Starke Lese- und Rechtschreibschwäche --> Welche Schule passt?

  • Hallo ihr,


    es geht um einen Nachhilfeschüler von mir. Er leidet an einer starken Lese- und Rechtschreibschwäche. Er kann Silben erlesen, wenn es nicht zuviele unterschiedliche sind. Lange Wörter/manchmal auch kurze Wörter oder auch Sätze kann er nicht lesen. Wörter kann er lautgetreu schreiben. Sätze fallen ihm schwer. Die erste Klasse hat er bereits einmal wiederholt. Jetzt in der zweiten Klasse fühlt er sich erneut dem Druck nicht gewachsen. Er weigert sich inzwischen, die Hausaufgaben nur anzufangen. Kind und Eltern fühlen sich so absolut nicht mehr wohl. An der Schule kann er nicht besser gefördert werden.
    Was gibt es für Möglichkeiten für das Kind? Sprachheilschule? Nehmen die Kinder mit LRS auf? Integrationshelfer? Gibt es das bei LRS überhaupt? Waldorfschule? Aber da muss man auch relativ viel schreiben?!
    Montessori-Schulen gibt es nicht in der Nähe. Privatschulen mit kleinen Gruppen ebenfalls nicht.
    Was denkt ihr?
    Liebe Grüße
    Mayine

  • Hallo :)


    Ich kann dir leider nicht wirklich helfen, aber trotzdem kurz ne Anmerkung zu Waldorfschulen. Das würde ich dir / dem Jungen nicht empfehlen, da er dort nur mitgeschleift werden würde, das würde ja das Problem nicht lösen.
    Von Fördermöglichkeiten habe ich leider keine Ahnung. Macht der Junge denn schon irgendwas gegen seine LRS?

  • Hier habe ich mal eine Auszug aus der BASS zu dem Thema und wie in der Grundschule damit umgegangen werden müsste.


    http://www.schulministerium.nr…ht/Erlasse/LRS-Erlass.pdf


    Außerdem noch ein weiterer Auszug von der Seite des Schulministeriums NRW:


    "Lese-Rechtschreibschwierigkeiten (LRS)


    Nicht alle Kinder lernen Lesen und Schreiben ohne Probleme. Für Kinder, bei denen besondere Schwierigkeiten auftreten, sind besondere schulische Fördermaßnahmen notwendig. Der Runderlass -> Schulpflicht


    Förderung von Schülerinnen und Schülern bei besondern Schwierigkeiten im Erlernen des Lesens und Rechtschreibens (LRS)" vom 19.7.1991 stellt die verbindliche Vorgabe für die Schulen der Primarstufe und der Sekundarstufe I dar. Verbindlich insofern, als




    • eine Analyse der Lernsituation, ggf. unter Einschaltung externer Experten und die daraus folgende Konzeption entsprechender schulischer Fördermaßnahmen eine Pflichtaufgabe aller Schulen ist,
    • die Rechtschreibleistungen nicht in die Beurteilung der schriftlichen Arbeiten und Übungen im Fach Deutsch oder in einem anderen Fach mit einbezogen werden,
    • in Zeugnissen der Anteil des Rechtschreibens bei der Bildung der Note zurückhaltend zu gewichten ist,
    • die Leistungen im Lesen und Rechtschreiben bei Entscheidungen über die Versetzung, über die Eignung für eine weiterführende Schulform oder bei der Vergabe von Abschlüssen nicht den Ausschlag geben dürfen."


    Wenn das Kind offiziell eine LRS hat, müsste es doch in der Schule einen Förderplan für dieses Kind geben.

  • Danke schon einmal für eure Beiträge. In der ersten Klasse wurde bereits der sonderpädagogische Dienst hinzugezogen, der eine Lese- und Rechtschreibschwäche feststellte.
    Es ging ein Jahr zur PTE (Lerntherapie) und erhält jetzt momentan eine Stunde pro Woche Förderung durch mich. Das wird durch die Eltern selbst bezahlt. Das Jugendamt weigert sich irgendetwas von der Förderung zu übernehmen.
    Das mit der Förderung in der Schule und mit dem Nachteilsausgleich klingt toll, sieht in der Realität meistens anders aus. Wenn eine Schule das nicht anbietet, ist es sehr schwierig für die Eltern das einzufordern. Die Schule/die Lehrkraft müsste den Unterricht ändern und individueller gestalten, die Schule benötigt die Stunden für die zusätzliche Förderung. Von heute auf morgen geht das nicht. Und die Eltern und das Kind sind überfordert und inzwischen auch kraftlos. Das Kind kommt in Deutsch im Gleichschritt überhaupt nicht mit. In fast allen anderen Fächern sollte es inzwischen mindestens einen Satz lesen können, um mitzukommen. In Mathe sind es die Textaufgaben, im Sachunterricht Texte über die jeweiligen Sachthemen...
    Das mit der Waldorfschule sehe ich ähnlich, vor allem müssen die Kinder sehr viel in die Epochenhefte schreiben.
    Meint ihr das Kind hat eine Chance auf der Sprachheilschule aufgenommen zu werden?

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