Ich habe gerade wieder mal - wie vermutlich die meisten von euch - die ehrenvolle Aufgabe bis vor den Ferien noch ein paar Klausurensätze korrigieren zu müssen. Im Moment korrigiere ich Englisch EF, also Jahrgangsstufe 10 - muss wirklich sagen, dass mir der Kopf schwirrt vor so vielem falschen Englisch. Habe das Gefühl, dass meine eigene Sprachkompetenz dadurch auch immer schlechter wird. Außerdem mache ich Positivkorrekturen - also aus meinen ganzen Anmerkungen könnte man einen komplett neuen Text schreiben. Habe nur das Gefühl, dass das eigentlich niemanden interessiert, außer, dass sie es nachhher untereinander vergleichen und sagen "Das haben sie bei dem aber nicht als Fehler angestrichen "etc. pp. Ansonsten echte Sisyphus-Arbeit - nur die Korrekturen auf die schlimmsten Fehler reduzieren kann man ja auch nicht, weil man dann die Note nicht nachweisen kann. Wie handhabt ihr das?
Sonnenkönigin
Korrekturen killen mich
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Fehler nur unterstreichen, Verbsserung wird in Gruppenarbeit geschrieben. Bei Texten sind dann ggf. auch mal 70% unterstrichen
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Also in der EF/10 korrigiere ich nur noch dann positiv, wenn die Schüler meiner Einschätzung nach die richtige Form oder Variante nicht kennen können. Ansonsten passiert genau das, was Du beklagst.
Und Du hast Recht - in der Regel interessiert es die Schüler kaum, was sie falsch gemacht haben. Kaum einer setzt sich mit seinen Fehlern auseinander und arbeitet wirklich nachhaltig daran - selbst mit Nachhilfe funktioniert das in der Regel nicht. Und viele Schüler, die in der EF immer noch das 3rd person -s vergessen, haben das schon in der 5. Klasse getan.So genau vergleichen die Schüler übrigens bei einem detaillierten Erwartungshorizont mit Punkten die Klausuren nicht. Abgesehen davon wissen sie ja auch, dass ein zu Unrecht angestrichener Fehler in der Regel keine signifikante Auswirkung auf die Gesamtnote hat. Dank sinkender Relevanz der Sprachrichtigkeit wird zumindest DAS immer weniger ein Problem... :nixmitkrieg:
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Ich gehe beim Korrigieren genauso vor wie Bolzbold.
Die Besprechung und Rückgabe in der darauffolgenden Doppelstunde ist dann so, dass ich Dinge bespreche, die mir bei mehreren Schülern aufgefallen waren. Dazu hatte ich mir dann schon während der Korrekturen Notizen gemacht.
Der Rest der ersten Stunde soll dann zur Berichtigung genutzt werden, dazu bringe ich auch Wörterbücher mit; was die Schüler da nicht schaffen, ist Hausaufgabe. In der zweiten Stunde geht es dann mit dem "Stoff" weiter.
Hamilkar
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Also ich mache Positivkorrektur nur, wenn ein SuS den richtigen Form nicht kennt, oder, wenn es sich um etwas ganz kompliziertes handelt...
Ich finde die Korrektur auch anstrengend, weil ich als Muttersprachler nicht immer den Sinn hinter Sachen wie "he was the sinner buck" verstehe
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Ich finde die Korrektur auch anstrengend, weil ich als Muttersprachler nicht immer den Sinn hinter Sachen wie "he was the sinner buck" verstehe
Das geht mir aber auch als nicht-Muttersprachler so!Ich habe hauptsächlich LKs an einer reinen OS. Und da korrigieren wir alle positiv, da die Schüler sich durchaus mit den Fehlern beschäftigen. Nicht alle und nicht alle gleich erfolgreich/konsequent, aber immerhin. Außerdem ist es Konferenzbeschluss... Da können sich die Korrekturen schon gut ziehen.
Besinnlich wirds vor Weihnachten jedenfalls nicht. Weder für die Schüler noch für uns. Dafür ist gesorgt!
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Jo, wie mache ich das denn?
1. Ich korrigiere nicht in den Ferien. In aller Regel lasse ich kurz vor den Ferien schon gar keine Klausurae mehr schreiben. Sollte doch mal zu Ferienbeginn ein Klausurstapel 'rumliegen, lasse ich ihn liegen. Bisher lagen die nach den Ferien immer noch da. Da muss man sich keine Sorgen machen.
der Plan, die Korrekturen vor den Ferien erledigt zu haben, ist schon Mal gut. Ansonsten solten Sie überlegen, ob Sie zukünftig einen Teil der Arbeiten hinter die Ferien legen.
2. Ich habe zwar andere Fächer, aber vielleicht trotzdem mal kurz: Ich korrigiere nicht im eigentlichen Sinne, d.h. ich schreibe nicht auf, was richtig gewesen wäre. Häufig kann ich das gar nicht entscheiden, es geht ja um die Gedanken der Schüler. Vielmehr kennzeichne ich Fehler, und zwar so, dass (hoffentlich) klar wird, was warum falsch ist. Für Fehler, Bemerkungen etc., die häufig vorkommen, verwende ich Kürzel, das spart Schreibarbeit. Machen die Sprachler ja auch mit R, G, A etc. Ich habe mittlerweile eine recht umfangreiche Liste mit Fehlerzeichen, die ich in Auszügen ausdrucke und den Klausuren zur Rückgabe beilege.
Gelegentlich ergänze ich Beispiele, die den Fehler klar machen.
hth
L. A
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