Nach PEF die Schule wechseln?

  • Hallo.





    An einem Gymnasium, an dem ich gerade als Vertretungslehrer arbeite, habe
    ich das Angebot im Februar die Pädagogische Einführung zu beginnen.


    Die Schule ist allerdings nicht meine Traumschule, da die Entfernung zu weit
    ist.
    Ich habe noch keine zwei Jahre Berufserfahrung und würde zuerst die PEF machen
    und dann wahrscheinlich die Obas.




    Trotzdem würde ich gerne meine PEF an der Schule machen und dann an einer
    anderen Schule die Obas absolvieren. Ist dies möglich oder ist man nach der PEF
    an der Schule gebunden?




    lg,







    Tino

  • Mit der Einstellung für die PEF hast du eine feste Stelle an der Schule, kannst meines Wissens also (sofern nicht im Einstellungsvertrag eine Mindestbindungsdauer festgeschrieben ist - wie i.d.R. bei der OBAS) mit der gesetzlichen Frist kündigen. Das tätest du bei der Bezirksregierung, mit dem (triftigen) Grund, Aussicht auf OBAS zu haben. Die BR bekommt also deine Kündigung und soll dich - sofern die OBAS-Schule im selben Reg.Bez. liegt - direkt wieder einstellen? Ich stelle mir das bei der Bewerbung zumindest erklärungsbedürftig vor. Deine PEF-Schule wird alles andere als entzückt darüber sein, wenn sie dich erst ein Jahr auf eigene "Knochen" ausbilden darf (du unterrichtest trotz voller Stelle ja nicht "voll" und benötigst zudem Mentor(en) etc.) und du dich dann gleich mitsamt dem frischen Lehrerwissen an eine andere Schule verabschiedest, die dann praktisch die Lorbeeren erntet. Aus dem Arbeitsleben weiß ich: Sowas kommt NIE gut, zumal man sich im Leben meistens zweimal sieht. Die Frage ist auch, inwieweit die BR mitspielt, denn als ich z.B. aus meinem ersten Vertretungsvertrag heraus auf eine andere Schule wechseln wollte, ging das (trotz eindeutiger Verbesserungen wie eindeutige Befristung, vollem Deputat und WOHNORTNÄHE!!) nur mit ausdrücklicher Zustimmung meines ersten Schulleiters: O-Ton des zuständigen Sachbearbeiters in Arnsberg: "Wenn Herr W. Ihrer vorzeitigen Vertragsauflösung nicht zugestimmt hätte, hätten Sie von mir keinen Vertrag für eine andere Schule bekommen." Peng. Kündigungsfrist hin oder her.


    Ich würde an deiner Stelle sicherheitshalter bei der zuständigen BR nachfragen, wie die Modalitäten bei den PEF-Verträgen so gestrickt sind. Aus dem Forum weiß ich, dass auch wohl nicht jeder OBASi in seinem Vertrag explizit die 3-Jahres-Bindung stehen hat. (Oder 5...?)


    Allerdings wäre alles andere ja ziemlich widersinnig.


    Erfolgreiche Recherche (oder vielleicht wissen andere hier noch mehr).

  • 5 Jahre gebunden, dann Versetzungsantrag stellen. Wenn genehmigt, neue Schule, wenn nicht - pech!


    Ob dein neuer Chef, dir die OBAS ermöglicht, nachdem du versetzt wurde, ist fraglich. Ob es bi dahin die OBAS noch gibt ?

  • Schulwechsel kann schwierig werden, ja, wobei ich mir da weniger Gedanken darüber machen würde, wie es die Bezirksregierung aufnimmt und ob man sich ein- oder zweimal sieht, es ist ja schließlich kein Verbrechen, die Schule wechseln zu wollen.


    Aber welchen Vorteil hat es überhaupt, wenn du die pädagogische Einführung vor der OBAS machst? Warum bleibst du nicht weiter auf einer Vertretungsstelle, bis du die 2 Jahre voll hast und steigst dann in die OBAS ein? Ist so nicht die Ausbildungsdauer 3 Jahre? Das ist doch furchtbar ;(

  • Also:


    Dein PEF-Vertrag ist ja zunächst befristet - mit der Option auf einen unbefristeten Folgevertrag, falls Du Dich im PEF-Jahr bewährst. Damit bist Du auf der sicheren Seite, einen neuen Vertrag zu bekommen. Allerdings bist Du nicht dazu verpflichtet, diesen auch zu unterschreiben! Daher könntest Du die Schule grundsätzlich verlassen. Dass die Schule das nicht toll finden wird und dass auch verschiedene Sachbearbeiter der Bez.Reg. das nicht gut finden könnten, das ist sicher so. Aber die Schule kann eh nix machen und mit vielen Mitarbeitern der Bez.Reg. kann man meiner Erfahrung nach vernünftig reden. Ich selbst habe die Schule nach Beendigung der OBAS gewechselt. Das ging auch (und nicht nur bei mir)...


    Ich habe vor der OBAS auch die PEF für die Sek I gemacht und konnte daran an meiner damaligen Schule die OBAS für die Sek II anschließen. In einem Gespräch mit der Bez.Reg. Münster im Zusammenhang mit dem Anschluss der OBAS für die Sek II hat mir der Sachbearbeiter sogar selbst gesagt, dass ich ja die Schule wechseln könne, falls es mit der Sek II-OBAS an meiner Schule nicht klappen würde...


    Natürlich wäre die Situation für Deine Schule, an der Du die PEF machen würdest, blöd aber ich persönlich sehe das nicht so eng: Letztlich ist der ganze Seiteneinstieg doch nur möglich, weil das Land keine Leute hat. In ein paar Jahren wird das alles wieder abgeschafft - außer da, wo der Mangel bestehen bleibt. Ich habe vor dem Zeitalter von PEF und OBAS 4 1/2 Jahre Vertretungsstellen gemacht, hatte "wegen fehlender Kompetenz" (Zitat Bez.Reg.) keine Chance auf eine Festanstellung, z. T. unbezahlte Ferien usw.. Und plötzlich, über Nacht, war sie da, die Kompetenz für die Festanstellung... und ein Jahr später fiel dann plötzlich noch die Kompetenz für den Vorbereitungsdienst OBAS vom Himmel, den ich mit den selben Scheinen machen konnte, die mir zuvor "um die Ohren gehauen wurden". Natürlich war die OBAS ein riesiges Geschenk für mich, über das ich nach wie vor - nun als Beamtin an einer tollen Schule bei mir um die Ecke - sehr glückloch bin. Und trotzdem ist mir bewusst, dass ich dies kein Geschenk aus Nächstenliebe, sondern aus der Not heraus war/ist. Wir stopfen haltt die Lücken! Vor diesem Hintergrund finde ich es völlig legitim, wenn wir es uns als Seiteneinsteiger herausnehmen, aus nachvollziehbaaren persönlichen Gründen - oder warum auch immer - die Schule wechseln... sowohl nach der OBAS als auch nach der PEF! Und es ist doch auch so, dass wir Seiteneinsteiger (außer vielleicht in Mathe und Physik) oft an Schulen landen, an die sonst keiner will! Warum sollte man, wenn man ein gutes Zweites Staatsexamen macht und somit die entsprechend gute Chancen als Bewerber hat, nicht auch an eine "gute Schule" seiner Wahl dürfen!??


    Vor allem hat das alles nichts damit zu tun, dass man seinen Beruf als Lehrer gut und verantwortungsbewusst ausführt! Und darauf kommt es doch letztlich an!!!

  • Ja super, bewerbe mich gerade für Vertretungsstellen oder PE, da ich noch keine 2 Jahre Berufserfahrung habe. Werde demnach frühestens erst 2012 eine Stelle haben, dann zwei Jahre tätig sein müssen und erst 2014 kann ich auf OBAS umsteigen. Laufe ich somit Gefahr evtl. am Ende mit gar nichts dazustehen oder bestenfalls als nichtverbeamteter Lehrer? Dann kann ich mich ja gleich noch für ein Lehramtstudium einschreiben und in ein paar Jahren mit Mitte 30 als Referendar anfangen :rolleyes:

  • nichtverbeamteter Lehrer zu sein?! Immerhin hättest du dann ne Festanstellung und die ist doch heutzutage Gold wert!


    Sonnenkönigin

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • ... sic. Hatte schon Kollegien, in denen gut ein Drittel der "normalen"! Lehrer ebenfalls keine Beamten waren.
    Mein bislang bester Konrektor war schlichter Angestellter.
    Kann dieses Anspruchsdenken - als seinerzeit schuld- und fristlos Rausgeschmissene in der (vogel-)freien Wirtschaft - manchmal echt nicht nachvollziehen.
    *kopfschüttel*.... ?(
    Post S.: Mir fehlt manchmal wirklich ein bisschen Demut und Respekt vor diesem anspruchsvollen Beruf. Vielleicht erst mal in Vertretungsstellen überhaupt anproben, ob der Job DICH überhaupt will, lieber Seiteneinstiegskollege... ;)
    Nix für ungut.
    die Waldkaunzine (die dank ihrer fortgeschrittenen 47 Lenze ohnehin keinen Hauch von Chance mehr auf Verbeamtung hat und sich auf ihren ständig befristeten Vertretungsstellen dennoch WIE IM HIMMEL fühlt!! :rolleyes::rolleyes::rolleyes:

  • Na ja, wenn es nicht anders geht (meist wegen dem Alter) dann würde ich mich auch damit abfinden, nicht verbeamtet zu werden und wäre mit 40+x Jahren ersteinmal überhaupt froh, die Chance bekommen zu haben, in den Schuldienst aufgenommen worden zu sein. Das soll jetzt nicht die Leistung eines älteren Quereinsteiger schmälern, wie ihr es schon gesagt habt. Im Gegenteil, durch die Lebens- und Berufserfahrung werden diese Lehrer ihren Direkteinsteigern U30 weit voraus sein. Aber für mich persönlich ist es doch nur logisch, dass ich in jüngerem Alter jede Chance nutzen werden, Beamter zu werden, alleine schon aus finanzieller Sicht, denn einen Nachteil sehe ich bei einer Verbeamtung nicht wirklich. Das einzige Anspruchsdenken was ich hier aufbringen ist: "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit". Und das finde ich nun wirklich nicht verwerflich.

  • Naja ich sags dir mal so - es ist eine lose-lose situation gerade...


    du machst dieses master of education und dann ref, sind dir 4 jahre vergangen und es gibt dann keine stellen mehr ...


    nimmst diese pef+obas geschichte wahr, hast du zumindest eine stelle... auch wenn du die obas nicht mehr machen kannst....

  • Ich habe auch nicht gerade Lust, noch mal zwei Jahre zur Uni zu gehen und das wäre auch die absolute Notlösung. Na ja, aber OBAS wird es ja in zwei Jahren wohl noch geben und einmal drin wird die Regierung wohl auch alle angestellten OBASler ihre Ausbildung zu ende machen lassen und danach habe ich ja dann das zweite Staatsexamen und eine Verbeamtungsperspektive. Hoffe, dass meine Fächer auch in zwei Jahren noch gefragt sind, aber bin bei der Kombi Wirtschaft und Informatik zuversichtlich, sind das ja nicht gerade die klassischen Lehramtsfächer.

  • Das einzige Anspruchsdenken was ich hier aufbringen ist: "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit". Und das finde ich nun wirklich nicht verwerflich.

    Nee, das finde ich auch nicht verwerflich. Und an einer Annäherung der Gehälter von Beamten und Angestellten soll ja gearbeitet werden ... wenn ich richtig informiert bin steht das nächstes Jahr ganz oben auf der Tagesordnung ... ein grundsätzlich neues Tarifrecht für angestellte Lehrer ... sind wir mal gespannt.

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



  • Naja ich sags dir mal so - es ist eine lose-lose situation gerade...


    du machst dieses master of education und dann ref, sind dir 4 jahre vergangen und es gibt dann keine stellen mehr ...


    nimmst diese pef+obas geschichte wahr, hast du zumindest eine stelle... auch wenn du die obas nicht mehr machen kannst....


    Dieser "Warnung" kann ich mich nur anschließen. Ich "denke" zwar, dass es die OBAS noch sehr lange geben wird (weil es immer wieder Mangelfächer geben wird und wrum dann den Rahmen wegnehmen), aber den Zugang (abgesehen von den Formalien) regelt am Ende der Markt. Und wenn es genügend Regelbewerber gibt ...


    Trotzdem ... wenn man es irgendwie kann ... keine Experimente und rein!

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



  • Ich glaube es wird sie noch geben aber vom Einstellungserlass wird es nicht mehr erlaubt, neue OBASler einzustellen. Sprich nur zur Qualifizierung der Lehrer die bereits im Schuldienst tätig sind und kein 2. Staatsexamen haben...

  • wenn ich richtig informiert bin steht das nächstes Jahr ganz oben auf der Tagesordnung ... ein grundsätzlich neues Tarifrecht für angestellte Lehrer

    Bei wem steht das oben auf der Tagesordnung? Bei der Regierung oder den Gewerkschaften? Gewerkschaften reden schon jahrelang drüber und es hat nie wat gebracht...

  • Bei wem steht das oben auf der Tagesordnung? Bei der Regierung oder den Gewerkschaften? Gewerkschaften reden schon jahrelang drüber und es hat nie wat gebracht...

    So wie ich das verstanden habe - hoffentlich richtig :schreck: - bei beiden.
    Bisher hat die Arbeitgeberseite immer grundsätzlich abgeblockt und damit konnte da für die Gewerkschaften auch schlecht etwas konkretes dabei heraus kommen. Aber die öffentlichen Arbeitgeben wollten damit vor allem Zeit gewinnen, um sich nicht vor den Neuregelungen bei den Beamten (die sollen ja auch nächstes bzw. übernächstes Jahr kommen) bei den Angestellten schon fest zu legen.
    Und jetzt ist ja im letzten Jahr dieser "komische" Tarifabschluss heraus gekommen ... am 1.1.2012 gibt es mehr Geld UND im Osten kann der Tarifvertrag sofort wieder gekündigt - und damit gestreikt - werden. Und dort gibt es die meisten angestellten Lehrer bzw. wird überhaupt z.T. nur noch angestellt. Welcher Arbeitgeber unterschreibt so einen Tarifabschluss wenn er nicht eh vor hat, das jetzt anzupacken (weil es ihm jetzt besser in den Kram passt) - am 1.1. die jährliche Lohnerhöhung geben und (theoretisch) ab dem 2.1. kann schon wieder gestreikt werden.
    Und unsere MP hat sich ja auch schon aus dem Fenster gelehnt ... als ob die etwas in dieser Hinsicht (Angleichung der Gehälter) sagt - worauf man sie später festnageln könnte - wenn sie nicht auch schon weiß, dass da jetzt irgendeine Neuregelung kommen wird.
    Wie auch immer das am Ende aussehen wird ... warten wir mal ab ... aber ich denke, im Laufe des nächsten Jahres wird das geregelt und gilt dann wahrscheinlich ab Anfang 2013.
    Hoffentlich bringt das dann auch was ...


    Oder hat hier jemand aktuellere Informationen zu dem Thema ...

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



  • Aber welchen Vorteil hat es überhaupt, wenn du die pädagogische Einführung vor der OBAS machst? Warum bleibst du nicht weiter auf einer Vertretungsstelle, bis du die 2 Jahre voll hast und steigst dann in die OBAS ein? Ist so nicht die Ausbildungsdauer 3 Jahre? Das ist doch furchtbar

    ...man kann so die OBAS-Ausbildung um 6 Monate verkürzen!

  • du hast schon deinen sicheren Status, auch wenn du bei der OBAS durchfallen solltest. Du kennst die Schule schon, du warst schon im Seminar und weißt, wie der Hase läuft. Würde ich auf jeden Fall empfehlen!

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

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