Praktikumsunterricht Rechtschreibstrategien

1. offizieller Beitrag

    Hallo alle zusammen,


    Ich habe ein Problem: muss Unterricht über Rechtschreibstrategien halten (z.b. Wörter verlängern, Wörter zerlegen, Wortbausteine) und weiß nicht richtig wie ich das am besten mache. Habe mir schon mal folgendes überlegt als Einstieg: Memorie (also z.b. anfangen kommt von Anfang und das mach ich als Beispiel vorne an der Tafel zwei weiter für Wörter verlängern und Wörter zerlegen). Danach dachte ich, die Klasse in 6 Gruppen einzuteilen und ihnen ein Arbeitsblatt zu geben. Dort liegen dann weitere Memoriekarten und die SuS müssen die erratenen Karten aufs Arbeitsblatt tragen. Als Ergebnissicherung sammle ich die Ergebnis auf Folie.


    Was haltet ihr davon?


    Verbesserungsvorschlage?!


    Danke :) :!:

    Ich weiß nicht, ob ich das richtig verstanden habe, aber durch ein Memorie-Spiel lernen sie doch nicht, wie sie die Strategien anwenden bzw. durchprobieren, welche jeweils passt. Sie sollen doch m.E. lernen, dass es verschiedene Strategien gibt, diese dann zunächst mal isoliert anwenden, um es zu begreifen, und anschließend bei gegebenen Fällen die verschiedenen Möglichkeiten durchprobieren und entscheiden, welche ihnen im konkreten Fall hilft. Bei einem Memorie-Spiel suchen sie doch nur Karten, ohne nachzudenken, was darauf steht.

    Für welche Klasse machste das denn?


    Wenn ich das richtig lese, sollen Wortfamilien gebildet und Wörter verlängert werden, um die Endlaute dem richtigen Buchstaben zuordnen zu können. Was meinst du mit Wörter zerlegen? Meinst du die Bestimmung von Affixen? Oder die Bestimmung des Stammmorphems (wobei das ja auch zur Wortfamilie gezählt werden kann...)? Mache dir doch erstmal bewusst, welche Rechtschreibstrategien du die SuS erarbeiten lassen möchtest. Ich würde da auch nicht zu viel auf einmal machen. Toll ist es, wenn die Schüler die Regel praktisch erarbeiten und diese am Ende der Stunde auf einem Plakat verschriftlichen.

    Die SuS kennen schon die drei Rechtschreibstrategien, ich muss sie nur wiederholen.
    Also ein Beispiel zu jeder Strategie:
    Wörter verlängern: Abgas- Abgase
    Wörter in Wortbausteine zerlegen: abbrechen- ab-brechen
    Wörter ableiten: Anfänge- anfangen


    Habe mir nun folgendes überlegt:
    Als Einstieg: Werde ein Memorie mit 6Kärtchen machen (Damit es nicht so lange dauert). Ich bitte immer einen Schüler nach vorne zu kommen, zwei Kärtchen aufzudecken, wenn die zwei Karten übereinstimmen (z.B. Anfänge und anfagen) lasse ich die Kärtchen an die Tafel machen. Wenn nicht, bitte ich den nächsten Schüler nach vorne etc. bis alles aufgelöst wurde.
    Danach würde ich die SuS fragen, was ihnen dabei auffällt (würde sie dabei unterstützen). Die lösung habe ich zuvor auf ein Plakat geschrieben und würde es danach an die Tafel hängen.


    Daraufhin würde ich den Kinder die Nikolausgeschichte austeilen (an dem Tag ist Nikolaustag). Dort sind solche Wörter unterstrichen, die man mit den drei Stategien erfassen kann. Ich werde ein weiteres Arbeitsblatt austeilen auf dem eine Tabelle zu sehen ist. In deser Tabelle sollen sie dann die Wörter eintragen, die zu Wörter ableiten, Wörter verlängern und Wörter in Wortbausteine zerlegen.
    Wenn dies erledigt wurde, wurde ich einzelne Schüler nach vorne bitten und das entsprechende Wort in die richtige Spalte einzutragen.


    Zur Klasse:
    8. Klasse Hauptschule
    Sie sind sehr motiviert, wenn es um das Thema Weihnachten, Wichteln etc. geht- darum die Nikolausgeschichte.


    Danke für eure Rückmeldung :)

    Ich würde die absurde Schreiblernpraxis (Schreiben nach Gehör) der aktuellen Grundschulpädagogik aufgreifen und alle Klöpse der PrimarschulkollegInnen systematisch aufarbeiten. Die Zahl der uns in Klasse 5. überstellten SuS mit dramatischen Schreibproblemen steigt beständig, gleichzeitig ist es nur schwer zu ertragen, dass einem die GS-KollegInnen ihre - selbstverständlich fein laminierten - Anlauttabellen mit gleichsam missionarischem Eifer als "Stein der Weisen" (oder Waisen???) verkaufen wollen. Ich sitze jedenfalls fast täglich mit dem eigenen Nachwuchs am Tisch und erkläre ihm, dass er trotz der 435636 lachenden Smilies pro Seite doch einiges zu verbessern hat.

    "Wir operieren in dem Gebiet, das zwischen den besten Absichten und dummem Zufall liegt. Unser Leben ist ein einziges Glück im Unglück. Und dieser Umstand verleiht all unseren Handlungen etwas unfreiwillig Komisches." (aus: "Die Enzyklopädie der Dummheit")

    Zitat von Jazzy82

    Ich muss zugeben, dass ich annahm, du bereitest den Unterricht für ein 3. Schuljahr oder 4. Schulajahr (spätestens) vor.


    Genau das habe ich gestern beim Lesen auch gedacht. Kenne mich im Lehrplan der Sek1 nicht aus, aber hast du da schon mal nachgeschaut?

    Ich habe mir die Aufgabe nicht ausgesucht. Meine Mentorin hat mir das Thema der Unterrichtsstunde genannt- "Rechtschreibstrategien wiedeholen".

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss Aktenklammer zustimmen.
    Was genau sollen die Schüler lernen anhand des Memories?
    Auf mich wirkt es so wie eine Idee, die du unbedingt unterbringen möchtest. Eine Methode soll aber doch das Lernziel erreichen helfen, daher stehe ich hier auch auf dem Schlauch. ?(

    Musst du "nur" Unterricht machen oder ist das ein Unterrichtsbesuch - im zweiten Fall müsstest du deine Entscheidung ja auch dem Fachleiter gegenüber erklären (können) und ich - da wiederhole ich mich leider - wüsste nicht so ganz, wie ich das begründen sollte.

    Es ist ein schöner, spielerischer Einstieg. Den kannste immer machen, würd ich allerdings nicht, wenn es um eine Prüfung geht. :whistling: Du musst didaktisch/methodisch begründen können, warum du es machst. Es reicht nicht zu sagen: Das ist motivierend. Am Anfang ist das wirklich schwer, aber versprochen, es wird mit der Zeit klarer und einfacher.


    Noch eine Anmerkung: Auch Grammatik- und Rechtschreibtrainig steht nicht für sich, sondern muss in eine Unterrichtsreihe eingegliedert sein. Somit müsste es nicht nur an dem Tag um den Nikolaus gehen, sondern du müsstest eine gesamte Reihe zu diesem Thema durchführen (da wären wir allerdings eher im Religionsunterricht). Nu könnte man noch behaupten, im Reli-Unterricht findet derzeit eine Reihe zum Nikolaus statt (im Sinne des fächerverbindenden Unterrichts), wobei ich dieses Thema im 1. Schuljahr behandel...


    Also zunächst musst du dir darüber klar werden: Welches Thema besitzt die Unterrichtsreihe? Zu diesem Thema gestaltest du im Sinne des integrativen Deutschunterrichts (alle Bereiche des Lehrplans werden in einer Reihe angesprochen) eine Einheit zu den Rechtschreibstrategien. Dann solltest du darauf achten, dass der Einstieg kurz gehalten wird. Es handelt sich lediglich um eine Wiederholung. Außerdem sollte die Arbeitsphase so lange wie möglich gestaltet werden.


    Gibt es in der Klasse bereits Lernplakate zu den Rechtschreibstrategien? Ansonsten könnte dies dein Produkt werden (du darfst es nicht nach dem Einstieg vorgeben). Die SuS erarbeiten in der Reflexion gemeinsam die Rechtschreibregeln und verschriftlichen diese. Wenn du die Kinder mit einem Text arbeiten lässt, würde ich hier Differenzierungen anbieten. Für gute Schüler, müssen die Wörter nicht unterstrichen werden. Sie sollen sich selbstständig welche suchen und einteilen. Falls du z.B. LRS´ler o.ä. in der Klasse hast, würde ich die Wörter bereits in die Liste eintragen und sie müssen sie nur noch bearbeiten. (Wobei ich mit einem 8. Schuljahr keine Erfahrung habe).


    Noch eine kurze Anmerkung: Du musst ja am immer eine Ziel der Stunde formulieren, das den Lernzuwachs der Schüler beschreibt. Ich würde niemals eine Wiederholung wählen, denn du hast einige/viele Schüler, die sicherlich bereits die Strategien flüssig anwenden. Was bringt diesen Schüler diese Stunde? Wie differenzierst du?


    Musst du auch einen Entwurf verfassen? Spätestens da wird dir bewusst, was noch nicht so rund läuft.


    Zum Einstieg: Ich denke, ich würde das Vorwissen aktivieren. Welche Strategien kennt ihr bereits? Diese Anschreiben/benennen lassen. Anschließend bearbeiten die SuS das Arbeitsblatt. Schließlich Präsentation und gemeinsames Erstellen der Lernplakate.

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