An unserer Schule sollen die Kinder gesundes Frühstück mitbringen...
das ist ja immer eine gute Sache.
Das wird auch im Sachunterricht ausführlichst thematisiert und auf Elternabenden besprochen.
Was macht ihr, wenn Kinder dennoch Süßkram oder süße Brötchen oder süße Getränke dabei haben?
Ungesundes Frühstück unerwünscht!
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Meine Kinder gehen in eine Grundschule. Ich habe als Mutter überhaupt kein Interesse daran, erzogen oder gegängelt zu werden. Ich bin sogar extrem allergisch gegen solche Versuche. ICH packe meinen Kindern ihre Brotdose. Also sind, wenn du es so willst, die Kinder völlig unschuldig. Ich habe schon von Fällen gehört, da geht es dann soweit, dass den Kindern das Essen und Trinken weggenommen wird. Das ist doch eine Frechheit!
Ich würde also so vorgehen: Wenn ich als Lehrerin bemerken würde, dass ein Kind NUR Milchschnitte und Cola in der Pause dabei hat, würde ich es im Elterngespräch thematisieren. Grundsätzlich darf man ja auch gerne erwähnen, dass an der Schule Süßgikeiten und süße Getränke nicht gerne gesehen sind. Das kann man auch gut begründen! Und vernünftige Menschen sehen das auch ohne Vortrag ein und bei denen, die das überhaupt nicht einsehen, kann man wahrscheinlich froh sein, wenn das Kind überhaupt etwas mitbringt!
Ein Kind in Handschellen zu legen, weil es genüsslich seinen Muffin isst, finde ich daneben. Da greift man doch zu sehr in die Persönlichkeitsrechte einer Familie ein. Und wenn ich ehrlich bin, ob jemand eine Butterbrezel oder eine Milchschnitte dabei hat...vom Nährstoff- und Vitamingehalt schenkt sich beides wahrscheinlich nicht viel!Grüße
Mara
...und nein, meine Kinder haben keine Milchschnitte und keine Cola im Ranzen. Bei uns hier im südlichsten Süddeutschland ist noch heile Welt . Die Menschen leben gesund. Freiwillig. Butterbrezel muss aber sein! -
mara, ich bin da ganz deiner Meinung und handhabe das auch so.
Bisher.
Denn nun sollen wir den Kindern ins Frühstück quatschen, Süßkram wieder in den Tornister stecken lassen und auf gesundes Frühstück bestehen.
Ich bin in der Lehrerkonferenz zu dem Thema überstimmt worden und das soll bitte schuleinheitlich geregelt werden... jede Lehrerin soll darauf achten und im Zweifelsfall den Kindern das ungesunde Frühstück wegnehmen und darauf bestehen, dass nur noch gesundes Frühstück mitgebracht wird.
Mir wurde gesagt, das sei unsere Fürsorgepflicht und der müssten wir nachkommen.
Und da wollte ich doch mal wissen, wie an anderen Grundschulen dieser Fürsorgepflicht nachgekommen wird... -
Ach schwierig das Thema. An der Grundschule meiner Kinder ist es wie gesagt kein Problem, da in der Regel die Kinder gesund essen. Ich kenne ja die Mütter . Wenn es an einer Grundschule jedoch überhand nehmen würde und nur noch Gummibärchen & Co gefuttert würden, dann hätte vielleicht auch ich ein Einsehen, was das härtere Durchgreifen angeht. Man kann ja wirklich begründen, dass sich überzuckerte Kinder, nicht wirklich gut im Unterricht konzentrieren können.
Wenn wir schon beim Thema sind, finde ich es einen viel größeren Skandal, dass bei uns an der weiterführenden Schule, nach 7 Jahren Gesundheitserziehung in Kindergarten und Schule, süße Getränke und Süßigkeiten verkauft werden. Ich bin kein GEsundheitsfanatiker, aber wenn man die Schüler in der großen Pause ein Dutzend Gummischnüre essen sieht, die auch noch an der Schule gekauft wurden, zweifelt man daran, ob man wirlich an einer Bildungseinrichtung arbeitet. Am Gymnasium nebendran übrigens dasselbe! Das finde ich unglaublich.Grüße
Mara -
Hallo,
ich bin froh, wenn die Kinder unserer Schule überhaupt etwas zu essen mitbringen. Ganz sicher würde ich niemals einem Kind das Essen wegnehmen, ungesund hin oder her.
Als Mutter finde ich das sowieso auch sehr grenzwertig.
Was ich da schon habe erleben müssen......Man kann das Thema im Unterricht ansprechen und auf einem Elternabend oder in Elterngesprächen, aber ich denke, wir haben nicht das Recht, den Kindern ihr Frühstück wegzunehmen.
Ich finde die Verhältnismäßigkeit auch nicht immer gegeben.
Nur weil ein Kind in der Pause ein Nutellabrot isst, heißt das ja nicht, dass die Eltern das Kind womöglich generell ungesund ernähren.Manchmal neigen Schulen/Lehrer einfach zu übergriffigen Handlungen. Als Mutter finde ich das absolut unmöglich.
Und von daher käme ich als Lehrerin nie auf eine solche Idee.Aber wenn die Lehrerkonferenz so etwas bescgließt, steckt man in einer dummen Situation.
Ich würde das in jedem Fall noch einmal thematisieren und auch überlegen, wo unsere Rechte als Lehrer einfach enden.Herzliche Grüße
strubbelsuse -
Ich kann nur aus Erfahrung sprechen, dass es von Schule zu Schule unterschiedlich ist. An der jetzigen frühstücken alle relativ gesund, an der letzten war ich froh, wenn die Kinder überhaupt etwas magenfüllendes dabei hatten. Da wird einem das Herz schwer. Oft neigt man dazu, etwas zu spendieren, aber genau darauf verlassen sich solche Eltern dann.
Dennoch versuche ich im Allgemeinen und im Sachunterricht auf die Kinder einzuwirken und bringe ihnen auch gesunde Nahrung in spielerischer Form dar (lasse schmecken mit verbundenen Augen, bringe auch mal ausgefallenes Gemüse und Obst mit).
Ich verbiete jedoch keinem, etwas Süßes mitzubringen. Schon, weil ich selber auch ab und an eine kleine Süßigkeit dabei habe. Zeige aber auch mein Körnerbrot, mein Obst etc. Das Gesunde wird bei uns immer zuerst gegessen und anschließend das andere. Ich denke, der Slogan: Alles in Maßen und nicht in Massen! trifft den Kern. In der Realität isst man doch auch nicht ausschließlich nur Gesundes. (Wenn ja, dann ein Lob auf die Selbstdisziplin!)
Andersherum finde ich es auch schade, wenn das "Gesunde" dann einfach nicht gegessen wird, trotz gutem Zureden etc.. Wenn ein Kind zum Beispiel eine Käseschnitte mit hat, weil es gesund ist, aber Käse überhaupt nicht mag.
Worauf ich aber Wert lege ist, dass möglichst nicht zu viele süße Getränke dabei sind. Da spreche ich auch die Eltern diskret darauf an, dass Cola etc. kein Durstlöscher ist und ihre Kinder ja doch viel Durst am Vormittag haben, von daher Apfelschorle, ungesüßter Tee oder Wasser doch besser sei. Nimmt es überhand, thematisiere ich es auch auf der Elternversammlung.Es gibt leider Einzugsgebiete, da muss den Eltern erst verständlich gemacht werden, dass diese Art der Ernährung nicht günstig für die Entwicklung des Kindes ist. Wenn ich Glück habe, ist wenigstens Toastbrot in der Dose und keine Chipstüte o.ä.. Diese Kinder genießen das gesunde Frühstück dann regelrecht, es wird dann auch regelmäßiger durchgeführt (manchmal auch einfach nur ein Obst-/Gemüseteller hingestellt oder so).
Aber wie schon erwähnt, es bringt auch wenig, wenn in der Schulkantine dann Orangensaft im Tetrapak verkauft wird, mit 20% Fruchtgehalt, Eistee und anderes.
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wir haben es im schulprogramm stehen, dass die kinder keine süßigkeiten oder süßen getränke mitbringen sollen. wird auch bei uns immer mal wieder im sachunterricht thematisiert und von den meisten eigentlich gut angenommen. ich habe ein kind in der klasse, das wirklich ständig seine milchschnitte dabei hat und bei den eltern bringe ich das immer wieder an und beim kind auch. aber andererseits trinkt das kind wasser und futtert auch eifrig vom obstteller... ich nehme auf keinen fall einem kind was weg! mein weg ist dann auch der über die eltern. zu geburtstagen ist süßes dann auch o.k.
viel bedenklicher finde ich im bezug darauf, was da im lehrerzimmer manchmal herumsteht... meine anmerkungen, wir könnten ja nicht... wenn wir den kindern verbieten... sind bis jetzt auf taube ohren gestoßen.
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Ich wär ja schon froh, wenn die lieben Kleinen wenigstens ein Nutellabrot mitbringen würden. In meiner jetzigen Klasse ist es wirklich ein Problem, dass die Kinder, wenn sie Frühstück mitbringen, überwiegend Süßkram dabei haben. Ich thematisiere das dann schon hin und wieder, würde aber auch keinem Kind das Frühstück wegnehmen. Kann man das überhaupt auf einer Konferenz beschließen? Halte ich nicht unbedingt für rechtens; müsste man aber mal hinterfragen.
Ich habe einmal ein Kind sein Getränk wieder wegpacken lassen. Mein Zappel-ADS-Kind hatte einen halben Liter Cola als Frühstücksgetränk mitgebracht. Das hab ich verboten, aber ihm nicht abgenommen - gehört ihm ja. Ich konnte dem Kind allerdings eine Alternative bieten, da wir immer Sprudel im Klassenraum vorrätig haben.
M.E. darf man als Lehrerin keinem Kind sein Essen wegnehmen. Ich würd mich als Mutter auch darüber aufregen. Man kann einfach nur immer wieder an den gesunden Menschenverstand appellieren, aufklären.
In RLP gibt es ein Schulobst-Programm, d.h. teilnehmende Schulen erhalten jede Woche eine Kiste Obst und Gemüse für jede Klasse. Meine Klasse stürzt sich darauf und auch die Kinder, die nie Frühstück mithaben, weil sie angeblich nichts wollen, essen davon. So etwas finde ich besser als die Wegnahme ungesunden Frühstücks. -
Ich bin ja auch ein Verfechter des gesunden Frühstücks und nerve Schülern mit 1,5l Cola am Hals auch jedes Mal damit, dass ich das ziemlich eklig finde usw.. Einem Schüler der jeden Tag Energy-Drinks dabei hat, habe ich untersagt, das Zeugs in meiner Gegenwart zu trinken (Hinweise auf den Zucker-Gehalt und mögliche Nebenwirkungen schmücke ich dann auch gerne aus). Hilft manchmal sogar....
Aber einem Grundschüler sein Frühstück wegzunehmen, weil es nicht den Ansprüchen der Lehrerkonferenz genügt (btw - wer bestimmt denn eigentlich, was gesund ist - wird das Weißbrot mit Käse dann auch weggenommen??), finde ich schon fast Körperverletzung. Sollte ich sowas als Elternteil erfahren würde ich auf die Barrikaden gehen, auch wenn das Motiv ein edles ist.Der klügere Weg wäre, die Kinder durch intensive Gesundheitserziehung für das Thema zu sensibilisieren und die Eltern auf mehreren Kanälen (Elternabend, Elternbriefe, gemeinsames Frühstück in der Schule mit Eltern und Kindern) zu informieren - immer wieder. Wenn es dann immer noch ungesundes Frühstück in den Brotdosen gibt, ist dass dann eben so, dann werden sich diese unbelehrbaren Eltern auch durch Essensdiebstahl der Lehrer nicht umstimmen lassen... Aber die Kinder hungern zu lassen, weil ihre Eltern nicht in der Lage sind, sie vernünftig zu ernähren finde ich fragwürdig. Dann lieber jeden Tag ne Milchschnitte (sind ja immerhin zugesetzte Vitamine drin), als gar nix zu essen.
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Ich sage auf dem Elternabend, dass wir gesunde Schule sind, dass das u.a. bedeutet, dass die Kinder zuckerfreie Vormittage haben sollen (Geburtstage ausgenommen ;)) und dass die Eltern bitte darauf achten sollen. Sage direkt dazu,d ass es in jeder Klasse Kinder gibt, deren Eltern nciht darauf achten, dass ich mich aber weigere in der Frühstückszeit das Frühstück zu kontrollieren, sondern dass es eben nun mal Entscheidung der Eltern sei, was sie ihren Kindern zu essen mitgeben oder ob sie ihre Kinder so erziehen, dass sie dauernd Vollkornbrote gegen Gummibärchen eintauschen oder eben selbst diese Brote verzehren. Im Großen und Ganzen stoße ich auf viel Verständnis der Eltern. Die wollen gar nicht, dass ich kontrolliere, wer was in seiner Dose hat.
Das Einzige, was ich jemals ziemlich prompt in den Ranzen zurückgesteckt und verboten habe waren einmal ein Fläschchen Cola und einmal ein Fläschchen MezzoMix Ansonsten kläre ich die Kinder auf, informiere die Eltern über die Gesunde Schule und halte ich mich dann raus...
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