Laute Klasse, wiederholtes Stören, von Ermahnungen selten beeindruckt, brauche dringend Konsequenzen!!!

  • Hallo zusammen,


    ich bin referendarin und nicht gerade gut darin, so aufzutreten, dass die Kinder (Kl.1-4) vornherein Respekt vor mir haben.
    Mir fällt das Unterrichten nicht leicht und ich verbessere mich langsam in kleinen Schritten. Jedoch ist dabei immer noch die Durchsetzungsfähigkeit mein größtes Problem im Unterricht. Die Kinder lassen sich sehr schnell von anderen Kindern anstecken, quatsch zu machen, mit dem Nachbarn zu reden etc. besonders in Kreisphasen, wo halt nicht jeder was gleichzeitig zu tun hat.
    Wie kann ich glaubwürdiger werden? Würde ja gerne konsequenter sein, aber finde es schwierig, WELCHE KONSEQUENZEN sinnvoll sind?
    Denn es sind ja nicht nur einzelne (2-3 sind extrem schwierig, die anderen (ca. 10) testen aber die Grenzen immer wieder aus, indem sie mir nicht zuhören und quatschen und somit das unterrichtsgespräch stören, so dass wir nicht weiterkommen.
    Das ist nur ein Teufelskreis, da dann auch die anderen gelangweilt werden und dann auch quatschen.


    WER KANN MIR HELFEN? BIN ECHT LANGSAM VERZWEIFELT.
    Manchmal hören sie auch auf mein Leisezeichen. Aber wenn nicht, was ist dann? Außerdem möchte ich ja einfach dass sie gar nicht damit anfangen zu reden!


    Bin über eure Tipps aus der praxis dankbar. Übrigens, gelbe und rote karten kenne ich, aber das hilft nicht, besonders was folgt bei der roten karte? Ich kann ja nicht so viele auf einmal rausschmeißen.


    Viele Grüße Sunny

  • Lieber nur wenige Regeln, aber konsequent auf die Einhaltung achten - erst mit dem Unterricht anfangen, wenn wirklich alles leise sind - die langen Wartezeiten muss du aushalten - das geht den Kindern nach einiger Zeit auf auf den Geist - einen Zeitwächter zählen lassen, wie lange es gedauert hat, bis sie ruhig geworden sind - die Zeit wird hintendran gehängt oder irgendwann nachgearbeitet. Das Leisezeichen bzw. Tonsignal nicht zu oft einsetzen 2-3 Mal pro Std. Max.
    Ein Kind, was gerade unruhig ist, exemplarisch für alle zusammenstauchen - kurz ganz laut brüllen und dann leise werden und mit strengem Blick in die Runde schauen - z. B. sagen "So, und jetzt müssen wir wegen dir wieder neu anfangen!" Zeig, dass du jetzt wirklich sauer bist, auch wenn es nur gespielt ist!
    Du kannst auch ein Kind, dass sich bes. gut benimmt, als exemplarisch hinsstellen: "So leise wie der X sind jetzt alle Kinder!"
    Wenn ein diffuses Gemecker herrscht, kannst du fragen "Wer sich noch beschweren möchte, meldet sich jetzt mal!" Und alle die sich dann melden. lässt du einen Text abschreiben.
    Wenn jmd. die rote Karte hat, muss das natürlich Konsequenzen haben und zwar unangenehme! Da gibt es doch viele Möglichkeiten - Zusatzdienste für die Klasse erledigen, Texte abschreiben, Gedichte auswendig lernen und vortragen, Zusatzmatheaufgaben erledigen etc. pp.
    Wichtig auch, selber ruhig bleiben, auch wenn du noch so genervt bist!
    Kopf hoch, das wird schon, es dauert einige Zeit, bis disziplinarische Maßnahmen greifen!


    LG
    Sonnenkönigin

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

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  • Danke für die schnelle Antwort...


    Sind auch gute Tipps dabei, nur einfach Text abschreiben oder Gedicht auswendig lernen soll ja nicht negativ besetzt sein. außerdem hat das ja gar nichts damit zu tun, warum das kind gerade gestört hat.


    Hat jemand noch andere Konsequenzen aus dem Grundschulbereich?


    LG sunny

  • Hallo Sunny,


    ich habe auch eine recht unruhige Klasse bekommen. Ich bin zur Zeit sehr streng und ermahne nur einmal, danach folgt eine Konsequenz (Pausenverbot, Strafaufgabe, Eintrag ins Hausaufgabenheft an die Eltern, bei Zeit vertrödeln gemeinsames Nacharbeiten am Ende der Stunde, auch wenn einmal die Pause daran glauben muss) Inzwischen habe ich mit den Kindern darüber gesprochen und ihnen deutlich gemacht, wie wichtig Ruhe beim konzentrierten Arbeiten ist. Einige sind schon einsichtig geworden und erinnern Kinder bei falschem Verhalten. Zur Unterstütung und Transparenz habe ich eine gelbe, eine gelbrote und eine rote Karte an der Wand hängen. Bei einer Ermahnung, Störung oder Unterrichtunterbrechung wird der Name des Kindes mit einer Wäscheklammer an die gelbe Karte geheftet. Bei weiteren Verstößen wandert die Wäscheklammer über die gelbrote Karte zur roten Karte. Ähnlich wie beim Fußball. Kommt ein Kind auf die rote Karte informiere ich die Eltern und eine Konsequenz erfolgt in Absprache mit den Eltern. In meiner Klasse klappt das System recht gut.


    Wünsche dir viel Kraft und Erfolg weiterhin. Und noch ein Tipp. Zweifel nicht an dir und nimm es dir nicht so zu Herzen.

  • Wenn ein diffuses Gemecker herrscht, kannst du fragen "Wer sich noch beschwerden möchte, meldet sich jetzt mal!" Und alle die sich dann melden. lässt du einen Text abschreiben.

    Stelle mir das gerade bildlich vor. "So, wer möchte sich noch beschweren, bitte Finger hoch" [ein paar melden sich und denken sie dürfen ihre Beschwerde vortragen]
    "Okay, alle die sich gemeldet haben schreiben jetzt als Strafarbeit folgenden Text ab" :D

  • Ein Kind, was gerade unruhig ist, exemplarisch für alle zusammenstauchen - kurz ganz laut brüllen und dann leise werden und mit strengem Blick in die Runde schauen - z. B. sagen "So, und jetzt müssen wir wegen dir wieder neu anfangen!" Zeig, dass du jetzt wirklich sauer bist, auch wenn es nur gespielt ist!
    [...]
    Wenn ein diffuses Gemecker herrscht, kannst du fragen "Wer sich noch beschwerden möchte, meldet sich jetzt mal!" Und alle die sich dann melden. lässt du einen Text abschreiben.


    Gute Güte, das ist jetzt aber nicht wirklich dein Ernst, oder doch? :huh: Das sind ja die allerübelsten Anfängerrezepte.


    Nele

  • Hallo Sunny,


    ich habe auch eine recht unruhige Klasse bekommen. Ich bin zur Zeit sehr streng und ermahne nur einmal, danach folgt eine Konsequenz (Pausenverbot, Strafaufgabe, Eintrag ins Hausaufgabenheft an die Eltern, bei Zeit vertrödeln gemeinsames Nacharbeiten am Ende der Stunde, auch wenn einmal die Pause daran glauben muss) Inzwischen habe ich mit den Kindern darüber gesprochen und ihnen deutlich gemacht, wie wichtig Ruhe beim konzentrierten Arbeiten ist. Einige sind schon einsichtig geworden und erinnern Kinder bei falschem Verhalten. Zur Unterstütung und Transparenz habe ich eine gelbe, eine gelbrote und eine rote Karte an der Wand hängen. Bei einer Ermahnung, Störung oder Unterrichtunterbrechung wird der Name des Kindes mit einer Wäscheklammer an die gelbe Karte geheftet. Bei weiteren Verstößen wandert die Wäscheklammer über die gelbrote Karte zur roten Karte. Ähnlich wie beim Fußball. Kommt ein Kind auf die rote Karte informiere ich die Eltern und eine Konsequenz erfolgt in Absprache mit den Eltern. In meiner Klasse klappt das System recht gut.


    Wünsche dir viel Kraft und Erfolg weiterhin. Und noch ein Tipp. Zweifel nicht an dir und nimm es dir nicht so zu Herzen.

    Idee mit den Karten geklaut *duckundwegrenn*

  • gefragt ist doch, was wirkt, oder? und diese mittel wirken garantiert - es geht ihr doch erst mal darum, ruhe hineinzubringen. du kannst ja gerne mal deine tipps weitergeben - vermute aber einfach mal, dass du dich in der GS nicht auskennst, oder?

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • glaub mir, dem Kind ist es ziemlich egal, ob ein ursächlicher Zusammenhang zwischen seinem Fehlverhalten und der Zusatzarbeit besteht. Wenn es ein zusätzl. Gedicht auswendig lernen muss oder einen Zusatztext abschreiben muss, heißt das nicht, dass diese Dinge nun grundsätzl. negativ besetzt sind. Es merkt nur, dass es jetzt Zusatzarbeiten leisten muss, und wird sich daher überlegen, ob es noch mal stört.

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Stelle mir das gerade bildlich vor. "So, wer möchte sich noch beschweren, bitte Finger hoch" [ein paar melden sich und denken sie dürfen ihre Beschwerde vortragen]
    "Okay, alle die sich gemeldet haben schreiben jetzt als Strafarbeit folgenden Text ab" :D

    Hat auf jeden Fall Wunder gewirkt - von da an war mit dem Rumgemecker Schluss! In der Sek II würde das natürlich nicht funktionieren.

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

    • Offizieller Beitrag

    von einigen krausen Ideen , die hier genannt worden sind, möchte ich wieder auf etwas Prinzipielles zurückkommen:
    überlege dir deine Konsequenzen. Nenne sie einmal deutlich. Es sollten immer dieselben sein, und sie sollten dem Anlass angemessen sein (nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen). Sie müssen durchgesetzt werden.Ganz konsequent. Keine Diskussion. Keine Ausnahme. Kein Zorn deinerseits. Zorn sollte man sich für einen Extremfall aufsparen.
    Ebenso wichtig: nicht drohen: "Wer jetzt noch einmal, der...", um dann diese Drohung beim nächsten Störfall zu wiederholen, statt sie durchzusetzen.


    Dabei wäre es wichtig, dass man selbst nicht das Gefühl hat: Ich Böse, ich ärgere die Kinder.
    Nein, du erziehst sie zu mitarbeitenden Schülern.



    Und - wurde schon genannt, ging aber vll etwas unter--:mit ganz viel Lob arbeiten bei denen, die sich gut verhalten !!!!

  • Friesin - und du glaubst, dass ihr das jetzt weiterhilft?! Das ist mal wieder typ. für Ratschläge, die keinerlei konkrete Hinweise enthalten.
    Und ich bin der Meinung, dass man einem Kind sehr wohl zeigen soll, wenn man böse oder sauer auf es ist - Emotionen zeigen können gehört zur Authentizität - und ein Kind muss spüren, dass es die Grenzen überschritten hat - auch meine persönlichen! - und jetzt Konsequenzen folgen. Das bedeutet ja nicht, dass die Lehrerin generell böse ist oder die Kinder ärgern will, weil sie aus ihrer Emotion heraus handelt. Kinder können das sehr wohl unterscheiden.

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

    • Offizieller Beitrag

    meine liebe Sonnenkönigin,
    konkrete Tipps für Konsequenzen bei Grundschulkindern habe ich der TE nicht gegeben, weil ich keine GS-Lehrerin bin.
    Wohl aber Tipps für eine konsequente Haltung.
    Was sie damit anfängt, bleibt natürlich ihr überlassen. wie bei allen Tipps, die man in diesem und anderen Foren bekommt.
    Über die Sinnhaftigkeit der einzelnen Vorschläge lasse ich mich nicht aus.


    Nur soviel zum Thema Zorn zeigen:


    Zitat

    Zorn sollte man sich für einen Extremfall aufsparen.


    das war genauso gemeint, wie es dort steht. Wer bei jedem Störverhalten von Schülern sich persönlich angegriffen fühlt und zornig wird, handelt unprofessionell. Du als Erwachsener solltest die Mechanismen der Schüler (er)kennen und ruhig, aber bestimmt und konsequent darauf reagieren. Wer immer gleich loszetert wie ein Zorngiggel, macht sich unglaubwürdig. Nachhaltig gesehen hilft das auch nichts.
    Dass man trotzdem, wenn ausnahmnsweise der Bogen überspannt wurde, seinem Ärger lautstark und energisch Luft machen kann/soll/ muss, steht außer Frage. Siehe meinen Text. Und danach nicht zornig, nachtragend oder gar gekränkt bleiben, sondern umschalten auf das normale Tagesgeschäft. Hat sich bewährt, auch im Sinne von Authenzität und Nachhaltigkeit :D

  • Hm, mit diesem Grundsatz habe ich so meine Schwierigkeiten. Ein Grundschulkind zusammenzubrüllen und es dann öffentlich vor der Gruppe zu demütigen, ist also eine probate Strategie, um wieder eine gute Unterrichtsatmosphäre zu schaffen, in der man dann weiterarbeiten kann?


    Das ist vermutlich mal wieder aus dem Erfahrungsschatz des "gesunden Menschenverstandes", den Du ja gerne bemühst, Sonnenkönigin. Schläge und Waterboarding sollen nach amerikanischen Studien ja auch "funktionieren" – sogar in der Sek. II und bei Erwachsenen. Würdest du das auch empfehlen?


    Vielleicht sollte man sich mal vor Augen halten, dass disziplinarische Maßnahmen, Unterricht ermöglichen sollen – auch und gerade übrigens für das ggf. störende Kind. Wie das Kind weiterarbeiten soll, wenn es gerade vor versammelter Mannschaft fertiggemacht worden ist, ist mir ein Rätsel. (Mal ganz abgesehen davon, dass derlei Brüllorgien der Inbegriff von mangelnder Souveränität sind.)

  • Kann es sein, dass du nur das herausliest, was du gerne lesen möchtest, meine Liebe? Ich sprach nicht von unkontrolliertem Zorn, sondern davon, dem Kind KURZ deutlich zu machen, dass man über sein störendes Verhalten verärgert ist. Wenn man sagt: "Wegen dir müssen wir jetzt noch mal von vorne anfangen" ist das eine sachliche korrekte Äußerung, durch die niemand bloßgestellt wird.

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Ich habe eher das Gefühl, dass du mit dem Lesen so deine Schwierigkeiten hast, insbesondere von Beiträgen, die dir nicht passen. Ich sprach nicht von einem Zusammenbrüllen oder Demütigen eines Kindes, ich sagte KURZ lautwerden, dann sagen, dass das Kind gestört hat und wir jetzt deshalb noch mal von vorne anfangen müssen. Ja, danach kann man in normaler Unterrichtsatmosphäre weiterarbeiten.
    Deine Vergleiche von Watergate und Schlägen sind an des Pudels Kern meilenweit vorbei, aua!

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Mit dem Lesen deiner Beiträge habe ich tatsächlich zunehmend Schwierigkeiten psychophysischer Natur (= Fremdscham kurz vor der Schmerzgrenze). Einerseits ist es ja ganz witzig, hin und wieder in die Beiträge der Soap "Sonnenkönigin gegen den Rest der (Schul-)Welt" reinzuzappen, andererseits setzt Du das, was Du hier schreibst, ja offenbar auch irgendwo in der Realität um, und das bestürzt mich schon ein bißchen.


    Wenn man Deine Beiträge hier verfolgt, hast Du offenbar mit Schülern zu tun, die respektlos sind, Eltern, die hinterhältig über Dich tratschen, und unfähigen Kollegen, die im Vergleich zu Dir natürlich nichts drauf haben. Wenn einem tausend Geisterfahrer entgegen kommen, dann ist es zugegebenermaßen nicht ausgeschlossen, dass man der Einzige auf der richtigen Spur ist – aber wahrscheinlich ist es nicht.


    Wenn man einem Grundschulkind, für das der emotionale Bezug zur Lehrperson ungleich wichtiger ist als für einen pubertierenden 9tklässler (und auch dem ist das nicht egal!) – das kann man sogar noch in Klasse 5/6 in Ansätzen sehen –, zeigt, dass man persönlich zornig auf es ist und es überdies vor versammelter Mannschaft allein dafür verantwortlich macht, dass der Unterricht nicht läuft, hat das auf das Kind keine nennenswerte Auswirkung?


    Ich hoffe inständig, dass Du das nicht selbst glaubst (und dass Dein tatsächliches Reality Distortion Field im wirklichen Leben nicht so stark ist wie im Forum). Angesichts der Tatsache, dass Du in anderen Diskussionen darüber schwadronierst, wie wichtig Dir die Lehrer-Schüler-Beziehung sei, überschreitest Du m. E. die Grenze zur Realsatire.


    Übrigens für Watergate/Waterboarding – Daumen hoch, die Zusammenhänge hat, glaube ich, so noch niemand hergestellt, da bist Du einer großen Sache auf der Spur! (Unterrichtest du nicht Englisch?)

  • Ich muss Philosophus absolut recht geben.


    Ich finde es unter aller Kanone, ein Kind exemplarisch für alle zu ermahnen und meldende Kinder mit der Frage, wer sich beschweren will, in die Irre zu führen und einen Text schreiben zu lassen.


    Ich finde es auch sehr zweifelhaft, das positive Verhalten eines Kindes herauszuheben. So wird das Kind gegen den Rest der Klasse ausgespielt.


    Wenn das alles deinem generellen Verhalten entspricht, tun mir die Schüler richtig leid. Du verbreitest ja Angst und Schrecken mit deinen Methoden. Ich glaube nicht, dass du besonders beliebt bist.

  • ..."wegen dir müssen wir jetzt nochmal neu anfangen" ..ist für ein Kind durchaus demütigend,
    zumindest empfinde ich das so.

  • Ich hab das jetzt nicht so gelesen, dass "Bruellorgien" der richtige Weg sein sollen. Allerdings werd ich gelegentlich auch mal laut. Das beschraenkt sich jedoch auf ein sehr kurzes: "RIGHT!..." gefolgt von einem vergleichsweise sehr leisem "...You are too noisy!" Wenn sich meine dadurch nicht selbst regulieren, lass ich sie fuer 3 oder 4 Minuten in absoluter Stille arbeiten. Danach kann's dann leise weiter gehen, und sie haben sich dann auch so beruhigt, dass wir in normaler Klassenzimmerlautstaerke weiter machen. Sie schaukeln sich gelegentlich einfach hoch und merken dann nicht, wie laut sie sind - besonders am Nachmittag.
    In meiner Klasse hab ich das dieses Jahr erst einmal gemacht. Normalerweise machen wir vor einer Arbeitsphase klar, welchen Lautstaerkepegel wir als Klasse angemessen finden. Dementsprechend wird dann der Pfeil an meiner Tafel eingestellt. Generell haben sie sich inzwischen aber so eingespielt und kennen meine Ansprueche gut genug, um ohne Ermahnung leise arbeiten zu koennen.
    Ich muss aber gestehen, ich fange das Jahr sehr streng an. Besonders Schueler, die mich nicht im Unterricht hatten, denken oft, dass ich furchtbar streng bin. Die anderen kriegen sehr schnell raus, dass man mit mir Spass haben kann solange man sich benimmt, sich an die Regeln haelt und hart arbeitet.


    Wenn ich ihre Aufmerksamkeit brauche, reicht entweder ein einfaches "I need you to be listening. Pens down, eyes on me. Thank you." (wenn sie sowieso gerade ruhig arbeiten) oder ich zaehle von 10 oder 5 oder 3 runter und die Erwartung ist, dass sie bei 0 still sind und zuhoeren. (Sie wissen, dass sie Minuten ihrer Pause verlieren, wenn ich in die Minuszahlen gehen muss. Das ziehe ich dann auch gnadenlos durch, besonders zu Beginn des Schuljahres)


    Individuelle Kinder, die stoeren oder sich daneben benehmen, durchlaufen unser schulweites System: muendliche Warnung, Name an die Tafel, 1. Strich hinter Namen (5. Minuten Spielzeit verloren), 2. Strich hinter Namen (10 Minuten Spielzeit verloren), Stundenverweis (Verweis an den Stufenleiter, Information an die Eltern und Eintrag in Schuelerakte). Meine kommen normalerweise maximal zum ersten Strich, und auch das recht selten.


    Allerdings wissen meine schon recht genau, wenn ich sauer bin. Das hat nichts mit zornigem Gebruell oder sonstwas zu tun, sondern ich kann auch sauer sein ohne dabei laut zu werden. Ich finde es wichtig, dass Kinder merken, dass ihr Verhalten Auswirkungen auf andere um sie herum hat und nicht nur sie alleine betrifft. Sowas kann man auch sehr ruhig besprechen.


    Gleichzeitig arbeite ich aber auch sehr viel mit Humor und viele Konfrontationen kann man vermeiden, wenn man einfach ruhig bleibt. Was wichtig ist, ist konsequent zu sein und seine Erwartungen klar zu machen. Meine Tonlage, wenn ich Anweisungen gebe, macht sehr offensichtlich, ob man mit mir ueber etwas verhandeln kann oder ob ich keine Widerrede dulde. Sowas braucht aber etwas Uebung und meine bekommen gelegentlich zu hoeren:
    - "You are nine/ten years old. You will do as you are told."
    - "Do NOT answer back. This is not a discussion."
    - "You are being rude. Stop or you will go into time out."
    Gelegentlich alle drei hintereinander. :D
    Manchmal hilft's auch, sich selbst erstmal darueber klar zu werden, was man eigentlich erwartet und welche Grundregeln man selbst nicht missen moechte. (Meine Klasse hat nur drei Regeln: Respect yourself. Respect others. Respect our school.)

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