Religionsunterricht

  • Und wenn dann die asugebildete Religionslehrerin die Jesusgeschichte nicht einfach nur vorliest, sondern sie die Kinder erleben lässt, dann bleibt sicher am meisten hängen!

  • So gilt bei uns eben "Weniger ist mehr" und davon ist das Fach Religion nicht ausgenommen. Um die Zahlraumerweiterung der einzelnen Jahrgangsstufen kommen wir allerdings in Mathe nicht herum, nur muss man auch da bereit sein, zu akzeptieren, dass nicht jedes Kind, das unsere Schule verklässt, sicher im Raum bis zu einer Million rechnen kann, so wie eben auch nicht alle Kinder erfolgreich das Gymnasium besuchen können.

    Nun, dein Beispiel hinkt ein wenig. Du schreibst ja selber:


    Deswegen ist diese eine Religionsstunde in der Woche ja bei uns auch so wenig nach einer Glaubensrichtung ausgerichtet wie nur irgendwas. Die Zeit wird v.a. genutzt, um am Sozialklima zu arbeiten und ein Miteinander zu schaffen.




    Natürlich habe ich es nicht in der Hand wie viel von einem aufbereiteten Lernstoff hängen bleibt, aber wenn ich inhaltlich nichts anbiete, dann wahrscheinlich recht wenig. Religion ist ordentliches Lehrfach. D.h. die Schülerinnen und Schüler
    haben eigentlich ein REcht darauf, etwas über ihre religiösen Wurzeln zu erfahren. Pyramiden basteln und bunte Elefanten anmalen ist zwar nett, aber sicher nicht ausreichend. Ich habe einerseits vollstes Verständnis für eure spezielle Lage und kann sie aber gleichzeitig nicht nachvollziehen. Warum kann man an einer Schule nicht ehrlich sein und sagen, dass es keineoder zu wenig Schüler gibt, die einer Konfession angehören? Dann errichtet man ersatzweise einen Ethikunterricht mit klar definierten Zielen und Inhalten.



    Grüße
    Mara

    "Die beste Methode das Gute im Menschen zu wecken ist, ihn so zu behandeln, als wäre er schon gut." (Gustav Radbruch) :troest:

  • Warum kann man an einer Schule nicht ehrlich sein und sagen, dass es keineoder zu wenig Schüler gibt, die einer Konfession angehören?

    Ich glaube, es ginge rein rechtlich nur bei "keine" --> dass man keinen RU anbietet, ansonsten muss RU angeboten werden, Ethik nur dann, wenn sich welche weigern den konfessionellen RU zu besuchen. Im Prinzip müsste wohl muslimischer RU angeboten werden.


    Deswegen ist diese eine Religionsstunde in der Woche ja bei uns auch so wenig nach einer Glaubensrichtung ausgerichtet wie nur irgendwas. Die Zeit wird v.a. genutzt, um am Sozialklima zu arbeiten und ein Miteinander zu schaffen.

    Nur eine ? Vorgeschrieben sind 2, oder? Ansonsten find ich das auch gar nicht so verkehrt, den Unterricht mehr auf ethische Zielsetzungen auszurichten.

  • Es gibt auch die eine oder andere Jahrgangsstufe in der eine zweite Religionsstunde stattfindet. Das ist aber nicht durchgängig so. In den Kalssen 1 und 2 müssen insgesamt 8 Stunden HSU und Religion unterrichtet werden. Da muss es aber nicht so sien, dass in beiden Klassen jeweils 2 Stunden Religion im jedem Jahr unterrichtet werden. Die Vorschrift, dass es 2 sein müssen aus den 80er Jahren ist nicht mehr gültig.


    An einer Grundschule im Kreis hat es eine Schulleitung gegeben, die es besonders gut meinte und im Sinne der Kinder entschieden hat. Die Kinder, deren Familien dem Islam angehören, sind in einer Lerngruppe zusammengefasst worden, da diese einer Klassenstärle entsprach. Der Religionsunterricht ist gekürzt worden, da keine Lehrkraft an der Schule dem Glauben der Familien entsprechend unterrichten kann. Dafür haben die Kinder zusätzlichen Deutschunterricht erhalten. Das fanden all, die direkt beteiligt waren, großartig und im Sinne des Kindes richtig entschieden. Aus den drei Parallelklassen waren nur aber keine muslimischen Kindern und so haben die Eltern dieser 3 Klassen massive Proteste aufgefahren, mit Abmeldungen ihrer Schüler gedroht usw. Genützt hat es nichts. Die Kinder haben zwei Jahre lang eine intensivierte Deutschförderung erhalten. Da es in dieser Gruppe dann eben Kinder gab, dessen Glauben nicht in Form von Religionsunterricht angeboten wurde, waren sie von der Teilnahem befreit. Ob der zusätzliche Deutschunterricht als ethisch notwendiger Unterricht oder als Deutsch im Stundenplan wiederfand, weiß ich nicht. Durch Zuzug und Umzug und Wiederholer usw. hat sich die Zusammensetzung des Jahrgangs während der Eingangsphase stark verändert und ab dem 3. Schuljahr gab es neue Lerngruppen, in denen alle Kinder nach der gleichen Stundentafel unterrichtet wurden. Alle Kollegen, die daran beteilgt waren, sind auch im Nachhinein mit dieser Lösung sehr zufrieden. Auch der Elternprotest legte sich bereits zwischen Herbst- und Weihnachtsferien der 1. Klasse.

  • Zitat von ohlin:


    "Sport wird bei uns z.B. sehr viel fachfremd unterrichtet und die
    möglichen körperlichen Gefahren sind in dem Fach doch erheblich größer
    als in Religion, behaupte ich als nicht-ausgebildete
    Religionsfachlehrerin. "


    Die körperlichen Gefahren sind im Religionsunterricht sicher geringer. Aber wie steht es mit den geistigen (geistlichen?) Gefahren?

  • Es ist so schade um die Unterrichtszeit, in der die Kinder etwas über diese Welt, die Natur, die Menschen in ihr hätten lernen können und in der sie stattdessen mit verdummten Vereinfachungen veralteter Mythologien zugeklebt werden...


    Nele

  • :) Ich habe in meinem Religionsunterricht noch nie ein Kind "mit verdummten Vereinfachungen veralteter Mythologien zugeklebt".
    Sonst jemand hier unter den Religionslehrerinnen, der so was tut?
    Ich wünsche euhc allen ein fröhliches, friedliches udn sonniges Wochenende ! :)

  • @Prinz: nee, ich auch nicht - aber so wie S.& E. in jedem Forum ihre Plattheiten vertreten, muss Nele eben auf ihrem Steckenpferd herumreiten. Ignorier es einfach. ;)

Werbung