Kinder-Krankentage als Lehrerin

  • Hallo!
    Ich bin Mutter von drei Kindern und mein drittes Kind ist schwerbehindert. Bei meinen mittlerweile ausgewachsenen Großen musste ich so gut wie nie Krankentage nehmen, also hat sich die Frage für mich nie gestellt.
    Letztes Schuljahr arbeitete ich in Elternzeit 16 Wostd und hatte nur 2 Kinder-Krankentage und einen eigenen Krankentag auch da gab es keine Probleme. Nun arbeite ich wieder volles Debutat und musste heute schon den dritten Krankentag dieses Schuljahr nehmen. Obwohl ich nur die schweren Tage übernehme: wenn die schlimmsten Symptome abklingen, kann die 76jährige Oma übernehmen. (Die Sommerferien verbrachten wir übrigens größtenteils im Krankenhaus).
    Der Papa ist selbständig. Ein Tag zuhause und er verliert Geld und wenns blöd läuft sogar gleich einen ganzen Kunden. Er ist also auch keine gute Alternative.


    Mein stellvertretender Schulleiter wies mich gestern schon freundlich auf meine begrenzte Zahl an Krankentage hin, ohne zu sagen wie viele ich habe. Ich bin bisher von 10 pro Jahr ausgegangen, aber habe gerade mit Schrecken gelesen, dass ich als Beamtin nur 7,5 Tage habe???? Stimmt das? Gibt es Sonderregelungen wenn man ein schwerbehindertes Kind (SBG 100%, Pflegestufe I, evtl bald II) hat, dessen Behinderung höhere Infektanfälligkeit impliziert?


    Ich habe bei meinen ersten beiden Kinder-Krankheitstagen die ersten beiden Unterrichtsstunden trotzdem gehalten, da Papa notfalls seinen Arbeitsstart bis 9:30h/10h morgens herauszögern kann. Die Tage gelten aber trotzdem als volle Krankheitstage, oder?


    Krankenhausaufenthalte werden da nicht mitangerechnet, oder?


    Gelten die 7,5 Tagefür ein kalenderjahr oder ein Schuljahr?


    Vielen lieben Dank im Voraus für eure Antworten!

  • Ich kann dir leider nicht richtige weiterhelfen, aber bei uns in RLP ist es so, dass wir nur 4 Krankheitstage haben, ich weiß aber nicht mal, ob insgesamt oder ob pro Kind.


    Wie das läuft, wenn man nur wenige Stunden am Tag in Anspruch nimmt und den Rest unterrichtet, würde mich auch interessieren.
    Bei uns könnte man das wohl auch mit Überstunden verrechnen, aber wie es offiziell ist, weiß ich nicht.

  • In den meisten Bundesländern sind es 4 bezahlte Krankentage. Bei Krankheit der Kidner, die länger ist, ist aber in der Regel dann unbezahlter Urlaub zu gewähren.
    Du solltest dir also überlegen, wer mehr Geld verliert, du oder dein Mann?

  • Berechenbar ist nur MEIN Geldverlust. Der meines Mannes ist zwar teilweise auf den Tag abschätzbar (durchschnittsumsatz), aber was ein verlorener Kunde dann kostet, ist nicht berechenbar...


    Wie wird denn bei Lehrern der unbezahlte Urlaub berechnet?
    Nehmen wir an, ich fehle zwei Unterrichtsstunden, so wie gestern. es wird mir ja ein ganzer krankheitstag angerechnet.
    Was ist dann mit den Vertretungsstunden, die ich schon selbst geleistet habe?
    Und wird dann jeweils die Wochenstunde (45 min + häusliche Arbeitszeit) oder jeweils die 45 min die ich nicht anwesend war abgezogen? Ich meine, die Arbeit wird ja nicht weniger, eher mehr. Ich habe Arbeitsblätter erstellt, die ich nun auch noch korrigieren muss. Die Stunden zu halten wäre weitaus weniger zeitaufwändig gewesen.... oder kriege ich einfach stumpf 1/20 meines Gehlats abgezogen weil ca 20 arbeitstage im monat...?

  • also wenn es sich "nur" um einzelne fehltage und nicht um lange fehlzeiten (ständig mehrere tage oder gar wochen) und deine SL leider auf die geringe anzahl deiner offiziellen fehltage wegen kind hinweist, würde ich mich einfach selbst krankschreiben lassen! das empfiehlt auch der personalrat.
    du hast ja keine alternative!!
    wäre es jetzt so, dass du dein kind immer wieder mehrere tage oder gar wochen pflegen müsstest, solltest du dich schon erkundigen, welche anderen lösungen es gibt.
    du kannst auch einfach mal deinen personal anrufen und nachfragen :)

  • Linnea, wie alt ist denn dein jüngstes Kind? Es klingt, als sei es notwendig, dass du jetzt etwas langfristig-strategischer denkst. Es ist gerade mal Oktober. Für ein infektanfälliges Kind beginnt die "Saison" jetzt erst. Die Ferien hast du schon in der Klinik verbracht. Und jetzt gehst du zwei Stunden zur Schule, obwohl dein Kind krank ist und du einen ganzen "Kranktag" hast. Klingt, als fühltest du dich ziemlich unter Druck. Und klingt auch so, als sei es unrealistisch: Ein volles Deputat mit einem pflegebedürftigen Kind. Deine Mutter wird oft einspringen müssen, und gewiss wird es auch nochmal in die Klinik gehen, und dann sind vielleicht gerade keine Ferien. Schafft ihr das kräftemäßig? Habt ihr genug Unterstützung, kannst du oft genug für dich allein Kraft schöpfen?


    Auf jeden Fall sollte die Schulleitung über deine Situation Bescheid wissen.


    Kennst du diese Seite: http://www.rehakids.de


    Dort findest du auch Hinweise zu deiner rechtlichen Situation.

    • Offizieller Beitrag

    In Hessen sind es 7 Tage pro Schuljahr, aber wir zählen da an unserer Schule nicht so genau. So lange es nicht ständig ist, betreiben wir da kreative Buchführung

  • Lieben Dank für die zahlreichen Antworten!
    Meine Jüngste ist jetzt 15 Monate alt und benötigt durch ihre Behinderung bis an mein Lebensende meine Betreuung. Ja, ich werde mein Debutat nächstes Jahr herabsetzen müssen. Aber dieses Jahr ist das finanziell bei uns einfach nicht drin gewesen. Eigentlich ist unser Alltag sehr gut durchstrukturiert, wir haben eine TOP Tagesmutter und mein Mann und Familie unterstützt mich bei der Pflege auch zu 100%, sodass ich ganz gut arbeiten kann und auch kleinere Auszeiten habe. Es darf halt nichts schief gehen, wie zB die Kleine krank werden!
    Ich werde morgen mal ein vertrauliches Gespräch mit meinem Schulleiter führen und ggfls mit dem Personalrat rücksprechen.
    Gute Nacht und morgen einen guten Start in die Woche!

  • Schwierig, ich weiß auch nicht genau wie es rechtlich aussieht. ABer im Zweifel denke ich auch musst du dich einfach selbst krankmelden. Es bleibt dir ja nichts anderes übrig. Und da die Situation sich auch die nächsten Jahre ja nicht unbedingt verbessern wird, finde ich es auch unsinnig zu sagen, du solltest jetzt noch Elternzeit nehmen und ganz zu Hause bleiben o.ä. - zumal dir die Abwechslung und die Arbeit sicher gut tut, wenn du zu Hause so gefordert bist.


    Du solltest versuchen mit deinem Schulleiter zu sprechen und die Situation zu erklären und dann auf Dauer vielleicht eher weniger arbeiten und dann öfter Mehrarbeitsstunden machen, die du dann im Krankheitsfall verrechnen kannst. Sowas könnte ich mir als Lösung gut vorstellen und das dürfte deinem Schulleiter doch auch entgegen kommen.

  • Linnea:
    Ich habe dir eine PN geschickt.


    Mara:
    Dass mit dem sich selbst arbeitsunfähig schreiben zu lassen, ist vielleicht ab und an eine Lösung. Schließlich ist man nicht wirklich arbeitsfähig, wenn man sich Sorgen um sein krankes Kind macht. Aber wenn man aber immer wieder in die gleiche Situation kommt, wird es irgendwann schwierig, dass gegenüber Kollegen und Schulleitung noch zu rechtfertigen. Dass man sich die Situation nicht ausgesucht hat, ist das eine, der Unmut der Kollegen darüber, dass sie dich wieder vertreten müssen, ist etwas anderes.
    Und je kleiner die Schule desto schwieriger wird es, solche Ausfälle aufzufangen.
    Ich war leider bisher an keiner Schule an der es möglich gewesen wäre, Mehrarbeitsstunden anzusammeln, die man dann verrechnen könnte.
    Aber prinzipiell wäre das eine gute Sache.

  • ich habe mittlerweile mit ihm gesprochen und er versicherte mir, dass er es fürsorglich gemeint hat mich auf meine Tage hinzuweisen. Er zeigte Verständnis für meine Situation, und zeigte mir als Lösungsmöglichkeit eine Debutatsreduzierung auf, was ich allerdings nicht in Ordnung finde, denn erstens wird meine Kleine sicherlich nicht genau an meinen freien tagen krank (wenn ich denn dann welche habe) und zweitens brauche ich eben das Geld, denn ihre Behinderung kostet: therapien werden zT von der Beihilfe nicht voll übernommen (zB Krankengymnastik muss ich pro Sitzung 7 Euro selbst zahlen), dann hat sie keine Kita aufgenommen aufgrund ihrer Behinderung, nur mit Integrationshelfer hätten wir einen Platz bekommen, aber den bekommen wir nicht weil sie dazu wieder zu wenig behindert ist, zumindest solange sie ein Baby ist und die gefundene tagesmutter kostet mich pro Monat 500 Euro, Windeln und Nahrung noch extra.... dann brauchte sie einen Therapiestuhl, den die beihilfe nicht übernimmt und fast wären wir auch noch auf den Kosten einer Impfung im Wert von 1200 Euro sitzen geblieben, wenn man nicht großzügig gewesen wäre un wenn wir nicht hätten nachweisen können dass diese Impfung explizit vom Freiburger Herzzentrum empfohlen wurde und und und....


    Das mit den Mehrarbeitsstunden muss ich bei uns mal ansprechen... immerhin kämpft die Schule im Moment mit drei Schwangerschaften und zwei Langzeiterkrankungen, die jederzeit wiederkommen können ... bei uns fällt extrem viel aus und ich habe auch einige Vertretungsstunden bekommen in den letzten Tagen....

  • therapien werden zT von der Beihilfe nicht voll übernommen (zB Krankengymnastik muss ich pro Sitzung 7 Euro selbst zahlen), dann hat sie keine Kita aufgenommen aufgrund ihrer Behinderung, nur mit Integrationshelfer hätten wir einen Platz bekommen, aber den bekommen wir nicht weil sie dazu wieder zu wenig behindert ist, zumindest solange sie ein Baby ist und die gefundene tagesmutter kostet mich pro Monat 500 Euro, Windeln und Nahrung noch extra.... dann brauchte sie einen Therapiestuhl, den die beihilfe nicht übernimmt und fast wären wir auch noch auf den Kosten einer Impfung im Wert von 1200 Euro sitzen geblieben, wenn man nicht großzügig gewesen wäre un wenn wir nicht


    Habt ihr mal versucht mit der Krankengymnastik einen anderen Satz zu vereinbaren bzw. eine andere zu suchen? Habt ihr wegen der Kita mal mit den Vertretern der Behindertenverbände gesprochen und die Stadt darauf hingewiesen, dass es einschlägige Gesetze gibt, die eine Diskriminierung verhindern soll? Klar braucht man dazu einen langen Atem und sollte entsprechenden Konfrontationen nicht abgeneigt sein, aber 500 € pro Monat sind ja kein Pappenstiel.
    Denk daran die ganzen Anschaffungen und Extrakosten zumindest bei der Steur als außergewöhnliche Belastungen anzugeben.


    Wenn du nur zwei Stunden fehlst benötigst du auch nicht unbedingt einen Krankheitstag, eventuell kannst du mit Kollegen und Schulleitung die Möglichkeit erörtern, dass die ausgefallenen Stunden zu anderer Gelegenheit nachgeholt werden können. Ich würde an deiner Stelle aber nicht nur den Personalrat mit ins Boot holen, sondern auch die Gleich stellungsbeauftragte und die Schwerbehindertenvertretung. Von denen kommt eventuell noch anderer Input.


    Grüße
    Peter

  • Es darf halt nichts schief gehen, wie zB die Kleine krank werden!


    Du hast halt die Erfahrung gemacht, dass deine älteren Kinder nicht oft krank waren. Bei mir war es anders. Ich musste schon früh lernen, Krankheiten immer mit einzuplanen. Die Organisation ist eben nicht perfekt, wenn ein Kind nicht krank werden "darf". Jedes Kind hat das Recht, krank zu sein und seine Krankheit auszukurieren.


    Du hast den festen Job mit dem kalkulierbaren Einkommen, auf das ihr angewiesen seid. Ich denke, es wäre sinnvoll, wenn der Papa sich auf die Situation, wie sie nun einmal ist, einstellen und sein berufliches Engagement etwas zurückfahren würde.


    Du kannst ein volles Deputat halten, wenn du sicher sein kannst, dass du deinen Job machen kannst. Du bist ja in nicht unerheblichem Umfang selbst recht flexibel und kannst mit der Schule eventuell vereinbaren, dass du zu bestimmten Zeiten nicht eingeplant wirst. Dazu kommen die Ferien. Das heißt, auch für deinen Mann gäbe es ein kalkulierbares Zeitbudget, das er fest verplanen kann. Wenn er sich so flexibel machen könnte, dass er an den "Kranktagen" die Kinderbetreuung übernehmen kann, dann kämt ihr vermutlich gut zurecht.


    Das nur so als Anregung.

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