Ausflüge und Schüleraustausch

  • Hallo,
    ich organisiere zum 4 Mal einen Schüleraustausch und habe jetzt das erste Mal das Problem, dass ein Elternteil "entsetzt" ist, weil die Gastschüler 2 Ausflüge ohne uns machen. Sie sind insgesamt 6 Tage hier und an 2 Tagen machen sie Ausflüge bis 17:30. Das sei laut Elternteil kein "Austausch" und an anderen Schulen wären die Schüler 100% mit den Gastschüler zusammen. Bisher habe ich das immer so gehandhabt, dass entweder wir oder die Gastschüler eigene Ausflüge gemacht haben, aber auch mindestens 1 gemeinsame Aktivität (die dieses Jahr auch stattfindet). Am Wochenende sind die Schüler natürlich auch alleine in den Gastfamilien usw. Ich finde auch, dass sich bei Ausflügen die Gruppen kaum mischen und man als Lehrer immer sagen muss, dass sich die SuS doch bitte auch mal um die Gäste kümmern müssen. Laut Austauschberichten die ich im Internet gefunden habe ist es üblich, dass man auch alleine AUsflüge unternimmt, es fällt ja sonst (unnötigerweise) wichtiger Unterricht aus. Die Akzeptanz für einen Austausch ist im Kollegium nicht immer so gegeben daher finde ich es überhaupt nciht schlimm, wenn die Gastschüler 2 Ausflüge alleine machen und wir dann auch... AUch finanziell ist es eine Belastung wenn wir jetzt noch mehr Geld ausgeben müssen, um die Führungen usw die die Gastgruppe gebucht hat mitzumachen. Ich denke auch nciht, dass ALLE Eltern das so sehen wie das eine Elternteil, mir persönlich wäre es lieber, wenn mein Kind in die Schule ginge als mit den Austauschschülern. Oder mein Kind hat mal Nachmittagsaktivitäten die es auch nicht ohne weiteres ausfallen lassen möchte... Aber dieses Jahr habe ich den EIndruck, dass die Eltern allgemein es sehr komisch finden, dass die Gastschüler 2 Tage alleine unterwegs sind...
    Ich finde es aber auch selbstverständlich, dass die Gastgruppe Ausflüge macht, wollen wir doch auch machen wenn wir drüben sind.


    Daher meine ganz grundsätzliche Frage: wie macht ihr es an euren Schulen?
    Schönes Wochenende wünsche ich euch

  • Also ich kenne das nur so, dass die Gastschüler auch als Gruppe getrennt Ausflüge machen. Sowohl aus meiner eigenen Schulzeit als auch danach.

    • Offizieller Beitrag

    Wir machen das auch so, allerdings sind unsere Amerikaner auch zwei Wochen da, daher sind die Gastgeber meistens ganz froh, auch mal wieder einen Tag für sich zu haben.

  • Bei uns läuft das anders und ich kenne es auch nur so: gastgebende Schüler und Gastschüler machen gemeinsame Ausflüge.
    Bisher haben wir damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Meine Kolleginnen und ich haben den SuS immer ein paar kleine Aufgaben gestellt, die sie in gemischten Gruppen erledigen mussten...hat prima funktioniert.


    LG isa

  • Wir mieten immer einen Reisebus für 26 Leute, d.h. halb besetzt, und fahren damit nach Frankreich und behalten ihn auch vor Ort. So ist man sehr beweglich. Wenn die Franzosen dann Ausflüge mitmachen, bilden sie also die zweite Hälfte, und der Bus ist dann voll. Aber meist haben sie ja noch Unterricht am Nachmittag, wenn die Deutschen auf Tour gehen.


    Umgekehrt machen die Frz es bei ihrer Deutschlandfahrt ebenso mit dem großen Reisebus und halber Besetzung. Aber nachmittags können die Deutschen immer ganz gut mitfahren, wenn sie wollen, weil wir bisher an unserer Schule noch nicht so viel Nachmittagsunterricht hatten. Sie gelten dann im Unterricht als "schulentschuldigt", müssen den verpassten Stoff natürlich selbstständig nacharbeiten. Meine Kollegen ziehen bisher alle ganz gut mit, bisher hat es jedenfalls noch niemanden gegeben, der keine frz. Gastschüler in seinem Unterricht geduldet hat.
    Da der Nachmittagsunterricht bei uns aber immer mehr zunimmt, muss man mal abwarten, ob es bei diesem Vorgehen bleiben kann.


    Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn die Franzosen auch etwas ohne die Deutschen unternehmen; denn die Deutschen müssen ja auch mal Hausaufgaben machen, oder so, und am Wochenende ist ja ohnehin immer Tag in den Familien.


    Etwas, das hier noch nicht genannt wurde, das aber bei unserem Austausch ganz wichtig scheint: Den Franzosen ist es auch mal wichtig, nur unter ihresgleichen zu sein, selbst wenn sie sich mit ihrem Austauschpartner sehr gut verstehen. Irgendwie ist das so, vielleicht, weil die frz Schüler eher so ein bisschen Rudeltiere sind, und/oder sich im Ausland nicht so selbstbewusst bewegen wie die Deutschen. Das ist schon ein Unterschied, den ich erst auch nicht sah und entdecken musste, und einmal musste ich das auch den Eltern erklären, da hatte ich auch mal jemanden am Tele, so wie Du, der das nicht verstand.


    Hamilkar

  • Zu eigenen Schülerzeiten war es auch immer so, dass man hier wie dort auch alleine Ausflüge machte - und auch aus Schülersicht war es ganz entspannt, einfach mal ne "Auszeit unter sich" zu haben...

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