Schulleitung und eigene Klasse? Geht das?

  • Hallo,


    ich unterrichte seit einigen Jahren an einer GS in Nds und habe nun die einmalige Chance die Schulleitung zu übernehmen. Zunächst erst einmal kommissarisch für ein halbes Jahr. Innerhalb dieser Zeit muss ich mich entscheiden, ob ich die Leitung weiter übernehmen möchte oder nicht.


    Da ich Lehrerin mit Leib und Seele bin und in meinem Beruf voll aufgehe, möchte ich auch im kommenden Jahr weiter eine eigene Klasse leiten. Kann man eine eigene Klasse mit dem Job der Schulleitung vereinbaren? Hat jemand damit Erfahrung?


    Was kommt aber an Prüfungen und Qualifizierungen auf mich zu wenn ich "für immer" die Schulleitung machen möchte? Hat das schon mal jemand gemacht? Wie verläuft so etwas?


    Ich brauche dringend Eure Hilfe. Mein Kopf ist momentan ein echtes Chaos.


    Danke im Voraus.


    Ich würde mich freuen, von Euch zu hören.

  • Kleine Lotta,
    das ist bei uns an kleinen GS nicht unüblich. Vollzeit 28 Stunden, davon 8 als SL - da bleibt genug Zeit für die KL. Ich habe momentan eine KL sowie die SL, und es ist machbar. Allerdings geben die meisten Kollegen nach einigen Jahren diese Doppelbelastung ab und konzentrieren sich auf die SL. Die Bewerbung zur SL verläuft mit KL genau gleich, wie ohne.
    Grüße
    vanana

  • Hallo,


    wieso sollte es eine einmalige Chance sein? Stehst du kurz vor der Rente?


    Wenn dir viel am Klassenlehrerdasein liegt, würde ich an deiner Stelle mit der Schulleitung noch warten. Die Schulleitung braucht deine volle Einsatzkraft. Ich führe eine relativ kleine Grundschule und bin sehr froh, dass ich nicht noch eine Klasse leiten muss. Wenn, dann richtig. Und ich glaube, beides geht nicht "richtig".


    LG Sunny

    • Offizieller Beitrag

    Was meinst Du mit entscheiden, ob Du es dann weitermachen willst? Gibt es bei Euch keine Ausschreibungen?

  • Hallo,


    unsere Grundschule ist dreizügig mit 310 Kindern. Derzeit haben wir leider keine Konrektorin/keinen Konrektor und ich habe die Klassenleitung einer Eins übernommen.
    Ja, das funktioniert, ABER ich denke es kann keine dauerhaft langfristige Lösung sein.
    Ich sehe durchaus viele Vorteile darin als Schulleiterin eine Klassenführung inne zu haben. Man bleibt deutlich näher an den Basisproblemen und hat einen sehr guten Blick für die Arbeit und Leistung des Kollegiums.
    Aber es kann durchaus schon einmal terminlich eng werden und die Doppelfunktion kostet sehr viel Zeit und Kraft.
    Wäre ich nicht jeden Morgen um halb sieben im Büro bliebe Vieles liegen und unbearbeitet.


    Manchmal zwingt einen die personelle Situation dazu, selber eine Klassenleitung zu übernehmen. Wenn man den Luxus der Wahl hat, sollte man sich vorher sehr gut überlegen, welche Ansprüche man hat und wieviel Nerven und Kraft.
    Zeitmanangement ist extrem wichtig und man muss noch strukturierter arbeiten als ohnehin schon, um allem gut gerecht werden zu können.
    Natürlich kommt es auch darauf an, wie viele Stunden man unterrichtet und ob man eben Hilfe durch einen Konrektor hat.


    Herzliche Grüße
    strubbelsuse

  • Hallo,


    danke für eure Beiträge.


    Wir haben eine kleine Grundschule mit ca. 200 Schülern. Bei so einer kleinen Schule ist eine Konrektorenstelle nicht vorgesehen, so dass die ganze Arbeit an der SL hängen bleibt. Lediglich der Stundenplan und der Vertretungsplan sind an eine andere Person ausgelagert. Die Schulbehörde hat nun schon ein Schulhalbjahr probiert eine Schulleitung für unsere Schule zu bekommen, aber leider ohne Erfolg. Eine Ganztagsschule zu leiten ist für viele Menschen bei dem geringen Lohn nicht gerade attraktiv.Eine erneute Ausschreibung steht für das neue Schulhalbjahr an.


    Da für den Dienstältesten die Leitung nicht in Frage kam, hat mich die SL gefragt, ob ich das Amt zunächst übernehme. Da mir organisatorische Dinge und Verwaltungstätigkeiten Spaß machen, habe ich nicht lange gezögert das Amt kommissarisch zu übernehmen. Ich habe zurzeit eine Abschlussklasse und werde nun beides unter einen Hut bekommen müssen. Ich arbeite Vollzeit und bekomme einige Ermäßigungsstunden, die ich für Verwaltungstätigkeiten nutzen kann.


    Da ich ja nun in das Amt der SL "reinschnuppern" kann, finde ich, dass es eine Chance ist, die einem im Berufsleben nicht oft geboten wird. Ich werde mich demnächst nun entscheiden müssen, ob ich die SL weiter übernehmen werde und mich auf die Ausschreibung bewerbe oder nicht.


    Da ich aber gerne Klassenlehrerin bin, stehe ich dann vor der Entscheidung, ob es sich lohnt für A13 die Leitung zu übernehmen oder ob ich weiter einfache Lehrerin bleibe. So attraktiv ist der Übergang in eine höhere Gehaltsstufe ja nun nicht.


    Nun steht es zum neuen Schuljahr auch aus, eine erste Klasse zu übernehmen. Ich habe schon von einigen gehört, dass sie die SL übernommen und eine eigene Klasse geleitet haben. Wenn ich keine eigene Klasse habe, werde ich mit 19 Stunden als Fachlehrerin eingesetzt. Ist es wirklich so viel mehr Aufwand eine eigene Klasse zu leiten im Gegensatz zur Arbeit eines Fachlehrers?


    Lg

  • Klar, weiß ich wie viel man mit einer eigenen Klasse zu tun hat, aber die Frage ist halt, ob es sich mit dem Aufwand der als SL auf mich zukommt vereinbar ist.

  • Will auch meinen Senf dazu geben
    Ich leitete frü+her ne Schule mit ca. 150 Schülern. Da war es kein Problem eine eigene Klasse zu führen.
    Heute leite ich eine Schule mit ca 250 Kindern an zwei Standorten. Eine eigene Klasse zu führen wäre
    da unmöglich trotz Sekretärin.

  • Habe ich lange gemacht. Gerade weil man als Schulleiter viel am PC sitzt, kann man gut eine Klasse leiten, weil man so ganz "nebenbei" die Emails der Eltern beantwortet, Wandertage und Klassenfahrt organisiert. Außerdem hat man in der Schule einen anderen Stand und somit auch weniger "Probleme" mit Eltern :)

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