In-Sekten-Kinder in der Klasse - wie damit umgehen?

    • Offizieller Beitrag

    Text von Jotto: So, nach (für normale Forianer leider unsichtbaren) Diskussionen, haben wir (das Moderatorenteam) beschlossen, einen Thread zum Umgang mit Kindern, deren Eltern in Sekten sind, zu eröffnen. Ich kopier gleich die ganzen Links und Tipps aus dem anderen Thread herüber.


    Nochmal kurz zur Erklärung: Es ging niemals um Zensur oder Selbstzensur, sondern um den Ersteller des ursprünglichen Threads, der durch einige Ungereimtheiten auffiel.


    EDIT: Sorry, ich hatte gehofft, mein Beitrag würde ganz oben stehen... Äh, ich glaub, ich werd diesen Text nochmal nach oben in den ersten Beitrag kopieren... Sorry für das Chaos!


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    Text von Meike:


    Externe Spezialisten sind in solchen Fällen nicht schlecht - ansonsten hätte ich nicht so große Muffe vor Konfrontation: (es gibt genug Informationen dazu bei der Bundeszentrale für politische Bildung und beim Verfassungsschutz, die man als Quellen heranziehen kann (um dem beliebten "Mediengehirnwäsche"-Vorwurf entgegenzutreten) Was soll denn groß passieren? Wenn wir uns jetzt schon in der Schule von den Sekten einschüchtern lassen und uns aus lauter Empathie (und die beiden Kinder wirken ja selbst nun nicht wirklich empathisch und verschüchtert) die freiheitlichen Werte, für die wir stehen, von diesen eher totalitär organisierten Vereinen abkaufen lassen, dann können wir echt einpacken.




    http://www.verfassungsschutz-b…:berichte-2008&Itemid=131


    http://www.aufklaerungsgruppe-….de/tipps/september03.pdf

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

    2 Mal editiert, zuletzt von jotto-mit-schaf ()

  • Scientology ist ja ein ganz heikles Thema.
    Aus der Sicht des Vaters - klar, könnte man machen. Mal Bericht aus erster Hand.
    Aber: Du bist Beamter. Unser Verfassungsschutz sieht Scientology als Problem und du musstest sicher bei Amtsantritt wie wir vermutlich alle schriftlich bezeugen, dass du nicht Mitglied von Scientology bist.
    Du unterrichtest auch nicht als Person sondern in deiner Rolle. Und die ist beim Thema Scientology klar festgelegt.
    Halte dich an Lehrplan, Vorbereitungen, Handreichungen zum Thema Scientology, wenn ihm das nicht passt, soll er sich ans Kultusministerium wenden.
    Thema Sekten würde ich auf alle Fälle behandeln und da sicherlich auch Scientology thematisieren, ebenso wie Waco, ...
    Das kannst du ja gut verknüfen mit anderen anerkannten Religionen (Islam, Judentum, ...) und eben die Abgrenzung der Sekten.

  • Hatte mal einen "Zeugen Jehovas" in meiner (damals 1.Kl.), der kanzelte auch jedes Weihnachtsritual böse ab, was ich allerdings mit den Eltern besprach. Klar, er musste nicht aktiv teilnehmen, musste es aber "ertragen", dass wir sie zelebrierten. Denn unser Lehrplan sieht eben auch diese Inhalte vor.


    Bei uns Öisi dürfen nicht mal andere christl. Religionen am kath. Religionsunterricht teilnehmen. Da könnte sowas gar nicht vorkommen.

    • Offizieller Beitrag

    Beneiden tu ich dich wirklich nicht, Magier - solche Sektenmitglieder können wirklich penetrant sein. Bei Scientology muss man auch aufpassen, dass die einen nicht zu sehr aud den Kieker kriegen, denn die haben da so eine ganz eigene Philosophie, wie man mit "suppressive persons" umgehen darf/soll (fair game) ... ich würde mich also gut einlesen, mal mit einem Experten telefonieren oder einen einladen und jede Handlung mit der Schulleitung abstimmen und jeden Pups dokumentieren.


    Hiehin kannst du / solltest du Kontakt aufnehmen:


    http://sekten-info-nrw.de/inde…on=com_frontpage&Itemid=1


    http://sekten-info-nrw.de/inde…k=section&id=10&Itemid=60


    http://www.ajs.nrw.de/idz/


    http://www.agpf.de/AGPF-Mitgliedsvereine.htm

    • Offizieller Beitrag

    So, nach (für normale Forianer leider unsichtbaren) Diskussionen, haben wir (das Moderatorenteam) beschlossen, einen Thread zum Umgang mit Kindern, deren Eltern in Sekten sind, zu eröffnen. Ich kopier gleich die ganzen Links und Tipps aus dem anderen Thread herüber.


    Nochmal kurz zur Erklärung: Es ging niemals um Zensur oder Selbstzensur, sondern um den Ersteller des ursprünglichen Threads, der durch einige Ungereimtheiten auffiel.


    EDIT: Sorry, ich hatte gehofft, mein Beitrag würde ganz oben stehen... Äh, ich glaub, ich werd diesen Text nochmal nach oben in den ersten Beitrag kopieren... Sorry für das Chaos!

  • Zur Ausgangsfrage des Threads :
    Normal den Unterrichtsstiefel durchziehen wie es unser Arbeitgeber es vorschreibt, gemäß unseres kulturellen und gesellschaftspolitischen Leitbildes !


    Die (Sekten-) Kinder normal respektvoll und höflich behandeln. Sie können nichts für ihre Eltern. Jedoch einschreiten, wenn andere Kinder indoktriniert werden !


    Ab und dann unterrichte ich an unserer Schule einige Zeugen Jehova-Kinder. Bisher gab es absolut keine Probleme. Den Eltern habe ich klargemacht, dass in meinem Musikunterricht wochenlang anspruchsvolle Advents- und Weihnachtslieder geprobt werden und ich nicht daran denke, mein Programm diesbezüglich zu minimieren. Die Jehova-Kinder pauken in der Zeit wenn wir die Weihnachtslieder schmettern entweder Noten oder Musikgeschichte.-Unruhe gab es deswegen bisher nicht. Überhaupt sind die mir bekannten Zeugen-Jehova-Kinder diszipliniert und machen auch keine Werbung für ihren Glauben.-So kann ich das dann auch tolerieren. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Wir haben Eltern bei uns, die möchten, dass ihre Kinder absolut keine religiöse Erziehung mitbekommen. Das heißt nicht nur kein Reliunterricht, sondern auch Weihnachten darf nicht gefeiert werden, der Adventskalender ist laut diesen Eltern tabu, Lieder mit Engel gehen nicht usw.
    Unser Chef hat den Eltern daraufhin klar gemacht, dass Weihnachten, Ostern usw. zu unserer christlich-abendländischen Kultur gehören und die Kinder für das spätere Leben einen Nachteil erhalten, wenn sie nicht wissen warum es Weihnachten oder Ostern gibt. Sollte ihnen das nicht passen, müssen sie die Schule wechseln.


    So wie mit diesen Kindern würde ich es auch mit Kindern anderer Religionen handhaben. Religionsunterricht muss ja keiner besuchen. Und die Behandlung von wichtigen kirchlichen Feiertagen in Sachkunde, Deutsch und Musik steht schließlich in unserem Bildungsplan und gehört zur Allgemeinbildung. Meine sämtlichen islamischen, buddhistischen Eltern haben das bisher akzeptiert.


    Edit: In der Regel lasse ich Kinder anderer Glaubensrichtungen erzählen wie bei ihnen gefeiert wird. Ob ich das bei Zeugen Jehovas oder Scientologen machen würde, weiß ich nicht. In der Situation war ich bisher noch nicht.

  • Ich kann mich an meine eigene Schulzeit erinnern, dass wir irgendwann über Sekten (u.a. Scientology) gesprochen haben...wann und in welchem Fach weiß ich leider nicht mehr.


    Mir stellt sich nur die Frage, wie man als Lehrer dann konkret mit der Situation umgeht:



    Ist es okay, wenn die Kinder bei dem Thema auf Elternwunsch hin z.B. in die Nachbarklasse kommen? Oder müssen sie dabei anwesend sein?


    Wie wird auf möglicherweise aufkommende Diskussionen reagiert, wenn die SuS schon älter sind?



    Ich find das einfach ganz schwierig, denn auch wenn ich als Lehrer nicht den Gedanken von beispielsweise Scientology und anderen Sekten vertrete,


    muss ich ja auch schauen, wie die "Sekten"-Kinder trotzdem in die Klasse integriert und nicht als "böse" identifiziert werden nach einem solchen Thema.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    wie die "Sekten"-Kinder trotzdem in die Klasse integriert und nicht als "böse" identifiziert werden nach einem solchen Thema.


    Das ist absolut wichtig und richtig: egal wie absurd die Sekte auch ist, die Kinder kann man deswegen nicht dem Risiko des Ausgegrenztwerdens aussetzen. Auf der anderen Seite darf man die anderen Kinder auch nicht der Indoktrination/Verführung aussetzen. Das kann im Einzelfall gut knifflig werden. Weswegen ich mich unbedingt mit einem Sektenberater - und da am liebsten mit einem, der sich auf die Sekte, die grad das Thema ist, spezialisiert hat - in Verbindung setzen würde.

  • Ich fand die KInder (hatte schon Zeugen Jehovas und 7-Tags-Adventisten etc. in meiner Klasse) nie wirklich problematisch und hab erst beim Abitur herausgefunden, dass eine meiner Prüfungsfachschülerinnen einer streng religiösen protestantischen Gemeinschaft angehört, die es eigentlich verbietet, am Samstag zu arbeiten. Nur war leider die Abi-Klausur am Samstag angesetzt, das Mädel erschien aber klaglos und hat ohne Murren brav mitgeschrieben.


    Belastender finde ich die Eltern der Kinder, die es sich dann zur Aufgabe machen, herauszufinden, wo die Lehrkräfte der Kinder wohnen und dann bei allen Lehrer(inne)n einmal im Jahr an der Tür klingeln, um ihre Blättchen loszuwerden.

  • Belastender finde ich die Eltern der Kinder, die es sich dann zur Aufgabe machen, herauszufinden, wo die Lehrkräfte der Kinder wohnen und dann bei allen Lehrer(inne)n einmal im Jahr an der Tür klingeln, um ihre Blättchen loszuwerden.

    das geht ja gar nicht! X(

  • Zitat von »irisn«




    Belastender finde ich die Eltern der Kinder, die es sich dann zur Aufgabe machen, herauszufinden, wo die Lehrkräfte der Kinder wohnen und dann bei allen Lehrer(inne)n einmal im Jahr an der Tür klingeln, um ihre Blättchen loszuwerden.
    das geht ja gar nicht!




    Ach naja... Diese Blättchen lasse ich mir immer geben, ich finde das nicht schlimm. Im Gegenteil - ich will eher wissen, was da so verbreitet wird. Aktuell stand wieder "unsere" zuständige Zeugin vor der Tür mit einem Blatt über "richtige Kindererziehung". Ich finde das nicht verkehrt, wenn man ungefähr weiß, was da so drin steht.
    Allerdings habe ich vor Jahren schon deutlich gemacht, dass ich als ev. Religionslehrerin nicht ernsthaft an einer Missinierung überzeugt bin, sie Heftchen mit interessanten beiträgen aber gerne dalassen oder einwerfen dürfen.
    Damit können wir alle ganz gut leben und bis jetzt war noch niemand aufdringlich - wir respektieren uns einfach gegenseitig. Leben und Leben lassen.
    Außerdem bekommen die ihre Adressen glaube ich vom Einwohnermeldeamt o.ä., ich glaube nicht, dass das in Zusammenhang zu unserem Job steht.

  • ja, annie, wenn die zeugen mich ansprechen oder klingeln, nehme ich auch gern das heftchen. genau wie du finde ich, man kann das mal lesen, damit man weiß, was läuft. genau wie du mache ich klar, dass ich evl. reli-lehrerin und nicht an mission interessiert bin.
    aber wenn wie bei irisin eltern meiner klasse vor der tür stehen würden, dann würde ich gerade werden und da abstandhalten einfordern.

  • Das sehe ich alles genauso - ich würde mich auch sofort informieren, worum es da genau geht, was für Meinungen vertreten werden usw., um einfach auch das Kind und dessen Verhaltensweisen "nachvollziehen" zu können.


    Bei Flugblättern von den Zeugen Jehovas würde ich wahrscheinlich ähnlich handeln und mir das durchlesen.


    Aber wie schaut es bei Scientology aus? Besagtes Beispiel aus dem Ursprungsthread, dass der Vaters öfter Werbung durch das Kind mitgeben lässt, Filmmaterial etc.



    Allerdings stellt sich für mich immer noch die Frage, wie man mit dem Thema und den betroffenen Kindern umgeht, sollte das Thema Sekten auf dem Lehrplan stehen.


    Das hat ja noch mal eine ganz andere Dimension.

  • Scientology ist verboten, Zeugen Jehovas nicht. Also würde ich von S. auch nichts annehmen, außerdem bin ich da zu VT geprägt und würde unbewusste GEhirnwäsche mittels der DVD befürchten ;)
    Außerdem muss man sich gerade als Beamter von S. stark abgrenzen, dementsprechend würde ich da NICHTS annehmen.
    Maximal vielleicht ein Buch lesen. Ich habe mich mal versucht, quer in ein Online-Dianetics einzulesen, es dann aber entnervt aufgehört.
    GsD sind die Scientologen bei uns nicht so zahlreich (oder haben sich noch nicht geoutet).

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Allerdings stellt sich für mich immer noch die Frage, wie man mit dem Thema und den betroffenen Kindern umgeht, sollte das Thema Sekten auf dem Lehrplan stehen.


    Man könnte den Kindern freistellen, an dem Teil des Unterrichts teilzunehmen. Dann kann es hinterher weniger Beschwerden geben, wenn der Unterricht doch keine Werbeveranstaltung geworden ist. Als (Text)Material empfiehlt sich da eher das "schulkompatible offizelle", i.e. vom Verfassungsschutz oder der zentrale für politische Bildung u.ä - also das, was eine staatliche Institution eben vertreten kann. Gegendarstellungen können die Kinder dann ja als mündlichen Beitrag liefern, wenn sie das wünschen - aber man muss natürlich schon klarstellen, dass ein hereingerufenes "alles gelogen!" und "alles Gehirnwäsche" nicht als inhaltlicher mündlicher Beitrag zählt. ;)


    Eine eigene Position als Lehrer zu beziehen halte ich an der Stelle für kontraproduktiv, da muss das Material für sich sprechen. Fragestellungen an die Klasse müssten so gehalten werden, dass es eher um nachprüfbare Fakten und Zahlen geht, und dass vermieden wird, die Menschen innerhalb der Sekte, speziell die Kinder, zu verurteilen - aber den anderen Kindern die nötige Informationsgerüst und Kritikfähigkeit gibt, um sich durch farbige Werbemaßnahmen außerhalb des Klassenraums nicht einladen zu lassen.


    Üblicherweise werden Sektenkinder der meisten Sekten gleich welcher Couleur darauf getrimmt, dass die gesamte Außenwelt eine einzige Verschwörung gegen sie ist, sie die Wahrheit gepachtet haben, die anderen Menschen eher dumme Schafe und/oder dem Untergang geweiht sind und man kritischen Menschen nicht denselben Respekt entgegenbringen muss, wie den eigenen Reihen. Das ist ein sehr geschlossenes Weltbild, inclusive der eigenen Selbstüberhöhung (bei Pubertierenden ohnehin sehr beliebt), das sich normalerweise auch eher nicht erschüttern lässt. Das ist für die Kinder von Sekten in dem Fall der unterrichtlichen Thematisierung insofern von Vorteil, dass auch kritische Nachfragen seitens Mitschülern eher nicht zur Verunsicherung oder zur Kränkung führen - darauf sind sie normalerweise trainiert und erwarten genau das. Was wiederum ihr Weltbild bestätigt... So erklärten mir das mal einige Aussteiger auf einer Fortbildung. Die sind trotz recht kritischem Unterricht damals ohne Risse im Weltbild durch die Schule gekommen und berichteten mehrheitlich, auch den üblichen Verunsicherungen der Pubertät fast ganz entgangen zu sein, da ihr Selbstbild durch die Sekte(n)indoktrination frei von den üblichen pubertären Minderwertigkeitskomplexen und Widersprüchen war, im Gegenteil, sie waren der Meinung die Elite zu sein, auch den Lehrern weit überlegen - und ggf. schlechte Noten seien ein teuflischer Versuch ihren "Herrschaftsanspruch" zu unterminieren. Zweifel kamen erst viel später als Erwachsene, als man ihnen grundlegende Freiheiten versagte (Wahl des Ehepartners und des Wohnortes, Wegnahme des Kindes etc).

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  • Man könnte den Kindern freistellen, an dem Teil des Unterrichts teilzunehmen. Dann kann es hinterher weniger Beschwerden geben, wenn der Unterricht doch keine Werbeveranstaltung geworden ist. Als (Text)Material empfiehlt sich da eher das "schulkompatible offizelle", i.e. vom Verfassungsschutz oder der zentrale für politische Bildung u.ä - also das, was eine staatliche Institution eben vertreten kann. Gegendarstellungen können die Kinder dann ja als mündlichen Beitrag liefern, wenn sie das wünschen - aber man muss natürlich schon klarstellen, dass ein hereingerufenes "alles gelogen!" und "alles Gehirnwäsche" nicht als inhaltlicher mündlicher Beitrag zählt. ;)


    Eine eigene Position als Lehrer zu beziehen halte ich an der Stelle für kontraproduktiv, da muss das Material für sich sprechen. Fragestellungen an die Klasse müssten so gehalten werden, dass es eher um nachprüfbare Fakten und Zahlen geht, und dass vermieden wird, die Menschen innerhalb der Sekte, speziell die Kinder, zu verurteilen - aber den anderen Kindern die nötige Informationsgerüst und Kritikfähigkeit gibt, um sich durch farbige Werbemaßnahmen außerhalb des Klassenraums nicht einladen zu lassen.


    Üblicherweise werden Sektenkinder der meisten Sekten gleich welcher Couleur darauf getrimmt, dass die gesamte Außenwelt eine einzige Verschwörung gegen sie ist, sie die Wahrheit gepachtet haben, die anderen Menschen eher dumme Schafe und/oder dem Untergang geweiht sind und man kritischen Menschen nicht denselben Respekt entgegenbringen muss, wie den eigenen Reihen. Das ist ein sehr geschlossenes Weltbild, inclusive der eigenen Selbstüberhöhung (bei Pubertierenden ohnehin sehr beliebt), das sich normalerweise auch eher nicht erschüttern lässt. Das ist für die Kinder von Sekten in dem Fall der unterrichtlichen Thematisierung insofern von Vorteil, dass auch kritische Nachfragen seitens Mitschülern eher nicht zur Verunsicherung oder zur Kränkung führen - darauf sind sie normalerweise trainiert und erwarten genau das. Was wiederum ihr Weltbild bestätigt... So erklärten mir das mal einige Aussteiger auf einer Fortbildung. Die sind trotz recht kritischem Unterricht damals ohne Risse im Weltbild durch die Schule gekommen und berichteten mehrheitlich, auch den üblichen Verunsicherungen der Pubertät fast ganz entgangen zu sein, da ihr Selbstbild durch die Sekte(n)indoktrination frei von den üblichen pubertären Minderwertigkeitskomplexen und Widersprüchen war, im Gegenteil, sie waren der Meinung die Elite zu sein, auch den Lehrern weit überlegen - und ggf. schlechte Noten seien ein teuflischer Versuch ihren "Herrschaftsanspruch" zu unterminieren. Zweifel kamen erst viel später als Erwachsene, als man ihnen grundlegende Freiheiten versagte (Wahl des Ehepartners und des Wohnortes, Wegnahme des Kindes etc).


    Danke!!!


    Das hört sich sinnvoll und nachvollziehbar an.


    Ich glaube, gerade die Punkte, dass man sich an Fakten entlanghangelt und als Lehrer eher keine eigene Meinung präsentiert, sind wichtig.


    Ich glaube, ich würde mich auch vorher mit Schulleiter und anderen Kollegen besprechen, bevor ich dieses Thema angehe, so das jeder weiß, worum es gerade in der Klasse geht.

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