Arbeitsmedizinische Pflichtuntersuchung außerhalb der Arbeitszeit und mit eigener Kostenbeteiligung?

  • Liebe Kollegen,


    bin ich als Lehrer verpflichtet, eine vom Amtsarzt angeordnete Untersuchung außerhalb meiner Arbeitszeit und auf eigene Kosten durchführen zu lassen?
    Folgendes Problem:
    An unserer Schule ist ein Schüler an TBC erkrankt und wir Lehrer mussten uns heute testen (Tuberkulin Test) lassen.
    Mein Problem ist, dass ich eine Tumor- und Schilddrüsenerkrankung sowie momentan eine KiWu-Behandlung habe.
    Meine Krankenakte ist gut gefüllt und ich nehme täglich Hormone und andere komische Pillen. Da sich nicht einmal ein Arzt zu dieser Untersuchung hat sehen lassen, war die Krankenschwester schlichtweg überfordert und konnte mich weder zu den Risiken noch zu den Wechselwirkungen beraten. SUPER!!!!


    Im Vorfeld hatte ich mich informiert, aber bei seltenen Erkrankungen (und somit wenig verordneten Medikamenten) bekommt man eben von keinem Arzt eine präzise Aussage.
    Da ich aber gegen TBC geimpft bin, nur eine Ustd. Schülerkontakt hatte und völlig beschwerdefrei bin, sah ich bis jetzt kein Problem.


    Nach dem Test meinte die Schwester aber, dass ich aber noch einen Bluttest für TBC (wegen der möglichen Verfälschung der Ergebnisse durch meine Erkrankungen) und einen Schwangerschaftstest für das Thorax Röntgen bei einem Arzt brauche. Die Kosten für die Praxisgebühr, für Haus- und Frauenarzt sowie den Schwangerschaftsbluttest muss ich aber selber übernehmen, weil mein Gesundheitszustand und der KiWu das eben notwendig machen.
    Außerdem wird die Untersuchung nicht im Amt sondern in der Radiopraxis der Notaufnahmeneben der Schule gemacht, in der es nur so von Eltern wimmelt. Ich habe echt keine Lust meine ganze Geschichte inklusive der Details der KiWu-Behandlung vor Eltern meiner Schüler auszubreiten und dort ohne Termin (ist leider dort nicht möglich) nachmittags Stunden zuzubringen.


    Meine Fragen sind daher:
    Muss ich das Thorax Röntgen und die dafür notwendigen Untersuchungen außerhalb der Unterrichtszeit und teilweise auf meine Kosten dulden?
    Kann der Amtsarzt Untersuchungen von mir verlangen, die meinen Gesundheitszustand maßgeblich beeinflussen (laut der Schwester greift der Test doch stark ins Immunsystem ein)?
    Muss ich die 2 Jahre andauernden Pflichtuntersuchungen (Thorax Röntgen) auch bei einer Schwangerschaft hinnehmen?
    Warum kann das Amt einen Röntgen Befund von meinem behandelten Radiologen bzw. Internisten (laut Aussage der Schwester) ablehnen?
    Was ist, wenn der Radiologe die Pfichtuntersuchung wegen einer momentan noch nicht nachweisbaren Früh-Schwangerschaft ablehnt und ich keinen Nachweis bekomme?


    Ich habe halt einfach das Gefühl, dass ich als Lehrer und Erkrankte keine Rechte sondern nur noch Pflichten habe. Ich kann diese sorry "scheiß Ärzte " einfach nicht mehr sehen und möchte mal 3 Woche ohne KH und Arztbesuch (die immer in meiner Freizeit/Urlaubszeit stattfinden!!!) verbringen und mein "altes" Leben wieder haben. Das wühlt mich alles so derartig auf, weil es auf meine Kosten geht, Auswirkungen auf meine Therapien bzw. Genesung und meinen 4 Jahre andauernden KiWu-Marathon hat.
    Dreh ich grade nur wieder am Rad oder findet Ihr auch, dass der Amtsarzt zu viel verlangt?


    Liebe Grüße Elli :wacko:

  • Ich bin der Personalrat an meiner Schule. ;(


    Ich werde am Montag mal meine Bedenken wegen der Untersuchung außerhalb der Arbeitszeit bei der SL anbringen.
    Da wir eine sehr kleine Schule sind, hat die SL wahrscheinlich kein Interesse an einer Untersuchung in der Unterrichtszeit, da dann nichts mehr geht. Und schon wieder macht man sich Gedanken über den Unterrichtsausfall und nimmt sich zurück. Das typische Grundschullehrer-Verhaltensmuster. Aber wir Lehrer sind alle TBC geimpft und haben unseren Teil geleistet. Eigentlich ist es jetzt das Problem unserers Arbeitgebers, oder?


    Elli

  • Ich bin der Personalrat an meiner Schule.


    Ups, aber ihr habt doch sicherlich ienen Bezirkspersonalrat o.ä. wo du das mit anderen besprechen kannst.


    Aber wir Lehrer sind alle TBC geimpft und haben unseren Teil geleistet. Eigentlich ist es jetzt das Problem unserers Arbeitgebers, oder?


    Sollte man meinen.
    Aber die Titerbestimmung für Röteln usw. musste ich auch selber zahlen und nicht das Schulamt.

  • 1. Die Schwester von dem Onkel kann ja viel erzählen, wenn der Tag lang und die Luft dünn ist. Lassen Sie sich schriftlich geben, was Sie machen müssen. Unterschreiben möchte das bitte der Amtsarzt. Wenn die Kosten nicht übernommen werden sollen, möchten man Ihnen das auch schriftlich geben.


    2. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt. Der sollte vom fach sein und kann beurteilen, was warum wirklich notwendig ist.


    3. Holen Sie sich Rechtsrat/Rechtsschutz bei der Gewerkschaft.


    hth


    L. A

    Einmal editiert, zuletzt von Lehrkraft A ()

  • Also meine Mutter ist Ärztin/Personalrätin und muss ja auch regelmässig untersucht werden. Bei denen wird auf dem Gesundheitsamt vormittags ein Termin für jeden Kollegen vereinbart und der Kollege auf Station ausgeplant. Dort wird aber alles (!) vom Amt /AG übernommen.


    Rein rechtlich sieht es so aus, dass ich die Belehrung zum Infektionsschutzgesetz unterschrieben habe und Untersuchungen dulden muss.
    Es gibt aber keine Aussage über bestimmte Personengruppen, die durch die Untersuchungen Nachteile erleiden könnten/können, obwohl z.B. der TBC Testen und Röntgen ausdrücklich bestimmte Personengruppe ausschließt. Theoretisch kenne ich nur den Sachverhalt des Beschäftigungsverbotes, so wie es bei Schwangeren ohne Titer z.B. der Fall ist.
    Im Gesetz steht auch, dass Pflichtuntersuchungen wie diese, während der Arbeitszeit stattzufinden haben, außer betriebliche Gründe (U-Ausfall?) sprechen dagegen.
    Seltsamerweise durften die untersuchten Kinder ein Gutachten vom eigenen Arzt mitbringen, nur ich nicht! Aber an diesem Punkt werde ich nicht mit dem Amstarzt verhandeln. Dann lass ich es echt darauf ankommen, weil mir dass echt zu weit geht.

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