Laute Klasse, wiederholtes Stören, von Ermahnungen selten beeindruckt, brauche dringend Konsequenzen!!!

    • Offizieller Beitrag

    Ich möchte nicht prinzipiell verurteilen, dass man als Lehrer mal laut wird. Ich hatte mal einen Schüler, der regelmäßig "austickte" (sorry für die wortwahl). Wenn er dann abseits von mir andere Schüler "anmachte", half ein lautes, vernehmliches Ansprechen aus der Ferne. Ich würde es aber nicht als "Allheilmittel" bezeichnen. Und nach dem "Ansprechen" musste natürlich noch was kommen. Prinzipiell stimme ich wohl dem Beitrag von Freising zu dem Thema zu. Man darf auch mal zornig sein. Wobei ich bei "Zornesausbruch" die "Brüllorgien"(siehe Philos Beitrag) (inkl. "heruntermachen") explizit ausklammere.


    Aber:


    Zitat: "wenn ein diffuses Gemecker herrscht, kannst du fragen "Wer sich noch beschweren möchte, meldet sich jetzt mal!" Und alle die sich dann melden. lässt du einen Text abschreiben"


    1. Schau mal im Paragraph 53 des NRW Schulgesetzes nach. Da siehst du, was als "erzieherische Maßnahmen" zugelassen sind. Ein "lässt du einen Text abschreiben" gehört nicht dazu.
    2. Sicherlich muss man sich als Lehrer nicht automatisch vom "Gemecker" der Schüler angesprochen fühlen und sein Fähnchen im Meckerwind des schülers drehen. Aber: gemecker ist eine Form der Kritik. Und ich versuche, meine Schüler zu "kritischen", selbstbewussten Menschen zu erziehen. Wenn die Kinder dann wegen ihrer kritischen äußerung bestraft werden, halte ich das für falsch. (Und einen eklatanten Verstoß gegen die Meinungsfreiheit. ) Aber wahrscheinlich habe ich dich nur falsch verstanden.


    kl. gr. frosch


    Edit: Freising ist "Friesin". Blöde Texterkennnung am TouchPad. ;)

  • Friesin - und du glaubst, dass ihr das jetzt weiterhilft?! Das ist mal wieder typ. für Ratschläge, die keinerlei konkrete Hinweise enthalten.
    Und ich bin der Meinung, dass man einem Kind sehr wohl zeigen soll, wenn man böse oder sauer auf es ist - Emotionen zeigen können gehört zur Authentizität - und ein Kind muss spüren, dass es die Grenzen überschritten hat - auch meine persönlichen! - und jetzt Konsequenzen folgen. Das bedeutet ja nicht, dass die Lehrerin generell böse ist oder die Kinder ärgern will, weil sie aus ihrer Emotion heraus handelt. Kinder können das sehr wohl unterscheiden.

    Da stimme ich Sonnenkönigin zu - man darf einem Kind NATÜRLICH sagen, dass man sauer auf es ist. Das gehört sogar absolut notwendig zur psychosozialen Entwicklung jedes Kindes, mit solchen Rückmeldungen umgehen zu lernen. Natürlich kommt es auf die Wortwahl an. Aber grundsätzlich ist es doch völlig absurd, die eigenen wütenden Emotionen hinter einer Maske der "ewigen Geduld und liebevollsten Zuneigung" zu verstecken, wenns dahinter brodelt..... Stichworte wie Ich-Botschaften oder Authentizität werfe ich mal so rein.


    Ich sehe darin sogar einen Teil des Erziehungsauftrags: Nämlich emotionale Schulung des Kindes durch Vorbildwirkung. Lehrer sind doch Vorbilder, in der Grundschule vielleicht noch mehr als später; Menschen lernen am meisten durch Modell-Lernen. Wenn Lehrkräfte sich durchaus authentisch zeigen und angemessen mit ihren Emotionen umgehen, haben sie Vorbildcharakter.


    Wenn sie ihre eigenen Emotionen ständig unterdrücken, sind sie für Schüler nicht "greifbar", schwammig und unklar in der Aussage; sie erzeugen Unsicherheit.


    Und seien wir doch mal ehrlich - hat hier nicht schon jeder mal in der Klasse "gebrüllt"???? Ein eleganteres Synonym wäre vielleicht "die Stimme erheben"; klingt besser, ist aber auch nichts anderes. Manchmal brauchts deutliche Signale, auch akustisch.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Aber grundsätzlich ist es doch völlig absurd, die eigenen wütenden Emotionen hinter einer Maske der "ewigen Geduld und liebevollsten Zuneigung" zu verstecken, wenns dahinter brodelt..... Stichworte wie Ich-Botschaften oder Authentizität werfe ich mal so rein.


    Völlig richtig. Und ich bin mit Sicherheit alles andere als das, was ich eine "dutzi-dutzi-Lehrkraft" nenne.


    Was ich damit meinte, war, dass man sich nicht provozieren lassen soll. Sich bei Störungen nicht persönlichangegriffen fühlen soll. Störungen sind für mich ein Zeichen, dass etwas nicht stimmt. (schwieriger Stoff, Langeweile, Müdigkeit, Konzentrationsmangel, Austetsten der Grenzen, um nur Einiges zu nennnen). Sie sind kein Zeichen dafür, dass ich in meiner Persönlichkeit angegriffen werde; selbst das Grenzentesten ist doch eher ein Machtspielchen, was bei Pubertierenden dazugehört. Also muss man Grenzen aufzeigen. Deutlich. Konsequent. Mit liebevoller Zuneigung oder gar ewiger Geduld hat das absolut nichts zu tun. Natürlich werde ich manchmal auch laut, wenn die Grenzen überschritten werden. Für die Störenfriede und den Rest der Klasse das absolute Zeichen, dass sie zu weit gegangen sind. Ist selten nötig, weil vorher andere Maßnahmen greifen.

  • Aber es ging Sunny84w (der Threaderöffnerin) doch gar nicht darum, dass sie sich persönlich angegriffen fühlt. Jedenfalls konnte ich das nicht herauslesen.


    Sie braucht eindeutige und möglichst akut wirksame Tipps. Ihr gings sicher auch nicht darum, jemanden bloßzustellen oder zu demütigen oder einzelne Schüler durch explizites Lob gegen die Mitschüler auszuspielen. Das wird sie sicher auch nicht tun.


    Vielleicht sind ja hier wirklich nur Lehrer, die in jeder Stunde ihre persönlichen Reaktionen nach den perfekten Standards z.B. eines Unterrichtsbesuchs planen. Oder ihre Klasse immer perfekt im Griff haben und alle Schüler sich leicht von ihrem Lehrer motivieren lassen und auf politischkorrekte pädagogische Maßnahmen hin spontan ihr Verhalten wieder verbessern. Dann Hut ab davor!


    Bloß verstehe ich dann die vielen DIskussionen nicht, in denen genau das Gegenteil beschrieben wird.


  • Aber: gemecker ist eine Form der Kritik. Und ich versuche, meine Schüler zu "kritischen", selbstbewussten Menschen zu erziehen. Wenn die Kinder dann wegen ihrer kritischen äußerung bestraft werden, halte ich das für falsch. (Und einen eklatanten Verstoß gegen die Meinungsfreiheit. ) Aber wahrscheinlich habe ich dich nur falsch verstanden.


    kl. gr. frosch

    Unterscheidest du nicht zwischen Kritik und einer Art "Meckerkultur", in der z.B. prinzipiell alles kritisiert wird und zur Methode wird, um den Unterricht zu stören? Das hat doch nichts mit Meinungsfreiheit zu tun, wenn ständiges Gemecker (inhaltlich mehr oder weniger sinnfrei) den Unterrichtsablauf stört.


    Zur Erziehung zur Kritikfähigkeit gehört für mich, Kritik natürlich äußern zu dürfen und können (klar!), aber dies auch angemessen zu tun und auch selber Kritik aushalten zu können.

  • Öh, Sonnenkönigin, hast du nicht sogar eigene Kinder??
    Aber selbst ein Kinderloser sollte im Leben bereits mitbekommen haben, dass die jungen Damen und Herren nicht so behandelt werden sollten - und trotz aller Konfrontationen u.ä. sollte man sich regelmäßig bewusst machen, dass man hier nicht auf einem Schlachtfeld steht ...

    • Offizieller Beitrag

    remo Die Reaktionen auf das "Bloßstellen" bezogen sich auch nicht darauf, dass sunny davon sprach. Aber Sonnenkonigin kam mit diesen obskuren Tipps an. Deswegen wurde ihr so massiv widersprochen, damit sunny nicht denkt, die Tipps wären so okay.


    kl. Gr. Frosch


    Zum "Gemecker": ich schrieb, dass es auch eine Form der Kritik sei. Diese mit in NRW nicht zulässigen Maßnahmen zu bekämpfen finde ich komisch.

  • Schläge und Waterboarding sollen nach amerikanischen Studien ja auch "funktionieren" – sogar in der Sek. II und bei Erwachsenen. Würdest du das auch empfehlen?

    Hm, Waterboarding....dass ich daran noch nicht selbst gedacht habe. Ich hab da so einige in der Sek II... :D

    • Offizieller Beitrag


    +1 ! :)


    Die Lehrer meines Vaters - die mit Kopfnüssen und Schlägen mit dem Lineal auf die Handinnenflächen arbeiteten - hatten auch diese Philosophie "gut ist, was funktioniert". Demütigungen und schulweit öffentliche Bloßstellungen waren auch an der Tagesordnung. Und in der Tat: die völlig verängstigte Klasse war mucksmäuschenstill. Ich hätte gehofft, dass trotzdem niemand zu dieser Erziehung von stillen, angstvollen Duckmäusern zurückkehren möchte. Seit so ungefähr 30 Jahren.

    • Offizieller Beitrag

    Danae Es ist quasi eine "White-List". Dort stehen die zur Verfügung stehenden und erlaubten Maßnahmen. Oder willst du mit der Argumentation von dir sagen, dass es z.B. erlaubt sei, den Schüler mit dem Kopf voran aus dem Fenster zu hängen, nur weil diese Maßnahme nicht explizit verboten ist?


    kl. gr. frosch

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe mich entschlossen, die "Meta-Diskussion" um die Argumente im Thread ins Offtopiczu verschieben. Dakönnen wir weiterdiskutieren.


    kl. gr. Frosch, Moderator

  • Zusammenbrüllen und sauer sein spielen halte ich für einen absolut kontraproduktiven Weg, der vor allem eines zeigt: Hilflosigkeit.
    Wenn ich selber brülle, kann ich nicht erwarten, dass die Kinder in angemessener Weise miteinander umgehen und sprechen.


    Ich bin doch sehr erstaunt und auch erschrocken über einige der Tipps hier.


    Zunächst würde ich genau schauen, was das eigentliche Problem ist.
    Warum stören die Kinder, warum sind sie laut?
    Haben sie nichts zu tun, zu wenig zu tun, Aufgaben, die sie überfordern, Aufgaben die sie unterfordern oder Aufgaben, die sie schlicht nicht motivieren?


    Was muss sich am Unterricht ändern?
    Was muss sich am Lehrerverhalten ändern?
    Muss ich anders planen?


    Wie läuft es in den Stunden der anderen Kolleginnen und Kollegen, besser, ähnlich, genauso schlimm?


    Gemeinsam mit den anderen Kollegen würde ich dann überlegen, was sich ändern muss und ändern kann.


    Und ja, Konsequenz halte ich auch für extrem wichtig, aber ich halte rein gar nichts davon, Kinder "klein zu machen", um Ruhe in die Klasse zu bekommen.


    Es gibt ganz sicher keine pauschalen Rezepte, weil jede Lerngruppe anders ist und weil - wie die Antworten hier zeigen - jeder Lehrer anders ist und anders reagiert.
    Da muss man seinen eigenen Weg finden.


    Über Strafe allein wird das nicht funktionieren. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.


    Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem weiteren Weg!


    Herzliche Grüße
    strubbelsuse

    • Offizieller Beitrag

    Es steht allerdings auch nicht drin, dass es nicht erlaubt sei, einen Text abschreiben zu lassen.


    Frosch hat ja schon darauf hingewiesen, dass die dort aufgeführten Dinge eine "white list" darstellen.
    Den pädagogischen Sinn, einen Schüler einen Text abschreiben zu lassen, weil er gestört hat, sehe ich jedoch nicht. Es ist eine Strafe, die noch nicht einmal im Zusammenhang mit dem vorangegangenen Fehlverhalten steht.


    Man darf wohl vermuten, dass der Gesetzgeber seinerseits davon ausgegangen ist, dass die diesem Gesetz unterstehenden im öffentlichen Dienst Arbeitenden es verantwortungsbewusst auslegen und umsetzen.


    Gruß
    Bolzbold

  • Den pädagogischen Sinn, einen Schüler einen Text abschreiben zu lassen, weil er gestört hat, sehe ich jedoch nicht.

    Mal abgesehen davon, dass ich es persönlich vermutlich zwar nicht so machen würde, sehe ich schon pädagogischen Sinn darin!
    Warum sollten Störenfriede (nach Ermahnung + Wiederholungstat z.b.) nicht als Strafarbeit einen Text abschreiben müssen?
    Ich musste früher im Französischunterricht als Strafe fürs Stören einen Dialog aus dem Schulbuch auswendig lernen (den ich heute noch halbwegs kann!) und ihn der Lehrerin während ihrer Pausenaufsicht rezitieren nächsten Tag. In Latein übrigens auch mal Strafauswendiglernen :X: . Mir war das jeweils sehr unangenehm und ich habe mein Verhalten im Unterricht daraufhin gemässigt, es reichte meist ein Blick in meine Richtung bei dieser Französisch-Lehrerin.


    Finde das ein sehr legitimes pädagogisches Mittel und als Schüler versteht man den Zusammenhang zwischen dem Verhalten im Unterricht und der Strafe ganz klar.
    Was natürlich nicht so geschickt ist, ist die Sache mit dem Auffordern zur Kritik und daraufhin Strafarbeit verteilen, aber das ist ein ganz anderer Fall. Störenfrieden einen Text zum Abschreiben aufzubrummen oder dergleichen ist doch wohl durchaus eine Option. (?!)




    Was das Lautwerden angeht so würde ich auch sehr darauf achten, dass die Schüler nicht das Gefühl bekommen, sie könnten einen auf die Palme bringen. Wenn ich lauter werde dann mit nicht aggressivem Ton, sondern eher "bestimmt". Es wirkt aus meinen (bescheidenen) Erfahrungen mehr, wenn die Schüler merken, dem ist die Sache ernst ("Es stört mich enorm gerade!"), aber er bleibt immer cool dabei. Aus meiner Sicht ist jegliche Form von persönlich Werden (dazu gehört es aus meiner Sicht auch sauer zu reagieren, als sei man persönlich angegriffen) eine Ebene, auf der man schnell die Oberhand verliert.

    3 Mal editiert, zuletzt von Silicium ()

  • Prinzipiell halte ich das Abschreiben irgendeines Textes auch nicht für konstruktiv, das habe ich auch nicht behauptet. In besagtem Gesetzestext steht, dass "die Beauftragung mit Aufgaben, die geeignet sind, das Fehlverhalten zu verdeutlichen"[Schulgesetz NRW §53 (2)] legitim ist. Es ist sicherlich eine "white list", allerdings eine schwammige. Diese Aussage gibt dem Lehrer Spielraum, für erzieherisches Handeln. Mir pauschal zu unterstellen, ich lege das Schulgesetz falsch aus, finde ich vermessen.
    Verhalten sich Schüler so, dass Unterricht nicht möglich ist, z.B. weil es ihm/ihr egal ist, da Grenzen nicht erkannt und/oder aktzeptiert werden, kann ich diesen Schülern durch das Abschreiben lassen von Unterrichtsregeln Grenzen aufzeigen. Natürlich muss ich mir Gedanken machen, ob die Strafe verhältnismäßig ist. Bei Regelverletzungen im mündlichen Diskurs daran zu erinnern, dass es selbige gibt, mag bei einigen helfen, leider nicht bei allen, die schriftliche Reproduktion selbiger hilft da vielleicht auch nicht immer, auch wenn sie Freitags nach der letzten Stunde stattfindet.


    Lehrer handeln unterschiedlich und im Laufe der Zeit überdenkt sicherlich der ein oder andere Kollege auch sein Repertoire an Maßregeln. Ich musste mir bei meinem letzten Schulwechsel auch neue Strategien überlegen, da meine alle bisher genannten bereits kannten und mich auslachen würden, versuchte ich es auch nur.




  • Hallo,
    da es so viele Antworten geworden sind, habe ich zum Schluss nur noch diagonal gelesen. Daher hoffe ich mal jetzt, dass ich jetzt niemanden wiederhole. Ich finde auch das Loben sehr wichtig und würde deshalb als Motiviation für ruhiges und konzentriertes Arbeiten etwas Positives in Aussicht stellen. Du könntest z.B. am Ende einer Unterrichtsstunde ein kleines Spiel (passend zum U-thema) durchführen oder auch eine kurze Geschichte vorlesen (je nach Altersstufe). Das würde ich als 5-Minuten-Ausklang einführen. Du erzählst den Kindern am Anfang der Stunde, was du heute für sie mitgebracht hast, aber das gibt es natürlich nur, wenn sie auch entsprechend mitgearbeitet haben.


    Sowie sich im U-verlauf die Lautstärke erhöht, würde ich klar und deutlich auf die Belohnung am Ende der Stunde hinweisen, aber bevor es zu laut wird! Die Kinder werden sich vermutlich gegenseitig auffordern ruhig zu sein. Ich würde für den Fall, dass es nicht zum Einsatz der Belohnung kommt, eine kleine Schreibarbeit in petto haben, die einfach ruhiges Arbeiten erfordert (natürlich zum Einsammeln). Wenn du dann die Belohnung nicht einsetzen kannst, würde ich klar und deutlich sagen, weshalb du die Klasse nicht belohnen kannst und wie enttäuscht du bist. Damit die Kinder lernen, was ruhiges Arbeiten bedeutet, wird jetzt eben das und das geschrieben. Während die Kinder leise schreiben (einige werden sicher murren und auf die Störenfriede sauer sein = Selbsterziehung), würde ich sagen, dass ich gerne bereit bin, die Belohnung in der nächsten Stunde einzusetzen, wenn dann das Arbeiten besser klappt. Ich denke, das wird dann klappen.


    Du wirst das natürlich regelmäßig machen müssen, aber in der Zeit wirst du auch selbst in deiner Persönlichkeit wachsen und sicherer im Umgang mit den Kindern werden und die entsprechende Autorität erlangen. Gerade bei den kleinen Kindern finde ich es noch relativ einfach, sie zu begeistern. Schwieriger sind dann die pubertären Klassen und da sage ich immer wieder: nicht jeder, der Lehrer werden möchte, ist auch dafür geeignet. Da muss man schon ein gewisses Know-how haben.


    Also Kopf hoch!


    grittigirasol

  • @ Nici311: Gute Idee, das auch mit Klammern an die Karten dranzumachen...werde ich mal erstellen.


    Hat jemand noch solche ähnlichen Hilfsmittel, um die Kinder auf ihr Verhalten aufmerksam zu machen? Hab schonmal was von Sonne bis Gewitter gehört...Damit auch die positiv arbeitenden Kinder gesehen werden.


    Auch wenn jede Klasse anders ist, sollte es doch Möglichkeiten geben, die immer helfen.


    Besonders: Welche Möglichkeiten setzt ihr als "Strafen" ein nach der roten Karte?


    Mit den Spielen am Ende der Std finde ich gut, hab ich auch schon öfters gemacht.


    Bin über direkte Praxistipps dankbar! Also die man direkt umsetzen kann. An sich weiß ich ja, wie man sich verhalten soll. Frage mich nur immer: Was tu ich, wenn ich so vielen Kindern gelbe Karten gegeben habe, ist das noch glaubwürdig? Ab wann gibt man die gelbe Karte? Ab der 1. oder erst 2. Ermahnung?


    Und: Kennt jemand Spiele bzw. kleine Sprechverse, die mit Bewegungen am Platz gespielt werden und bei denen man den Vers immer wieder in verschiedenen Stimmungen und Tonlagen sprechen kann, bis man dann bei "ohne Stimme" angekommen ist?


    Was ist, wenn ich vor der Klasse stehe und Ruhe möchte und mit dem Leisezeichen klingele und das Zeichen (Hand hochhalten) zeige und alle mit ihrem Nachbarn reden und sie es nicht interessiert und sie nicht mitkriegen, dass ich gerade etwas sagen möchte???


    Fragen über Fragen!!! Hoffe es gibt konstruktive Antworten.....


    LG Sunny

  • Die Wundermethode, nach der du zu suchen scheinst, gibt es nicht. Du musst herausfinden was fuer dich und fuer deine Schueler funktioniert (und auch, was an deiner Schule ueblich ist).



    Besonders: Welche Möglichkeiten setzt ihr als "Strafen" ein nach der roten Karte?


    Das kommt darauf an, warum du eine "rote Karte" gegeben hast und welchen Stellenwert du dieser einraeumst. Bei mir ist die hoechste Stufe der Stundenverweis zur Stufenleitung. Schueler fuellen dann einen Reflektionsbericht aus, den sie mit mir und unserer Stufenleiterin durchsprechen. Dem folgt ein Anruf daheim und bei wiederholtem Fehlverhalten ein Elterngespraech in der Schule. Fuer die meisten meiner Schueler ist ein Anruf zu Hause allerdings eine ziemlich schwerwiegende Massnahme. Da sie noch ziemlich jung sind, ist es fuer sie auch nicht gerade angenehm, wenn sie in der Pause drin bleiben muessen. (Unseren Aelteren ist das ziemlich schnuppe.)


    Bin über direkte Praxistipps dankbar! Also die man direkt umsetzen kann. An sich weiß ich ja, wie man sich verhalten soll. Frage mich nur immer: Was tu ich, wenn ich so vielen Kindern gelbe Karten gegeben habe, ist das noch glaubwürdig? Ab wann gibt man die gelbe Karte? Ab der 1. oder erst 2. Ermahnung?


    Das musst du fuer dich selbst entscheiden. Wie viele Ermahnungen findest du denn angemessen? Persoenlich erinnere ich einmal an die Verhaltensregeln und dann kommt der Name an die Tafel. Sobald der Name an der Tafel ist, bleibt kind in der naechsten Pause erstmal drin und wir unterhalten uns kurz ueber sein Fehlverhalten. Das ist noch nicht furchtbar und dauert auch nicht lange, aber sie wissen, dass sie nicht nur rumalbern koennen, bis sie rausfliegen. Konsequenzen kommen schon viel frueher.
    Ich weise meine lieber bei Kleinigkeiten zurecht...dann kommen sie weniger auf die Idee wirklich aus der Spur zu laufen. :rolleyes:
    Es kommt immer darauf an, wie weit du es erlauben willst. Du musst die Kontrolle in deinem Klassenraum behalten, weshalb du dir ueber deine Erwartungen und moeglichen Konsequenzen klar sein musst. Zusaetzlich musst du dann auch moegliche Konsequenzen durchziehen, ob nun nettes Kind oder nicht.


    Was ist, wenn ich vor der Klasse stehe und Ruhe möchte und mit dem Leisezeichen klingele und das Zeichen (Hand hochhalten) zeige und alle mit ihrem Nachbarn reden und sie es nicht interessiert und sie nicht mitkriegen, dass ich gerade etwas sagen möchte???


    Wenn es sie nicht "interessiert", dass du was sagen moechtest, dann ist schon viel frueher was schief gelaufen. (Sowas ist unhoeflich.) Mit meinen hab ich am Anfang klar durchgesprochen, was ich erwarte, welches Leisezeichen ich benutze und was die Konsequenz ist, sollten sie nicht darauf reagieren. Wir haben das dann mehrmals geuebt und inzwischen ist das eigentlich kein Problem mehr. Wenn ich vorne stehe und Kinder einfach weiter quasseln, guck ich sie einfach an. (O-Ton einer meiner Maedels: "Miss, you look well scary when you are staring like that.") Das dauert vielleicht ein bissl, geht aber mit etwas Uebung.
    Wenn dir das nicht gefaellt, kannst du es ja auch mal mit Klatschen versuchen (also, Haende klatschen,...nicht die Kinder). Man kann dann einen Klatschrhythmus vormachen, den Schueler nachklatschen. Das kann langsaemer oder schneller sein. Bedeutet, dass Schueler erstens zuhoeren und sich konzentrieren muessen und sie zweitens alles aus den Haenden legen.

  • Ergänzend zu dem "Klatsch-Tipp" von Dejana:
    Du kannst auch - wenn alle verstanden haben, dass sie klatschen sollen - mit schnipsen weiter machen und wenn alle schnipsen reibst du die finger lautlos aneinander.
    Dann ist es in der Regel sehr leise und du kannst fortfahren.


    Aber das Problem liegt hier wohl woanders.
    sunny
    Ich hab nicht alles gelesen.
    Aber hast du diese Klasse neu übernommen? Welches Schuljahr ist es?


    Gelbe Karten gebe ich nach der 1. Ermahnung.
    Aber du hast schon recht, wenn natürlich 10 Kinder stören, ist die Frage, wie glaubwürdig die Karten noch sind und ob es sich nicht abnutzt.
    Vielleicht solltest du zusätzlich mit Lobkarten für die lieben Kinder arbeiten mit einer kleinen "Belohnung" am Ende oder so... ?(

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