst eintrat, wurden Englischlehrer für die Grundschule händeringend gesucht und in einem Crash-Kurs ausgebildet. So ging es auch mir. Ich musste mich verpflichten, einmal pro Woche zu einer DIdaktikveranstaltung zu erscheinen und in einer Woche in der Volkshochschule die c1 Qualifikation zu erwerben. Unter diesen Bedingungen bin ich verbeamtet worden.Ich spreche aber nicht ein besonders gutes Englisch. Ich hatte mich in meinem Unterricht immer streng ans Lehrbuch gehalten - aus Unsicherheit. Damals gab es Englisch nur in Klasse 3 und 4 und nur mündlich. Den Schülern machte der Unterricht Spaß und dank Lehrwerk klappte auch alles.


    Nach einiger Zeit Elternzeit bin ich nun wieder im Schuldienst zurück: Englisch gibt es inzwischen ab der 1. Klasse, es werden Arbeiten geschrieben, Englisch ist Hauptfach geworden und zu alledem ist das Fach persönliches Steckenpferd meiner neuen Schulleitung und wir stark durch sie kontrolliert.


    Ich war bereits so mutig zuzugeben, dass ich mich dafür nicht umfassend genug ausgebildet fühle, habe aber nur als Antwort bekommen, dass dies mein Bier sei. Ich müsse guten Englischunterricht machen und sollte mich nicht so stark ans Lehrwerk halten.


    Habt ihr Tipps für mich, wie ich mich fortbilden kann (am besten von zu Hause, da ich 2 kleine Kinder habe)? Gibt es tolle CD-Roms, Bücher zum Classroom teaching etc.?


    Alema

  • Hallo!


    Ich habe über das Amt für Lehrerbildung in Hessen eine zweijährige Fortbildung gemacht. Dies hat mir ungemein geholfen und hilft mir beim Unterrichten. Leider habe ich keinen Zugang mehr zu der Plattform, die hat enorm viele Ideen bereit gehalten. Lehrwerke nutze ich nu bedingt, für die Strukturierung z.T. und einfach, weil wir an der Schule mit einem arbeiten. Begeistert bin ich aber von diesem nicht.


    Zusammenfassend ergab die Fortbildung, dass Authentizität (Inhalte und Materialien..), native speaker (von CDs oder gar eingeladene falls möglich)
    und storybooks ganz wichtig sind.


    Es gibt bei einem Verlag (west...) "Storytime" , darin sind etliche Bücher+Material zum direkten Einsatz, dazu gibt es auch CDs. Ich nutze diese dort genannten storybooks fast in jeder Einheit, die Kinder lieben die Bücher und sind immer ganz stolz, schon so viel zu verstehen. Auch kann man Minimusicals, Vorträge ... daraus ableiten. Es bereichert den Unterricht enorm und macht Spaß!


    So, dies war sicher nicht die absolute Hilfe, aber vielleicht ein kleiner Anreiz?! LG

  • Schlag mal deiner Rektorin vor, eine Fachzeitschrift zu abonnieren.
    Wir haben an der Schule die "Grundschule Englisch" - echt super.


    Zusätzlich habe ich selber das Grundschulmagazin Englisch...


    Diese Zeitschriften helfen mir selber eher als einige Bücher zum Thema Englisch in der GS.
    Auch die optionalen CD-ROMs sind sehr hilfreich.


    Die einzigen Sachen, die ich dann noch empfehlen kann sind die "Lernen an Stationen"-Heft vom BVK-BVerlag,
    die man auch in anderen Rahmen nutzen kann (mit Audio-CDs)

  • Mehr für dich selbst als für den Unterricht: Englischsprachige Literatur (vergnüge michz.zt. mit englishcsprachigen kitschromanen) oder z.B. Kinderhörbücher, DVDs statt auf deutsch mal auf englisch schauen - einfach nur, um mehr in die Sprache hineinzukommen

    • Offizieller Beitrag

    Was ist das denn für eine bescheuerte Antwort deiner SL? Unglaublich! Du kannst mit deiner Fortbildung gar nicht so qualifiziert sein wie jemand, der Englisch studiert hat. Ich würde der Dame antworten, dass du es dann eben so gut machst, wie du kannst. Wenn ihr das nicht reicht, muss jemand anders den Englischunterricht übernehmen.


    Ich kämpfe ebenfalls mit dem Problem, dass ich mein Englisch nicht 100%ig gut finde, aber in RLP alle Lehrkräfte diese Zusatzqualifikation für den Englischunterricht erwerben sollen. ich stecke gerade mitten drin bzw. bin kurz vor der Prüfung. Bei uns gab es allerdings ein regelmäßiges Sprachtraining bei einer native speaker, was mit sehr geholfen hat.


    Trotzdem reicht das noch nicht und ich versuche folgendes:


    - Arbeit mit dem PC-Programm Tell me more (ziemlich teuer, aber interaktiv)
    - Filme auf Englisch mit deutschen Untertiteln gucken
    - lesen von Zeitschriften (Spotlight) und englischen Büchern - es soll vom Spotlightverlag auch ein interaktives Sprachtraining im Internet geben (dalango oder so ähnlich)
    - regelmäßige Teilnahme am Deutsch-Amerikanischen-Buchclub (gibts natürlich nicht überall, aber die Amerikaner sind meistens nette Gesprächspartner, die ganz toll finden, dass man überhaupt Englisch spricht ;) )
    - hören von englischsprachigen CDs (find eich am schwierigsten, weil mir das das Gegenüber fehlt, um alles verstehen zu können).


    Gut sind auch manche Konversationskurse der VHS- Ein normaler Engliischkurs an der VHS hat sich bei mir allerdings als absoluter Flop rausgestellt. Kaffeekränzchen mit Lehrbuch, wenig Englisch gesprochen.


    Des Weiteren gibt es in RLP Lehrerfortbildungen im Ausland. Eine Kollegin war kürzlich in Kanada und kam mit deutliche größerem Wortschatz zurück. Gibts vielleicht auch in NRW.


    Und letztlich würde ich dir raten, dich wegen dem einen Fach nicht übermäßig zu stressen. M.E. ist es in der Grundschule wichtiger, dass alle Kinder gut lesen, schreiben und rechnen lernen(wenn das meine Englischausbilderin lesen würde, gäbs sicher Haue...). So falsch ist dein Englisch sicher nicht, dass die Kinder bleibenden Schaden nehmen könnten. Sollte besserer Unterricht gewünscht sien, soll man bitte Leute einstellen, die das Fach studiert haben oder besser noch native speaker. Aber solange jede Grundschullehrerin in einer Hauruck-Fortbildung zur Englischlehrerin mutiert, kann nicht das optimale Ergebnis erwartet werden.

  • Hallo alema,
    schau dir doch einmal die beiden untenstehenden Links an. Hier kannst du dir einige Filmsequenzen anschauen und im Anschluss findet man immer noch ein paar Informationen. Ich fand sie sehr interessant:
    http://www.okay-english-webcoach.de/
    http://www.standardsicherung.s…s-unterrichtsmitschnitte/


    Ansonsten kann ich auch das "Grundschulmagazin Englisch" oder "Bausteine Englisch" empfehlen. Fachliteratur gibt es natürlich auch, wie z.B. "Englisch in der Grundschule" von Friederike Klippel oder "Didaktik und Methodik im EU" von Gisela Schmid-Schönbein.


    Die Hefte "Storyland 1 und 2" kann ich auch empfehlen. Sie enthalten kleine Geschichten, die meine SuS sehr ansprechend finden.


    Falls du noch Fragen hast oder noch weitere Tipps für kleine Spiele benötigst, kannst du dich gerne melden.


    Liebe Grüße
    Dotti

  • du solltest dringend mal eine zeit ins englischsprachige ausland. über eine comenius lehrerfortbildung kannst du problemlos einen zweiwöchigen kurs - oder noch sinnvoller - ein 4-wöchiges job-shadowing machen. alles andere ist halbherzig und taugt nur was, wenn eine ordentliche sprachlcihe basis vorhanden ist.

  • Der Englischunterricht wird dann besser, wenn man selber richtig gut Englisch kann, weil man dann viel mehr Möglichkeiten hat, selber Ideen zu gestalten und umzusetzen, und nicht mehr von Lehrmaterial abhängig ist.


    Wie lernt man besser Englisch - indem man sich Englisch so viel wie möglich aussetzt. In erster Linie lesen, lesen, lesen. Dabei ist das Internet dein Freund; englische Nachrichten und Internetseiten, englische Spots auf Youtube. In zweiter Linie hören, hören, hören danach gucken, gucken, gucken. Englische Bücher lesen, englische DVDs anschauen, englische Wortradiosender hören - das ist ja in Zeiten des Internets auch kein Problem mehr. Interessante Phrasen und Wörter aufschreiben, immer wieder mal in Online-Grammatiken stöbern (ego4u ist extrem empfehlenswert.)


    Nele

  • Nele:
    Unstreiche deine Ideen 100%. Meinen Schülern, vor allem in den Leistungskursen, predige ich genau dies immer wieder. Wer diese Ideen umsetzt, der merkt recht schnell, dass sich was zum Positiven entwickelt.


    Grüße vom
    Raket-O-Katz

  • Zitat

    So falsch ist dein Englisch sicher nicht, dass die Kinder bleibenden Schaden nehmen könnten.


    Auf niemanden hier persönlich bezogen, aber leider habe ich oft genug die Erfahrung gemacht, dass dies auf das Englisch von Grundschullehrkräften doch zutrifft. Da sind so viele "Germanismen"/Interferenzen auf phonetisch-phonologischer, morphosyntaktischer und lexikalischer Ebene in der Sprache, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass das ein gelungener Einstieg in das Englische für Kinder ist, von dem sie später profitieren können. Und die Lehrer sind sich ihrer gravierenden Mängel oft nicht einmal bewusst. :(

  • du solltest dringend mal eine zeit ins englischsprachige ausland. über eine comenius lehrerfortbildung kannst du problemlos einen zweiwöchigen kurs - oder noch sinnvoller - ein 4-wöchiges job-shadowing machen. alles andere ist halbherzig und taugt nur was, wenn eine ordentliche sprachlcihe basis vorhanden ist.

    Wie soll das denn mit zwei kleinen Kindern machbar sein? 8|

  • du solltest dringend mal eine zeit ins englischsprachige ausland. über eine comenius lehrerfortbildung kannst du problemlos einen zweiwöchigen kurs - oder noch sinnvoller - ein 4-wöchiges job-shadowing machen. alles andere ist halbherzig und taugt nur was, wenn eine ordentliche sprachlcihe basis vorhanden ist.


    Das ist ja mein Problem. Das kann ich nicht leisten. Wer soll denn dann meine Kinder hüten? Ich muss meine perönliche und eigenverantwortliche Fortbildung zusätzlich zum Job und mit meinen zwei kleinen Kindern schaffen. Es sollte doch gerade deshalb so beschaffen sein, dass ich es eigenverantwortlich leisten kann.


    Danke den anderen für die vielen guten Ideen. Die Links und Materialien werde ich mir mal in einer ruhigen Minute zu Gemüte führen.

  • Wie soll das denn mit zwei kleinen Kindern machbar sein? 8|



    ich habe nicht geahnt, dass sie weder mann noch eltern noch sonstwen hat, der bereit wäre sich mal eine oder zwei wochen um die kinder zu kümmern. ich habe einige kolleginnen mit kindern, die an solchen veranstaltungen teilnehmen, z.t auch familie mit dabei haben o.ä. es ist vielleicht auch eine frage wie wichtig es einem ist.

    • Offizieller Beitrag

    Da hab ich mal ne Frage: war schon mal jemand über Comenius im Ausland? Ich liebäugele auch gerade damit und frage mich u.a. wie es mit der Freistellung ist und wer das alles bezahlt. So wirklich günstig ist es nämlich nicht. 2 Wochen in England kosten rund 1600 € ohne Flug bzw. auch ohne Essen, wenn man ein Zimmer im Wohnheim und keinen Platz in einer Familie möchte (was mir wichtig wäre).

  • Wie soll das denn mit zwei kleinen Kindern machbar sein? 8|

    ich habe nicht geahnt, dass sie weder mann noch eltern noch sonstwen hat, der bereit wäre sich mal eine oder zwei wochen um die kinder zu kümmern. ich habe einige kolleginnen mit kindern, die an solchen veranstaltungen teilnehmen, z.t auch familie mit dabei haben o.ä. es ist vielleicht auch eine frage wie wichtig es einem ist.

    Die Frage ist ja auch, wieviel Aufwand kann und möchte man betreiben, für ein zweistündiges Fach, welches sie nicht mal studiert hat. Da können die Lehrer der Sek-Stufen immer nett reden - von ihnen wird auch nicht permanent verlangt, Fächer fachfremd zu unterrichten. Das, was in der Sek mal ausnahmesweise passiert, ist bei uns die tägliche Arbeit. Die Überheblichkeit, die hier durch deine Ironie zum Ausdruck kommt, finde ich absolut unangemessen und wenig hilfreich.


    "Mich ärgert dieser Niveauverfall immens und das Argument "lieber schlechten Unterricht mit nicht ausgebildetenen Lehrern als keiner" ist für mich völlig inakzeptabl. Wenn Lehrer selbst schon nicht mehr den geringsten Anspruch stellen, wer soll das dann noch tun?" Das schreibst du, rauscheengelsche, in einem anderen anderen Thread - WIR haben aber gar keine andere Wahl, einzig Religion dürfen wir verweigern...



    (Sorry, die Zitate sind hier durcheinandergekugelt....)

    • Offizieller Beitrag

    Danke, Schmeili, wahr gesprochen! Ich glaube, das können sich manche Sek-Kollegen wirklich nicht vorstellen. Und ja, wenn ich "gezwungen" werde, ein mir fremdes Fach zu unterichten, kann ich zwar mein Bestes geben, aber auch nicht mehr. Wenn das nicht reicht, muss es halt ein anderer machen (nur gibt es den in der GS meist nicht).

  • Da hab ich mal ne Frage: war schon mal jemand über Comenius im Ausland? Ich liebäugele auch gerade damit und frage mich u.a. wie es mit der Freistellung ist und wer das alles bezahlt. So wirklich günstig ist es nämlich nicht. 2 Wochen in England kosten rund 1600 € ohne Flug bzw. auch ohne Essen, wenn man ein Zimmer im Wohnheim und keinen Platz in einer Familie möchte (was mir wichtig wäre).



    Du hast normalerweise ein Anrecht auf eine bestimmte Anzahl von Tagen für Fortbildung pro Jahr. Wie viele gemnau regelt das Landesrecht, viele der Kurse liegen aber auch in der Ferienzeit. Bezahlt wird das ganze natürlich von der EU (vorausgesetzt der Antrag wird bewilligt, mir persönlich ist jedoch bislang keine Ablehnung bekannt) und die Kalkulation ist so großzügig, dass man auch ganz locker mit dem Geld auskommt. Ich habe in Familien (wobei das in GB eher b&b als Familie war) sehr gute Erafhrungen gemacht und sprachlich bringt das m.E. auch deutlich mehr.



  • Ich finde es nicht in Ordnung, wenn Du irgendwelche Aussagen aus anderen Threads völlig aus dem Zusammenhang gerissen hier so zitierst, dass sie auch garantiert niemand nachvollziehen kann, weil Du auf Verlinkungen verzichtest. Unabhängig davon stehe ich aber zu meiner Aussage, dass ich Qualität und Niveau im Unterricht für wichtig halte und es ein Unding ist, nicht ausgebildete Lehrkräfte ohne ordentliche Kenntnisse unterrichten zu lassen.


    Die Ironie, die Du mir unterstellst, war keine. Ich denke nämlich tatsächlich, dass man eine höhere Priorität auf ein Fach legt, wenn man es auch studiert hat und deshalb eher gewillt ist, auch mal quasi Unmögliches möglich zu machen (trotz Kinder eine einwöchige Auslandsfortbilung zu realisieren, wie gesagt, ich kenne Kolleginnen, die das tun), als wenn das nicht der Fall ist.

Werbung