Lesen / schreiben in der Waldorf-Schule

  • Hat Nele doch lehrreich und interessant begründet. Bei einigen Unterschieden gibt es dabei auch noch mehr Gemeinsamkeiten.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Zitat Neleabels :

    Dass Du die Anthroposophen in einer Reihe mit den Scientologen siehst, ist schon der Hammer, geehrte Nele ! 8)


    Lesen können ist eine Kunst und kein "Hammer" (ich verkneife mir mal einen entsprechenden Verweis auf das Threadthema.) Wie ich schon sagte, ist diskurshistorisch die GENESE DER MYTHOLOGIEN von Anthropsophen, Scientologen etc. immer die gleiche. Mit weniger dicke Fremdwörters (die Bedeutung tanzen darfst du selber): wie und mit welchen Versatzstücken die Spinnereien zusammenfabuliert werden, bleibt sich immer gleich. Die Motivation mag unterschiedlich gewesen sein - Steiner war sicherlich originär geistesgestört, Hubbard und Smith ging es augenscheinlich nur ums Geld.


    Nele

  • Geisteswissenschaftlich würde ich Rudolf Steiner auch in die Nähe zu Gottlieb Fichte und Johann Wolfgang von Goethe zuordnen. Nicht von ungefähr orientieren sich die Anthroposophen am Goetheanischen Weltbild. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    • Offizieller Beitrag

    Danke, dass du es ausgesprochen hast, Nele.


    Nachdem ich heute mal nebenbei nach Elternschrecks Hinweisen etwa mehrrecherchiert habe, lag mir die Bemerkung auch auf derZunge.


    kleiner gruener Frosch

    • Offizieller Beitrag

    Nele, die Kurzfassung ist großartig :)

  • Und zumindest habe ich durch meine Hinweise zur Erkenntnisannäherung beigetragen, in welchem Zusammenhang das Lesen/Schreiben-Lernen an der Waldorfschule gesehen werden muss. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Und zumindest habe ich durch meine Hinweise erreicht, in welchem Zusammenhang das Lesen/Schreiben-Lernen an der Waldorfschule gesehen werden muss. 8)


    Dieser Satz stimmt zwar nicht einmal ansatzweise mit der deutschen Standardgrammatik überein; wenn du aber sagen möchtest, dass du durch dein tätiges Beispiel ein aussagekräftiges Exempel dafür gegeben hättest, welchen Stellenwert korrektes und präzises Lesen und Schreiben im anthroposophischen Denken haben, dann kann ich dir erstaunlicherweise nur zustimmen! :)


    Nele


    P.S. Hat er's noch repariert. Aber Recht hat er ja immer noch. :D

  • Jahrzehntelanges Herunternivellieren des Leistungsniveaus in den Deutschen Schulstuben haben selbst bei mir Spuren hinterlassen, womit ich wieder bei meinem Lieblings-Thema wäre ! 8)

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    • Offizieller Beitrag

    Ne, Nele. Ich glaube, er hat schon recht.
    Dank seiner Informationen verstehe ich jetzt zumindest, was mir mein Bekannter sagen wollte. Obwohl ich es (Sorry) für absoluten Mumpitz halte.


    kleiner gruener Frosch

  • In der Waldorschule wird viel Wert auf Schreiben gelegt - die Kinder schreiben auch viele Texte ab. Dass sie es in der 1. und 2. langsamer angehen lassen, ist doch nicht schlecht, dafür wird es gründlicher gelernt und sitzt oftmals besser als an Regelschulen. Ich habe auf jeden Fall mal an einer Waldorschule unterrichtet und die Kinder in der 3. Klasse dort konnten definitiv schreiben.

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hm, dann scheint es da unterschiedliche Waldorfschulen zu geben. denn warum sollte mein Bekannter sagen, dass Schreiben Lernen bis zum Alter von 8/9 Jahren schädlich ist, wenn es nicht irgendwo so steht.


    kleiner gruener Frosch


    P.S.: und wenn ich ihn richtig verstanden habe, ist es keine Sache des nicht vorhandenen Lehrplans, sondern eine prinzipielle Ausrichtung,

  • Also nun mal ehrlich, ich weiß gar nicht was es an den anthroposophischen Weisheiten zu kritisieren gibt. Die Idee der biologisch-dynamischen Landwirtschaft Kuhhörner bei Vollmond (sonst gehts natürlich nicht) auf dem Acker zu vergraben zur massiven Erntesteigerung ist zum Beispiel ein Geniestreich und leuchtet doch sofort ein.

  • Die Waldorfschulen/Waldorflehrer, die ich kenne, leisten auch hervorragende Arbeit.
    Ab und zu besuche ich auch die Monatsfeiern sowie Klassen-Theater-Spiele der 8. u. 12. Klassen. Ich muss eingestehen, dass ich Aufführungen mit einer derartigen Qualität und Niveau bis jetzt auf kaum auf einer Staatsschule erlebt habe.


    Wenn ich selbst ein Anhänger von Gesamtschulen wäre (Bin ich natürlich nicht !) würde ich für mein Kind die Waldorfschule weit vor der Staatlichen Gesamtschule vorziehen. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    • Offizieller Beitrag

    Mir stößt auf, wie hier gehackt wird. Nicht alles, was nicht der vorherrschenden wissenschaftlichen Meinung entspricht ist per se esoterischer Quatsch.
    Man kann von den Steinerschen Texten halten, was man will, aber an vielen Waldorfschulen wird eine hervorragende pädagogische Arbeit geleistet. Ich bin mir auch nicht sicher, ob alle Waldorfianer Steiner noch wörtlich nehmen.


    Die Einstellung das Lesen und Schreiben betreffend ist auch kein Waldorfprivileg.
    Habe einschlägige Erfahrungen mit Freien Schulen (keine ideologischer Hintergrund), da war es ähnlich.
    Wer sagt denn, dass Kinder in einem bestimmten Alter lesen können müssen? Grundsätzlich spricht für mich nichts dagegen, wenn Kinder später anfangen zu lesen und zu schreiben.
    An einigen Freien Schulen fehlte mir allerdings ein klares Konzept, wie sie es denn nun lernen, wenn sie in den ersten Jahren keine Bock drauf hatten.
    Da ist Waldorf doch anders organisiert. Ich kenne keinen ehemaligen Waldorfschüler, der nicht lesen kann.


    Das erinnert mich alles ein bisschen an die Panik der Mütter, wenn ihr Kind als einziges noch nicht laufen kann / noch nicht trocken ist / noch nicht spricht. Ich sehe es (heute) gelassener: mein Kind ist 14. Es sitzt, spricht, läuft und ist trocken, obwohl es damals länger gedauert hat. ;)
    Manchmal brauchen Kinder eben unterschiedlich lange, um bestimmte Dinge zu lernen. Diese Zeit haben sie an unseren Regelschulen meist nicht. Insofern kann ich Eltern gut verstehen, die ihre Kinder auf Waldorf- oder andere Alternativschulen geben. Die Probleme fangen dann an, wenn doch plötzlich Panik aufkommt und das Kind an die normale Grundschule wechselt. Natürlich hat es einen anderen Stand, da solche alternativen Konzepte eben von anderen Zeiträumen ausgehen. Was ich, wie schon gesagt, nicht schlimm finde, wenn das Gesamtkonzept stimmig ist.

  • Mir stößt auf, wie hier gehackt wird. Nicht alles, was nicht der vorherrschenden wissenschaftlichen Meinung entspricht ist per se esoterischer Quatsch.
    Man kann von den Steinerschen Texten halten, was man will, aber an vielen Waldorfschulen wird eine hervorragende pädagogische Arbeit geleistet. Ich bin mir auch nicht sicher, ob alle Waldorfianer Steiner noch wörtlich nehmen.


    Siehe hierzu einen Erfahrungsbericht aus einem Waldorf-Lehrerseminar:


    "Waldorfleher werden"


    Dazu noch ein Interview mit dem BIldungswissenschaftler Stephan Hopman:


    Man kann nicht nur ein "bisschen" Waldorf sein.


    Esoterik und Antirationalität ist immer gefährlich, auch wenn sie sich in einen Schafspelz hüllt und als kuschelweiche Alternative herkommt. Man kann gar nicht argwöhnisch genug sein - je schmusiger und "gutmenschiger" eine Ideologie daherkommt, desto misstrauischer sollte man sein. Die Bauernfänger sind da - und vom Glauben an die Heilslehre des Propheten bis zum Glauben an den Führer ist nur ein sehr kleiner Schritt. Und tunlichst sollte man nicht annehmen, dass hinter diesen Ideengebäuden nur das steht, was sie nach außen hin zur Schau stellen. Das macht man doch als welterfahrener, erwachsener Mensch auch sonst nicht, z.B. Parteien oder Sekten gegenüber...


    Da gibt's übrigens auch Lieder für.


    Nele

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Kommt selten vor, aber hier muss ich Dir absolut Recht geben, geehrte Melosine !


    Unsere geehrte Nele wird auch nicht abstreiten können, dass in den meisten Waldorfschulen eine sehr gute Arbeit geleistet wird. Ob da nun ein paar Erziehungswissenschaftler die Waldorfpädagogik kritisieren oder nicht, ist so relevant als wenn ein Kaffesack in Brasilien umfällt,abgesehen davon, dass unser Staatsschulsystem auch sehr viele kritisierenswerte Merkmale aufweist.


    Neles Beiträge zur Waldorfpädagogik klingen sehr verhärtet und dialogbefreit. Aber sie kennt ja persönlich auch keinen einzigen Anthroposophen keine Waldorschule von innen und auch keine Waldorfschüler. Aber so ist das, wenn man die Realität nur aus dritter (parteilicher) Hand wahrnimmt. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, hier wird aus einem ganz einfachen grund so rumgehackt.
    Vieles was in der Schule passiert, ist ... nicht wirklich 100% erforscht.
    Aber zumindest passiert es selten, dass didaktisch-methodische Überlegungen (wie das späte Schreibenlernen) aufgrund (eigene Aussage Steiners) des hellseherischen Zugriffs auf die "Akasha-Chroniken" erfolgt. Und dann auch noch mit einer solchen Dogmatik eingesetzt werden.


    Btw: Ich habe auch gerade eine Vision. ich sehe, dass Kinder besser schreiben können, wenn sie sich dabei eine Zipfelmütze aufsetzen.
    Wo kann ich eine Schule gründen, in der das passiert?


    Abgesehen davon sind viele Sachen, die in dem (zugegebenermaßen einseitigen) Bericht geschrieben werden, geradezu haarsträubend.


    kl. gr. Frosch

  • >>Mir stößt auf, wie hier gehackt wird. Nicht alles, was nicht der vorherrschenden wissenschaftlichen Meinung entspricht ist per se esoterischer Quatsch.


    Nein. Oder: Vielleicht. Aber es geht auch nicht um alles, sondern um Waldorfpädagogik. Und die ist aber so was von esoterischer Quatsch. Siehe die Unzahl von Links.


    Waldorfschulen sind allerdings frei, wie sehr sie der Waldorflehre anhängen. Wer ihn zu wörtlich nimmt, wird auch schon mal rausgeworfen aus der Vereinigung, siehe Links. Wer ihn halbernst nimmt, macht sich für mich immer noch lächerlich. Wer ihn ignoriert, wird mit dem populären Namen, kann davon abgesehen aber ordentliche Sachen machen.


    Ansonsten: jede Schule mit auselesener Klientel erzeugt Schüler und Eltern, die damit zufrieden sind.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

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