Für Begleitung der Klassenfahrt des Kindes eine Woche fehlen?

  • Hi,


    meine Tochter fährt nächstes Jahr nach London - für 5 Tage und es werden dringend Begleitpersonen gesucht, die gut englisch können. Ich würde das wirklich sehr gerne machen - traue mich aber nicht, das ggüber meiner SL anzusprechen, weil ich das schon als etwas unverschämt empfinde - eine ganze Woche zu fehlen ohne dass man was für die eigene Schule macht. Andererseits lassen sich andere Kol auch während der Schulzeit operieren - obwohl man dies locker in den Ferien machen könnte und andere Dinge. Ich würde den Unterricht natürlich für die Zeit entsprechend vorbereiten und die SUS mit Material eindecken, an dem sie in der Zeit arbeiten können.


    Was haltet ihr davon?

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Ich denke nicht, dass du das darfst.
    Ich würde nicht mal für einen Tagesausflug bzw. wegen dem Eltern-Kind-Nikolausfrühstück 2 Stunden eher freibekommen.
    Von der eigenen Einschulung, die parallel am gleichen Tag liegt ganz zu schweigen.
    Ist halt der Nachteil an unserem Job, dass du keinen Anspruch auf Urlaubstage außerhalb der Ferien hast.

  • Andererseits lassen sich andere Kol auch während der Schulzeit operieren ...


    Nicht dringende Operationen sollten auch in die unterrichtsfreie Zeit gelegt werden, wenn das nicht der Fall ist, wird es wohl Gründe dafür geben.
    Und selbst wenn nicht ist eine Operation immer noch medizinisch notwendig und eine Prozedur, der sich niemand freiwillig und zum Vergnügen unterzieht. Daraus für sich abzuleiten, dass man sich auch mal für eine Woche London mit der Tochter frei nehmen kann, halte ich offen gesagt für ziemlich daneben.
    Mal davon abgesehen, dass ich nicht glaube, dass das irgendein Schulleiter genemigt, wäre ich persönlich als Kollege auch ziemlich angep***t, wenn ich mitbekomme, dass ich Vertretungsstunden dafür machen darf, dass eine Kollegin mit ihrer Tochter mal während der Schulzeit London besichtigen kann. (Unabhängig davon, ob die Kolligen mir noch schnell ein Arbeitsblatt kopiert hat.)

  • Meine Schulleitung würde mich bei dem Vorschlag auch mehr als schräg angucken - um mir dann zu sagen, dass das natürlich nicht geht.
    Eine einwöchige Fahrt mit einer OP in der Schulzeit zu vergleichen, ist in der Tat etwas seltsam, wie Moebius bereits schrieb.
    Als Angestellte in einem Betrieb kannst du sowas machen - dann geht die Woche aber von deiner Urlaubszeit ab.

  • Ist halt der Nachteil an unserem Job, dass du keinen Anspruch auf Urlaubstage außerhalb der Ferien hast.


    Das ist glücklicher Weise bundeslandabhängig. Hatten wir aber schon mal diskutiert, denn zumindest in Berlin haben sowohl Beamten als auch Angestellte midnestens einen Tag frei. Für Wahlhelfer usw. gibts dann nochmal freie Tage zusätzlich.


    Auch weiß ich, dass es solche Dinge in Berlin gibt, dass man deshalb fehlt, wie auch für andere Veranstaltungen, so war z.B. meine Mutter eine Woche in Japan zu einem Choraustausch und das während der Schulzeit und mehrere Kolleginnen, die aber an anderen Schulen sind, auch.
    Genauso wie man auch für Jugend Trainiert usw. frei bekommt.


    Also ich würde sowohl man bei euch im Schulrecht nachforschen, als auch vorsichtig anfragen.

    • Offizieller Beitrag

    Der Vergleich zwischen Ops und Ferienfahrten ist wirklich schräg. Schließlich legt sich niemand zum Vergnügen unters Messer. Und ob das sofort oder erst in den Ferien nötig ist, entscheidet der Arzt.
    Als Kollegin wäre ich auch not amused, wenn ich Vertretung schrubben müsste, damit jemand 5 Tage verreisen kann. Und nach London kann man auch irgendwann noch mal in den Ferien fahren. Letztens hat bei uns eine junge Kollegin Sonderurlaub erhalten, weil sie mit ihrem Chor einen Auftritt in New York gewonnen hatte. Das war sehr nett vom SL und ist sicher nicht die Regel. In diesem Fall hatten wir auch alle Verständnis, weil man eine solche Chance sicher nur einmal bekommt.
    Klassenfahrten, Einschulung der eigenen Kinder, etc. fällt aber leider flach. Ist traurig, aber wahr.
    Du kannst natürlich deinen SL fragen, aber ich weiß nicht, wie gut das ankommt. :whistling:

    • Offizieller Beitrag

    In der Ausbildung sehr schwierig. Ansonsten würde ich vorschlagen, da vorher einen Vertretungsvorschlag auszuarbeiten. Evtl. kannst Du ja Unterricht vorziehen oder nachholen, oder mit Kollegen abklären, dass die deinen Unterricht übernehmen und Du dafür hinterher Stunden von denen machst.
    Bei uns würde die Schule sicherlich sehen, ob es machbar ist. Allerdings würde das Seminar hier in Frankfurt auf keinen Fall mitspielen.

  • Aber aus welchem Grund sollte eine Schule dafür frei geben? Es handelt sich um die Fahrt einer anderen Schule und ist reines Privatvergnügen.
    Erst recht in der Ausbildung, wo man auch noch auf Gutachten angewiesen ist, würde ich nie auf die Idee kommen, eine solche Frage auch nur vorzutragen ...

    • Offizieller Beitrag

    Für mich als Fast-Schulleitungsmitglied gibt es da schon Gründe: Familienfreundliche Arbeitsbedingungen, zufriedenere Kollegen, Geben und Nehmen, wenn mal wieder unangenehme Aufgaben anstehen.

  • Ich kann mich den anderen nur anschließen:
    - Es wird nicht gut bei SL ankommen und sie wird es wohl nicht genehmigen
    - Falls doch: Die anderen Kollegen werden sich bedanken.



    Hinzu kommt: Als Tochter fände ich es Mega-Peinlich, wenn meine Mutter mitfahren würde. Abgesehen davon würde mir die Zeit fehlen (zur Vorbereitung auf Klausuren / aufs Abi etcpp)


    Bei uns fahren zu solchen Fahrten Englischkollegen mit oder die Kollegen, die eben Englisch sehr gut können. Eltern fahren nie mit.

  • Als Referendarin würde ich auf keinen Fall so etwas anfragen.


    Was die OPs betrifft: da möchte ich doch eine Lanze für Sonnenkönigin brechen. Operation ist Operation, klar, aber manche sind wirklich nicht so dringend. Auch bei OPs gibts Abstufungen. (Einen Weisheitszahn unter Vollnarkose ziehen lassen ist was anderes als eine OP am offenen Herzen oder eine Lebertransplantation.)


    Und in der "freien Wirtschaft" sind nochmal ganz andere Sachen möglich. Eine Teilzeitkollegin, die zweimal pro Woche gearbeitet hat, hat mir mal erklärt, sie könne nächsten Donnerstag nicht kommen, weil sie 12 Sorten Plätzchen backen muss, und die müssen vor dem 1. Advent fertig sein.

  • Hallo,


    rein rechtlich habe ich keine Ahung wie es in Deutschland ist, ich musste auch schon einmal für eine Klassenlehrerin eine Woche Vertretung machen, weil diese zum reinen Privatvergnügen eine Woche in Frankreich schifahren war.
    Als kann man wohl bei uns in Österreich eine Woche Sonderurlaub nehmen. Ich denke, dass sie diese Woche dann nciht bezahlt bekommen hat?!


    Was mich nur wundert ist, dass hier von Privatvergnügen gesprochen wird, obwohl ja Sonnenkönigin gerne die Begleitung machen würde da
    a) wohl sonst die Fahrt nicht stattfinden würde
    und
    b) sie sicher auch etwas zu tun hätte, schließlich begleitet sie ja eine Klasse und zwar die von ihrer Tochter....



    LG MM

  • Wenn Sonnenkönigin mit der anderen Klasse mitfährt, opfert sie natürlich ihre Zeit, auch ihre Freizeit.


    Wenn man es genau sieht, wäre es ja aber so, dass in dieser Woche Vertretungsunterricht gemacht werden müsste (auch wenn sie Material vorbereitet, aber die Schüler sitzen ja nicht alleine da). Die Kollegen sitzen dann dort entweder in ihren eigentlich 'Freistunden' und/oder müssen dafür bezahlt werden; Sonnenkönigin würde auch bezahlt werden, da es ja kein unbezahlter 'Urlaub' ist. Sie würde aber bezahlt werden für eine Aktivität einer anderen Schule.


    Was die Weisheitszahn-OP angeht: Manchmal müssen die in der Tat recht zeitnah raus, weil sie andere Zähne verdrängen und Schmerzen verursachen können. Da kann man nicht immer bis zu den Ferien warten. Ob das unter Vollnarkose geschehen muss, ist eine andere Sache, ändert aber m.E. nicht unbedingt was an der Fehlzeit, denn die kommt eher durch Komplikationen und Schmerzen. Wenn ich ne 'Maulsperre' habe, habe ich die auch ohne Narkose.

  • Meine Freundin hat nicht mal zur Einschulung ihres eigenen Kindes frei bekommen.... und das wären nur ein paar Stunden gewesen... nicht mal ein ganzer Schultag.
    Ich hätte als Mutter auch gerne das schulische Zirkusprojekt meiner Tochter begleitet. Oder wäre mit der Freundin gerne mal eine Woche nach Norderney gefahren.
    Also... eine Woche dienstfrei aus privatem Grund... das halte ich für unwahrscheinlich.... und ehrlich gesagt auch nicht für gerechtfertigt.
    Vergleiche mit krankheitsbedingtem Fehlen halte ich hier für eher unangemessen.

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • Also... eine Woche dienstfrei aus privatem Grund... das halte ich für unwahrscheinlich.... und ehrlich gesagt auch nicht für gerechtfertigt.


    Ich würde dies eben nicht als privaten Grund ansehen, sondern als eine Veranstaltung die gewiß als frewillige gemeinnützige Arbeit z.B. anzusehen ist und in gewisser Weise ja auch der Schuel durch evtl. Erfahrungen dann zu Gute kommen kann.


  • Ich würde dies eben nicht als privaten Grund ansehen, sondern als eine Veranstaltung die gewiß als frewillige gemeinnützige Arbeit z.B. anzusehen ist und in gewisser Weise ja auch der Schuel durch evtl. Erfahrungen dann zu Gute kommen kann.


    Klar, und wenn ich zwei Wochen zum Wildwasserrafting nach Kanada fahre, kann ich sicher dafür auch frei bekommen, weil ich ja hinterher eine Rudern-AG anbieten könnte, oder so.
    Mal ernsthaft: käme irgendeine Bäckereifachverkäuferin, Zahnarzthelferin, Chemielaborantin oder Bankangestellte auf die Idee, ihren Chef um eine Woche bezahlten Sonderurlaub zu bitten, weil sie ihre Tochter auf einer Fahrt nach London begleiten möchte? Und was die "Gemeinnützigkeit" angeht: wir reden hier von einer Woche London und nicht von einem halben Jahr mit Ärzte ohne Grenzen nach Äthiopien.

  • Und in der "freien Wirtschaft" sind nochmal ganz andere Sachen möglich. Eine Teilzeitkollegin, die zweimal pro Woche gearbeitet hat, hat mir mal erklärt,

    sind auf jeden Fall sehr viel weniger Dinge möglich als im Schuldienst, z. B. wird man dort bei ständigem Fehlen einfach mal kurzerhand auf die Straße gesetzt, egal ob man nun wirklich krank war oder nicht. Und wenn die Dame soviel Plätzchen backen musste und dafür ihren Urlaub geopfert hat, ist es doch ok.

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Hinzu kommt: Als Tochter fände ich es Mega-Peinlich, wenn meine Mutter mitfahren würde. Abgesehen davon würde mir die Zeit fehlen (zur Vorbereitung auf Klausuren / aufs Abi etcpp)

    Meine Tochter findet es aber nicht mega-peinlich, sondern würde sich darüber freuen - sie ist halt noch nicht so groß. Ja klar, Lehrer arbeiten nonstop und bereiten permanent Klausuren vor - ich würde das Entsprechende halt vor- oder nacharbeiten - dazu sollte man bei einem einigermaßen guten Zeitmanagement wohl in der Lage sein - wenn in der Zeit Klausurtermine oder gar Abi läge, ginge es eh nicht.
    Und es stimmt nicht, dass nie Eltern mitfahren - ohne die Mithilfe der Eltern könnten die meisten Fahrten gar nicht stattfinden, und die KL hat uns ausdrücklich darum gebeten.

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

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