Wenn die eigenen Kinder krank sind

  • Hallo!
    Heute ist mein 2. Tag, den ich "frei" nehmen muss, weil mein Kleiner krank ist. Wenn die Kinder nur ein bisschen krank sind (andauernder Husten, Schlappheit), orangisiere ich immer jemanden, der in meiner Abwesenheit auf sie aufpasst ( Sie sind 8, 7 und 2,5). In der Vergangenheit habe ich so kaum Fehltage gehabt. Es gab jedoch häufig die klassische Rabenmuttersituation, wo ein fiebriges Kind ins Auto gepackt und bei Oma abgegeben wird. Aber irgendwie sträube ich mich bei meinem Kleinen gegen diese Praxis. ERstens finde ich, dass es einem niemand besonders dankt oder anerkennt, wenn man solche Opfer bringt. Und das Opfer bin zwar auch ich, aber vor allem das kranke Kind. Zweitens kann es in meinen Augen auch nicht sein, dass ein Kind nicht krank werden darf.
    Bei mir ist vor allem der Dienstag ein Problem. Es ist ist mein Hauptarbeitstag mit 5 Stunden (arbeite unterhälftig). Ich habe bereits zur ersten Stunde Unterricht und das ist eine saudämliche Situation, was Kinderkrankheiten angeht. Da ein krankes Kind nicht morgens um 6.45 Uhr wach wird, kann ich auch nicht einschätzen, wie schlimm es ist. Die Großen haben ein gutes Immunsystem und sind selten krank. Aber der Kleine ist gerade durch den Kindergarten ziemlich anfällig und dann in der Krankheit sehr anhänglich.
    Für mich wäre all das auch nicht wirklich ein Problem, ich habe nicht das Gefühl, dass es bei mir Überhand nimmt.
    Aber wenn man morgens in der Schule anruft, kann man das Grummeln am anderen Ende der Leitung fast schon hören. Heute Morgen gab es ein verbissenes "Okay" - nichts in Richtung "gute Besserung"!... und dass ich bis morgen jemanden organisiert habe, ist eh selbstverständlich. Ich habe immer ein schlechtes Gefühl in so einer Situation, als ob ich etwas ausgefressen hätte... Wie regelt ihr das "Problem" kranke Kinder?


    Liebe Grüße
    Mara

    "Die beste Methode das Gute im Menschen zu wecken ist, ihn so zu behandeln, als wäre er schon gut." (Gustav Radbruch) :troest:

    2 Mal editiert, zuletzt von mara77 ()

  • Oh ja *seufz* auch ein großes Problem bei uns!


    Meist bin ich diejenige, die dann in der Schule absagt und auch ich höre keinen Beifall am Telefon, aber irgendjemand muss sich ja kümmern. Ich möchte auch keinem mein krankes Kind aufbürden, weil ich der Meinung bin, ein krankes Kind braucht Mama und schließlich möchte ich auch keinen anstecken. Wenn es nur kleine "Unpäßlichkeiten" sind (bissel Bauchweh oder so), dann verabrede ich mit meinem Kind und der Erzieherin, dass wir es heute probieren und wenn es dann gar nicht klappt, sollen sie mich anrufen und ich lasse dann den Rest des Schultages sausen. Oft vergehen solche Wehwehchen dann spurlos, wenn erst mal die Spielfreunde da sind oder etwas Tolles gebastelt wird.


    Ich versuche mir aber auch, ein dickes Fell zuzulegen, denn schließlich ist es mein Kind und es hat sich ja auch nicht ausgesucht, krank zu sein! Klar, ist keiner begeistert, aber wir haben hier keine Familie, zu der ich mein krankes Kind dann bringen könnte.


    Meine Kinder sind Gott sei Dank recht selten krank, aber wenn, dann bin ich auch immer am Schleudern.... :mad:

  • Ich denke, da muss man wirklich einfach an sein Kind zu aller erst denken.
    Ich habe einmal mein krankes Kind in die Schule genommen, weil wirs anders in der Schule nicht abgedeckt bekamen, würde ich nie wieder machen. Meine arme kleine (inzwischen Große) hing da wie ein Schluck Wasser. Aber ich hatte da ein sehr verständnisvolles Kollegium, alle selber Eltern und Großeltern, also waren wirklich alle um das Kind besorgt, das hilft dann viel.
    Auch in der letzten Schule glücklicher Weise nur von der Sekretärin grummeln, hat sie umsonst, habe dann nur noch direkt mit dem Schulleiter gesprochen, der sah das anders.
    Aber die paar Tage im Jahr, die man eh hat (gerade bei den verbeamteten hier), da wird das schon irgendwie zu regeln gehen für die anderen!

  • Diese Zwickmühle kenne ich nur zu gut.


    Mir hat folgender Gedanke geholfen:
    Für die Schulkinder bin ich ersetzbar, für meine eigenen nicht.


    Auch ich habe schon die Bedürfnisse der Schulkinder über die meines eigenen, kranken Kindes gestellt. Man sollte das aber nicht tun.
    Erstens dankt es einem keiner, zweitens kann die Gesundheit/emotionale Verfassung deines Kindes darunter leiden.


    Da hilft nur, sich ein dickes Fell gegenüber Grummlern anzuschaffen und im Hinterkopf zu haben,
    dass das Immunsystem mit zunehmendem Alter wohl doch stärker werden wird.


    LIebe Grüße
    try

  • Manchmal finde ich es auch besser, selber krank zu sein und das Kind nicht zu erwähnen. Ich selber habe meine Kinder leider schon recht früh mit Handy alleine gelassen. Das würde ich nicht mehr tun. An unserer Schule ist es zum glück kein Problem. Eine Kollegin fehlt öfter mal wegen ihrer kranken Kinder und jeder hat Verständnis dafür.

  • Ich fehle auch ab und zu aus diesem Grund und es ist kein Problem. Ich versuche schon meist was zu organisieren, aber da meine Eltern selber noch arbeiten klappt das eben nicht immer sondern nur an den 2 Tagen in der Woche, an denen meine Mutter frei hat. Sonst hab ich keinen, wo ich mein krankes Kind hingeben könnte und da ich ja nur Teilzeit arbeite und mein Mann voll ist es auch meist so, dass ich dann zu Hause bleibe. Wenn ich an dem Tag nur zwei oder drei Stunden habe, dann bleibt mein Mann schon mal zu Hause und fährt dann erst zur Arbeit wenn ich wieder da bin, aber immer geht das leider ja auch nicht.


    Aber gerade das wie lange sie krank sind und wie es den Kindern am nächsten Tag geht kann man schlecht einschätzen und ich kenne dieses blöde Gefühl morgens: Geht es wohl schon wieder? Soll ich es jetzt wecken? ...

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