"Gönnt" ihr euch einen Steuerberater?

  • Hallo zusammen!


    Ich habe heute wieder Werbung für ein PC-Steuerprogramm bekommen.
    Die letzten 3-4 Jahre habe ich dies auch genutzt. Kam gut klar damit, saß aber trotzdem immer recht lange an der Steuererklärung.


    Jetzt habe ich mir überlegt, evtl. zu einem Steuerberater zu gehen.
    Aber lohnt sich das für mich (ledig, keine Kinder, kein großes Vermögen :thumbdown: , kein Wohneigentum)?
    Die zeitliche Ersparnis ist sicher toll...aber ich frage mich, was so ein ungefähr Steuerberater kostet?


    "Gönnt" ihr euch die Abgabe der ganzen Arbeit oder wuselt ihr euch lieber selbst durch und spart euch die Kosten?


    LG DO_it

    • Offizieller Beitrag

    Bisher haben wir (höhö, eigentlich mein Mann, damals Lebensgefährte) es auch mit diesem Programm selbst gemacht. Für ´09 haben wir uns aber einen Steuerberater gegönnt, weil wir da geheiratet haben und ´10 Haus gekauft und Kind bekommen haben. Wichtig war halt, dass dann alles, was der brauchte, auch zur Hand war. Das hat doch einiges Gelaufe gegeben, bis wir alles rangeschafft haben. Für ´10 wusste ich ja dann, was gebraucht wird und habe von Anfang an einen Ordner geführt mit allem Kram, der dann einfach komplett abgegeben wurde.
    Preise hab ich nicht mehr im Kopf, müsste ich mal suchen gehen.

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

  • Ich geh zur Lohnsteuerhilfe - da zahl ich im Jahr etwa 100 Euro.


    Ob es sich lohnt... Für mich: "Ja" Ich geh da einmal im Jahr für eine Stunde hin, gebe vier Schuhkartons ab (sortiert nach Büromaterial, Fachliteratur, Fortbildungen, Versicherungen) und damit hat sich die Sache für mich :)


    Wenn es zum Widerspruch kommt, bin ich dem netten Mann immer sehr dankbar - ob ich aber immer Widerspruch einlegen muss, weil die Anträge, die vom Steuerberater kommen, genauer geprüft werden (das Vorurteil hört man manchmal), kann ich nicht sagen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab einmal nachzahlen sollen, nachdem ich selbst tätig wurde. War aber auch komplizierter in meinem Fall als gedacht. Dank Steuerberater hab ich dann doch noch was raus bekommen.


    Da es bei mir seitdem Dank Wohneigentum etc. doch irgendwie immer ein bisschem mehr wurde, bin ich mittlerweile sehr dankbar, dass ich übers Jahr einfach hingehe, den Kram sammle, mich ne halbe Stunde hinsetze, sortiere und 2x hinfahre zum Steuerberater: klären, was dieses Jahr anfällt, kucken, was sich verändert hat, Fragen meinerseits klären und beim 2. Mal unterschreiben. Bei Komplikationen wegen Arbeitszimmer oder irgendwas hat das alles mein Steuerberater gemacht. Das Geld hab ich immer so bekommen wie in der Steuererklärung zuvor ausgewiesen. Gezahlt habe ich bisher immer etwa 200 €, wobei sich das ja am Endbetrag, der vom Finanzamt ausgezahlt wird, prozentual orientiert.

  • Nein, tun wir nicht, denn ich kann mein Geld besser anlegen.
    Mehr wissen tun sie auch nciht, das belge sortieren usw. kostet mich auch die Zeit sonst und dann muss ich nicht noch viel dazu erklären, also mache ich es lieber selber und das sehr erfolgreich.

    • Offizieller Beitrag


    Nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Steuerberater nicht mehr als mein Programm und inzwischen zum Großteil auch ich, weiß.
    Nicht umsonst werde ich von diverse Leuten gefragt und nicht der Steuerberater ;)

    Mag ja sein, dass Du viel Ahnung hast. Allerdings kommt es durchaus auf die Komplexität der eigenen Vermögensverhältnisse an. Mit einer selbständigen Täötigkeit, Eigenheim, Aktien und was man noch so alles haben kann, kann ein Programm hilfreich sein. Ob Du und das Programm zusammen genauso gut sind wie ein Steuerberater kannst du an der Stele behaupten, ob dem so ist, wird hier keiner nachprüfen können. Ich für mich kann nur sagen, dass ich mit Steuerberater mehr raus bekomme als befreundete Kollegen mit ähnlich gelagerten Verhältnissen, die ein Programm nutzen. Und die fragen sich mittlerweile schon, warum ich immer fast 1000 € mehr raus hab als sie und das nachdem ich die Kosten für den Steuerberater abgezogen hab. Und ja, die 1000 € ist mir der Steuerberater wert. Aber jedem das Seine! Allerdings denke ich mal, dass es einen guten Grund gibt, warum es den Beruf des Steuerberaters gibt. Es gibt nämlich auch Rechtsprechungen, die gegensätzlich sind und bei denen dann die Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen sind. Wenn Du das kannst, meinen großen Respekt!

  • Hm, das stimmt mich ja nun sehr nachdenklich. Ich habe mich in den vergangenen Jahren immer total gefreut, wenn ich 3200-3700 Euro erstattet bekommen habe. Wenn es nun aber heißt, ein Steuerberater kann die Erstattung positiv beeinflussen, würde ich das ja gern in Anspruch nehmen, um vielleicht auch hier erwähnten 1000 Euro mehr zu bekommen. Was muss man denn da noch mehr sammeln? Ich muss ja zugeben, dass mich die Sammelei der Belege über´s Jahr ein wenig nervt. Wenn der Berater dann noch mehr braucht, um arbeiten zu können und für eine höhere Erstattung zu sorgen, als ich so schon sammel, könnte es da zu Problemen in meinem Haushalt kommen :wacko: Das Kstenprinzip kenne ich, allerdings sammel ich in Ordner: Fachliteratur, Verbrauchsmaterial, Computer und andere Arbeitsgeräte, Haus, Versicherungen, Sonstiges wie z.B. Fortbildungskosten, Fahrkosten... Wenn der Steuerberater noch mehr braucht...


    Wie wählt ihr einen Steuerberater aus? Woher wusstet ihr, dass der was kann und eine höhere Erstattung möglich macht? Wie wird sein Honorar berechnet? Ist das für alle gleich oder legt jeder Berater sein Einkommen selbst fest?


    Vielen Dank für eure Tipps,
    ohlin

  • Ich bin seit letztem Jahr, ach nein, seit diesem Jahr (Frühjahr) im Lohnsteuerhilfeverein. Hatte davor sage und schreibe 4 Jahre keine Steuererklärung gemacht. Da gibt es einige Gründe, weshalb ich mich gedrückt hatte. Lange Krankenphase mit weniger Gehalt und Reha, erst Angestellte, dann Beamtin, erst Bahnfahrerin, dann Auto, Erst Lehramtsanwärterin mit 2 Schulen und Studienseminar, dann halbe Stelle an neuer Schule, dann ganze Stelle an wieder neuer Schule etc etc. etc.
    Das war irgendwann zu viel. Der Berg war zu groß und schien unüberwindbar. Tipps von Bekannten brachten mich dann zum Lohnsteuerhilfeverein und es war ein Segen. Ja klar, ich musste mich selbst durch alles durchwühlen und sortieren und JA, es war abartig, aber ich hatte endlich einen Termin im Nacken und habe es getan.
    Durch die 4 Jahre, die man erstaunlicherweise doch glatt noch einreichen konnte :D , habe ich auch ein kleines feines Sümmchen herausbekommen. Sonst ist das für ein Jahr ja kein Vermögen, hab halt nicht wirklich was zum Einreichen außer Fahrtkosten und Arbeitsmaterial.


    Ja, vielleicht könnte ich mir die etwa 100 Euro sparen, aber nein, ich werde es definitiv nicht tun und auch nächstes Jahr wieder artig dorthin gehen. Denn dann ist es vom Tisch und ich muss es nicht immer vor mir herschieben.


    So long,
    littleStar

  • Übrigens ist das Sammeln von Belegen das Jahr über überhaupt kein Problem mehr, wenn man erst einmal eine Grundordnung hat, die den Notwendigkeiten der Steuererklärung entspricht. Meine Frau und ich haben so einen Aktensammler, die man aufklappt und in deren fächerartig angeordnete Taschen man dann Unterlagen einlegen kann. Die sind genau so beschriftet, wie es für die Steuererklärung notwendig ist (z.B. Fachbücher für meine Frau und für mich, Büromaterial für meine Frau und für mich, Arbeitszimmer für uns beide etc. pp.) Wenn wir etwas kaufen, schmeißen wir den Bon einfach nur in das notwendige Fach, eventuell mit handschriftlichen Anmerkungen, wofür das Gekaufte war, bzw. Streichungen, wenn Privataufwendungen auf dem Bon sind, und gut ist.


    Das ist ein sehr geringer Arbeitsaufwand das Jahr über. Wir tragen den Ordner dann zu unserer Steuerberaterin, aber wenn man seine Erklärung selber macht, ist das natürlich auch eine erhebliche Arbeitserleichterung, die jede Menge Sortieraufwand erspart.


    Abgesehen davon: für meine Frau und mich ist die Steuerberaterin einfach eine Dienstleistung, die wir gerne in Anspruch nehmen. Selbst wenn wir es genau so gut könnten, die Steuererklärung kostet wertvolle Freizeit am Wochenende oder in den Ferien, die wir viel lieber in Ruhe miteinander verbringen möchten. Das wäre uns schon einige Euro wert!


    Nele

    • Offizieller Beitrag

    Ja, hier auch im dritten Jahr ein Steuerberater - und deutlich mehr heraus bekommen.


    Habs früher auch selbst gemacht, aber die Zeit ist mir jetzt zu schade, außerdem wurde es in letzter Zeit etwas komplizierter durch Nebeneinkommen und andere Dinge. Wir sortieren auch vor und ich gebe es ab. In diesem Jahr auch wieder notwendig, weil ein seltsamer Brief vom Finanzamt kam. Ich hasse so etwas und ich weiß, dass es Leute gibt, die mehr wissen als ich. Gezahlt haben wir etwa 300 /350 Euro, gemessen an meinem Stundenlohn und dem meiner Frau war das ein Schnäppchen und wir haben deutlich mehr rausbekommen als vorher.


    Lohnsteuerverein macht ein Freund und ist sehr zufrieden - da ich diese Nebentätigkeit/-einkünfte habe, fällt das für mich flach.


    Ich empfinde einen Steuerberater normaler als z.B. eine Putzfrau :D, die wir nicht haben.

  • Aber jedem das Seine! Allerdings denke ich mal, dass es einen guten Grund gibt, warum es den Beruf des Steuerberaters gibt. Es gibt nämlich auch Rechtsprechungen, die gegensätzlich sind und bei denen dann die Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen sind. Wenn Du das kannst, meinen großen Respekt!


    Du wirst es nicht glauben, aber ich denke schon, dass ich das problemlos kann oder die zwei Leute in meiner Familie, die die Berechtigung haben als Steuerberater zu arbeiten ;)
    Da meine Belge dort aber immer verschütt gehen, profitiere ich eben nur ab und an von ihrem Wissen und mache den Rest selber ;)


    Ja, vielleicht könnte ich mir die etwa 100 Euro sparen, aber nein, ich werde es definitiv nicht tun und auch nächstes Jahr wieder artig dorthin gehen. Denn dann ist es vom Tisch und ich muss es nicht immer vor mir herschieben.


    Lohnsteuerverein macht ein Freund und ist sehr zufrieden - da ich diese Nebentätigkeit/-einkünfte habe, fällt das für mich flach.


    So siehts bei uns nämlich auch aus mit zwei zusätzlichen Gewerben!


    Das ist ein sehr geringer Arbeitsaufwand das Jahr über.


    Das hänt wohl auch von der Komplexität ab. Ich denke einfach bei zwei Gewerben, eines davon über gesondertet Feststellung zu machen, einem Studium, zwei Arbeitnehmern und Lohnersatzleitungen usw. wirds einfach doch recht viel.


    Außerdem, mache ich solche Dinge gerne, warum soll den Spaß ein Steuerberater haben und ich ihn dafür noch bezahlen?!?
    Nee, der Spaß ist meiner.

  • (Manche) Lehrer wissen und können einfach alles ;)



    KLämmerchen, das siehst du falsch.
    Nicht "manche" und schon gar nicht alle!


    Mein Schrein ist schon fast fertig!

    Tschacka!


    <img src="http://img113.imageshack.us/img113/6624/zwanzigklein7xb.jpg">

    • Offizieller Beitrag

    *noch ein paar Steinchen extra dazustell* *harmlos guck*

  • also ich gehe auch zur lohnsteuerhilfe. sie kostet mich knapp 100 € im jahr und ich bekomme seitdem auch wirklich mehr zurück. da fallen die 100 € gar nicht auf.


    allerdings ist es auch hier wie im echten leben: es kommt drauf an, an wen man gerät! in einem jahr war die nette dame nicht da, die ich sonst immer hatte. die andere war netter, aber nicht annähernd so kompetent. aber das kann einem mit einer normalen steuerkanzlei genauso passieren, denke ich...

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