So ist es Recht;), dachte grad, ich seh nicht gut. So viele äußern sich dazu-toll!
Also-ich denke, es gibt Fälle, in denen man schon mal ein Auge zudrückt am Ende der 4. Klasse. Dies tut man aber nicht, weil der Elternclub mit der Pistole vor der Schultür steht, sondern nuuur dann, wenn es sich um ein Kind handelt, dessen Potential nicht ausgeschöpft ist, das über Ressourcen verfügt, die es in den schweren ersten Sozialisierungsjahren noch nicht zur Anwendung bringen konnte, weil man als GS-Lehrer noch nicht weit genug kam bei der Vielzahl an Schülern, jeden Einzelnen in seiner Persönlichkeit - ja, ich spreche von der Persönlichkeit! zu einer halbwegs autonomen Grundeinstellung zur Arbeit, bzw. zu ausreichend Selbstbewusstsein und Zutrauen in die eigene Fähigkeiten hinzutherapieren. Aaber: Man bemüht sich darum außerordentlich. Und wer sensibel ist, viel Erfahrung in psychologischer Hinsicht hat u n d in der Vergangenheit >Beweise dafür geliefert bekam (z.B. anlässlich eines Klassentreffenbs ehemaliger Schüler), dass man mit der Entscheidung richtig lag, dann weiß man immer sicherer, welchem Kind man die Chance geben muss. Es geht nämlich in allererster Linie darum, die Menschen zu sehen in ihren individuellen Fähigkeiten, aber besonders hinsichtlich ihrer Nöte, Zwänge (durch Eltern ausgelöst),Ängste (viele kommen schon in die erste Klasse und traun sich den Mund nicht aufzumachen, weil die Eltern Druck machen. Oder sie labern völligen Käse raus oder schreiben Mist, weil sie total blockieren und die elende Notengebung wie ein Damoklesschwert über ihnen hängt. Bei vielen Kindern bin ich froh, wenn ich es schaffe, sie etwas unabhängiger von den Erziehungpersonen und deren Erwartungen zu machen und sie dazu bringen kann, einfach mal ohne Blick auf das Ergebnis zuzupacken, Aufgaben anzugehen...das ist die Voraussetzung für Problemlösendes Denken überhaupt. Und diesbezüglich eine Frage: Wer kennt denn hier im Forum Statistiken, die Auskunft geben darüber, inwiefern schlechtere Leistungen mit der dramatisch ansteigenden Anzahl psychischer Störungen und Auffälligkeiten korrelieren? Bzw. was steigt steiler an? Schönen Nachmittag einstweilen...