Müssen eure Kids mit Füller und in Schreibschrift schreiben?

  • Hallöchen zusammen,


    meine Frage geht mehr so an die Lehrer/innen der 3. und 4. Klassen unter euch (aber die anderen dürfen natürlich auch antworten ;-))! Besteht ihr darauf, dass eure Kinder immer in Schreibschrift schreiben und immer einen Füller benutzen? Mich haben Eltern nämlich gefragt, wie das so aussieht. Ich persönlich sehe es ja eher so, dass sie nicht unbedingt Schreibschrift schreiben MÜSSEN. Und mit dem Füller bin ich mir da irgendwie auch unsicher.


    Bitte schreibt mir mal eure Meinungen dazu!
    1000 Dank schon mal!


    LG PAJ

  • In der Regel müssen sie in Schreibschrift schreiben. Bei einzelnen Schülern gehe ich bewusst auf die Druckschrift zurück.
    Füller, Tintenroller oder welche Stifte sie z.Zt. auch immer nutzen wollen ist mir nicht so wichtig - nur Kuli und Bleistift möchte ich für normale Texte nicht mehr.

  • ich handhabe das so wie schmeili. es muss nicht zwingend mit füller geschrieben werden, aber kuli geht gar nicht. haben die meisten auch gar nicht dabei.


    bei der schreibschrift lässt es sich in klasse 4 meist nicht vermeiden, dass viele buchstaben wieder gedruckt werden. vor allem die mädchen finden oft schon ab der vierten klasse zur ihrer "eigenen" handschrift, die druck- und schreibbuchstaben mischt. ich finde das in ordnung.

  • Ich lasse die Kinder einen Schreibschriftlehrgang machen und dann entscheiden sie selbst, wie sie schreiben möchten. Unser Schreibgerät ist der Bleistift. Den Füller führen wir erst in Klasse 4 als Schreibgerät für besondere Anlässe ein.
    LG Rotti

  • in klasse 3 nerve ich sie mit der schreibschrift, ab klasse 4 entwickeln wirklich die ersten ihre eigene handschrift und das ist dann auch o.k.
    auf den füller im deutsch-heft bestehe ich momentan auch, zu "füller" gehören aber auch tintenroller o.ä. - je nach motorischen vorlieben.

  • Auf Schreibschrift bestehe ich in der Regel schon.
    Ausnahmen gibts bei den Kindern, die das einfach absolut nicht lesbar hinbekommen, die drucken dann eben weiter.


    Auf den Füller bestehe ich im Alltag nicht, da können sie auch mit Bleistift schreiben.

  • Wir handhaben es in der Schule so:


    Die Kinder lernen in Klasse 2 die Schreibschrift und machen den Füllerführerschein. Danach müssen sie in allen Fächern außer Mathe mit Füller schreiben und in Schreibschrift. In Mathe dürfen sie statt Füller den Bleistift nehmen.

  • Da ich (und meine Parallel-Kollegin) jetzt Anfang des dritten Schuljahres erst mal den Fokus auf saubere Heftführung gelegt haben schreiben alle Kinder ausnahmslos in allen Fächern mit Bleistift (außer bei Klassenarbeiten). Mein Hauptwerkzeug ist zurzeit deher das Radiergummi ;) Schreib- oder Druckschrift können sie sich ab Klasse drei (in der 2 wird VA gelernt) aussuchen. Ich habe EINIGE Kinder dabei, die in Schreibschrift kaum lesbar, dafür aber in Druckschrift wunderbar schreiben. Später ist dann der Füller (oder alternative Tintenstifte) wieder das normale Schreibwerkzeug.

  • Laut Lehrplan ist ja Ziel eine verbundene Handschrift...ist ja Auslegsache. Ich mache Anfang der 3 einen Schreibschriftlehrgang und ermuntere die Kinder auch immer wieder dazu, Schreibschrift zu verwenden. Allerdings zwinge ich keinem zu seinem Glück, denn spätestens in der Vierten entwickeln sie schon ihre eigene Handschrift. Wichtig ist nur, dass die Schrift sauber und gut lesbar ist. Den Füller erwarte ich nur bei Klassenarbeiten, da mir die Schlaumeier schon oft nach der Rückgabe Fehler mit Bleistift einfach ausradiert und verbessert haben, da war dann plötzlich eine "richtige" Antwort als Fehler unterstrichen. Ansonsten dürfen sie im Heft mit Füller schreiben, müssen aber nicht. In Arbeitsheften ist der Bleistift Pflicht, der Kuli ist immer streng verboten.

  • warum verbietet ihr eigentlich den kuli?
    ich finde ihn für klassenarbeiten, genauso wie den finliner, am geeignetsten, denn beides kann man weder wegradieren, noch killern, noch sonst irgendwas!

  • ... vielleicht weil man noch dem alten Vorurteil (?!) nachgeht, dass Kuli die Handschrift versaut..
    Auf jeden Fall liegen die meisten Kulis, Ausnahmen natürlich ausgenommen, schlecht in der Hand und haben bis auf die Lamy-Kulis auch keine ausgearbeitete Fingerfläche.

  • Ich finde es schade, dass die Kinder heute oft gar keine Schreibschrift mehr lernen. Meiner Meinung nach geht da was verloren. In der 5 habe ich es oft, dass die Kinder meine Tafelschrift nicht lesen können, obwohl ich eigentlich eine sehr ordentliche und deutliche Schrift habe, für die ich schon sehr oft gelobt wurde. Nur sind da eben wenige Schreibschriftelemente doch noch drin. Viele meiner Schüler haben nicht gelernt, dass z.B. ein "s" auch dann noch ein "s" ist, wenn es nicht wie gedruckt aussieht. Ähnlich verhält es sich auch mit weiteren Buchstaben. Mein schönes Lateinische-Ausgangsschrift-b wird oft als "lr" gelesen.
    Füller besitzen die meisten Kinder schon gar nicht mehr. Am häufigsten werden diese ausradierbaren Tintenschreiber genutzt. Was spricht eigentlich genau gegen Kugelschreiber? Ich besitze auch so einen Tintenschreiber (Pilot Frixion - ich denke, jeder kennt die Teile) und finde, dass der z.B. um Längen schlechter in der Hand liegt als mein Lieblingskuli (von Faber Castell mit dreieckigem Querschnitt und Gumminoppen - wie die bekannten Bleistifte). Und das Vorurteil, dass Kugelschreiber die Handschrift versauen, kann man nicht mehr als Argument einsetzen, wenn Tintenschreiber benutzt werden dürfen, die von der Handhabung her eigentlich genau gleich sind.

    "I propose we leave math to the machines and go play outside."
    (Calvin and Hobbes, Bill Waterson)

  • Ein Selbstversuch bringt - zumindest bei mir - Klarheit:

    Ich habe mit Kuli eine Sauklaue - mit Füller schreibe ich leserlich.
    Diese Erkenntnis bestimmt das Regelwerk, das ich bei meinen Schülern anwende ;)


    Ausführlicher: Ich stelle fest, dass ich mit Kugelschreiber leichter - und schneller - schreibe, weil der Kugelschreiber ( und der Fineliner/Filzer) leichter über das Papier gleitet. Durch die beschleunigte Schreibweise werden die Bogen und Wendungen undeutlicher.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Ich finde es schade, dass die Kinder heute oft gar keine Schreibschrift mehr lernen. Meiner Meinung nach geht da was verloren.

    Die meisten Kinder lernen noch Schreibschrift. Meine Tochter lernt neuerdings nur die Grundschrift. Von anderen habe ich das aber nicht gehört. Ich stand dem erst sehr skeptisch gegenüber, finde es nun aber sinnvoll. Gerade in der weiterführenden Schule fällt mir auf, dass diejenigen, die drucken, eine schöne, gleichmäßige Schrift haben. Diejenigen, die noch in der 8. Klasse bei der Schreibschrift geblieben sind, haben die reinste Sauklaue. Es ist nichts zu entziffern. Ich bin jetzt dabei ihnen wieder das Drucken beizubringen.


    Was spricht eigentlich genau gegen Kugelschreiber?

    Ich habe noch nie einen mit Kugelschreiber angefertigten Aufschrieb gesehen, der bei Schülern schön war. Wenn man sich verschrieben hat, bleibt nur das hässliche Durchstreichen - natürlich ohne Lineal. Da ist mir der Tintenkiller deutlich lieber. Keine Ahnung, warum der von den meisten Kollegen so verpönt ist.


    Grüße
    Mara

    "Die beste Methode das Gute im Menschen zu wecken ist, ihn so zu behandeln, als wäre er schon gut." (Gustav Radbruch) :troest:

    • Offizieller Beitrag

    Mir ist sauberes Durchtsreichen mit Lineal allemal lieber als das Hantieren mit Tintenkillern, bei denen das Papier so weich wird, wo oft irgendwelche Reste übrig bleiben und die in Klassenarbeiten bei uns eh verboten sind (Nachträgliche Manipulationsgefahr)

  • Bei mir müssen die Kinder in der dritten Klasse Schreibschrift schreiben.
    Die Grundlagen wurden in Klasse zwei mit dem Schreibschriftkurs gelegt, aber wer Schreibschrift nicht übt und anwendet, der wird sie auch nie schreiben. Ist ja mühsamer, als bei der Schrift zu bleiben, die man schon vor Schuleintritt kannte. Dritte Klasse ist bei mir schlicht ein Schreibtraining.
    Also bestehe ich auf Schreibschrift und Füller. Oder eben Tintenroller, der ist auch OK.
    In der vierten Klasse erwähne ich die Schrift nicht mehr. Da entwickeln sie dann ihre eigene Handschrift.
    Wenn mich ein Kind fragt... Schreibschrift oder Druckschrift?... dann sage ich: So, dass ich es lesen kann.
    Und lasse das Kind dann die Entscheidung selbst treffen.


    Ich finde, Kinder müssen die Wahl haben.
    Aber eine Wahl treffen kann man nur, wenn man beide Alternativen kennt. Und ein Schreibschriftkurs, bei dem man die Buchstaben ins Schreibschriftheft malt, ist noch kein Kennenlernen der Schreibschrift.
    Wenn die Kinder Druckschrift und Schreibschrift im Alltag kennen... erst dann können sie ihre Wahl treffen.


    Bei mir bleiben viele KInder bei der Schreibschrift... vor allem Mädchen.
    Jungs gehen oft wieder zur Druckschrift zurück.
    Einige weinge KInder kommen nie bei der Schreibschrift an, da sie extreme motorische Probleme haben. diesen Kindern gestatte ich selbstverständlich auch im dritten Schuljahr bei der Druckschrift zu bleiben.

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

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