Geschichte vs. Spanisch

  • Hallo ihr Lieben,
    Ich habe dieses Jahr nach Abschluss meines Abiturs
    ein Lehramtstudium für die Fächer Englisch und Geschichte (an der
    Universität Bielefeld) begonnen. Mit dem Englischstudium komme ich sehr
    gut klar, vom Arbeitsaufwand her muss ich momentan kaum etwas zu Hause
    machen und ich finde die Themen alle interessant.
    Mit dem
    Geschichtsstudium sieht es da leider anders aus. Ich bin eigentlich den
    ganzen Tag nur am arbeiten für Geschichte, obwohl dies ja eigentlich nur
    mein Nebenfach ist. Wir müssen immer sehr lange, für mich teilweise
    langweilige Texte lesen, in denen kaum Informationen stehen und für die
    ich Ewigkeiten brauche. Als Beispiel: Für einen Geschichtstext von 10
    (sehr klein bedruckten quasi Doppel-)Seiten brauche ich mind. 2 1/2
    Stunden :( Und das sollte eigentlich nicht so sein. Normalerweise bin ich eine
    sehr schnelle Leserin, aber bei so fachwissenschaftlichen Texten lese
    ich immer sehr genau, versuche alles zu verstehen und unterstreiche
    nebenbei, das dauert dann viel länger.
    Am Donnerstag haben wir unsere
    1. Klausur geschrieben, die einfacher war als ich erwartet hatte, so
    gesehen hatte ich eigentlich viel zu viel dafür gemacht.
    Irgendwie schaffe ich es nicht, ein gutes Gleichgewicht zu finden und auch nicht, die Texte schneller zu lesen.
    Und
    mir ist jetzt schon klar, dass wenn sich das nicht innerhalb 1 Jahres
    ändert, ich gerne mein 2. Fach wechseln möchte, denn ich habe keine
    Lust, mich das ganze Studium über so zu stressen, vor allem da mein
    Schwerpunkt ja eigentlich auf Englisch liegen soll. Falls also jemand
    Tipps für mich hat, wie ich schneller und effektiver für Geschichte
    arbeiten kann, wäre ich sehr dankbar! :)
    So,
    nun zu meiner 2. Frage: Falls ich nach 1 Jahr immer noch nicht mit
    Geschichte klarkomme, würde ich gerne auf Spanisch wechseln. Mir wurde
    abgeraten, 2 Sprachen, also 2 Korrekturfächer zu wählen, aber ich denke
    mir, dass Spanisch wahrscheinlich nicht so anstrengend wäre wie
    Französisch, da das Sprachniveau ja wesentlich niedriger ist. Zumindest
    war es bei uns in der Schule so, dass man Spanisch erst ab der 11.
    Klasse wählen konnte, also höchstens 3 Jahre belegen konnte. Nun meine
    Frage: Ist das an allen Schulen so? Denn dann wären die Klausuren ja
    nicht so umfangreich. Allerdings habe ich auch ein bisschen Angst, dass
    mir der Unterricht später mit 2 Fremdsprachen zu eintönig vorkommen
    wird. Was meint ihr dazu?
    Über Erfahrungen und Ratschläge würde ich mich sehr freuen, vielen Dank! :)

  • Also das mit dem niedrigeren sprachlichen Niveau "weil man das ja in der Schule erst ab der 11. mache konnte" vergisst du erst mal ganz schnell wieder. Es gibt immer und überall Schulen, wo es früher geht, und in NRW gibt es sogar Schulen mit Spanisch als 2. Fremdsprache, wenn ich mich nicht irre. Auf jeden Fall wird mit Sicherheit nicht substanziell weniger an Sprachkompetenz erwartet als in Französisch. Ich konnte zu Beginn des Studiums gar kein Spanisch und musste trotzdem bis zur Zwischenprüfung auf C1-Niveau sein. Da muss dann eben jeder Gas geben, der noch Defizite hat. Bei uns gabs an der Uni für die Leute mit Vorkenntnissen einen Einstufungstest, und wer den nicht geschafft hat, wurde in einen Sprachkurs seines entsprechenden Niveaus eingestuft. Da du ja jetzt dann schon eine Weile kein Spanisch mehr gemacht hast, könnte es auch zu Beginn recht schwierig werden - was nicht heißt, dass du es nicht machen sollst, wenn du denkst, dass es dir besser gefällt.
    Und zum Texte lesen: mir fällt es immer recht schwer, irgendwie sinnvoll zu unterstreichen, wenn ich einen Text noch nicht kenne. Vielleicht ist das ja dein Problem? Lies den Text erst mal einfach so, und dann nochmal mit Unterstreichen.

  • Auf der Schule, auf der ich Schüler war, konnte man Spanisch ab der 9. oder 11. (mit G8 jetzt 8. und 10.) beginnen, also ist das auch was für kleinere Klassen.
    Ich kann jetzt nicht aus Erfahrung sprechen, aber, dass zwei Fremdsprachen ein hoher Korrekturaufwand sind (wahrscheinlich mit das meiste was so geht) hab ich auch schon öfter gehört. Das würde ich mir gut überlegen. Wenn du sagst, dass du in der Klausur nicht so viel brauchtest wie du gelernt hast, kannst du dann nicht einen Gang runterschalten bei der Klaussurvorbereitung? Oder, wenn es dir gar nicht schmeckt an deiner Uni, kannst du auch die Uni wechseln (Hab ich auch gemacht und die Anrechnung von Studienleitsungen war recht einfach.)? Durch so einen Fachwechsel verliert man ja auch Zeit. Viel Erfolg noch mit deinem Studium.

  • Hallo,


    zunächst einmal: am Anfang des Studiums ist es ziemlich normal, dass man lange für das Durcharbeiten von fachwissenschaftlichen Texten braucht. Mit etwas Übung wird das besser, man gewöhnt sich dann auch an die gerade in den deutschen Geisteswissenschaften recht spezielle Sprache. Sinnvoll finde ich immer, Texte zunächst querzulesen und sich dann ein paar Fragen formulieren, auf die man "hinliest" - das bringen wir unseren Schülern zwar immer bei, aber ich glaube sie machen es nie, bis sie sich dann an der Uni mit 100.000 Seiten Text konfrontiert sehen und gar keine andere Wahl mehr haben :) Und natürlich mit Bleistift unterstreichen und max. 10% exzerpieren (Textmarker wegwerfen, die lenken bloß ab).


    Zur Fächerkombination: Ich würde mir das gut überlegen mit den zwei Korrekturfächern. Die anderen, die hier schon geantwortet haben, haben völlig recht: Spanisch wird immer populärer als 2. Fremdsprache, und das Anforderungsniveau ist dann nicht mehr niedriger als in Französisch oder jeder anderen Fremdsprache, die unterrichtet wird.


    Englisch/Geschichte hat den Vorteil, dass man sich damit auch gut an bilingualen Schulen bewerben kann - die boomen immer noch, und Leute mit Kombination Englisch+Sachfach sind nicht so häufig auf dem Arbeitsmarkt anzutreffen. Spanischlehrer sind aber auch gesucht, udn auf Prognosen sollte man sich nicht verlassen, die Anzahl der Lehrereinstellungen ist nämlich politisch bedingt und richtet sich nciht immer nach dem tatsächlichen Bedarf.


    Spanisch ist ein tolles Fach (ich unterrichte tendenziell lieber Sprache als Geschichte und Politik), aber die Korrigiererei würde mich umbringen.
    Trotzdem ist es natürlich IMMER besser, etwas zu studieren, was man gern macht, weil man schließlich auch später damit klarkommen muss.

  • aber dass Spanisch weniger Arbeit als Geschichte ist, halte ich für ein Gerücht. In meinem Seminar muss ich sehr viel für Spanisch machen, und das Niveau ist höher als in Englisch, obwohl ich Englisch viel länger gehabt habe. Da sind außerdem viele Quasi-Muttersprachler oder solche dabei, die länger im spanischsprachigen Ausland gelebt haben, was das Niveau zusätzl. anhebt - ist in Englisch bei uns eher nicht der Fall.
    Ich unterrichte Spanisch zurzeit in der 10 am Gymi, die ersten beiden Klausuren gehen ja noch, dann geht es auch da zur Sache und sowohl du als auch die SUS müssen in kürzester Zeit eine Riesen-Progression hinlegen. Die SUS, die das Fach erst voller Begeisterung gewählt haben, werden dann schnell frustriert und das macht das Unterrichten nicht gerade leicht. Echt anstrengend sind dann 11 und 12 (G8). Wenn du mich fragst, ist das Ganze eine Mogelpackung - denn obwohl die SUS ja Anfänger sind, muss der Unterricht OBERSTUFENGERECHT sein, d. h. die müssen mit ihren rudimentären Sprachkenntnissien Texte analysieren etc. pp. Kommentare schreiben etc. Ist für dich als Lehrkraft dann natürlich interessanter, aber auch sehr anspruchsvoll. Nebenbei noch mal eben locker den Subjuntivo anwenden und Imperfecto/Indefinido unterscheiden. M. A. hat es nur Sinn, wenn man die Sprache ab der 8 gehabt hat. Das bieten aber viele Gymnasien nicht an, weil sie dann fürchten, dass sie den FB Französisch schließen können.
    Andererseits ist der Vorteil bei 2 Fremdsprachen wie Englisch und Spanisch, dass du rel. viel übertragen kannst, die Sprachen aber andererseits nicht so ähnlich sind, dass du sie verwechseln könntest. Außerdem ist Spanisch sehr gefragt, und es gibt nicht viele Spanischlehrer - damit wärst du eine begehrte Kandidatin
    Zum Unterrichten dürfte Geschichte deutlich einfacher sein, da zumindest viel weniger Korrekturaufwand als bei Spa. Ist als Fach an Schulen aber nach meiner Erfahrung nicht so nachgefragt.
    Wünsch dir viel Glück bei der Entscheidung!


    Sonnenkönigin

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Zum Unterrichten dürfte Geschichte deutlich einfacher sein


    hmm, das sehe ich genau umgekehrt.
    Auch der Korrekturaufwand in der Oberstufe ist in Geschichte recht aufwändig.


    Geschichte war allerdings tatsächlich nie Mangelfach

  • Hallo,


    ich habe auch in Bielefeld Geschichte studiert, das ist zwar schon etwas her, aber am Arbeitsaufwand scheint sich nichts geändert zu haben 8| . Zu Beginn hatte ich damit auch Probleme, aber es wurden immer wieder Kurse und Seminare angeboten, bei denen mich die Inhalte auch soweit interessiert haben, dass ich dafür die Texte intensiv gelesen habe. Gerade für Kurse/Seminare in denen du Hausarbeiten schreiben kannst, musst du nicht alles lesen, sondern kannst dich auf die für die relevanten Themen beschränken. Nebenbei finde ich zwei bis drei Stunden Leseaufwand für ein geisteswissenschaftlichen Kurs nicht sonderlich viel.


    Wenn deine Angaben stimmen, studierst du für die Sek I, oder? Dann lohnt sich vielleicht die Recherche, wieviele Haupt-/Real-/Gesamt-/ect.-Schulen überhaupt Spanisch anbieten, generell lässt sich für den Sek I-Bereich sagen, dass der Korrekturaufwand für die Fremdsprachen nicht ganz so hoch ist, wie für Deutsch. Ich korrigiere Englisch wesentlich schneller, da die Textproduktion längst nicht so umfangreich ist, wie in Deutsch. Ein Französichkollege, der die Klassen 7 bis 10 unterrichtete, sagte mir, dass bei der zweiten Fremdsprache der Korrekturaufwand geringer sei, da zumindest in den ersten beiden Lehrjahren wenig Textproduktion da sei. Zudem haben zwei Sprachen den Vorteil, dass du nicht soviele Klassen hast. Und wenn du Englisch hast, wirst du gerne bilingual für Geschichte/Erdkunde eingesetzt, sofern du dich bereit erklärst.


    Der Aufwand für die Unterrichtsvorbereitung in Geschichte ist dafür höher, mich kostet es mehr an Kraft und Aufwand ansprechenden Geschichtsunterricht zu machen, zumal das für die meisten "ja nur" ein Sekundärfach ist. Hier wird man gerne mal für Politik mit eingesetzt.


    Ein Rechenexempel:


    Du hast in der Sek I in NRW ein Stundendeputat von 28 Stunden:


    - 28/ 4 Stunden Fremdsprachenunterricht = 7 Lerngruppen von der Fünften bis zur Zehn, d.h. 7*30 SuS-Namen, 1260 Arbeiten pro Schuljahr plus Tests, am Ende musst du 210 Zeugnisnoten geben, das ist schon viel Arbeit. Hinzu kommen natürlich die Vergleichsarbeiten und die Zentrale Abschlussprüfung, bei der du auch noch cokorrigierst.


    - 28 Stunden Englisch (4 Stunden in der Sieben, Neun, Neun, Zehn, Zehn), Geschichte (2 St in der Sechs und Sieben), Politik (1 Stunde in allen vier Fünften). Die Konstellation hatte ich einmal mit Deutsch statt Englisch. Das heißt 10* 30 SuS- Namen, 4*6*30 Arbeiten = 720 Arbeiten pro Schuljahr plus Tests in elf Klassen, am Ende sind das 330 Zeugnisnoten, bei denen du selbstverständlich jeden Schüler, jede Schülerin individuell mit all seinen/ihren Eigenheiten, Schwächen und Stärken und Lernvorschritten im Blick hast.


    Ich persönlich unterrichte lieber Deutsch und Englisch, da ich es als ruhiger empfinde, mehrere Stunden in einer Klasse zu verbringen, als hier zwei Stunden Geschichte, da eine Stunde Politik. Die Korrekturen sind nicht angenehm und häufig auch zum Ko****, aber ähnlich ätzend empfinde ich die Entrüstung zu den Zeugnissen hin, wie ein Lehrer in einem Sekundärfach eine Fünf oder sogar eine Sechs geben kann, obwohl selbiger während des laufenden Jahres mehrfach auf die Gefahr aufmerksam gemacht hat :rolleyes: .


    Studiere das, worauf du Lust hast und womit du die nächsten 35 Berufsjahre glücklich werden kannst. Ich mag Geschichte immer noch, habe es aber lieber studiert, als dass ich es lehre.

  • Wenn du das empfindest:

    Zitat

    Wir müssen immer sehr lange, für mich teilweise


    langweilige Texte lesen, in denen kaum Informationen stehen und für die


    ich Ewigkeiten brauche

    ... dann ist es wirklich sinnlos, Geschichte zu studieren, unabhängig von den späteren Berufschancen. Wenn man fachwissenschaftliche, spröde und anspruchsvolle Texte oft "langweilig" findet, fehlt die Begeisterung fürs Fach - und möglicherweise das Verständnis daüf ("kaum Informationen" - naja...) und die ist Hauptvoraussetzung dafür, Schüler später für das Fach interessieren zu können.

  • Die SUS, die das Fach erst voller Begeisterung gewählt haben, werden dann schnell frustriert und das macht das Unterrichten nicht gerade leicht. Echt anstrengend sind dann 11 und 12 (G8). Wenn du mich fragst, ist das Ganze eine Mogelpackung - denn obwohl die SUS ja Anfänger sind, muss der Unterricht OBERSTUFENGERECHT sein, d. h. die müssen mit ihren rudimentären Sprachkenntnissien Texte analysieren etc. pp. Kommentare schreiben etc. Ist für dich als Lehrkraft dann natürlich interessanter, aber auch sehr anspruchsvoll. Nebenbei noch mal eben locker den Subjuntivo anwenden und Imperfecto/Indefinido unterscheiden.


    Echt anstrengend sind dann 11 und 12 (G8). Wenn du mich fragst, ist das Ganze eine Mogelpackung - denn obwohl die SUS ja Anfänger sind, muss der Unterricht OBERSTUFENGERECHT sein, d. h. die müssen mit ihren rudimentären Sprachkenntnissien Texte analysieren etc. pp. Kommentare schreiben etc. Ist für dich als Lehrkraft dann natürlich interessanter, aber auch sehr anspruchsvoll. Nebenbei noch mal eben locker den Subjuntivo anwenden und Imperfecto/Indefinido unterscheiden.

    Oh ja, das kann ich aus eigener Schulzeit bestätigen. In der 11. war Spanisch noch neu und man lernte die Sprache. Dannach zogen sich die Stunden wie Kaugimmi, weil man nicht die Sprache lernte, sondern das aus der 11. anwenden musste für Interpretationen usw. was den Meisten ziemlich schwer fiel. Ich war echt immer froh, wenn Spanisch dann ausgefallen ist. Zumal das auch immer eine späte Nachmittagsstunde war, die wir mehr machen mussten, weil es eine neue Fremdsprache war. Ist vllt. auch ein Aspekt, dass Spanisch oft in den Nachmittagsunterricht fällt (war bei mir so).

  • Vielen Dank für die vielen Antworten!
    Ich schließe aus euren Beiträgen, dass ein Spanischstudium und der spätere Unterricht sich also nicht von anderen Fremdsprachen unterscheiden wird.
    Ich denke auch, dass ich teilweise wahrscheinlich zu viel für die Uni mache und zu genau arbeite, aber irgendwie weiß ich nicht so genau, wie ich das ändern soll. Habt ihr vielleicht Tipps für mich, wie ich schneller und effektiver arbeiten kann?
    Suiram: Inwieweit denkst du könnte mir ein Uniwechseln helfen? Glaubst du, dass der Arbeitsaufwand an anderen Unis vielleicht nicht so hoch wäre oder wie genau könnte mir das helfen?
    the_rani: Dein Beitrag hat mir besonders gefallen und mich ermutigt es doch weiter zu versuchen :) Mein Problem ist, dass ich mich nicht dazu aufraffen kann, den Text 2x zu lesen weil das ja noch viel länger dauern würde. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass es ähnlich helfen würde wenn ich immer erst einen ganzen Absatz oder eine ganze Seite lese und danach erst das wichtigste unterstreiche. Meistens unterstreiche ich nämlich viel zu viel ;) Am Ende kann ich mir dann ja noch mal Fragen oder Themen formulieren. Das mit dem Bleistift unterstreichen habe ich mir jetzt auch angewöhnt und nur die wichtigsten Aussagen werden bunt angestrichen, das hilft auch.
    Vor 2 Korrekturfächern habe ich schon Angst, aber meine Französisch-/Geschichtslehrerin hat mir zum Beispiel erzählt, dass sie für die Unterrichtsvorbereitung in Geschichte wesentlich länger bräuche als in Französisch, ich weiß nicht inwieweit sich das nachher vom Zeitaufwand wieder ausgleicht? Leider kann ich ja selbst den Korrigieraufwand noch gar nicht abschätzen
    und weiß deswegen nicht genau, was später auf mich zukommen wird. Bei Geschichte könnte ich mir vorstellen, dass man im Unterricht auch viel mit Gruppenarbeiten und späteren Präsentation arbeiten kann, wo die Schüler sich also auch relativ häufig selber etwas erarbeiten könnten in quasi "Wochenarbeiten", was die Vorbereitung evtl. auch noch ein wenig erleichtert. Allerdings stimmt es auch, dass Geschichtsklausuren in der Oberstufe sehr happig sind. Und ich glaube, es gibt so einige, die später in Geschichte ihre Abiprüfung machen..
    Bilingualer Unterricht würde mir glaube ich auch sehr Spaß machen. Allerdings glaube ich nicht, dass es wenige Leute mit der Kombination Englisch+ Sachfach gibt, oder?
    Ich muss ehrlich sagen, dass mir das Geschichtsstudium im Moment mehr Spaß macht als Englisch. Diese Module mit speaking/grammar/writing finde ich etwas trocken, in Geschichte lernt man ja ganz neue Sachen und diskutiert darüber, das finde ich schon interessanter. Deswegen habe ich auch Angst, dass mir ein reines Sprachenstudium nicht so viel Spaß machen würde.
    Sonnenkönigin: Das, was du beschreibst, habe ich selbst in meinem Spanischkurs erlebt. Die Motivation sank von Jahr zu Jahr und es wurde kaum noch mitgearbeitet. Es stimmt, dass Geschichte leider eins der Fächer ist, was sehr viele studieren bzw. lehren. Da wäre es mit Spanisch wahrscheinlich einfacher einen Job zu bekommen, aber mir ist eigentlich wichtiger, das zu studieren was mir auch später am meisten Spaß macht. Das könnten natürlich auch 2 Sprachen sein, aber wenn ich durch Geschichte ein etwas stressfreieres Berufsleben haben könnte, würde ich mich glaube ich dafür entscheiden, weil ich nicht später überfordert sein möchte.


    Danae: Ich studiere auf Sek II, ich hatte mich damals, als ich mich im Forum angemeldet habe, noch nicht entschieden, aber da ich mir sicher war, dass ich Realschule oder Gymnasium machen möchte, habe ich erst ein mal Sek I angegeben. Heißt das also, dass der Leseaufwand für Geschichte noch höher wird? Was mich im Moment so unglaublich stört, ist, dass ich für Englisch überhaupt keine Zeit habe. Ich mache eigentlich immer nur etwas für Geschichte, für Englisch habe ich dann gar keine Zeit mehr zu lernen und das ärgert mich, da ich das Gefühl habe dass viele der anderen Studenten besser sind dadurch, dass sie schon im Ausland waren und deshalb so viel Erfahrung haben. Ich würde gerne versuchen, da aufzuholen und auf den gleichen Stand zu kommen.
    Mit Politikunterricht kann ich leider gar nicht dienen :D Auch bei dir kommt mir wieder die Frage auf? Inwieweit unterscheidet sich letzendlich der Aufwand für Geschichte und Spanisch? Für Geschichte braucht man länger für die Unterrichtsvorbereitung, für Spanisch für die Klausurkorrekturen. Ich könnte jetzt nicht sagen, welches Fach insgesamt gesehen stressfreier wäre.
    @blabla: da hast du mich falsch verstanden. Mir fehlt keineswegs die Begeisterung fürs Fach, ich finde Geschichte immer interessant. Ich finde es nur sinnlos, einen 10 bis 20-seitigen Text zu lesen, in dem nur tausende unwichtige Beispiele und kaum wichtige Fakten stehen, wobei ich die wichtigen Fakten schon vorher kannte durch das Lesen des Fachbuches. Wir haben einmal ein quasi Fachbuch (bei mir das sog. Orientierungswissen) und dann noch den Quellenreader. Und dieser greift nur noch einmal ein paar Punkte aus dem Fachbuch auf und bietet keine neuen Informationen, was ich dann als "langweilig" empfinde.
    Ich hoffe ihr könnt mir noch etwas zu meiner Frage bezüglich des Vergleiches der gesamten Aufwandsdauer für die jeweiligen Fächer sagen. Und über weitere Tipps bezüglich wie ich vielleicht schneller arbeiten könnte würde ich mich auch freuen, wobei ich eure Tipps mit dem vorher querlesen und dann unterstreichen schon sehr gut finde und auf jeden Fall beherzigen werde. Ich hoffe, dann werde ich demnächst schneller sein ;)

  • Hallo,


    ich weiß nicht, welche inhaltliche Anforderungen an den Bachelorstudiengang gestellt werden, ich habe nach der alten Lehramtsordnung studiert, da konnte ich viele Hausarbeiten schreiben, die aus Referanten resultieren. Daher konnte ich die inhaltliche Arbeit ganz gut strukturieren, das musste ich auch, da auch in Deutsch ein sehr hoher Leseaufwand betrieben wurde und ich auch noch 19 Stunden die Woche arbeiten musste. Hier hilft dir evtl. die studentische Studienberatung, die kennen die Dozenten und deren Anforderungsprofile in der Regel gut.

  • littlesweetie: Also ich studiere ja Erdkunde und soll ab und zu auch Texte lesen, aber nicht so viel. Meistens sind die aber nur noch mal ergänzend zur Vorlesung, weshalb ich auch nicht alles (v.a. englische Texte, dich mich überfordern) lese und dafür lieber in der Vorlesung gut aufpasse und alles mitschreibe, was der Dozent sagt. Bei mir reicht das, um gute Noten in den Klausuren zu schreiben und darauf kommt es ja wohl an, wenn man das Studium so abschließen will, dass man eine Stelle bekommt. Vielleicht machst du dir wirklich zu viel Arbeit und wenn die Noten bei dir stimmen, ist es doch OK, oder? Ich epfinde mein Studium auch als ziemlich zwanglos: kaum bis keine Anwesenheitspflicht, keine Kontrollen außer den Klaususren und selten mal Hausarbeiten. Vielleicht ist das bei euch anders. Mit Uniwechsel meinte ich, dass du an einer anderen Uni vielleicht mit weniger Aufwand dein Studium schaffst. Ob das dann an der Uni so ist, kann ich natürlich nicht sagen, da müsstest du dich mit Studierenden der Unis austauschen (vllt. über StudiVZ), das habe ich vor dem Uniwechsel auch gemacht. Ich kann nur berichten, dass ein Komelitone, der Ge und EK studiert, Ek für schwiriger erachtet, was ich jetzt nicht so schwirig finde, v.a. im Vergleich zu Chemie, meinem Zweitfach. Kann natülich auch an der höheren Motivation für Ek liegen.
    Dass die Vorbereitung in Nebenfächern mehr arbeit ist hab ich auch schon ehrfach gehört und auch gemerkt. Aber gerade in Erdkunde finde ich das auch interessant und bin motiviert mich mit den Themen und der Unterrichtsplanung zu beschäftigen (Ok, das wird wahrscheinlich im laufe der Berufsjahre und bei voller Stelle abnehmen, aber dann hat man ja auch schon Geplantes im Schrank.). Den Nachteil von zwei Nebenfächern (bei mir) sehe ich darin, dass man vermutlich 10 oder mehr verschiedene Klassen haben wird, wenn man eine volle Stelle macht, aber mit einem Hauptfach bist du sicher gut bedient.

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